Araukarie vermehren: So gelingt es Ihnen problemlos
Die Araukarie, auch bekannt als Andentanne, fasziniert mit ihrem außergewöhnlichen Wuchs und der Langlebigkeit. Dieser Artikel beleuchtet die Vermehrung der Araukarie durch Samen, die Standortwahl und die wichtigsten Pflegeaspekte für Jungpflanzen.
Die Araukarie – ein Überblick
Die Araukarie, auch bekannt als Andentanne oder Affenbaum, gehört zu den ältesten lebenden Pflanzenarten und kann fossile Wurzeln bis zu 90 Millionen Jahre zurückverfolgen. Ursprünglich stammt sie aus den Bergregionen Chiles und Argentiniens und bevorzugt Höhenlagen zwischen 600 und 1.800 Metern. Diese immergrüne Konifere aus der Familie der Araukariengewächse beeindruckt durch ihren einzigartigen Wuchs und die schuppenartigen Blätter. Die dreieckigen Nadeln erreichen bis zu 5 Zentimeter Länge und verbleiben bis zu 15 Jahre am Baum. Während ältere Bäume eine schirmartige Krone entwickeln, sind junge Araukarien eher kegelförmig.
Die weiblichen Bäume können eine Höhe von bis zu 50 Metern erreichen, männliche Exemplare sind oft etwas kleiner. Die robusten Bäume besitzen eine dicke Rinde, die bis zu 15 Zentimeter stark werden kann und Schutz vor extremen Klimabedingungen bietet, einschließlich Vulkanausbrüchen. Für die Kultivierung im Garten in Deutschland, sollten Sie einen sonnigen bis halbschattigen, windgeschützten Standort mit gut drainiertem Boden wählen. Junge Pflanzen benötigen in den ersten Jahren Winterschutz, um vor starkem Frost geschützt zu werden.
Dieser majestätische Baum ist nicht nur ein Blickfang in Ihrem Garten, sondern auch nützlich für die Biodiversität, da seine Samen essbar sind. Die Araukarie wächst langsam, aber mit der richtigen Pflege und Geduld kann sie mehrere Jahrhunderte alt werden.
Vermehrung der Araukarie
Am effektivsten lässt sich die Araukarie durch das Aussäen ihrer Samen vermehren, die sich in den Zapfen weiblicher Bäume befinden und ab einem Pflanzenalter von 30 bis 40 Jahren gebildet werden. Es ist ratsam, die Samen so frisch wie möglich zu verwenden, da sie rasch ihre Keimfähigkeit verlieren.
Weichen Sie die Samen vor dem Aussäen 24 Stunden lang in warmem Wasser ein, um die harte Schale aufzuweichen und die Keimung zu fördern. Säen Sie die Samen in ein gut durchlässiges Substrat, entweder in kleinen Anzuchtbehältern oder direkt im Freiland. Platzieren Sie die Samen entweder schräg oder waagerecht in das Substrat und bedecken Sie sie leicht. Halten Sie das Substrat konstant feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Die Anzuchtbehälter sollten bei Temperaturen zwischen 20 und 22 Grad Celsius an einem warmen Ort stehen. Es kann mehrere Wochen bis Monate dauern, bis die Samen keimen.
Sobald die Keimlinge eine ausreichende Größe erreicht haben, können sie in Einzeltöpfe oder an ihren endgültigen Standort im Freiland umgepflanzt werden. Junge Pflanzen benötigen in den ersten Jahren besonderen Schutz, beispielsweise durch eine Winterschutzabdeckung (9,00€ bei Amazon*), um Frostschäden zu vermeiden.
Samen aussäen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Ernte und Lagerung: Ernten Sie die Samen direkt nach ihrer Reifung von den Zapfen der weiblichen Araukarien. Lagern Sie die Samen im Kühlschrank, um deren Keimfähigkeit zu erhalten, wenn Sie sie nicht sofort aussäen.
- Samen vorquellen: Weichen Sie die Araukariensamen für etwa 24 Stunden in warmem Wasser ein, um die harte Samenschale aufzuweichen.
- Aussaatsubstrat wählen: Verwenden Sie ein gut durchlässiges Substrat. Eine Mischung aus Anzuchterde und etwas Sand oder Bims eignet sich hervorragend.
