Affenbrotbaum

Affenbrotbaum: Pflege, Standort & Vermehrung des Baobabs

Der Affenbrotbaum, auch bekannt als Baobab, fasziniert mit seiner außergewöhnlichen Gestalt und Widerstandsfähigkeit. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Botanik, Kultivierung und Pflege dieses eindrucksvollen Baumes.

Steckbrief

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Pflanzenart
Baum
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Wuchs
Schmaler Schössling, dicke Stämme, ausladende Baumkrone
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Wuchshöhe
Bis zu 20 m
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Blütenfarbe
Wachsig-weiß
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Blütenform
Hängend an langen Stielen, groß
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Blattfarbe
Dunkelgrün
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Herkunft

Der Affenbrotbaum oder Baobab stammt aus den tropischen und subtropischen Regionen Afrikas, Australiens und Madagaskars. Die bekannteste Art ist Adansonia digitata, der Afrikanische Affenbrotbaum. Er gehört zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae) und zählt zur Unterfamilie Bombacoideae.

Sein natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich über die trockenen Baumsavannen des afrikanischen Tieflands südlich der Sahara, von der Sahelzone bis in den Transvaal. Aufgrund seiner Anpassung an trockene Lebensräume fehlt er in den zentralafrikanischen Regenwäldern. Wegen seiner Frostempfindlichkeit endet seine südliche Verbreitung entlang des 15. Breitengrades.

Affenbrotbäume haben eine hohe ökologische und kulturelle Bedeutung. Sie speichern Wasser, bieten Holz für Brenn- und Baumaterial und spenden Fasern für Seile, Papier, Kleidung und Boote. In afrikanischen Savannen dienen sie als markante Landschaftsmerkmale und Versammlungsplätze. In der traditionellen Medizin werden in Ländern wie Senegal fast alle Teile des Baums verwendet.

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Die Gattung Adansonia wurde nach dem französischen Botaniker Michel Adanson benannt. Der deutsche Trivialname „Affenbrotbaum“ entstand, weil deutsche Forscher beobachteten, wie Affen die Früchte der Bäume ernteten.

Wuchs

Affenbrotbäume zeichnen sich durch ihre außergewöhnliche Wuchsform und Anpassungsfähigkeit aus. Sie haben dicke Stämme, die große Mengen Wasser speichern können und tief gefurcht sowie mit kehligen Vertiefungen versehen sind. Die Rinde ist graubraun bis grau, bis zu zehn Zentimeter dick, hart außen und faserig innen.

In den ersten 10 bis 15 Jahren wächst der Affenbrotbaum als schmaler Schössling und erreicht eine Höhe von vier bis sechs Metern. Danach verdickt sich der Stamm und nimmt eine Kegelform an, die bis zu 70 Jahre andauern kann. Im Alter von 30 bis 40 Jahren beginnen die Äste rechtwinklig vom Stamm wegzuwachsen, wodurch die charakteristische ausladende Baumkrone entsteht. Mit zunehmendem Alter kann der Baum eine Höhe von bis zu 20 Metern und einen Stammdurchmesser von 10,64 Metern erreichen. In Ostafrika sind zudem flaschenförmige Stammformen verbreitet.

Ein auffälliges Merkmal älterer Bäume ist das stark ausgeprägte Lateralwurzelsystem, das bis zu 1,8 Meter tief und weiter als die Baumhöhe reicht.

Rinde

Die Rinde des Affenbrotbaums hat mehrere wichtige Funktionen. Sie ist dick und widerstandsfähig, wodurch sie Buschbrände gut übersteht. Außen ist sie hart und schützt vor mechanischen Beschädigungen, während die innere faserige Struktur Wasser speichert. Diese Fasern bieten auch Tieren wie Elefanten wertvolle Wasserquellen. Höhlen in der Rinde bieten Lebensraum für zahlreiche Tierarten.

Zusätzlich kann die faserige Rinde zur Herstellung von Seilen, Netzen, Körben und anderen Gegenständen genutzt werden. Die Rinde trägt zur Überlebensfähigkeit und Vielseitigkeit des Baobabs bei.

Blätter

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Blätter des Affenbrotbaums (Adansonia digitata) im Ala Moana Beach Park, Oahu.
Foto: Forest & Kim Starr | Lizenz: CC BY 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die Blätter des Affenbrotbaums sind dunkelgrün, handförmig geteilt und wechselständig angeordnet. Sie treiben im Frühsommer, kurz vor Beginn der Regenzeit, aus und entwickeln sich schnell. Anfangs bilden junge Pflanzen einfache, elliptische Blätter, die später durch glänzend grüne, fünf- bis neunteilige Laubblätter ersetzt werden. Diese Veränderungen spiegeln die Anpassungsfähigkeit des Baumes an wechselnde klimatische Bedingungen wider.

