Amaryllis

Amaryllis verblüht: So blüht sie nächstes Jahr wieder!

Die Amaryllis begeistert mit ihrer Blütenpracht, benötigt nach der Blüte jedoch besondere Pflege, um im nächsten Jahr erneut zu erblühen. Dieser Artikel erläutert detailliert alle notwendigen Schritte, von der Entfernung des Blütenstiels über die Ruhephase bis zur Vorbereitung auf die nächste Blütezeit.

Die Amaryllis nach der Blüte pflegen

Nachdem die Amaryllis verblüht ist, beginnt eine entscheidende Pflegephase, die die Pflanze auf die nächste Blütezeit vorbereitet. Damit Ihre Amaryllis weiterhin kräftig bleibt und im nächsten Jahr erneut erblühen kann, beachten Sie die folgenden Pflegetipps:

  1. Blütenstiel schneiden: Entfernen Sie die verblühten Köpfe und schneiden Sie den Blütenstiel ab, sobald er beginnt, gelb zu werden. Dies verhindert die Bildung von Samen, die der Pflanze unnötig Energie entziehen.
  2. Standortwahl: Stellen Sie die Pflanze an einen hellen Ort mit indirektem Licht. Ein halbschattiger Platz im Freien ist ab Mai ebenfalls geeignet, wobei Temperaturen bis zu 26 °C ideal sind. Vermeiden Sie jedoch direkte Sonneneinstrahlung, um Blattverbrennungen zu vermeiden.
  3. Gießen und Düngen: Achten Sie auf eine regelmäßige Bewässerung, wobei Staunässe vermieden werden muss. Gießen Sie die Pflanze so, dass die Erde stets leicht feucht bleibt. Alle 14 Tage ist es ratsam, einen geeigneten Flüssigdünger zu verwenden, um das Wachstum der Blätter und die Bildung von Nährstoffreserven zu fördern.

Diese Pflegemaßnahmen sind entscheidend, um sicherzustellen, dass Ihre Amaryllis auch in der kommenden Saison wieder in voller Pracht erblüht.

Den richtigen Standort wählen

Während der Wachstumsphase sollten Sie Ihrer Amaryllis einen möglichst hellen Standort bieten, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung. Ein Fensterplatz mit mindestens vier Stunden indirektem Licht pro Tag ist ideal. Achten Sie im Innenraum auf eine gleichmäßige Zimmertemperatur von etwa 20 °C und schützen Sie die Pflanze vor kalter Zugluft, insbesondere während des Lüftens.

Im Sommer, ab Mai, können Sie die Amaryllis nach draußen stellen. Ein geschützter, halbschattiger Platz auf Balkon oder Terrasse mit Temperaturen zwischen 18 °C und 25 °C eignet sich hervorragend. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, um Blattverbrennungen zu verhindern. Drehen Sie den Topf regelmäßig, um ein gleichmäßiges Wachstum zu fördern.

Von September bis Oktober geht die Pflanze in die Ruhephase und benötigt jetzt einen kühlen, dunklen Standort wie Keller oder Abstellraum. Hier sind etwa 15 °C optimal, damit die Amaryllis Energie für die nächste Blütezeit sammeln kann.

Die Ruhephase einleiten

Um die Ruhephase der Amaryllis einzuleiten, sollten Sie ab Ende August die Wassergaben schrittweise reduzieren, bis sie Anfang September vollständig eingestellt werden. Ebenso ist es notwendig, die Düngung bereits zu diesem Zeitpunkt zu beenden. Durch diese Maßnahmen bereiten Sie die Pflanze auf ihre Ruhemode vor, die von September bis Oktober andauert.

Während dieser Phase sollte die Amaryllis an einem kühlen und dunklen Ort mit etwa 15 °C aufbewahrt werden. Ein geeigneter Standort wäre beispielsweise ein Abstellraum oder ein Keller. Es ist normal, dass die Blätter der Pflanze verwelken und anschließend absterben. Sobald die Blätter vollständig eingezogen sind, können Sie diese entfernen. Wichtig ist, die Pflanze in dieser Zeit weder zu gießen noch zu düngen, damit die Zwiebel ungestört Energie für die nächste Blütezeit sammeln kann.

Diese Ruheperiode ist entscheidend für die Blütenbildung der kommenden Saison. Halten Sie daher die Pflanze bis Ende Oktober oder Anfang November im Ruhemodus, bevor Sie sie langsam wieder an Licht und Wasser gewöhnen, um einen kräftigen Neuaustrieb zu fördern.

