Baumscheibe

Gesunde Bäume durch richtig angelegte Baumscheibe: So geht’s

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Eine gut angelegte Baumscheibe schützt den empfindlichen Wurzelbereich des Baumes und fördert sein gesundes Wachstum. Dieser Artikel bietet eine detaillierte Anleitung zur Auswahl der Materialien, zur Bestimmung der optimalen Größe und zur schrittweisen Anlage einer Baumscheibe.

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Bunte Blumen machen sich besonders gut in der Baumscheibe

Materialauswahl: Die Basis für eine gesunde Baumscheibe

Die Wahl der richtigen Materialien ist entscheidend für den Erfolg Ihrer Baumscheibe. Hochwertige Pflastersteine und Mulchmaterialien bieten nicht nur Schutz, sondern unterstützen auch das Wachstum des Baumes.

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Pflastersteine: Stabilität und Ästhetik

Für die Einfassung empfehlen sich Natursteine wie Basalt, Quarzit oder Sandstein. Diese robusten Steine trotzen Wind und Wetter und gewährleisten eine langlebige Begrenzung. Wählen Sie am besten würfelförmige Steine, da diese im Vergleich zu flachen Varianten einen besseren Halt im Boden finden. Basalt hat sich dabei als besonders beständiges Material bewährt.

Mulchmaterialien: Schutz und Nährstoffversorgung

Organische Mulchmaterialien sind ideal, um das Unkrautwachstum zu unterdrücken und den Boden mit wertvollen Nährstoffen anzureichern. Geeignete Optionen sind Grasschnitt, Laub, Rindenmulch, Hackschnitzel und Stroh. Rindenmulch bietet dabei zusätzliche Vorteile: Er speichert Feuchtigkeit im Boden, schützt vor Austrocknung und hält Schädlinge fern. Eine Kombination aus Rindenmulch und Rasenschnitt ist besonders im Sommer empfehlenswert, um den Boden feucht zu halten.

Die richtige Größe: Dem Baum Raum zum Wachsen geben

Die Dimensionierung der Baumscheibe ist entscheidend für die Gesundheit und das Wachstum Ihres Baumes. Beachten Sie dabei folgende Aspekte:

  • Anfangsgröße: Starten Sie mit einem Radius von 50 bis 70 cm um den Baumstamm. Diese Größe bietet jungen Bäumen ausreichend Schutz und Raum für die Nährstoffaufnahme.
  • Wachstumspotenzial: Denken Sie von Anfang an an das zukünftige Wachstum des Baumes. Ein Durchmesser von etwa einem Meter ist für die meisten jungen Obstbäume empfehlenswert, um dem expandierenden Wurzelwerk genügend Platz zu bieten.
  • Harmonie mit der Krone: Orientieren Sie sich bei der Größe der Baumscheibe an der Ausdehnung der Baumkrone. Eine ähnliche Größe gewährleistet optimalen Schutz und Unterstützung für den Wurzelbereich.
  • Langfristige Planung: Planen Sie die Baumscheibe für einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren, um spätere Anpassungen zu vermeiden und dem Baum langfristige Unterstützung zu bieten.

Schritt für Schritt: So legen Sie eine Baumscheibe an

1. Steine sammeln: Besorgen Sie Pflastersteine – sowohl neue als auch vorhandene Exemplare können verwendet werden. Ein Mix aus verschiedenen Steingrößen sorgt für ein ansprechendes Erscheinungsbild und enge Fugen.

2. Steine positionieren: Legen Sie die Steine in einem Meter Abstand um den Stamm, um die Größe und Form der Baumscheibe zu visualisieren. Ein exakter Radius ist nicht zwingend erforderlich, kann aber mit einer Schnur festgelegt werden.

3. Außenkante definieren: Stechen Sie die Kante entlang der Steine mit einem Spaten ab. Achten Sie darauf, nur die Grasnarbe zu durchtrennen.

4. Steine bereitlegen: Platzieren Sie die Steine griffbereit, um sie beim Ausheben der Grassoden nicht zu behindern.

5. Grassoden entfernen: Tragen Sie die Grassoden möglichst flach ab, um die oberflächennahen Baumwurzeln zu schonen.

6. Steine verlegen: Verdichten Sie die Erde am äußeren Rand mit einem Handstampfer und verteilen Sie eine 3-5 cm dicke Sandschicht unter den Steinen. Setzen Sie die Steine mit einem Pflasterhammer auf Rasenniveau. Bei regelmäßiger Befahrung ist eine Schottertragschicht von 10-15 cm empfehlenswert.

7. Unkraut entfernen: Beseitigen Sie Wurzelunkräuter gründlich, um ein Durchwachsen durch die Mulchschicht zu verhindern.

8. Hornspäne einarbeiten: Verteilen Sie 80-100 g Hornspäne pro Quadratmeter und arbeiten Sie diese leicht in die obere Bodenschicht ein.

9. Rindenmulch auftragen: Bedecken Sie die Baumscheibe mit einer mindestens 10 cm dicken Schicht Rindenmulch. Dies unterdrückt Unkraut und hält den Boden feucht.

10. Fugen füllen: Fegen Sie Sand in die Fugen der Pflastersteine, um diese zu fixieren und das Wachstum unerwünschter Pflanzen zu verhindern.

Pflege im Jahresverlauf: Die Baumscheibe begleiten

Frühjahr: Lockern Sie den Boden auf und arbeiten Sie bei Bedarf Kalk ein. Wässern Sie zusätzlich bei Trockenheit.

Sommer: Tragen Sie ab Mai/Juni eine 3-5 cm dicke Mulchschicht auf und erneuern Sie diese regelmäßig.

Herbst: Entfernen Sie die Mulchschicht und lockern Sie den Boden leicht auf. Arbeiten Sie bei Bedarf reifen Kompost oder abgelagerten Pferdemist ein.

Winter: Lassen Sie die Baumscheibe offen und lockern Sie den Boden an frostfreien Tagen vorsichtig auf.

Alternative zur Mulchschicht: Begrünung mit Gründüngungspflanzen

Eine lebendige Alternative zur Mulchschicht bietet die Begrünung mit Gründüngungspflanzen wie Gelbsenf, Lupinen oder Kapuzinerkresse. Diese Pflanzen lockern den Boden, binden Nährstoffe und wirken Krankheiten sowie Schädlingen entgegen.

So gehen Sie vor:

  1. Lockern Sie den Boden vorsichtig, ohne die Baumwurzeln zu beschädigen.
  2. Pflanzen Sie die Gründüngungspflanzen in maximal 10 cm tiefe Löcher. Tauchen Sie den Wurzelballen vor dem Einsetzen in Wasser.
  3. Wässern Sie die Baumscheibe gründlich.
  4. Füllen Sie die Zwischenräume mit Rindenmulch auf.

Diese Methode kombiniert Bodenverbesserung mit einem attraktiven Erscheinungsbild.

Bilder: Ann Hodgson / Shutterstock