Einblatt

Einblatt: Pflegeleichte Zimmerpflanze für saubere Luft

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Mit ihren kleinen, löffelartigen Blüten wird das Einblatt oft mit der meist rot blühenden Flamingoblume („Anthurie“) verwechselt, dabei handelt es sich um zwei verschiedene Arten. Allerdings ist die eine wie die andere eine leicht zu pflegende Zimmerpflanze, die sich in deutschen Wohnzimmern großer Beliebtheit erfreut. Spathiphyllum, so die botanische Bezeichnung des Einblatts, trägt viele weitere Namen: Als Blattfahne, Friedenslilie oder Scheidenblatt ist es ebenfalls im Handel erhältlich.

einblatt
Das Einblatt blüht strahlend weiß
AUF EINEN BLICK
Was sind die Pflegeanforderungen für das Einblatt?
Einblatt (Spathiphyllum) ist eine beliebte Zimmerpflanze, die in hellen, halbschattigen Plätzen ohne direktes Sonnenlicht gedeiht. Sie benötigt gleichmäßige Feuchtigkeit, hohe Luftfeuchtigkeit und regelmäßigen Dünger. Gelbe oder braune Blätter können auf Pflegefehler oder Schädlinge hindeuten, die durch korrekte Pflegepraktiken behoben werden können.

Herkunft und Verbreitung

Spathiphyllum ist keine einzelne Art, sondern eine Pflanzengattung mit rund 50 verschiedenen Arten innerhalb der Familie der Aronstabgewächse (Araceae). Die meisten dieser Einblatt-Varianten haben ihre Heimat in den tropischen Regionen Südamerikas, wobei viele aus Kolumbien stammen und bis heute noch nicht wissenschaftlich beschrieben wurden. In seiner natürlichen Umgebung gedeiht das Einblatt im Schatten der großen Urwaldbäume.

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Verwendung

Verschiedene der etwa 50 Arten des Einblatts werden bei uns als Zier- bzw. Zimmerpflanzen kultiviert, wobei vor allem die weiß blühenden Spathiphyllum floribundum und Spathiphyllum patinii sowie die Art Spathiphyllum wallisii mit den rasch vergrünenden Blütenblättern von Bedeutung sind. Daneben existieren eine Reihe von speziellen Hybriden. Für eine Haltung im Garten eignet sich die aus tropischen Gefilden stammende Pflanze hingegen nicht, kann aber in den warmen Sommermonaten an ein schattiges Plätzchen auf dem Balkon oder der Terrasse aufgestellt werden.

Aussehen und Wuchs

Bei allen Spathiphyllum-Arten handelt es sich um zwischen 30 bis 120 Zentimeter hoch wachsende, krautig sowie horstig wachsende Pflanzen. Die Art ist ausdauernd und kann bei guter Pflege viele Jahre bis sogar Jahrzehnte alt werden und in dieser Zeit eine stattliche Größe – auch im Hinblick auf den Umfang! – erreichen. Mit den Jahren bildet sich ein kräftiger Wurzelstock aus. Das Einblatt besitzt ein Rhizom, das sich dicht unter der Substratoberfläche entwickelt und teils auch an der Oberfläche zu sehen ist. Die Blätter treiben direkt aus dem Rhizom heraus. Die Art führt keinen Milchsaft, der sonst für viele Aronstabgewächse arttypisch ist.

Blätter

Das Auffälligste am Einblatt sind wahrscheinlich seine großen, glänzend grünen und metallisch schimmernden Laubblätter. Diese werden etwa bis 25 Zentimeter lang und sind langgestielt. Sie haben eine elliptische bis längliche Form mit einer deutlich ausgeprägten, dreieckigen Mittelrippe. Seinem attraktiven Laub verdankt Spathiphyllum auch seinen Namen: Das aus dem Griechischen stammende Wort „spatha“ bezeichnet löffelförmige Werkzeuge wie etwa einen Spatel oder Spaten, ein Ruderblatt oder auch ein Schwert, während der zweite Teil der botanischen Bezeichnung, das ebenfalls griechische phýllon, schlicht „Blatt“ bedeutet. Tatsächlich zählt die Gattung zur botanischen Ordnung der Froschlöffelartigen (Alismatales).

Die großen Blätter können jedoch noch mehr als nur schön aussehen: Das Einblatt gilt als hervorragender Raumluft-Reiniger und filtert potenziell giftige Bestandteile wie Formaldehyd, Benzol, Ammoniak und andere heraus. Aus diesem Grund wird empfohlen, Spathiphyllum in Schlafzimmer aufzustellen.

