Zwetschge

Aromatische Zwetschgen ernten: Tipps zum Reifestadium

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Frisch vom Baum geerntet schmecken Zwetschgen am besten. Dieser Artikel informiert über den idealen Zeitpunkt und die richtige Technik der Zwetschgenernte sowie über die optimale Lagerung der Früchte.

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Zwetschgen sollten reif geerntet werden

Zeitpunkt der Zwetschgenernte

Die Erntezeit von Zwetschgen variiert je nach Sorte und klimatischen Bedingungen. In der Regel beginnt die Erntesaison für frühe Sorten bereits im Juli und kann sich bis in den Oktober hinein erstrecken. Um den idealen Erntezeitpunkt zu erkennen, können Sie auf spezifische Merkmale der Früchte achten:

  1. Reifemerkmale der Schale und des Duftfilms: Reife Zwetschgen zeichnen sich durch eine dunkelblaue bis violette Färbung aus. Ein weiteres Indiz für die Reife ist der sogenannte Duftfilm – ein weißlicher Belag auf der Schale, der die Frucht vor Austrocknung schützt und ein Zeichen für Frische ist.
  2. Festigkeit der Frucht: Zwetschgen sind erntereif, wenn sich das Fruchtfleisch leicht vom Stein lösen lässt. Es sollte fest, aber dennoch saftig sein. Drücken Sie leicht auf die Frucht, um die Festigkeit zu prüfen.
  3. Süße und Aroma: Reife Zwetschgen entwickeln während der Erntezeit einen süß-säuerlichen Geschmack und ein intensives Aroma. Eine Verkostung einzelner Früchte kann der beste Indikator sein.

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Es ist üblich, die Ernte in mehreren Phasen durchzuführen, da nicht alle Früchte gleichzeitig reifen. Beginnen Sie mit den Zwetschgen, die im äußeren Bereich der Baumkrone oder an der Sonnenseite hängen, da diese schnellen Zugriff auf Sonnenlicht haben und tendenziell früher reifen.

Behalten Sie während der gesamten Erntezeit das Wetter im Auge; übermäßiger Niederschlag kann die Qualität der Früchte beeinträchtigen. Ein optimaler Erntezeitpunkt gewährleistet nicht nur den besten Geschmack, sondern auch die längste Haltbarkeit der Früchte.

Richtige Erntetechnik

Um Zwetschgen sorgfältig zu ernten, sollten Sie behutsam vorgehen, um die Früchte und den Baum nicht zu beschädigen. Ein paar zentrale Aspekte gilt es dabei zu beachten:

  • Pflücken der Früchte: Greifen Sie die Zwetschgen sanft am Stielansatz und drehen Sie sie leicht, um sie vom Baum zu lösen. So vermeiden Sie Druckstellen und erhalten die Qualität der Früchte.
  • Schutz des Duftfilms: Die natürliche Wachsschicht auf der Schale – der Duftfilm – schützt die Frucht vor Austrocknung. Tragen Sie am besten dünne Stoffhandschuhe, um diese Schicht nicht zu beschädigen.
  • Sammelbehälter verwenden: Legen Sie die gepflückten Zwetschgen in flache Körbe oder Kisten. Dies verhindert Quetschungen und bewahrt die Früchte in optimalem Zustand.
  • Regelmäßiges Pflücken: Da Zwetschgen nicht gleichmäßig reifen, sollten Sie den Baum mehrfach in Abständen durchpflücken. Beginnen Sie mit den reiferen Früchten, die außen und an der Sonnenseite wachsen.

Durch diese Erntetechniken stellen Sie sicher, dass Ihre Zwetschgen in bester Qualität geerntet werden und länger haltbar bleiben.

Lagerung von Zwetschgen

Um die Qualität frisch geernteter Zwetschgen zu bewahren, ist die richtige Lagerung entscheidend. Beachten Sie dabei folgende Aspekte:

  • Kühllagerung: Bewahren Sie reife Zwetschgen im Gemüsefach des Kühlschranks auf. Am besten legen Sie sie in eine Papiertüte oder in einen offenen Behälter, damit Luft zirkulieren kann und die Früchte länger frisch bleiben. So gelagert, sind sie etwa eine Woche haltbar. Achten Sie darauf, keine überreifen Früchte zu lagern, da diese schneller verderben.
  • Raumtemperatur: Unreife Zwetschgen sollten bei Zimmertemperatur gelagert werden, da sie im Kühlschrank nicht nachreifen. Lassen Sie ihnen ein bis zwei Tage Zeit, um ihre volle Reife zu erreichen, bevor Sie sie in den Kühlschrank legen.
  • Tiefkühlen: Zwetschgen eignen sich hervorragend zum Einfrieren. Halbieren und entsteinen Sie die Früchte, bevor Sie sie auf einem Tablett vorfrieren. Sobald die Zwetschgen gefroren sind, können Sie sie platzsparend in Gefrierbeuteln oder -behältern weiter lagern. Bei minus 18 Grad Celsius bleiben sie etwa ein Jahr lang haltbar, ohne an Geschmack zu verlieren.
  • Ethylenempfindlichkeit: Zwetschgen sollten nicht in der Nähe anderer Obst- und Gemüsesorten gelagert werden, die auf Ethylen empfindlich reagieren – wie z.B. Gurken, Tomaten, Blumenkohl und Brokkoli. Zwetschgen geben nach der Ernte weiterhin Ethylen ab, was den Reifeprozess von empfindlichen Nachbarprodukten beschleunigen kann.

Falls Sie eine besonders große Menge Zwetschgen geerntet haben, bieten sich alternative Konservierungsmethoden wie Einkochen, Dörren oder die Herstellung von Marmelade und Kompott an. So können Sie die köstlichen Früchte auch außerhalb der Erntesaison genießen.

Zwetschgensorte „Hauszwetschge“

Die „Hauszwetschge“ ist eine traditionsreiche Zwetschgensorte, die schon seit dem Mittelalter in Deutschland kultiviert wird. Charakteristisch für diese Sorte sind die länglichen, dunkelvioletten Früchte, die ein besonders würziges Aroma aufweisen.

Eigenschaften

Die Früchte der „Hauszwetschge“ sind klein bis mittelgroß und haben ein festes, saftiges und gut steinlösendes Fruchtfleisch. Die orange-gelbe Pulpe hebt sich geschmacklich durch eine harmonische Mischung aus Süße und Säure hervor. Die Sorte ist zudem selbstfruchtbar, was bedeutet, dass sie keine andere Zwetschgensorte für die Bestäubung benötigt, um reichlich Früchte zu tragen.

Anbau und Pflege

Die „Hauszwetschge“ bevorzugt einen sonnigen Standort mit gut durchlässigem, nährstoffreichem Boden. Bei der Pflege ist zu beachten, dass die Sorte empfindlich auf kaltes Blühwetter reagiert. Die Bäume sind mittel- bis starkwüchsig und kommen meist erst spät in den Ertrag.

Erntezeit

In Deutschland sind die Früchte typischerweise ab September reif. Während dieser Zeit entfalten sie ihr volles Aroma und sind bereit für die Ernte. Die Früchte sollten direkt vom Baum geerntet und zügig verarbeitet oder gelagert werden, um ihre hohe Qualität zu bewahren.

Verwendung

Die Vielseitigkeit der „Hauszwetschge“ ist bemerkenswert: Sie eignet sich hervorragend für den Frischverzehr und ist eine ausgezeichnete Wahl zum Backen, Einkochen und für die Herstellung von Marmeladen und Kompotten. Dank ihres festen Fruchtfleisches behalten die Früchte auch nach dem Backen ihre Form und sorgen so für ein wohlschmeckendes Ergebnis.

Mit der „Hauszwetschge“ entscheiden Sie sich für eine altbewährte, dennoch zeitlose Sorte, die sowohl geschmacklich als auch in ihrer Vielseitigkeit überzeugt.

Zwetschgensorte „Cacaks Schöne“

„Cacaks Schöne“ ist eine Zwetschgensorte, die sich durch ihre großen, dunkelblauen Früchte mit festem, gelbgrünem Fruchtfleisch auszeichnet. Diese Sorte wurde 1961 in der jugoslawischen Stadt Cacak gezüchtet und erfreut sich aufgrund ihrer zahlreichen Vorteile auch im deutschsprachigen Raum großer Beliebtheit.

Eigenschaften

Die Zwetschge „Cacaks Schöne“ ist bekannt für ihren mittelstarken Wuchs, der schnell frühe Erträge liefert. Die Bäume erreichen eine Größe von 3 bis 4 Metern in Höhe und Breite und sind anpassungsfähig an verschiedene Boden- und Klimabedingungen. Die Früchte zeichnen sich durch eine ansprechende Optik und ein süß-säuerliches Aroma aus, wobei das Fruchtfleisch leicht vom Stein lösbar ist.

