Ackerschachtelhalm

Ackerschachtelhalm: Steckbrief, Anwendung & Wirkung

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Ackerschachtelhalm ist eine der ältesten Pflanzen überhaupt. Im Garten gilt sie als Unkraut, weil sie sich kaum bekämpfen lässt. Aufgrund ihrer Inhaltsstoffe erfreut sich Zinnkraut aber großer Beliebtheit in der Naturheilkunde, Kosmetik und als ökologischer Dünger und Pflanzenschutz. Ein Steckbrief.

Ackerschachtelhalm Merkmale
Ackerschachtelhalm lässt sich zu gesundem Tee verarbeiten
AUF EINEN BLICK
Was ist Ackerschachtelhalm und welche Eigenschaften hat er?
Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense), auch bekannt als Zinnkraut, ist eine uralte Pflanze, die in Naturheilkunde, Kosmetik und ökologischer Gartenarbeit Verwendung findet. Die Pflanze enthält Kieselsäure, Mineralstoffe und ätherische Öle und eignet sich zur Behandlung von Rheuma, Gicht oder Entzündungen.

Ackerschachtelhalm – ein Steckbrief!

  • Botanischer Name: Equisetum arvense
  • andere Namen: Zinnkraut, Pfannebutzer, Scheuerkraut, Katzenwedel, Pferdeschwanz
  • Pflanzenfamilie: Schachtelhalmgewächse
  • botanische Familie: Farne
  • Vorkommen: Nordhalbkugel
  • Höhe: bis 50 cm
  • Standort: verdichtete Böden, Anzeigerpflanze für hohe Grundwasserstände
  • Vermehrung: Sporen, unterirdische Ausläufer
  • Blüte / Blütezeit: keine Blüte, Sporenähre blüht ab Mai
  • Verwendung Naturheilmittel: Rheuma, Gicht, Halsbeschwerden, Entzündungen
  • Verwendung im Garten: Dünger, Pflanzenschutzmittel
  • Inhaltsstoffe: Kieselsäure, Mineralstoffe, ätherische Öle

Eine der ältesten Landpflanzen überhaupt

Ackerschachtelhalm stammt von den Schachtelhalmen ab, die es seit circa 400 Millionen Jahren auf der Welt gibt. Es wird vermutet, dass die Pflanze bereits auf dem urzeitlichen Kontinent Gondwana existierte.

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Aufgrund von Fossilienfunden ist es wahrscheinlich, dass die ursprünglichen Arten bis zu 30 Meter Höhe erreichen konnten.

Optisches Erscheinungsbild des Ackerschachtelhalms

Äußerlich ähnelt Ackerschachtelhalm einem Nadelgewächs. Die Sprossen bestehen aus röhrenartigen Abschnitten, die übereinander geschachtelt zu sein scheinen.

Ackerschachtelhalm entwickelt wie alle Farne keine Blüten, sondern Sporenähren. Sie erscheinen als erstes von März bis Mai und ziehen sich anschließend in den Boden zurück. Daraufhin wachsen die Blätter des Ackerschachtelhalms, die eine grüne Farbe haben.

Ackerschachtelhalm ist nicht giftig im Gegensatz zum Sumpfschachtelhalm (Equisetum palustre), der vor allem für Weidetiere eine Gefahr darstellt. Ackerschachtelhalm in der Natur sollten Sie deshalb nur dann pflücken, wenn Sie sich ganz sicher sind. Die beiden Arten lassen sich leider nur an wenigen Merkmalen unterscheiden.

Einsatz von Zinnkraut in der Naturheilkunde

Ackerschachtelhalm lässt sich nicht nur im Garten als Dünger oder Pflanzenschutz einsetzen, auch in der Naturmedizin hat das Kraut seinen festen Platz. Es enthält unter anderem:

  • Kieselsäure
  • Saponine
  • Mineralstoffe
  • ätherische Öle (Kampferöl)

Das Kraut wird getrocknet oder frisch unter anderem bei Entzündungen, Rheuma, Gicht und Arthrose empfohlen.

Tipp

Den Namen Zinnkraut verdankt der Ackerschachtelhalm der Tatsache, dass damit früher Geschirr aus Zinn geputzt und poliert wurde. Die im Kraut enthaltenen Kieselsäurekristalle haben eine raue Konsistenz und lösen auch hartnäckige Schmutzreste.