Zimmertanne

Zimmertanne richtig pflegen: Tipps für Standort & Co.

Die Zimmertanne, auch als Norfolk-Tanne bekannt, ist eine beliebte Zimmerpflanze, die mit ihrem eleganten Wuchs und den weichen Nadeln beeindruckt. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Pflege der Zimmertanne, von den idealen Standortbedingungen bis hin zur Vermehrung und Überwinterung.

Wuchs

Die Zimmertanne (Araucaria heterophylla), ein immergrüner und zylindrisch wachsender Nadelbaum, zeichnet sich durch einen durchgehenden Leittrieb und waagerecht abstehende oder leicht herabhängende Äste aus, was ihr ein markantes Erscheinungsbild verleiht.

In ihrer natürlichen Umgebung auf den Norfolkinseln kann die Zimmertanne erstaunliche Höhen von bis zu 60 Metern erreichen. Als Topfpflanze in Wohnräumen oder Bürogebäuden bleibt sie jedoch wesentlich kleiner und erreicht, abhängig von der Topfgröße und dem Standort, Höhen zwischen einem und zwei Metern. Ihre Wuchsform ist kegelförmig und ausladend mit einer maximalen Breite von etwa 120 cm.

Besonders in hellen, aber nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzten Räumen gedeiht sie prächtig. Ein zu dunkler Standort kann dazu führen, dass die Zimmertanne schief wächst, da sie sich stets der nächstbesten Lichtquelle entgegenstreckt. Durch gelegentliches Drehen des Topfes kann diesem schiefen Wuchs entgegengewirkt werden.

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Rinde

Die Rinde der Zimmertanne ist graubraun und weist eine schuppige Struktur auf. Diese Schuppen verleihen der Rinde eine charakteristische Textur, die im Kontrast zu den weichen, nadelförmigen Blättern steht. Die robuste Struktur der Rinde schützt die Pflanze vor äußeren Einflüssen und unterstützt das gesunde Wachstum.

Blätter

Die Blätter der Zimmertanne sind nadelförmig und weich. Sie sind an den Ästen der Pflanze wedelartig angeordnet und erscheinen in einem hellen Grün, wenn sie jung sind. Im Laufe der Zeit färben sich die Blätter dunkelgrün.

Es gibt Unterschiede zwischen den Blättern junger und älterer Pflanzen:

  • Junge Blätter: Weich, pfriemförmig, hellgrün und bis zu 1,5 cm lang.
  • Ältere Blätter: Entwickeln eine hornartige Spitze, sind einwärts gekrümmt und kürzer, nicht überlappend.

Welcher Standort ist geeignet?

Zimmertannen bevorzugen einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Idealerweise stehen sie in einem Wintergarten oder nahe einem Fenster, wo sie viel Licht erhalten. Dunkle Zimmerecken sind ungeeignet, da die Pflanze dort schief wächst, während guter Lichteinfall einen symmetrischen Kronenaufbau fördert. Im Sommer kann die Zimmertanne auch im Freien an einem geschützten, halbschattigen Platz stehen, wobei sie langsam an das Außenklima gewöhnt werden sollte. Optimal sind Temperaturen zwischen 18 und 23 Grad Celsius im Sommer.

Im Winter benötigt die Zimmertanne einen hellen und kühlen Standort mit Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad Celsius. Sehr warme und lufttrockene Räume sollten vermieden werden, da die Zimmertanne weder Hitze noch trockene Luft gut verträgt.

Zimmertanne pflegen

Bei der Pflege der Zimmertanne gibt es einige wichtige Punkte zu beachten.

Gießen

Im Frühjahr, Sommer und Herbst sollte die Zimmertanne regelmäßig mit möglichst kalkarmem Wasser gegossen werden, um eine konstante, leichte Feuchtigkeit des Substrats zu gewährleisten. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, da die Pflanze sonst ihre Nadeln abwirft. Regenwasser eignet sich am besten zum Gießen. Regelmäßiges Einsprühen sorgt zusätzlich für eine ausreichende Luftfeuchtigkeit. Im Winter wird das Gießen reduziert, sodass der Topfballen zwischen den Wassergaben leicht antrocknen kann.

