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Baum rund schneiden: Anleitung für schön geformte Gehölze

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Gerade in historischen Gärten findet man kunstvoll in Form geschnittene Gehölze, meist handelt es sich um Nadelgehölze, die geometrische oder Fantasie-Figuren, ja sogar lebende Skulpturen nachbilden. Sie selbst können das zu Hause auch – und fangen am besten zum Üben mit einer einfachen Kugel oder einer anderen runden Form an.

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Vor allem Buchsbäume werden gern rund geschnitten
AUF EINEN BLICK
Wie schneide ich einen Baum in eine runde Form?
Um einen Baum rund zu schneiden, wählen Sie eine leicht rundliche Jungpflanze (z.B. Buchsbaum), entfernen Sie Seitentriebe an der Basis, begrenzen Sie die Höhe durch eine runde Kuppel, schneiden Sie aufwärts wachsende Seitentriebe im Bogen weg und formen Sie Seitenflächen zu einer kugeligen Form.

Verschiedene runde Formen

Am besten lassen sich schnittverträgliche Arten wie beispielsweise die Eibe oder der Buchsbaum in die gewünschte Form bringen. Aber auch Thuja (Abendländischer Lebensbaum), Scheinzypresse, Leyland-Zypresse oder Liguster eignen sich gut.

  • Kugel: einfache, gleichmäßig runde Kugel aus Buchsbaum, Eibe oder Liguster, ohne sichtbaren Stamm
  • Kugel auf Stämmchen: Hier befindet sich die Kugel auf einem Stämmchen ohne weitere Seitentriebe.
  • Mehrfach-Kugel: Hier befinden sich mehrere Kugeln übereinander auf einem Stämmchen, ohne weitere Seitentriebe. Deutlich sichtbarer Stamm
  • Pompon: Ein mehrfach verzweigter Baum oder Strauch besitzt mehrere zu Kugeln geschnittene „Kronen“.
  • Tropfen: Die Tropfenform ist unten breit und rund und verläuft nach oben hin immer schmaler werdend bis sie schließlich in einer Spitze endet, kein sichtbarer Stamm
  • Bienenkorb: Der Bienenkorb ist unten zylindrisch-breit, verjüngt sich nach oben hin nur wenig und endet schließlich gerundet, kein sichtbarer Stamm

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Für die runden Formen mit sichtbarem Stamm sollten Sie Nadelhölzer wie Wacholder, Schein- oder Leylandzypresse verwenden.

Eine Kugel schneiden – So geht’s

Stabile, nicht so schnell auseinanderfallende Kugeln erhalten Sie durch die frühzeitige Erziehung von Jungpflanzen. Diese sollten Sie schon als Containerpflanze zurechtschneiden und erst danach auspflanzen. Auf diese Weise verzweigen die Büsche kräftig und bleiben so in Form. Weniger verzweigte und zur Kugel geschnittene Büsche neigen jedoch dazu, später auseinanderzufallen – beispielsweise infolge einer Schneelast. Die Erziehung zur Kugel dauert etwa zwei bis drei Jahre und bedarf eines regelmäßigen Korrekturschnitts.

Schnittanleitung

  • Wählen Sie eine bereits leicht rundliche Jungpflanze aus, etwa einen Buchs.
  • Schneiden Sie nun die Seitentriebe an der Basis weg, so dass dort eine mehr oder weniger runde Form entsteht.
  • Begrenzen Sie in einem zweiten Schritt nun die Höhe.
  • Schneiden Sie dazu eine runde Kuppel.
  • In einem dritten Schritt formen Sie im oberen Bereich die Seiten, indem Sie die nach oben wachsenden Seitentriebe in einem runden Bogen wegschneiden.
  • Zum Schluss erfolgt der formende Schnitt der Seitenflächen, so dass eine schöne, kugelige Form entsteht.

Das Schneiden einer exakten Kugelform braucht etwas Übung. Manchen fällt es zunächst leichter, eine- Ei- oder Tränenform zu kreieren.

Tipp

Noch einfacher ist es, das Gehölz in eine rechteckige Kastenform zu bringen. Damit das gelingt, binden Sie mehrere Bambusstäbe zu einer provisorischen Schablone zusammen.

Bilder: NAPA / Shutterstock