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Baum rund schneiden: Anleitung & Tipps für Formschnitt im Garten

Formschnitt ermöglicht eine kreative Gartengestaltung. Dieser Artikel informiert über Schnitttechniken, geeignete Pflanzen und Hilfsmittel sowie rechtliche Vorgaben.

Formenvielfalt für Ihren Garten

Besondere Schnittformen bieten eine kreative Möglichkeit, Ihren Garten einzigartig zu gestalten. Kugelformen sind dabei nur der Anfang. Von geometrischen Figuren wie Pyramiden und Kegeln bis hin zu komplexen Skulpturen wie Tierfiguren – Ihnen stehen zahlreiche Gestaltungsoptionen offen.

Hier sind einige der beliebtesten Formen:

  • Spiralen: Diese dynamische Form erfordert Geduld und Präzision, wird aber garantiert zum Blickfang.
  • Tierfiguren: Ob Häschen oder Vögel – solche Formen verleihen dem Garten eine spielerische Note.
  • Dachformen und Schirme: Ideal für schattige Sitzplätze und zur Gliederung größerer Flächen.

Für den Formschnitt bieten sich verschiedene Hilfsmittel an, die Ihnen die Arbeit erleichtern:

  • Pappschablonen: Einfach herzustellen und praktisch zur Gewährleistung symmetrischer Formen.
  • Drahtgestelle: Besonders hilfreich für komplexere Formen und größere Bäume, diese Gestelle können langfristig verwendet werden.
  • Stäbe mit Schnur/Draht: Für gleichmäßige, symmetrische Schnitte wie Pyramiden oder Spiralen unverzichtbar.

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Kugelbäume: Beliebte Wahl mit speziellen Anforderungen

Ein regelmäßiger, sanfter Schnitt fördert die gewünschte Form der Bäume

Kugelbäume: Beliebte Wahl mit speziellen Anforderungen

Kugelbäume wie Kugel-Ahorn, Kugel-Robinie und Kugel-Trompetenbaum sind aufgrund ihrer dekorativen, kompakten Wuchsform besonders beliebt und eignen sich ideal für kleinere Gärten oder beengte Pflanzplätze.

Vorteile und Pflegebasis

Diese Bäume benötigen meist keinen intensiven Formschnitt, da sie ihre Kugelform von Natur aus beibehalten. Einige Sorten wachsen jedoch mit der Zeit in eine breitere oder eher ovale Form, sodass ein gelegentlicher Schnitt sinnvoll sein kann.

Wichtige Pflegemaßnahmen

Wichtige Pflegemaßnahmen

Regelmäßiges Gießen und Düngen fördert das gesunde Wachstum von Kugelbäumen

  1. Standortwahl: Achten Sie darauf, Kugelbäume nicht zu nah an Wänden zu pflanzen, um spätere Platzprobleme zu vermeiden.
  2. Gießen und Düngen: Wie alle Bäume benötigen Kugelbäume regelmäßiges Gießen, insbesondere in Trockenperioden. Eine ausgewogene Düngung sorgt für gesundes Wachstum.
  3. Schneiden: Einige Arten wie die Kugelkirsche sollten gelegentlich beschnitten werden, um Verkahlung zu verhindern und die Vitalität der Pflanzen zu fördern.

Sortenübersicht mit Maßen

Sortenübersicht mit Maßen

Die Auswahl an Kugelbäumen bietet vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten für den Garten

  • Kugelahorn (Acer platanoides ‚Globosum‘): Bis zu sechs Meter hoch und breit.
  • Kugelplatane (Platanus hispanica ‚Alphens Globe‘): Bis zu sechs Meter hoch und vier Meter breit.
  • Kugel-Trompetenbaum (Catalpa bignonioides ‚Nana‘): Bis zu drei Meter hoch und breit.
  • Kugel-Sumpfeiche (Quercus palustris ‚Green Dwarf‘): Bis zu drei Meter hoch und zwei Meter breit.
  • Kugel-Ginkgo (Gingko biloba ‚Mariken‘): Bis zu 1,50 Meter hoch und breit.
Buchsbaum: Der Klassiker für Formschnitte

Buchsbaum bietet vielfältige Möglichkeiten für kunstvolle Formschnitte im Garten

Buchsbaum: Der Klassiker für Formschnitte

Der Buchsbaum (Buxus sempervirens) ist wegen seiner Schnittverträglichkeit und des dichten Wuchses ein idealer Kandidat für verschiedene Formschnitte. Ob Kugeln, Pyramiden oder kunstvolle Tierfiguren – der Buchsbaum bietet vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Die Kunst des Formschnitts, auch Topiary genannt, reicht bis in die Antike zurück und findet sich in vielen historischen Gärten und Parks.

