Bester Zeitpunkt ist im Spätwinter
Im laublosen Stadium kommt die Schnittverträglichkeit einer Kugelrobinie optimal zur Geltung. Primär im Spätwinter, kurz vor Beginn des neuen Austriebs erzielen Schnittmaßnahmen innerhalb der Krone den maximalen Effekt. Wählen Sie einen Termin mit frostfreier, trockener Witterung, vorzugsweise ohne pralle Wintersonne.
Naturschöne Krone gelegentlich auslichten
Ihre malerische Krone bildet die Kugelrobinie, weil aufgrund züchterischer Eingriffe das Gesetz der Spitzenförderung außer Kraft gesetzt wird. Das bedeutet konkret, dass sich das Wachstum nicht auf die Spitzenknospe konzentriert, sondern alle Triebe rundherum nahezu gleichmäßig wachsen.
Im Laufe der Jahre gewinnt die Kugelkrone mit bis zu 5 Metern massiv an Höhe und Breite, ohne dass der Stamm als Wildunterlage mitwächst. Sofern Sie Ihrer Kugelakazie den entsprechenden Entfaltungsspielraum bieten können, beschränkt sich die Schnittpflege auf gelegentliches Auslichten der Krone. So machen Sie es richtig:
- Alle 2 bis 3 Jahre im Spätwinter auslichten
- Beschädigte, ins Kroneninnere gerichtete und kümmerliche Zweige abschneiden
- Totholz auf Astring schneiden
Triebe mit bis zu 3 Zentimetern Durchmesser meistern Sie mit einer Ast- oder Baumschere. Stärkere Äste schneiden Sie ab mit einer Klappsäge (7,00€ bei Amazon*), die auf engstem Raum gut zu manövrieren ist. Wichtig zu beachten ist, dass Sie nicht in den wulstigen Übergang von Ast zu Stamm schneiden. Im sogenannten Astring befindet sich wertvolles Kambium, das für die Wundheilung zuständig ist.
Formschnitt reguliert Kronenausdehnung
Platzmangel oder Windbruch erfordern einen umfassenden Rückschnitt der Krone. Jetzt kommt Ihnen die ausgeprägte Schnittverträglichkeit einer Kugelrobinie zugute. Solange Sie nicht in die Veredelungsstelle schneiden, obliegt der Schnittumfang Ihrer gärtnerischen Einschätzung. So gehen Sie fachkundig vor:
- Vorab abgestorbene Zweige auslichten
- Alle Hauptäste um bis zu zwei Drittel zurückschneiden
- Schnittwunden glätten mit einem scharfen, desinfizierten Messer
- Triebe aus dem Stamm am Ansatz abschneiden
- Triebe aus der Baumscheibe mit einem kräftigen Ruck abreißen
Schlüssel zum Erfolg ist die zielgenaue Schnittführung. Setzen Sie Säge oder Astschere etwa einen halben Zentimeter oberhalb einer Knospe oder eines schlafenden Auges an. Der jeweilige Schnitt bewirkt einen Saftstau im Ast, woraufhin bislang inaktive Knospen als neue Zweige austreiben.
Triebe aus dem Stamm oder der Baumscheibe sollten Sie nicht nur in Verbindung mit einem Formschnitt entfernen. Hierbei handelt es sich um stark wachsende Wildtriebe. Schneiden oder reißen Sie die ungebetenen Zweige zeitnah ab, weil sie andernfalls die edle Krone überwuchern.
Tipp
Starken Saftfluss, wie beim Schneiden von Kugelahorn, müssen Sie bei einer Kugelakazie nicht befürchten. Gleichwohl sollten Sie Vorsicht walten lassen, denn Robinia pseudoacacia sind in allen Teilen giftig. Insbesondere die Rinde ist durchströmt von toxischen Substanzen. Legen Sie bitte Handschuhe, langärmelige Kleidung und Schutzbrille an, wenn Sie Ihre Kugelrobinie auslichten oder in Form schneiden.