Zimmerpflanzen

Helfen Pflanzenlampen Ihren Zimmerpflanzen im Winter?

Kräftige, grüne Zimmerpflanzen auch im Winter? Mit der richtigen Pflege kein Problem. Dieser Artikel gibt Ihnen wertvolle Tipps für die kalte Jahreszeit – von Licht- und Temperaturverhältnissen bis hin zur Schädlingsbekämpfung.

Lichtverhältnisse im Winter

Im Winter wird das Tageslicht in unseren Breiten oft knapp, was für viele Zimmerpflanzen problematisch ist. Dennoch ist eine ausreichende Lichtversorgung essenziell, da Pflanzen Licht für die Photosynthese benötigen. Nutzen Sie die kurzen Tage optimal, indem Sie Ihre Pflanzen an möglichst helle Standorte platzieren. Fenster mit südlicher Ausrichtung bieten dabei die beste Lichtausbeute.

Einige Pflanzenarten, wie Farne und Drachenbäume, sind genügsamer, während tropische Blühpflanzen mindestens 10.000 Lux benötigen, um gesund zu bleiben. Falls möglich, verwenden Sie einen Luxmeter (32,00€ bei Amazon*) zur Bestimmung der Lichtmenge oder setzen Sie spezielle Pflanzenlampen ein. Diese sollten ein breites Lichtspektrum abdecken und in einer Entfernung von etwa 30 bis 60 Zentimetern aufgestellt werden. Eine Beleuchtungsdauer von 10 bis 12 Stunden täglich kann den Mangel an natürlichem Sonnenlicht ausgleichen.

Drehen Sie Ihre Pflanzen alle zwei Wochen um etwa 90 Grad, um eine gleichmäßige Lichtverteilung zu gewährleisten. Vermeiden Sie jedoch drastische Standortwechsel, um die Pflanzen nicht zu stressen. Staub auf den Blättern vermindert die Lichtaufnahme, daher sollten Sie die Blätter regelmäßig mit einem weichen, feuchten Tuch reinigen.

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Richtige Temperatur für Zimmerpflanzen im Winter

Zimmerpflanzen benötigen im Winter besondere Aufmerksamkeit hinsichtlich der Temperatur. Die meisten Arten bevorzugen eine Raumtemperatur zwischen 16 und 20 Grad Celsius. Höhere Temperaturen sind zu vermeiden, da die Pflanzen sonst anfälliger für Schädlinge und Blattfall werden.

Um eine angenehme Temperatur zu gewährleisten, sollten Sie:

  • Heizquellen meiden: Stellen Sie Ihre Pflanzen nicht direkt über Heizkörper oder in unmittelbarer Nähe von anderen Wärmequellen. Die abgebende Wärme trocknet die Pflanzen schneller aus und schadet den Blättern.
  • Nachtabsenkung: Senken Sie die Raumtemperatur über Nacht leicht ab. Dies simuliert natürliche Bedingungen und entlastet die Pflanzen.
  • Zugluft vermeiden: Achten Sie darauf, dass Ihre Pflanzen nicht Frischluftströmen ausgesetzt sind, besonders beim Lüften. Zugluft kann den Pflanzen erheblichen Schaden zufügen.

Für empfindliche Pflanzenarten kann ein weniger beheizter Raum, wie ein Schlafzimmer oder ein heller Flur, ideal sein. Zusätzlich sollten die Pflanzen nicht direkt auf kalten Böden stehen, wie Fliesen oder Beton. Verwenden Sie Pflanzroller, Holzplatten oder Blumenhocker, um die aufsteigende Kälte von den Wurzeln fernzuhalten.

Durch diese Maßnahmen schaffen Sie ein klimaoptimaleres Umfeld und fördern die Gesundheit Ihrer Zimmerpflanzen im Winter.

Bewässerung der Zimmerpflanzen im Winter

Im Winter benötigen Zimmerpflanzen generell weniger Wasser, da sie ihre Stoffwechselaktivität reduzieren. Stellen Sie sich auf einen Gießrhythmus von etwa einmal pro Woche ein, je nach Art der Pflanze kann dies jedoch variieren.