Substrat

Die Zimmertanne gedeiht optimal in einem lockeren, humusreichen Substrat mit leicht saurem pH-Wert und einem hohen Sandanteil. Konventionelle Rhododendronerde, angereichert mit Sand und Tongranulat, ist gut geeignet. Junge Zimmertannen können in Fertigmischungen für Zimmerpflanzen gepflanzt werden. Für ältere Exemplare eignen sich strukturstabile Substrate wie Kübelpflanzenerde besser.

Düngen

Von Frühjahr bis Sommer sollte die Zimmertanne alle zwei Wochen mit einem Flüssigdünger für Rhododendren und Hortensien versorgt werden, um eine ausgeglichene Nährstoffversorgung zu gewährleisten. Während der Ruhephase von November bis Februar wird bei einem kühleren Standort nicht gedüngt. Sollte die Zimmertanne jedoch wärmer stehen, empfiehlt sich eine Düngung alle vier bis sechs Wochen mit reduzierter Konzentration. Im ersten Jahr nach dem Kauf oder Umtopfen sollte generell nicht gedüngt werden.

Umtopfen

Alle drei bis vier Jahre sollte die Zimmertanne im Frühjahr in einen etwas größeren Topf umgetopft werden. Es ist wichtig, dass dabei die Abflusslöcher stets frei bleiben, um Staunässe zu vermeiden.

Weitere Pflegehinweise

Die Zimmertanne benötigt ausreichend Platz, damit ihre Nadeln nicht die Wand oder den Boden berühren. Auch sollte die Pflanze vor Berührungen durch Haustiere und Kinder geschützt werden, um Verfärbungen und herabhängende Zweige zu vermeiden. Geringe Berührungen durch Menschen und Haustiere sollten also vermieden werden.

Zimmertanne richtig schneiden

Grundsätzlich sind Schnittmaßnahmen bei der Zimmertanne nicht notwendig und sollten vermieden werden, da die Pflanze sehr empfindlich auf Verletzungen reagiert. Abgeschnittene Äste treiben nicht wieder aus, und das Entfernen der Krone führt zu einem unansehnlichen Wuchs mit mehreren neuen Spitzen. Abgestorbene, gelbe oder braune Nadeln sowie hängende Äste können entfernt werden. Verwenden Sie dabei stets eine desinfizierte Gartenschere, um Infektionen zu vermeiden. Zu lange Seitentriebe können vorsichtig gekürzt werden, wobei die Triebe jedes Astquirls gleichmäßig zurückgeschnitten werden sollten, um eine einseitige Wuchsform zu verhindern.

Zimmertanne vermehren

Die Vermehrung der Zimmertanne gestaltet sich als sehr schwierig, sowohl durch Aussaat als auch durch Kopfstecklinge.

Aussaat

Die Samen der Zimmertanne sind schwer zu beschaffen und verlieren schnell ihre Keimfähigkeit. Deshalb sollten Sie diese direkt nach dem Erhalt aussäen. Die ideale Bodentemperatur liegt bei etwa 18 bis 20 Grad Celsius. Die Samen sollten in ein geeignetes Substrat eingebracht, leicht bedeckt und konstant feucht gehalten werden.

Vermehrung durch Kopfstecklinge

Die vegetative Vermehrung durch Kopfstecklinge ist ebenfalls anspruchsvoll und langwierig. Dabei eignen sich nur Triebspitzen als Stecklinge, da sie die typische Wuchsform der Pflanze beibehalten. Diese sollten abgeschnitten und in Anzuchterde gepflanzt werden. Eine hohe Luftfeuchtigkeit wird durch Abdecken mit Frischhaltefolie gewährleistet, und der Steckling sollte bei Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad Celsius gehalten werden. Die Wurzelbildung kann mehrere Monate dauern.