Vorgehensweise beim Formschnitt

  1. Vorbereitung: Stellen Sie sicher, dass Sie scharfe Werkzeuge bereithalten. Spezielle Buchsbaumscheren und kleine Heckenscheren helfen Ihnen, gleichmäßige Formen zu schneiden.
  2. Schnitttechnik: Beginnen Sie bei der breitesten Stelle der Pflanze und skizzieren Sie die Form grob vor. Arbeiten Sie sich zu den feineren Details vor und halten Sie die Schere leicht schräg, um Quetschungen zu vermeiden.
  3. Korrekturschnitt: Für die Detailarbeit verwenden Sie eine kleine Gartenschere, um Ausreißer und kleinere Unebenheiten zu beseitigen.

Pflegetipps für Buchsbäume

Pflegetipps für Buchsbäume

Regelmäßiger Rückschnitt fördert die Gesundheit und Form des Buchsbaums

  • Schnittdurchgänge: Schneiden Sie den Buchsbaum ein- bis zweimal jährlich, idealerweise in den Monaten ohne „R“ (von Mai bis August).
  • Wetterbedingungen: Ein trockener, bewölkter Tag eignet sich am besten für den Schnitt, um Sonnenbrand an den frisch geschnittenen Trieben zu vermeiden.
  • Werkzeugpflege: Reinigen Sie die Scheren regelmäßig mit Glasreiniger, um Pflanzenkrankheiten vorzubeugen.
  • Schädlingsschutz: Achten Sie auf Anzeichen von Schädlingsbefall, wie den Buchsbaumzünsler, und bekämpfen Sie frühzeitig.

Hilfsmittel für den perfekten Formschnitt

Für einen gelungenen Formschnitt sind präzise Werkzeuge und nützliche Hilfsmittel entscheidend. Hier einige unverzichtbare Utensilien:

  • Präzisionsscheren: Schafscheren, mechanische Scheren oder Akku-Strauchscheren sind ideal für feine Details. Mechanische Scheren mit gezahnten Schneiden verhindern das Verrutschen der Triebe, während Akku-Strauchscheren besonders handlich sind.
  • Halbkreisschablonen: Diese aus Metall oder Pappe erleichtern das Schneiden von kugelförmigen Pflanzen und garantieren eine gleichmäßige Rundung.
  • Folien und Tücher: Diese können um die Pflanze gelegt werden, um abgeschnittene Teile aufzufangen und den Reinigungsaufwand zu minimieren. Sie sind besonders nützlich bei kleineren Pflanzen.
  • Leiter oder Arbeitsbühne: Stabile Leitern oder bewegliche Arbeitsbühnen sind notwendig, um hohe und schwer zugängliche Pflanzen zu erreichen.

Verwenden Sie diese Hilfsmittel, um den Formschnitt effizienter und genauer zu gestalten. Scharfe und saubere Klingen fördern die Gesundheit Ihrer Pflanzen, indem sie Verletzungen minimieren.

Rechtliche Vorgaben beachten

Die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften schützt vor rechtlichen Konsequenzen beim Baumschnitt

Rechtliche Vorgaben beachten

Beim Schnitt von Bäumen und Sträuchern müssen Sie sich an gesetzliche Bestimmungen halten, die dem Schutz von Tieren und Pflanzen dienen. Das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) regelt, dass größere Schnittmaßnahmen von Bäumen, Hecken und anderen Gehölzen vom 1. März bis 30. September untersagt sind, um Brut- und Niststätten zu schützen. Kleinere Pflege- und Formschnitte sind während dieser Zeit erlaubt, sofern sie schonend ausgeführt werden.

Darüber hinaus gibt es in vielen Städten und Gemeinden spezifische Baumschutzsatzungen. Diese regeln, welche Bäume unter Schutz stehen und wie diese fachgerecht beschnitten werden dürfen. Bei unklaren rechtlichen Situationen oder bei geplanten umfangreicheren Schnittmaßnahmen sollten Sie sich vorsichtshalber an die örtlichen Behörden wenden, wie das Grünflächen- oder Umweltamt.

Als Mieter benötigen Sie zudem die Zustimmung des Vermieters, bevor Sie umfangreiche Eingriffe vornehmen. Vernachlässigen Sie dies nicht, um späteren Ärger zu vermeiden.

Das Einholen von Informationen und eventuell notwendigen Genehmigungen vor dem Schnitt ist unverzichtbar, um Bußgelder oder rechtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden. Bei Unsicherheiten empfiehlt es sich, einen Fachmann zu Rate zu ziehen, der mit den gesetzlichen Vorgaben vertraut ist.

Bilder: NAPA / Shutterstock