Tipps zur richtigen Bewässerung:

  • Überprüfen Sie vor jedem Gießen die Bodenfeuchtigkeit, indem Sie Ihren Finger etwa zwei Zentimeter tief in die Erde stecken. Gießen Sie nur, wenn die obere Schicht deutlich trocken ist.
  • Pflanzen auf Fensterbänken über Heizungen benötigen unter Umständen häufiger Wasser, da die warme Luft die Erde schneller austrocknet.
  • Zimmerpflanzen in kühleren Räumen brauchen noch seltener Wasser. Eine bis zwei Wochen ohne Gießen sind hier keine Seltenheit.
  • Orchideen sollten eher besprüht als gegossen werden, und Kakteen kommen oft mehrere Wochen ohne zusätzliches Wasser aus.

Achten Sie insgesamt darauf, den Wasserbedarf der jeweiligen Pflanzenart zu berücksichtigen. Schimmelbildung und Staunässe können durch bedarfsgerechtes Gießen vermieden werden. Verzichten Sie im Winter auf Dünger, da die Pflanzen in dieser Zeit wenig bis gar keine Nährstoffe benötigen.

Luftfeuchtigkeit im Winter erhöhen

Winterliche Heizungsluft kann für Ihre Zimmerpflanzen zur Herausforderung werden, denn sie ist oft zu trocken und schadet so den Blättern und dem allgemeinen Wohlbefinden der Pflanzen. Hier sind einige effektive Maßnahmen, um die Luftfeuchtigkeit zu steigern:

  • Stellen Sie mehrere Pflanzen dicht zusammen. Dies schafft ein Mikroklima, in dem die Pflanzen gegenseitig für eine höhere Luftfeuchtigkeit sorgen.
  • Hängen Sie feuchte Tücher im Raum auf. Diese geben nach und nach Feuchtigkeit ab und verbessern das Raumklima.
  • Platzieren Sie Schalen mit Wasser oder mit Wasser gefüllte Gefäße im Raum. Durch die Verdunstung wird die Luftfeuchtigkeit spürbar erhöht.
  • Stellen Sie Pflanzentöpfe auf Untersetzer, die mit Tongranulat gefüllt und leicht mit Wasser bedeckt sind. Dies verbessert die lokale Luftfeuchtigkeit direkt um die Pflanzen.
  • Verwenden Sie elektrische Luftbefeuchter. Achten Sie darauf, Modelle zu wählen, die ausreichend Leistung für die Raumgröße haben, um eine merkbare Wirkung zu erzielen.

Die meisten Zimmerpflanzen profitieren von einer Luftfeuchtigkeit von etwa 40%. Tropische Pflanzenarten benötigen sogar noch höhere Werte. Regelmäßige Kontrolle und Anpassung der Luftfeuchtigkeit tragen entscheidend zur Gesundheit Ihrer Pflanzen während der kalten Wintermonate bei.

Staub von den Blättern entfernen

Damit Ihre Zimmerpflanzen im Winter optimal Licht aufnehmen können, sollten Sie den Staub von den Blättern regelmäßig entfernen. Besonders die trockene Heizungsluft fördert die Staubansammlung. Staub verschlechtert die Lichtaufnahme und behindert die Photosynthese – ein Problem, das in der lichtarmen Jahreszeit besonders kritisch ist. Folgende Methoden haben sich bewährt:

  • Abwischen der Blätter: Nehmen Sie ein weiches, feuchtes Tuch und wischen Sie die Blätter vorsichtig ab. Verwenden Sie dazu lauwarmes, kalkarmes Wasser wie Regen- oder abgekochtes Wasser. Achten Sie darauf, dass Sie auch die Unterseiten der Blätter reinigen und behutsam vorgehen, um Verletzungen zu vermeiden.
  • Duschen kleinblättriger Pflanzen: Brausen Sie kleinblättrige Zimmerpflanzen etwa alle vier bis sechs Wochen in der Dusche mit handwarmem Wasser ab. Decken Sie dabei die Erde im Topf mit einem Plastikbeutel ab, um ein Vernässen zu verhindern. Lassen Sie die Pflanzen anschließend einige Minuten in der Badewanne oder Dusche stehen, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann.
  • Spezieller Umgang mit empfindlichen Pflanzen: Pflanzen mit besonderen Blattstrukturen, wie behaarten oder wachsartigen Blättern, dürfen nicht direkt mit Wasser behandelt werden. Besprühen Sie solche Pflanzen nur leicht mit einem feinen Sprühnebel und schütteln Sie überschüssiges Wasser sofort ab, um Fäulnis oder Schäden an der schützenden Wachsschicht zu vermeiden.

