Amaryllis

Amaryllis verblüht? Schritt für Schritt zur nächsten Blüte

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Die Amaryllis verzaubert mit ihrer Blütenpracht im Winter. Damit sie auch im Folgejahr erneut erblüht, benötigt sie nach der Blüte die richtige Pflege und eine Ruhephase. Dieser Artikel liefert eine umfassende Anleitung zur Pflege der Amaryllis nach der Blüte.

Verblühte Amaryllis

Die Amaryllis nach der Blüte pflegen

Nach der Blüte benötigt die Amaryllis weiterhin Ihre Zuwendung, um Energie für die nächste Blüteperiode zu sammeln. Schneiden Sie zunächst die verblühten Blüten ab, um die Samenbildung zu verhindern. Lassen Sie den Blütenstiel jedoch stehen, bis er vollständig vergilbt ist. Die grünen Blätter sollten nicht entfernt werden, da sie durch Photosynthese lebenswichtige Nährstoffe produzieren.

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Damit die Pflanze während der Wachstumsphase optimale Bedingungen hat, sollten Sie darauf achten, dass die Erde stets leicht feucht bleibt, ohne Staunässe zu verursachen. Gießen Sie die Amaryllis daher regelmäßig, insbesondere wenn sie an einem warmen Standort steht. Ein Flüssigdünger für Blühpflanzen sollte alle 14 bis 21 Tage dem Gießwasser beigegeben werden, um das Blattwachstum zu unterstützen und die Zwiebel zu stärken.

Ab Mai, nach den letzten Frösten, kann die Amaryllis an einen geschützten, halbschattigen Ort im Freien gestellt werden. Stellen Sie die Pflanze zunächst in den Schatten und gewöhnen Sie sie allmählich an mehr Licht, um Verbrennungen durch direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Temperaturen bis zu 26 °C sind ideal für das Wachstum.

Während der Sommermonate sollte die Amaryllis regelmäßig gegossen und gedüngt werden. Ab August beginnt die Ruhephase. Stellen Sie das Gießen ein und lassen Sie die Blätter eintrocknen. Lagern Sie die Zwiebel dann an einem kühlen, dunklen Ort bei etwa 15 °C, zum Beispiel im Keller. So sammelt die Pflanze genügend Kraft für die nächste Blütezeit im Winter.

Den richtigen Standort wählen

Die Wahl des richtigen Standorts für Ihre Amaryllis ist entscheidend für eine gesunde Pflanze und üppige Blüte. Während der Blütezeit, die in der Regel von Dezember bis Februar dauert, bevorzugt Ihre Amaryllis einen hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Ein nach Süden oder Westen ausgerichtetes Fenster ist ideal, wobei die Temperaturen zwischen 18 und 22 Grad Celsius liegen sollten. Vermeiden Sie jedoch direkte Mittagssonne, um Blattverbrennungen zu verhindern.

Nach den letzten Frösten im Mai können Sie die Amaryllis an einen geschützten, halbschattigen Platz im Freien, etwa auf dem Balkon oder der Terrasse, stellen. Wichtig ist, dass die Pflanze allmählich an die Außensonne gewöhnt wird, um Sonnenbrand zu vermeiden. Temperaturen bis zu 26 Grad Celsius sind dabei optimal.

Während der Sommermonate benötigt die Amaryllis ausreichend Licht, aber keine pralle Sonne, damit ihre Blätter nicht verbrennen. Ein schattierter Standort oder ein Platz mit nur morgendlicher oder spätnachmittäglicher Sonne ist daher ideal. Vergessen Sie nicht, die Pflanze regelmäßig zu drehen, damit sie gleichmäßig wächst.

Behalten Sie stets die Umgebungstemperaturen im Auge und schützen Sie die Amaryllis vor extremen Wetterbedingungen wie starken Winden oder plötzlichen Kälteeinbrüchen, die die Pflanze schwächen könnten.