Die Amaryllis umtopfen

Der ideale Zeitpunkt, um Ihre Amaryllis umzutopfen, liegt im Oktober oder November, kurz vor Beginn der neuen Blütezeit. Achten Sie darauf, dass die Pflanze vollständig ausgetrocknet ist, bevor Sie sie aus ihrem alten Topf nehmen. Entfernen Sie vorsichtig die vertrockneten Wurzeln und achten Sie dabei darauf, die empfindliche Zwiebel nicht zu beschädigen. Abgestorbene Wurzeln müssen entfernt werden, da sie sonst Fäulnis und Krankheitsbefall begünstigen könnten.

Wählen Sie beim Umtopfen einen neuen Topf, der nur wenig größer ist als die Zwiebel selbst. Eine gut durchlüftete Blumenerde ist ideal. Mischen Sie, falls gewünscht, etwas Blähton unter die Erde, um die Drainage zu verbessern. Dies hilft, Staunässe zu vermeiden, die der Zwiebel schaden könnte. Zusätzlich sollten Sie eine Schicht Blähton auf den Boden des Topfes geben, um die Wasserabführung zu optimieren.

Setzen Sie die Zwiebel so in den neuen Topf, dass sie bis zur Hälfte aus der Erde herausschaut. Drücken Sie die Erde leicht an, um einen guten Halt zu gewährleisten, und stellen Sie den Topf danach an einen warmen, hellen Platz. Ist der Blütenschaft etwa zehn Zentimeter hoch, beginnen Sie wieder mit dem regelmäßigen Gießen. In dieser Phase ist es wichtig, das Gießwasser, das sich im Untersetzer sammelt, nach etwa zwanzig Minuten auszugießen, um Staunässe zu verhindern.

Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, da die Amaryllis im Licht wachsen und sich entfalten kann. Durch regelmäßiges Drehen des Topfes fördern Sie ein gleichmäßiges Wachstum des Blütenstiels. Verwenden Sie während dieser Zeit einen geeigneten Flüssigdünger, damit Ihre Pflanze optimal auf die kommende Blütezeit vorbereitet ist und genügend Nährstoffe erhält.

Tochterzwiebeln entfernen

Wenn Ihre Amaryllis während der Wachstumsphase Tochterzwiebeln bildet, können Sie diese zur Vermehrung nutzen. Warten Sie idealerweise bis nach der Ruhephase, bevor Sie die Tochterzwiebeln von der Hauptzwiebel trennen. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:

  1. Tochterzwiebeln auswählen: Achten Sie darauf, dass die Tochterzwiebeln mindestens einen Durchmesser von etwa drei Zentimetern haben und eine dünne, braune Haut entwickelt haben. Dies sind Anzeichen dafür, dass sie stark genug sind, um einzeln weiterzuwachsen.
  2. Abtrennen: Entfernen Sie den Topf der Amaryllis und trennen Sie die Zwiebeln vorsichtig mit einem sauberen, scharfen Messer voneinander. Bestäuben Sie die Schnittstellen anschließend mit Holzkohlestaub oder Gesteinsmehl, um Infektionen zu vermeiden.
  3. Pflanzvorbereitung: Nehmen Sie einen Blumentopf mit etwa 15 cm Durchmesser und legen Sie eine Tonscherbe als Drainage in die Bodenöffnung. Füllen Sie den Topf zu etwa zwei Dritteln mit einer Mischung aus Blumen- und Kakteenerde, die Sie mit Lavagranulat anreichern können.
  4. Einpflanzen: Setzen Sie die Tochterzwiebel so in den Topf, dass sie zur Hälfte mit Erde bedeckt ist. Feuchten Sie die Erde leicht an.
  5. Standortwahl: Stellen Sie den Topf an einen hellen, zimmerwarmen Ort mit Temperaturen um 20 °C. Ein halbschattiger Platz eignet sich optimal, bis die Zwiebel beginnt auszutreiben.

Bis zum nächsten Frühling entwickelt sich die Tochterzwiebel zu einer kräftigen jungen Pflanze, die nach einigen Jahren eigene Blüten bilden kann. Achten Sie darauf, die Pflanze in dieser Zeit sorgfältig zu pflegen und regelmäßig, aber nicht zu häufig zu gießen.

Bilder: Matthias / stock.adobe.com