Geben Sie acht, dass Ihre Pflanzen immer staubfrei bleiben. Auch das regelmäßige Überprüfen auf Staub hilft, Schädlinge frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen, bevor sie sich ausbreiten können. So bleibt Ihre grüne Oase auch im Winter gesund und robust.

Schädlingsbefall im Winter

Im Winter sind Zimmerpflanzen besonders anfällig für Schädlinge wie Spinnmilben, Schildläuse, Woll- und Schmierläuse. Diese gedeihen prächtig in der trockenen Heizungsluft und bei den meist höheren Raumtemperaturen. Um Ihre Pflanzen vor einem Schädlingsbefall zu schützen, sollten Sie einige Vorsichtsmaßnahmen treffen.

Vorbeugende Maßnahmen:

  • Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit im Raum. Stellen Sie Schalen mit Wasser in die Nähe der Pflanzen oder verwenden Sie einen Luftbefeuchter.
  • Untersuchen Sie Ihre Pflanzen mindestens einmal wöchentlich. Achten Sie auf klebrige Beläge, die auf Schildläuse hinweisen können, sowie auf weiße, gesprenkelte Blätter, die ein Zeichen für Spinnmilbenbefall sind.
  • Stellen Sie mehrere Pflanzen nah zusammen, um ein Mikroklima mit höherer Luftfeuchtigkeit zu schaffen.

Früherkennung:

Schädlingsbefall lässt sich am besten bekämpfen, wenn er frühzeitig entdeckt wird. Dabei sind folgende Anzeichen zu beachten:

  • Feine Spinnweben deuten auf Spinnmilben hin
  • Klebrige Blätter sind ein Hinweis auf Schild- oder Wolläuse
  • Gesprenkelte Blätter können auf Spinnmilben oder andere Sauginsekten hinweisen

Sollten Sie trotz dieser Maßnahmen Schädlinge entdecken, isolieren Sie die befallene Pflanze sofort, um eine Weiterverbreitung zu verhindern.

Bekämpfung von Schädlingen

Wenn Ihre Zimmerpflanzen von Schädlingen befallen sind, sollten Sie sofort handeln, um eine Ausbreitung zu verhindern. Gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Isolation der befallenen Pflanze: Stellen Sie die betroffene Pflanze von den anderen getrennt auf, um eine weitere Verbreitung zu vermeiden.
  2. Mechanische Entfernung: Blattläuse können bei einem leichten Befall von Hand abgesammelt oder mithilfe eines starken Wasserstrahls abgeduscht werden. Spinnmilben und Thripse lassen sich durch gründliches Abbrausen der Pflanze reduzieren. Anschließend kann eine durchsichtige Plastiktüte über die Pflanze gestülpt werden, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und die Schädlinge weiter zu dezimieren.
  3. Natürliche Präparate und Nützlinge: Gegen Spinnmilben sind Präparate auf Ölbasis, wie Neem- oder Rapsöl, effektiv. Alternativ helfen biologische Nützlinge wie Gallmücken, die Spinnmilben auf natürliche Weise bekämpfen. Schildläuse und Woll-/Schmierläuse können mit Florfliegen und Marienkäferlarven bekämpft werden. Diese Nützlinge fressen die Schädlinge und mindern den Befall.
  4. Hausmittel: Ein Spiritus-Kernseife-Mix (15 ml Spiritus und 15 ml Kernseife auf 1 Liter Wasser) kann bei Woll- und Schmierläusen helfen. Besprühen Sie die Pflanze alle zwei bis drei Tage damit. Bei Wurzelbefall kann sich das Umtopfen der Pflanze lohnen. Reinigen Sie die Wurzeln gründlich und desinfizieren Sie das neue Gefäß.
  5. Schwere Befälle: Bei stark befallenen Pflanzenteilen kann es notwendig sein, diese zurückzuschneiden und zu entsorgen, um die Pflanze nachhaltig zu schützen.

Denken Sie daran, Schädlingsbekämpfung so umweltfreundlich wie möglich durchzuführen. Verzichten Sie auf aggressive chemische Mittel, besonders in Innenräumen. Mit diesen Maßnahmen kann eine Ausbreitung verhindert und die Gesundheit Ihrer Zimmerpflanzen im Winter aufrechterhalten werden.

Bilder: Stanislav71 / Shutterstock