Die Ruhephase einleiten

Ab August ist es Zeit, die Amaryllis in ihre Ruhephase zu überführen, damit sie genügend Kraft für die nächste Blütezeit sammeln kann. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  1. Gießen und Düngen einstellen: Reduzieren Sie die Wassergaben ab August allmählich und hören Sie spätestens im September komplett auf zu gießen. Auch das Düngen sollte zu diesem Zeitpunkt eingestellt werden, damit die Pflanze in den Ruhemodus schalten kann.
  2. Blätter eintrocknen lassen: Lassen Sie die Blätter der Amaryllis vollständig eintrocknen. Dies ist ein natürlicher Prozess, bei dem die Nährstoffe aus den Blättern in die Zwiebel zurückgezogen werden. Entfernen Sie das welke Laub erst, wenn es komplett vertrocknet ist.
  3. Kühler und dunkler Standort: Lagern Sie die Amaryllis-Zwiebel an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort. Ideal sind Temperaturen zwischen 8 und 15 Grad Celsius, wie sie beispielsweise in einem Keller oder einem unbeheizten, dunklen Zimmer vorherrschen.
  4. Dauer der Ruheperiode: Die Amaryllis benötigt eine Ruhephase von etwa 8 bis 12 Wochen. Diese Zeit ist essenziell für die Regeneration und die spätere Blütenbildung. Während dieser Phase sollten Sie die Pflanze nicht gießen.

Ende Oktober oder Anfang November können Sie die Amaryllis dann langsam wieder ins Leben zurückholen, indem Sie den Topf an einen helleren Ort stellen und die Wassergabe schrittweise erhöhen. Mit der richtigen Pflege blüht Ihre Amaryllis im kommenden Winter erneut auf.

Die Amaryllis umtopfen

Ende Oktober oder Anfang November ist der ideale Zeitpunkt, um die Amaryllis umzutopfen. Während dieser Phase sollte die Pflanze ausgetrocknet sein. Schneiden Sie die trockenen Pflanzenteile direkt über der Erde ab, jedoch ohne die Zwiebel zu beschädigen.

Schritte zum Umtopfen:

  1. Alte Erde entfernen: Holen Sie die Blumenzwiebel vorsichtig aus dem alten Topf und befreien Sie die Zwiebel von überschüssiger Erde. Entfernen Sie gegebenenfalls abgestorbene oder faulige Wurzeln, um Fäulnis und Krankheiten vorzubeugen.
  2. Neuen Topf vorbereiten: Wählen Sie einen Topf, der nur wenig größer als die Zwiebel ist. Als erste Schicht geben Sie Blähton oder eine Tonscherbe auf den Boden des Topfes, um eine gute Drainage zu gewährleisten und Staunässe zu verhindern.
  3. Einpflanzen: Füllen Sie den Topf etwa zur Hälfte mit hochwertiger Blumenerde. Setzen Sie die Zwiebel in die Mitte des Topfes und füllen Sie den restlichen Raum mit Erde auf, sodass die Zwiebel etwa zur Hälfte aus der Erde schaut.
  4. Standortwahl: Stellen Sie den frisch eingetopften Ritterstern an einen hellen und warmen Platz. Achten Sie darauf, dass die Erde leicht feucht bleibt, aber keine Staunässe entsteht.

Nach dem Umtopfen:

  • Erstes Gießen: Gießen Sie die Amaryllis leicht an, um das Erdreich zu setzen und die Zwiebel zu befeuchten. Das Gießwasser, das im Untersetzer verbleibt, sollten Sie innerhalb von 20 Minuten wegschütten.
  • Blütenansatz beobachten: Sobald der Blütenstand etwa 10 cm aus der Zwiebel hervorschaut, erhöhen Sie die Wassergaben allmählich. Diese schrittweise Erhöhung hilft der Pflanze, in die neue Blütezeit zu starten.

Mit diesen Pflegemaßnahmen und dem rechtzeitigen Umtopfen stellen Sie sicher, dass Ihre Amaryllis im kommenden Winter wieder kraftvoll blüht.

Tochterzwiebeln entfernen

Während der Wachstumsphase kann Ihre Amaryllis Tochterzwiebeln entwickeln. Diese Ableger eignen sich hervorragend zur Vermehrung und bieten Ihnen die Möglichkeit, weitere prächtige Pflanzen zu kultivieren. Hier sind die Schritte, die Sie beachten sollten:

  1. Geeigneten Zeitpunkt abwarten: Ermöglichen Sie der Amaryllis zunächst, die Ruhephase zu durchlaufen. Während dieser Zeit sammeln die Zwiebeln Kraft für die nächste Wachstumsphase.
  2. Tochterzwiebeln trennen: Haben die Tochterzwiebeln einen Durchmesser von mindestens drei Zentimetern erreicht und eine dünne, braune Haut entwickelt, können sie vorsichtig von der Mutterzwiebel abgelöst werden. Nutzen Sie dazu ein sauberes, scharfes Messer und achten Sie darauf, die Wurzeln der Tochterzwiebeln nicht zu beschädigen.
  3. Schnittstellen behandeln: Bestäuben Sie die Schnittstellen nach dem Abtrennen mit Holzkohlestaub oder Gesteinsmehl, um Infektionen und Fäulnis vorzubeugen.
  4. Pflanzen: Setzen Sie die Tochterzwiebeln in separate Töpfe, die etwa 14 bis 15 Zentimeter im Durchmesser haben. Achten Sie darauf, dass der Topf über eine gute Drainage verfügt, indem Sie eine Tonscherbe über das Abflussloch legen. Füllen Sie den Topf zu zwei Dritteln mit einer Mischung aus Blumen- und Kakteenerde, angereichert mit Lavagranulat oder Perlite, um eine gute Durchlüftung und Drainage zu gewährleisten.
  5. Einpflanzen der Zwiebeln: Die Tochterzwiebeln sollten so eingepflanzt werden, dass sie etwa zur Hälfte aus der Erde herausschauen. Stellen Sie die Töpfe dann an einen hellen, zimmerwarmen Ort mit Temperaturen um die 20 Grad Celsius.
  6. Anfeuchten und Platzierung: Feuchten Sie die Erde leicht an, ohne Staunässe zu verursachen. Ein optimaler Standort ist eine Fensterbank, die viel indirektes Licht bietet.

Mit diesen Schritten können Sie die Tochterzwiebeln zu gesunden, neuen Amaryllis-Pflanzen heranziehen. Es dauert einige Jahre, bis die neuen Zwiebeln groß genug sind, um Blüten zu bilden, aber mit Geduld und der richtigen Pflege werden Sie mit prächtigen Blüten belohnt.

Die Amaryllis zur erneuten Blüte bringen

Um Ihre Amaryllis erneut zum Blühen zu bringen, sind einige wichtige Schritte notwendig. Nachdem die Pflanze ihre Ruhephase erfolgreich durchlaufen hat, können Sie sie auf die nächste Blütezeit vorbereiten.

1. Ruhephase beenden:

  • Anfang November beginnen Sie damit, die Amaryllis wieder in eine helle, wärmere Umgebung zu bringen. Stellen Sie den Topf in einen Raum mit Temperaturen zwischen 18 und 22 °C und mäßigem Licht.

2. Umtopfen und erster Guss:

  • Zu diesem Zeitpunkt können Sie die Zwiebel in frische Blumenerde setzen. Der Topf sollte nur geringfügig größer als die Zwiebel sein, um der Pflanze Stabilität zu bieten.
  • Gießen Sie die Erde leicht an, damit die Zwiebel allmählich aus der Ruhephase erwachen kann. Dies hilft, das Erdreich zu setzen und die Zwiebel zu befeuchten, vermeidet jedoch Staunässe.

3. Blütenstielwachstum fördern:

  • Sobald der Blütenstiel etwa 10 cm hoch ist, sollten Sie die Amaryllis wöchentlich gießen. Dabei ist es wichtig, dass die Erde immer leicht feucht bleibt, ohne Staunässe zu verursachen.
  • Drehen Sie den Topf alle paar Tage leicht, damit der Blütenstiel gerade wächst und gleichmäßig Licht bekommt.

4. Temperatur und Licht regulieren:

  • Halten Sie die Pflanze an einem hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Direktes Sonnenlicht kann die Blüten verbrennen. Eine Temperatur von 18–20 °C ist ideal.

5. Blütezeit herbeiführen:

  • Anfang Dezember sollte die Amaryllis ihre ersten Knospen entwickeln. Geben Sie weiterhin moderate Wassermengen und beobachten Sie das Wachstum der Blüten.
  • Während der Blütezeit, die oftmals bis Ende Februar andauert, wird die Pflanze den Höhepunkt ihres Zyklus erreichen.

Mit diesen Maßnahmen stehen Ihnen und Ihrer Amaryllis mehrere erfolgreiche Blühperioden bevor. Stellen Sie sicher, dass Sie die Pflegehinweise während der gesamten Wachstums- und Blütezeit befolgen, um die Gesundheit und Blütenpracht der Pflanze zu gewährleisten.

Bilder: Matthias / stock.adobe.com