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Blumen richtig gießen: Häufigkeit und Techniken

Die richtige Gießmenge ist entscheidend für gesunde Garten- und Zimmerpflanzen. Dieser Artikel liefert Ihnen wertvolle Tipps zur optimalen Bewässerung und hilft Ihnen, typische Fehler zu vermeiden.

Gießhäufigkeit bei Gartenpflanzen

Die bestmögliche Pflege Ihrer Gartenpflanzen beginnt mit dem richtigen Gießverhalten. Die Gießhäufigkeit variiert erheblich je nach Witterung, Bodenbeschaffenheit und der Pflanzenart. Allgemein wird empfohlen, eher seltener, dafür aber durchdringend zu gießen, damit das Wasser tief bis zu den Wurzeln vordringt. Auf diese Weise bilden die Pflanzen tiefere Wurzeln und überstehen auch längere Trockenperioden besser.

Faktoren, die die Gießhäufigkeit beeinflussen

Wetterbedingungen: Bei starker Sommerhitze und Trockenheit sollten Sie alle zwei bis drei Tage gießen. Sensible Stellen im Garten können Sie morgens oder abends zusätzlich bewässern, um die Verdunstung zu minimieren.

Bodenbeschaffenheit:

  • Sandige Böden: Diese trocknen schnell aus und benötigen häufiger Wasser. Hier sollten Sie öfter, jedoch in kleineren Mengen gießen.
  • Lehmige Böden: Diese speichern Wasser besser, weshalb Sie hier weniger häufig, aber dafür reichhaltiger gießen sollten.

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Pflanzenalter und -größe:

  • Junge Pflanzen: Neu eingesetzte oder junge Pflanzen benötigen häufigeres Gießen, da ihre Wurzeln noch nicht tief in den Boden reichen.
  • Ältere Pflanzen: ältere, gut etablierte Pflanzen kommen mit weniger Wassergaben aus, profitieren jedoch von tiefgründigem Gießen.

Praktische Tipps zum Gießen

Vermeiden Sie tägliches, oberflächliches Gießen. Ein bis zwei Mal pro Woche sollte das Wasser etwa 10-15 cm tief in den Boden eindringen, um auch die tieferen Wurzelschichten zu erreichen. Für größere Pflanzen und Bäume kann dies größere Wassermengen pro Gießgang bedeuten. Die optimale Gießzeit ist in den frühen Morgenstunden oder späten Abendstunden, um die Verdunstung zu minimieren.

Gießmethoden und Hilfsmittel

Nutzen Sie Regner oder Tröpfchenbewässerungssysteme, um gezielt und gleichmäßig zu gießen, insbesondere während Ihrer Abwesenheit. Mit einer Mulchschicht können Sie die Bodenfeuchtigkeit länger erhalten und gleichzeitig die Erde vor Temperaturschwankungen schützen.

Gießhäufigkeit bei Zimmerpflanzen

Zimmerpflanzen haben unterschiedlich hohen Wasserbedarf, der stark von verschiedenen Faktoren abhängt. Diese umfassen unter anderem die Pflanzenart, den Standort und die Jahreszeit.

Wasserbedarf je nach Pflanzenart

  • Hoher Wasserbedarf: Pflanzen wie Hortensien, Zierspargel, Cyperus-Arten und Zimmerbambus benötigen häufig Wasser. Gießen Sie diese etwa alle zwei bis drei Tage.
  • Mäßiger Wasserbedarf: Einblatt, Tillandsien, Blütenbegonien, Kamelien und Flamingoblume kommen mit einer wöchentlichen Bewässerung gut aus.
  • Geringer Wasserbedarf: Kakteen und Sukkulenten sind an trockene Bedingungen angepasst und benötigen selten Wasser. Eine Bewässerung alle paar Wochen ist oft ausreichend.

Einflussfaktoren auf den Wasserbedarf

Die Frequenz, mit der Zimmerpflanzen gegossen werden müssen, hängt neben der Pflanzenart auch von weiteren Bedingungen ab:

  • Standort: Pflanzen, die in direktem Sonnenlicht stehen oder in der Nähe von Heizkörpern sind, benötigen häufiger Wasser.
  • Luftfeuchtigkeit: Hohe Luftfeuchtigkeit reduziert die Notwendigkeit des Gießens, während trockene Luft häufigere Wassergaben erfordert.
  • Substrat und Topfmaterial: Pflanztöpfe aus Ton lassen das Wasser schneller verdunsten als solche aus Kunststoff. Auch der Wassergehalt des verwendeten Substrats spielt eine Rolle.
  • Temperaturen: Bei höheren Temperaturen steigt der Wasserbedarf der Pflanzen. Im Winter sollte weniger gegossen werden, da viele Pflanzen in eine Ruhephase gehen.
  • Pflanzenalter: Jüngere Pflanzen haben oft einen höheren Wasserbedarf als gut etablierte Pflanzen.