- Töpfe vorbereiten: Füllen Sie kleine Anzuchttöpfe mit dem vorbereiteten Substrat und drücken Sie es leicht an.
- Samen positionieren: Stecken Sie die Samen schräg in das Substrat oder legen Sie sie flach darauf und bedecken Sie diese leicht.
- Abdecken und gießen: Decken Sie die eingesetzten Samen mit einer dünnen Substratschicht ab. Drücken Sie das Substrat leicht an und gießen Sie vorsichtig, bis die Erde gleichmäßig feucht ist.
- Keimbedingungen schaffen: Stellen Sie die Anzuchttöpfe an einen warmen Ort mit Temperaturen zwischen 20 und 22 Grad Celsius. Decken Sie die Töpfe ab, um ein feuchtes Mikroklima zu schaffen.
- Pflege während der Keimung: Halten Sie das Substrat konstant feucht, jedoch nicht nass. Lüften Sie regelmäßig, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Standort und Pflege der Jungpflanzen
Um Ihre Araukarie erfolgreich zu kultivieren, wählen Sie einen hellen, windgeschützten Standort, der mindestens zeitweise im Schatten liegt. Der Boden sollte gut durchlässig sein, um Staunässe und damit einhergehende Wurzelfäule zu vermeiden. Eine Mischung aus humusreichem Substrat und etwas Sand ist ideal.
Boden und Drainage
Sorgen Sie für einen gut durchlässigen Boden, um Staunässe zu vermeiden. Überprüfen Sie regelmäßig den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens.
Wasserversorgung
Gießen Sie die Jungpflanzen gründlich, sobald die oberste Erdschicht trocken ist. In heißen Perioden kann es notwendig sein, auch mehrmals täglich zu gießen.
Winterschutz
Schützen Sie junge Araukarien im Winter durch eine dicke Mulchschicht und wickeln Sie die Zweige bei strengen Wintern mit atmungsaktivem Material ein.
Weitere Pflegehinweise
- Kein Rückschnitt: Schneiden Sie die Jungpflanzen nicht zurück, um das natürliche Wachstum nicht zu beeinträchtigen.
- Lichtschutz: Gewöhnen Sie Araukarien, die drinnen überwintert haben, langsam an die intensivere Sonnenstrahlung im Freien.
- Nährstoffversorgung: Düngen Sie nur sparsam und verwenden Sie organischen Dünger, wenn der Boden sehr nährstoffarm ist.
Vor- und Nachteile der Vermehrung durch Samen
Die Vermehrung der Araukarie durch Samen hat sowohl Vorteile als auch Nachteile.
Vorteile
- Genetische Vielfalt: Die Aussaat führt zu natürlicher genetischer Variation.
- Verfügbarkeit: Saatgut lässt sich im Handel einfach erwerben.
- Unveränderte Wuchsform: Die natürliche Wuchsform bleibt erhalten.
Nachteile
- Langwierige Keimung und Wachstum: Araukarien benötigen mehrere Wochen bis Monate zur Keimung und wachsen sehr langsam.
- Frische des Saatguts entscheidend: Samen verlieren rasch ihre Keimfähigkeit.
- Klimatische Herausforderungen: Junge Keimlinge benötigen intensiven Schutz vor Frost.
Alternativen zur Vermehrung durch Samen
Alternativ zur Aussaat können Sie Abmoosen oder Kopfstecklinge verwenden. Beim Abmoosen wird ein Teil des Astes dazu angeregt, eigenständig Wurzeln zu bilden, bevor er von der Mutterpflanze getrennt wird. Eine weitere Methode ist die Verwendung von Kopfstecklingen mit einem Quirl. Schneiden Sie dazu einen gesunden Trieb mit mehreren Seitenästen ab und setzen Sie den Steckling in eine Mischung aus torffreier Anzuchterde und Sand. Halten Sie das Substrat feucht und stellen Sie sicher, dass der Steckling in einem warmen, geschützten Bereich steht.
Für schneller sichtbare Ergebnisse können Sie auch eine vorgezogene Pflanze im Handel kaufen. Achten Sie darauf, dass größere Pflanzen oft teurer sind und einen gründlichen Winterschutz benötigen, bis sie sich vollständig etabliert haben.