Zimmertanne

Zimmertanne: Erfolgreich vermehren mit Stecklingen & Samen

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Die Vermehrung der Zimmertanne, ob durch Samen oder Stecklinge, stellt Gartenfreunde vor Herausforderungen. Dieser Artikel beleuchtet die Besonderheiten beider Methoden, die richtige Pflege sowie die Herausforderungen und Vorteile.

Zimmertanne Stecklinge
Die Zimmertanne lässt sich gut über Stecklinge vermehren

Vermehrung über Samen

Die Vermehrung der Zimmertanne über Samen erfordert Geduld und Sorgfalt. Besorgen Sie sich zunächst frisches Saatgut aus dem Fachhandel. Die Aussaat sollte im Frühjahr erfolgen, da die Samen schnell ihre Keimfähigkeit verlieren.

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Füllen Sie Anzuchttöpfe mit einem Gemisch aus Torf und Sand. Legen Sie pro Topf nur einen Samen aus und bedecken Sie ihn leicht mit angefeuchtetem Torfmoos. Diese Schicht hilft, die nötige Feuchtigkeit zu speichern. Decken Sie die Töpfe anschließend mit einer transparenten Folie ab, um ein feuchtes Mikroklima zu schaffen. Lüften Sie die Töpfe täglich, um Schimmelbildung zu verhindern.

Platzieren Sie die Anzuchttöpfe an einem hellen, jedoch nicht direkten Sonnenlicht ausgesetzten Ort. Die ideale Keimtemperatur liegt zwischen 18°C und 25°C. Achten Sie darauf, das Substrat gleichmäßig feucht zu halten, vermeiden Sie jedoch Staunässe.

Es kann mehrere Wochen bis Monate dauern, bis die Keimlinge sichtbar werden. Nach dem Erscheinen der Keimlinge entfernen Sie die Folie. Halten Sie die Jungpflanzen weiterhin gleichmäßig feucht und sorgen Sie für gute Belüftung. Warten Sie mit dem Umtopfen, bis die Pflänzchen gut entwickelte Wurzeln und erste Triebe gebildet haben.

In den Wintermonaten sollten die jungen Zimmertannen kühl bei etwa 10-12°C überwintert werden. Reduzieren Sie die Wasserzufuhr, lassen Sie das Substrat jedoch nie vollständig austrocknen. Mit Geduld und Sorgfalt können Sie so Ihre eigene Zimmertanne aus Samen heranziehen.

Vermehrung über Kopfstecklinge

Die Vermehrung der Zimmertanne durch Kopfstecklinge ist anspruchsvoll, aber lohnenswert. Wählen Sie gesunde Triebspitzen aus und schneiden Sie den Steckling etwa 4 cm unterhalb eines Astknotens ab. Entfernen Sie die unteren Blätter, um die Verdunstungsfläche zu verringern und die Wasseraufnahme zu verbessern.

Tauchen Sie die Schnittstelle des Stecklings in Bewurzelungshormon, um die Wurzelbildung zu fördern. Pflanzen Sie den Steckling in Anzuchterde und stellen Sie den Topf an einen warmen, idealerweise etwa 25°C warmen Ort. Decken Sie den Topf mit einer transparenten Folie ab, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Lüften Sie täglich, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Halten Sie das Substrat konstant feucht, jedoch ohne Staunässe zu verursachen. Die Bewurzelung kann einige Wochen in Anspruch nehmen und erfordert Geduld. Beachten Sie, dass die Entnahme von Kopfstecklingen die Wuchsform der Mutterpflanze beeinträchtigen kann. Nutzen Sie diese Methode daher bevorzugt bei Pflanzen, deren Aussehen durch den Schnitt nicht wesentlich verschlechtert wird.

Herausforderungen der Vermehrung

Die Vermehrung der Zimmertanne, ob durch Samen oder Kopfstecklinge, ist anspruchsvoll und fordert spezifische Bedingungen sowie viel Geduld.

Schwierige Samenverfügbarkeit und langwierige Aussaat

Frisches Saatgut ist schwer erhältlich, vor allem, da Zimmertannen in Zimmerkultur selten blühen. Samen verlieren zudem schnell ihre Keimfähigkeit und müssen baldmöglichst ausgesät werden. Die Keimtemperatur sollte zwischen 18°C und 25°C liegen, damit die Samen in einem gut durchlässigen Torf-Sand-Gemisch keimen können.

Herausforderung der Stecklingsvermehrung

Kopfstecklinge erfordern spezifische Bedingungen wie hohe Luftfeuchtigkeit und eine Temperatur um die 25°C. Die Verwendung eines Bewurzelungshormons kann die Erfolgswahrscheinlichkeit erhöhen. Gut durchlässige Anzuchterde fördert die Wurzelbildung, jedoch kann die Entnahme von Stecklingen die Wuchsform der Mutterpflanze beeinträchtigen.

Geringe Erfolgsraten

Beide Methoden haben niedrigere Erfolgsraten. Samen können nicht keimen und Stecklinge können keine Wurzeln ausbilden, was die Vermehrung insgesamt anspruchsvoll macht. Dennoch kann mit der nötigen Geduld eine erfolgreiche Vermehrung gelingen.

Einfluss der Vermehrung auf die Mutterpflanze

Die Entnahme von Kopfstecklingen beeinflusst das Erscheinungsbild der Mutterpflanze erheblich. Vor allem das Schneiden der Triebspitze, die für das symmetrische Wachstum verantwortlich ist, führt oft zu asymmetrischem Wuchs. Diese Methode eignet sich daher eher für Pflanzen, deren Aussehen nicht mehr optimal ist. Entfernen Sie störende Seitenäste und verwenden Sie Bewurzelungshormone, um die beste Balance in der Pflanzenform zu erreichen.

Vorteile der Vermehrung über Stecklinge

Die Vermehrung über Stecklinge bietet einige Vorteile. Eine der wichtigsten ist die kürzere Zeit, die ein Steckling für das Wurzelwachstum und die initiale Entwicklung benötigt. Die neuen Pflanzen sind genetisch identisch mit der Mutterpflanze, was bedeutet, dass attraktive oder widerstandsfähige Merkmale erhalten bleiben. Diese Methode erfordert weniger Material und ist kosteneffizienter als die Samenvermehrung. Mit etwas Sorgfalt und Aufmerksamkeit können sogar Anfänger diese Methode erfolgreich umsetzen und stabile Pflanzen ziehen.

Bilder: Freer Law / iStockphoto