Anbau und Pflege

Diese Zwetschgensorte ist selbstfruchtbar, wodurch keine weitere Sorte zur Bestäubung erforderlich ist. Sie profitieren jedoch von einer höheren Erntemenge, wenn eine zweite Sorte in der Nähe steht. „Cacaks Schöne“ bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und einen lockeren, nährstoffreichen Boden. Die Pflanze ist tolerant gegenüber ungünstigen Blühbedingungen und erträgt spätere Fröste gut.

Erntezeit

Die Erntezeit von „Cacaks Schöne“ beginnt in Deutschland üblicherweise Anfang bis Mitte August. Die Früchte sollten voll ausgereift gepflückt werden, um ihr volles Aroma zu entfalten. Der hohe Ertrag dieser Sorte macht sie zu einer ausgezeichneten Wahl für Hobbygärtner und den gewerblichen Obstanbau.

Verwendung

Die Vielseitigkeit der „Cacaks Schöne“ zeigt sich in ihrer Verwendung: Sie eignet sich hervorragend für den Frischverzehr, zum Einfrieren und wird besonders gern zum Backen verwendet, da sie gut backfähig ist und auf Kuchen nicht nässt. Zusätzlich sind die Früchte auch ideal zum Einkochen und zur Herstellung von Marmeladen und Kompotten.

Mit der richtigen Pflege und dem passenden Standort können Sie damit rechnen, dass die Zwetschgensorte „Cacaks Schöne“ schon früh nach der Pflanzung reichliche und schmackhafte Erträge liefert.

Zwetschgensorte „Katinka“

Die Zwetschge „Katinka“ ist durch ihre frühe Reifezeit, meist schon im Juli, ideal für alle, die früh in der Saison frische Zwetschgen genießen möchten. Diese in Stuttgart-Hohenheim gezüchtete Sorte besticht durch ihre dunkel-violetten Früchte und ihr einzigartig ausgewogenes süß-säuerliches Aroma.

Eigenschaften

„Katinka“ ist bekannt für ihr grün-gelbes Fruchtfleisch, das sich leicht vom Stein lösen lässt. Die Früchte sind mittelgroß und besitzen eine feste Konsistenz, wodurch sie auch beim Backen nicht zerfallen. Das macht sie ideal für zahlreiche kulinarische Anwendungen.

Anbau und Pflege

Diese Zwetschgensorte ist selbstfruchtbar und liefert bereits im ersten Jahr nach der Pflanzung hohe Erträge. „Katinka“ wächst mittelstark und zeigt eine gute Verzweigung. Sie bevorzugt sonnige Standorte und gut durchlässige, nährstoffreiche Böden. Dabei ist sie tolerant gegenüber dem Scharka-Virus, was sie besonders robust macht.

Erntezeit

In Deutschland sind die Früchte der „Katinka“ typischerweise ab Mitte bis Ende Juli reif. Das bedeutet, dass Sie schon im Hochsommer die ersten Zwetschgenerträge einfahren können. Eine frühzeitige Ernte stellt sicher, dass die Früchte ihr volles Aroma und ihre optimale Festigkeit entfalten.

Verwendung

Diese Sorte ist sehr vielseitig einsetzbar. „Katinka“ eignet sich hervorragend für den Frischverzehr, aber auch zum Einkochen zu Marmelade, für Kompott oder als Belag für Kuchen. Aufgefallen ist dabei besonders ihre Fähigkeit, beim Backen ihre Form zu behalten und nicht zu nässen.

Besonderheiten

Ein weiteres Plus dieser Sorte ist ihr ausgeprägter Duft, der nicht nur beim Frischverzehr, sondern auch in verarbeiteten Produkten wie Marmeladen oder Kompotten zur Geltung kommt. Darüber hinaus wird „Katinka“ als Standardsortiment für Haus- und Kleingärten empfohlen, was ihren Status als bewährte und populäre Sorte unterstreicht.

Durch die ertragreiche und robuste Natur der „Katinka“ können Sie sich jedes Jahr auf eine reichhaltige Ernte freuen, die früh in der Saison beginnt und vielfältige Verwendungsmöglichkeiten bietet.

Bilder: Cherries / Shutterstock