Meristemkultur

Viele kommerziell erhältliche Zimmertannen stammen aus Meristemkultur, ein aufwendiges Verfahren, das unter sterilen Bedingungen im Labor durchgeführt wird. Diese Vermehrungstechnologie ermöglicht eine hohe Erfolgsrate, ist jedoch für Hobbygärtner nicht praktikabel.

Krankheiten & Schädlinge

Zimmertannen sind nicht häufig von Schädlingen und Krankheiten betroffen, aber es gibt einige spezifische Probleme, die auftreten können. Vor allem im Herbst und Winter sind Zimmertannen anfällig für Wollläuse, die an weißen Wachsfäden zu erkennen sind. Auch Schildläuse und Spinnmilben können auftreten. Im Sommer hingegen sind Thripse häufige Schädlinge, die helle Saugflecken auf den Nadeln hinterlassen.

Ein zu warmer Standort im Winter kann zu herabhängenden Wedeln und braunen Nadeln führen. Auch Staunässe sollte vermieden werden, da sie Wurzelfäule verursachen kann. Bei einem Schädlingsbefall sollte die Pflanze isoliert und mit einem geeigneten Schädlingsspray behandelt werden.

So kommt die Pflanze über den Winter

Zimmertannen vertragen keine Temperaturen unter 5 Grad Celsius und sollten daher ab September in einen geschützten Innenraum umziehen. Ideal sind helle, kühle Standorte mit Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius. Gießen Sie die Zimmertanne im Winter weniger, um Staunässe zu vermeiden und sorgen Sie für eine ausreichende Luftfeuchtigkeit. Düngen ist in der kalten Jahreszeit nicht erforderlich.

Häufig gestellte Fragen

Warum verliert meine Zimmertanne im Winter Nadeln?

Ihre Zimmertanne kann Nadeln verlieren, wenn sie im Winter zu trockener Heizungsluft ausgesetzt ist. Die trockene Luft verursacht einen Mangel an Luftfeuchtigkeit, was die Pflanze stressen kann. Um dies zu vermeiden, erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit durch regelmäßiges Einsprühen oder stellen Sie einen Luftbefeuchter in die Nähe der Pflanze. Ein Standort in einem hellen, kühlen Raum mit Temperaturen zwischen 5 und 10°C ist optimal.

Kann ich meine Zimmertanne durch Kopfstecklinge vermehren?

Ja, aber die Vermehrung durch Kopfstecklinge ist sehr anspruchsvoll. Triebspitzen eignen sich am besten als Stecklinge. Sie sollten in Anzuchterde gepflanzt und unter hoher Luftfeuchtigkeit gehalten werden, idealerweise bei Temperaturen zwischen 25 und 30°C. Ohne den Einsatz eines Bewurzelungshormons ist die Erfolgswahrscheinlichkeit gering. Die Wurzelbildung kann mehrere Monate dauern.

Wie kann ich einen Schädlingsbefall bei meiner Zimmertanne erkennen und behandeln?

Wollläuse, die oft im Herbst und Winter auftreten, sind als weiße Wachsfäden erkennbar. Thripse hinterlassen helle Saugflecken auf den Nadeln und treten eher im Sommer auf. Bei einem Schädlingsbefall sollten Sie Ihre Pflanze isolieren und mit einem geeigneten Schädlingsspray behandeln. Regelmäßiges Abspülen der Pflanze kann ebenfalls helfen.

Ist die Zimmertanne giftig für Haustiere?

Die Zimmertanne (Araucaria heterophylla) gilt nicht als giftig für Haustiere. Dennoch sollten Haustiere und Kinder daran gehindert werden, an der Pflanze zu knabbern oder sie zu stark zu berühren, da dies die Pflanze schädigen kann. Besonders empfindliche Äste und Nadeln können durch übermäßigen Kontakt beschädigt werden.

Bilder: Philip Schulze / Shutterstock