Während der Trockenzeit, die bei uns im Winter fällt, wirft der Affenbrotbaum sein Laub vollständig ab. Der Blattstiel kann bis zu 16 Zentimeter lang werden.

Blüte

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Blüte des Affenbrotbaums (Adansonia digitata) in voller Pracht.
Foto: Ton Rulkens | Lizenz: CC BY-SA 2.0 | Quelle: Wikimedia

Der Affenbrotbaum blüht erstmals im Alter von acht bis zehn Jahren in Westafrika und mit 16 Jahren in Ost- und Südafrika. Die Hauptblütezeit beginnt vier Wochen nach der Blattentwicklung und dauert ebenfalls vier Wochen. Jede Blüte, die wachsig-weiß und sehr groß ist, blüht nur 24 Stunden und hängt an langen Stielen von den Blattachseln herab.

Die Blüten verströmen einen süßlichen Aasgeruch und werden hauptsächlich von Flughunden bestäubt. Auch andere Tiere wie Galagos und Nachtfalter tragen zur Bestäubung bei. Die Blüten des Baobabs sind ein spektakuläres Naturschauspiel.

Früchte

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Reife Früchte des Affenbrotbaums (Adansonia digitata) mit harter Schale.
Foto: T.K. Naliaka | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Nach der Bestäubung entwickeln sich innerhalb von acht Monaten holzige Kapseln. Diese Beeren sind kugel-, ei- oder zylindrisch geformt und hängen an langen Stielen von den Zweigen herab. Sie verfärben sich von Grün über Gelb zu Graubraun.

Das Fruchtfleisch im Inneren ist trocken und säuerlich, reich an Vitamin C und enthält zahlreiche Samen. In Afrika werden die Früchte medizinisch genutzt, etwa zur Behandlung von Darmbeschwerden. Auch für Tiere wie Elefanten, Antilopen und Paviane sind sie eine wertvolle Nahrungsquelle.

Welcher Standort ist geeignet?

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Baobab und Elefant in der Savanne von Tansania.
Foto: Ferdinand Reus | Lizenz: CC BY-SA 2.0 | Quelle: Wikimedia

Der optimale Standort für den Affenbrotbaum ist warm, hell und möglichst sonnig. Direkte Sonneneinstrahlung verträgt der Baum gut, doch sollten junge Pflanzen allmählich an die Sonne gewöhnt werden. Vermeiden Sie pralle Sonne über einen zu langen Zeitraum, da der Baum sonst seine Blätter abwerfen kann.

Ein Standort in Fensternähe oder auf einer südseitigen Fensterbank ist ideal. Stellen Sie den Topf nicht direkt über eine Heizung, um ein Austrocknen des Wurzelballens zu verhindern. Im Sommer kann der Baum im Freien stehen, idealerweise an einem hellen, warmen, aber nicht vollsonnigen Platz.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Der ideale Boden für den Affenbrotbaum ist wasserdurchlässig und eher nährstoffarm. Eine Mischung aus Einheitserde und grobem Sand im Verhältnis 1:2 ist geeignet. Auch Kakteenerde oder Kübelpflanzenerde, vermischt mit Sand und grobkörnigen Anteilen wie Blähton, feinem Kies, Lavagrus oder Splitt, sind eine gute Wahl.

Das Pflanzgefäß sollte über Abflusslöcher verfügen, um Staunässe zu vermeiden. Tontöpfe sind besonders geeignet, da sie überschüssige Feuchtigkeit schneller verdunsten lassen. Vermeiden Sie Torferde, da sie nicht den Ansprüchen des Affenbrotbaums gerecht wird.

Affenbrotbaum pflegen

Der Affenbrotbaum ist pflegeleicht und speziell für trockene Bedingungen geeignet. Gießen Sie sparsam und lassen Sie die Erde zwischen den Wassergaben vollständig durchtrocknen. Eine regelmäßige Düngung während der Wachstumsperiode von Mai bis Oktober fördert das Wachstum. Verwenden Sie dafür alle zwei Wochen einen Flüssigdünger.

Umtopfen ist jährlich im Frühjahr vor Beginn der Vegetationsperiode empfehlenswert, da die Wurzeln des Baumes schnell wachsen. Ein tiefes Pflanzgefäß bietet dem langen Wurzelsystem ausreichend Platz.

