Affenbrotbaum

Affenbrotbaum aus Samen ziehen: So klappt es garantiert

Affenbrotbaumsamen sind für ihre Widerstandsfähigkeit bekannt, aber ihre harte Schale erschwert die Keimung. Dieser Artikel beschreibt effektive Methoden zur Vorbereitung der Samen und gibt Tipps zur Anzucht und Pflege, damit aus den Samen stattliche Bäume heranwachsen.

Keimfähigkeit der Samen und Methoden zur Steigerung

Affenbrotbaumsamen zeichnen sich durch ihre harte Samenschale aus, die die Keimfähigkeit erheblich einschränken kann. Um die Chancen auf eine erfolgreiche Keimung zu erhöhen, gibt es verschiedene Methoden, die Samenschale aufzubrechen und den Keimprozess zu unterstützen.

Einweichen in warmem Wasser

Eine einfache und effektive Methode ist das Einweichen der Samen in warmem Wasser. Legen Sie die Samen für 24 bis 48 Stunden in einen Behälter mit Wasser bei Raumtemperatur. Diese Methode hilft, die harte Samenschale aufzuweichen, sodass Wasser eindringen kann und der Keimprozess initiiert wird.

Anritzen der Samenschale

Durch leichtes Anritzen der Samenschale kann ebenfalls eine höhere Keimrate erzielt werden. Nutzen Sie hierfür ein scharfes Messer, Schleifpapier oder eine Feile und ritzen Sie die obere Schicht der Samenschale vorsichtig an, bis das weiße Innere leicht sichtbar wird. Die angeritzten Samen sollten dann für 24 bis 48 Stunden in warmem Wasser gelegt werden, um die Schale weiter aufzuweichen.

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Schälen der Samen

Eine weitere bewährte Methode ist das Schälen der äußersten Schicht der Samenschale. Nach dem Anritzen und Einweichen der Samen können Sie die äußere Schale vorsichtig mit dem Fingernagel oder einer Pinzette entfernen. Dieser sorgfältige Vorgang erhöht die Chance, dass der Keimling ungehindert wachsen kann.

Praktische Tipps zur Keimung

  • Standort: Sorgen Sie für einen warmen Standort mit Temperaturen von mindestens 23°C. Ideal sind kleine Anzuchtschalen, die mit einer durchsichtigen Abdeckung (z.B. Folie) versehen werden, um die Feuchtigkeit zu halten.
  • Aussaat: Pflanzen Sie die vorbehandelten Samen etwa 1 cm tief in ein Gemisch aus Anzuchterde und Sand. Diese leichte und gut durchlässige Erde bietet optimalen Schutz gegen Staunässe.
  • Lüften: Lüften Sie die Abdeckung mindestens einmal täglich, um Schimmelbildung zu verhindern.
  • Feuchtigkeit: Halten Sie das Substrat konstant feucht, jedoch nicht nass. Zu viel Wasser kann die Keimlinge zum Faulen bringen.

Einpflanzen der Samen

Nachdem die Samen durch geeignete Vorbehandlungen vorbereitet wurden, können Sie mit dem Einpflanzen beginnen. Affenbrotbäume bevorzugen sandige, gut durchlässige Böden, sodass Staunässe vermieden wird. Daher ist eine Mischung aus Sand und Erde oder spezielle Kakteenerde ideal.

Vorbereitung des Substrats

Bereiten Sie ein Substrat aus zwei Teilen normaler Blumenerde und einem Teil grobem Sand vor. Diese Mischung gewährleistet eine gute Drainage und verhindert, dass die Wurzeln in zu viel Feuchtigkeit stehen.

Wahl des Pflanzgefäßes

Verwenden Sie tiefe Pflanzgefäße, die mindestens 10 cm hoch sind, um genügend Platz für die Pfahlwurzel zu schaffen. Tontöpfe sind besonders geeignet, da sie überschüssige Feuchtigkeit schnell verdunsten lassen. Achten Sie darauf, dass das Pflanzgefäß Abzugslöcher hat, damit überschüssiges Wasser abfließen kann.

Aussaat und Abdeckung

Pflanzen Sie die vorbereiteten Samen etwa einen Zentimeter tief in die Erde. Bedecken Sie die Samen anschließend mit einer etwa zwei Zentimeter dicken Schicht aus grobem Flusssand. Dieser hilft zusätzlich, Staunässe zu vermeiden.

Bewässerung und Standortwahl

Nachdem die Samen eingepflanzt sind, gießen Sie das Substrat gut an, sodass es gleichmäßig feucht ist. Verwenden Sie am besten Regenwasser. Stellen Sie die Töpfe an einen warmen, hellen Ort mit Temperaturen von mindestens 23°C. Eine Süd- oder Westfensterbank eignet sich ideal. Decken Sie die Pflanzgefäße ggf. mit lichtdurchlässiger Folie ab, um eine gleichmäßige Feuchtigkeit und Temperatur zu gewährleisten, und lüften Sie täglich, um Schimmelbildung zu verhindern.

Pflege der Keimlinge und Setzlinge

Nach dem erfolgreichen Keimen der Affenbrotbaumsamen ist eine sorgfältige Pflege der Keimlinge und Setzlinge entscheidend, um gesunde und robuste Pflanzen zu entwickeln.

Standort und Temperatur

Stellen Sie die Töpfe mit den Keimlingen an einen hellen, sonnigen Standort, aber vermeiden Sie direkte Mittagssonne, um Verbrennungen zu verhindern. Eine optimale Temperatur für das Wachstum der Keimlinge liegt konstant bei etwa 24°C. Zugluft sollten Sie vermeiden, da die jungen Pflanzen empfindlich darauf reagieren.

Wasserbedarf und Bewässerung

Während der ersten Lebensmonate benötigen die jungen Baobabs regelmäßige, aber maßvolle Bewässerung. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, vermeiden Sie jedoch stehendes Wasser, um Wurzelfäule vorzubeugen. Verwenden Sie möglichst Regenwasser für die Bewässerung.

Substrat und Umtopfen

Verwenden Sie ein gut durchlässiges Substrat wie eine Mischung aus herkömmlicher Blumenerde und Sand. Die jungen Pflanzen sollten während der ersten drei Monate nicht umgetopft werden, um die Wurzelbildung nicht zu stören. Nach drei Monaten kann ein behutsames Umtopfen in größere Töpfe erfolgen, um ausreichend Platz für das Wurzelwachstum zu bieten.

Schutz vor Schädlingen

Regelmäßige Kontrollen sind wichtig, da junge Affenbrotbäume anfällig für Schädlinge wie Läuse, Spinnmilben und blattfressende Insekten sind. Entfernen Sie größere Schädlinge von Hand und duschen Sie die Pflanzen bei einem Befall mit kleineren Schädlingen regelmäßig mit kaltem Wasser ab.

Düngung und Beschneiden

Während der Wachstumsphase, etwa von Frühling bis Herbst, sollte alle vier bis sechs Wochen eine Düngung erfolgen. Verwenden Sie dabei einen stickstoffarmen und kaliumreichen Dünger in niedriger Konzentration, um das Wachstum zu unterstützen. Sobald die Keimlinge das zweite Blattpaar entwickelt haben, sollten sie pikiert werden. Dies bedeutet, dass jede Pflanze in einen eigenen Topf gesetzt wird, damit sie sich optimal entfalten kann. Ein regelmäßiges Beschneiden der Wurzeln fördert zudem eine stärkere Ausbildung des Stamms und unterstützt die Pflanzenentwicklung langfristig.

Bilder: iva / Shutterstock