Richtiges Gießen

Es ist wichtig, die Pflanzenbedürfnisse zu erkennen, um Überwässerung und Staunässe zu vermeiden. Eine Fingerprobe gibt Aufschluss über die Feuchtigkeit des Substrats. Stecken Sie den Finger etwa ein bis zwei Zentimeter tief in die Erde. Fühlt diese sich trocken an, ist es Zeit zu gießen.

Die Gießmengen sollten angepasst werden, um überschüssiges Wasser im Untersetzer zu verhindern. Es ist oft besser, seltener und dafür gründlicher zu gießen, sodass das Wasser tief in das Substrat eindringt.

Wasserbedarf erkennen

Sicherzustellen, dass Ihre Pflanzen stets ausreichend mit Wasser versorgt sind, erfordert regelmäßige Beobachtung. Hier sind spezifische Indikatoren:

Anzeichen für Wassermangel

  • Erschlaffte Blätter: Wenn die Blätter Ihrer Pflanzen schlaff herabhängen, kann dies auf einen Wassermangel hinweisen.
  • Trockene oder vom Topfrand abgelöste Erde: Fühlt sich die Erde trocken an oder löst sie sich vom Rand des Topfes, benötigt die Pflanze dringend Wasser.
  • Trockene Blattspitzen oder braune Blätter: Diese können auftreten, wenn die Pflanze nicht genügend Wasser erhält.
  • Eingetrocknete Knospen bei blühenden Pflanzen: Dies ist ein Signal für unzureichende Bewässerung.

Anzeichen für Überwässerung

Umfangreiche Bewässerung kann ebenfalls problematisch sein. Achten Sie auf folgende Anzeichen:

  • Modrig riechende Erde: Ein fauliger Geruch deutet auf Staunässe und möglicherweise faulende Wurzeln hin.
  • Gelbe oder welke Blätter: Diese können sowohl bei Wassermangel als auch bei Überwässerung auftreten. Überprüfen Sie die Erde: Ist sie matschig und nass, wurde zu viel gegossen.
  • Schimmel oder Moos auf der Erde: Diese Beläge sind Hinweise darauf, dass das Wasser nicht gut abfließen kann.

Methoden zur Feuchtigkeitskontrolle

  • Fingerprobe: Stecken Sie einen Finger etwa zwei Zentimeter tief in die Erde. Fühlt sich diese trocken an, ist es Zeit zum Gießen.
  • Klopfprobe bei Tontöpfen: Klingt der Topf hohl, ist die Erde wahrscheinlich trocken.
  • Gewichtstest: Heben Sie den Pflanztopf vor und nach dem Gießen an, um ein Gefühl für das Gewicht bei trockenem und feuchtem Substrat zu bekommen.

Durch regelmäßige Beobachtung und die Anwendung dieser Kontrollmethoden können Sie sicherstellen, dass Ihre Pflanzen weder zu viel noch zu wenig Wasser erhalten.

Bewässerung im Urlaub

Während Ihrer Abwesenheit ist es wichtig, dass Ihre Pflanzen weiterhin ausreichend mit Wasser versorgt sind. Unterschiedliche Lösungsansätze bieten hier Hilfe.

Praktische Methoden zur Urlaubsbewässerung

  • Freunde oder Nachbarn um Hilfe bitten: Geben Sie klar verständliche Anweisungen zur Gießmenge und -häufigkeit.
  • Pflanzen schattiger stellen: Dies reduziert die Verdunstung und senkt den Wasserbedarf Ihrer Pflanzen.
  • Selbstbewässerungssysteme: Nutzen Sie Systeme, die Wasser aus einem Vorratsbehälter langsam an die Pflanze abgeben.
  • DIY-Lösungen: Platzieren Sie eine mit Wasser gefüllte Plastikflasche kopfüber im Boden. Dadurch wird Wasser nach Bedarf langsam in die Erde abgegeben.
  • Feuchtigkeitsbewahrende Maßnahmen: Gründliches Gießen und eine Mulchschicht helfen, die Bodenfeuchtigkeit länger zu speichern.

Vorbereitungen für kurze Reisen

Für eine Abwesenheit von wenigen Tagen reicht es oft, die Pflanzen vor der Abreise gründlich zu gießen und sie an schattigere Plätze zu stellen. Diese Maßnahmen minimieren den Wasserverlust durch Verdunstung.

Bewässerungslösungen für längere Urlaubszeiten

Seien Sie bei längeren Reisen kreativ und kombinieren Sie verschiedene Methoden. Viele automatische Systeme sind einfach zu bedienen und lassen sich vor dem Urlaub leicht testen. Egal für welche Bewässerungsmethode Sie sich entscheiden, testen Sie diese vorab, um sicherzustellen, dass Ihre Pflanzen optimal versorgt sind.

Bilder: Trevor Jones / Shutterstock