Affenbrotbaum richtig pflanzen

Die Pflanzung des Affenbrotbaums erfordert spezielle Schritte. Verwenden Sie ein Pflanzgefäß mit Abflusslöchern und ein geeignetes Substrat wie eine Mischung aus Einheitserde und grobem Sand im Verhältnis 1:2. Alternativ kann Kakteenerde verwendet werden, die durchlässiger gemacht wird.

Vor dem Einpflanzen können Sie den Affenbrotbaum für 8 bis 10 Tage in warmes Wasser stellen, um die Blattbildung anzuregen. Samen sollten vor der Aussaat für ein bis zwei Tage in lauwarmem Wasser eingeweicht werden. Stecklinge trocknen nach dem Schneiden einige Tage, bevor sie in ein Erde-Sand-Gemisch gesteckt werden.

Affenbrotbaum vermehren

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Samen des Affenbrotbaums (Adansonia digitata) mit Größenangaben.
Foto: Emoc | Lizenz: CC BY-SA 2.5 | Quelle: Wikimedia

Die Vermehrung des Affenbrotbaums erfolgt durch Samen oder Stecklinge. Samen sollten vor der Aussaat ein bis zwei Tage in lauwarmem Wasser eingeweicht werden. Stecklinge müssen mindestens drei Blätter haben und nach dem Trocknen in ein Sand-Torf-Gemisch gesteckt werden.

Decken Sie die Anzuchtschale mit Folie ab und stellen Sie sie an einen warmen, hellen Ort. Halten Sie das Substrat konstant feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.

Affenbrotbaum richtig schneiden

Ein regelmäßiger Rückschnitt ist nicht zwingend erforderlich, kann aber hilfreich sein, um eine schöne Baumkrone zu fördern. Entfernen Sie störende Triebe und beschneiden Sie die Pflanze, um ein ausgewogenes Wachstum zu ermöglichen. Das Entfernen einzelner Blätter ist im Sommer ideal, während zu lange Äste Ende der Winterruhe gekürzt werden können.

So kommt die Pflanze über den Winter

Im Winter benötigt der Affenbrotbaum ein spezielles Pflegeprogramm. Ältere Pflanzen sollten kühl und hell bei Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius überwintern. Gießen Sie nur vorsichtig alle vier Wochen, um Wurzelfäule zu vermeiden. Jungpflanzen sollten wärmer und heller bei etwa 20 Grad Celsius stehen und leicht feucht gehalten werden.

Krankheiten & Schädlinge

Der Affenbrotbaum ist allgemein widerstandsfähig, kann aber unter bestimmten Bedingungen von Schädlingen wie Wollläusen, Spinnmilben und Trauermücken befallen werden. Übermäßige Nässe führt oft zu Wurzelfäule. Kontrollieren Sie regelmäßig die Pflanze und ergreifen Sie bei Befall die entsprechenden Maßnahmen wie das Abduschen der Pflanze oder die Anwendung von Neem-Produkten.

Durch genaue Beobachtung und rechtzeitige Maßnahmen können Sie den Affenbrotbaum gesund halten und sein faszinierendes Erscheinungsbild genießen.

Häufig gestellte Fragen

Warum wirft mein Affenbrotbaum seine Blätter ab?

Das Abwerfen der Blätter kann mehrere Ursachen haben, häufig ist es ein Schutzmechanismus gegen Trockenheit oder zu viel pralle Sonne. Auch Schädlinge wie Spinnmilben oder Wollläuse können dazu führen. Überprüfen Sie Standort und Pflegebedingungen und kontrollieren Sie den Baum auf Schädlinge.

Was sollte ich tun, wenn mein Affenbrotbaum Wurzelfäule zeigt?

Wilted leaves could indicate root rot caused by excessive moisture. Check the roots for any mushy or decayed parts, cut them away, and let the soil dry out completely. Ensure that the pot has proper drainage and avoid overwatering.

Wie erkenne ich Spinnmilbenbefall und wie kann ich ihn bekämpfen?

Spinnmilben treten häufig bei trockener Luft auf. Sie hinterlassen feine Fäden und kleine weiße oder graue Punkte auf den Blattunterseiten. Zur Bekämpfung hilft oft das Abduschen mit Wasser oder die Anwendung von Neem-Produkten. Eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit kann ebenfalls vorbeugend wirken.

Welche Tiere tragen zur Bestäubung des Affenbrotbaums bei?

Die nachtaktiven Blüten des Baobabs werden hauptsächlich von Flughunden bestäubt, aber auch Galagos und Nachtfalter tragen zur Bestäubung bei. Die süßlich riechenden Blüten öffnen sich am späten Nachmittag und bleiben über Nacht offen.

Bilder: Filippo / stock.adobe.com