Blüten und Blütezeit

In der Regel zwischen März und September bildet das Einblatt langgestielte, gelbliche Blütenkolben aus, die von einem weißen bis grünlich gefärbten Hochblatt umschlossen sind. Im Winter entwickeln sich hingegen in der Regel keine neuen Blüten. Manche Arten und Sorten verströmen dazu einen leichten Duft nach Vanille. Die Blüten bleiben mehrere Wochen bestehen, verändern jedoch mit der Zeit ihre Farbe von strahlend Weiß ins Grünliche.

Spathiphyllum blüht nicht, was tun?

Wenn das Einblatt nicht blühen will, kommen verschiedene Ursachen in Frage. Oft steckt ein zu dunkler Standort und / oder ein falsches Gieß- bzw. Düngeverhalten dahinter. Zwar gedeiht die Art auch im Schatten sehr gut, braucht aber für die Ausbildung von Blüten Helligkeit – wenn auch keine direkte Sonneneinstrahlung. Außerdem sollten Sie die starkzehrende Pflanze regelmäßig düngen und nicht mit kaltem Wasser direkt aus der Leitung gießen.

Hilft die beste Pflege nichts – was oft bei älteren Exemplaren der Fall sein kann – hilft folgende Maßnahme: Stellen Sie das Einblatt über die Wintermonate für einige Monate kühl, etwa ins ungeheizte bzw. wenig geheizte Schlafzimmer, stellen Sie die Düngung ein und gießen Sie nur wenig. Nach Ablauf von mindestens acht Wochen wässern Sie die Pflanze durchdringend und düngen Sie kräftig mit einem guten Blühpflanzendünger. Danach sollte sie zahlreiche neue Blüten austreiben.

Früchte

Früchte bildet Spathiphyllum in Zimmerkultur aufgrund der fehlenden Bestäubung in der Regel nicht aus. An ihrem natürlichen Standort entwickeln sich nach der Blüte grüne Beeren, die bis zu acht winzige Samenkörner enthalten.

Giftigkeit

Das Einblatt ist sowohl für Menschen als auch für Tiere giftig und sollte daher in Haushalten mit kleinen Kindern und / oder Haustieren (vor allem Katzen, Hunde, kleinen Nagern und Vögeln) nicht oder lediglich außerhalb deren Reichweite aufgestellt werden. Eine mögliche Vergiftung mit Spathiphyllum äußert sich u. a. durch einen verstärkten Speichelfluss über Schluckbeschwerden bis hin zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

Des Weiteren gilt Spathiphyllum als Allergie auslösend, wobei insbesondere die Blüten und der Blütenstaub entsprechendes Potenzial besitzen.

Welcher Standort ist geeignet?

Wie an seinem natürlichen Standort im tropischen Regenwald gedeiht das Einblatt am besten an einem hellen, halbschattigen Platz ohne direktes Sonnenlicht, bei hoher Luftfeuchtigkeit und bei Temperaturen zwischen 18 und 25 °C. Auch schattigere Plätze, beispielsweise an einem Nordfenster, sind gut geeignet. Allerdings bildet die Pflanze hier zwar viele dunkelgrüne Blätter, jedoch kaum Blüten aus. An zu sonnigen Standorten hingegen besteht die Gefahr eines Sonnenbrandes, der sich vornehmlich durch Blattrandschäden äußert. Insbesondere während der Blütezeit reagiert Spathiphyllum recht empfindlich auf die Sonne. Am wohlsten fühlt sich die Pflanzen aufgrund der dauerhaft höheren Luftfeuchtigkeit in einem hellen Badezimmer.

Kühler als etwa 15 °C darf es jedoch auch im Winter nicht werden.
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Substrat

Als Substrat verwenden Sie hochwertige, ganz normale Blumenerde – möglichst auf Kompostbasis und ohne billigen Torf – und mischen dieser für eine bessere Durchlässigkeit Blähton bzw. Tongranulat unter. Alternativ können Sie die Pflanzerde als Komposterde, Lauberde und Sand – jeweils zu gleichen Teilen – selbst anmischen. Achten Sie dabei darauf, dass die Grundmaterialien frei von Krankheitserregern wie beispielsweise Pilzen sind und keine keimfähigen Unkrautsamen enthalten. Desinfizieren Sie das angemischte Substrat aus diesem Grund im Backofen bzw. in der Mikrowelle.

Pflanzen und Umtopfen

Das Einblatt braucht keinen allzu großen Pflanztopf, sollte jedoch wegen seines schnellen Wachstums alljährlich in einen größeren Kübel umgetopft werden. Da jedoch bei einer bestimmten, je nach Art und Sorte unterschiedlichen, Wuchshöhe Schluss ist, sollte der letzte Pflanztopf schließlich nicht größer als etwa 20 Zentimeter im Durchmesser sein. Wenn die Pflanze ausgewachsen ist, brauchen Sie nur noch etwa alle zwei bis drei Jahre das verbrauchte Substrat durch frisches ersetzen. Doch ob beim Pflanzen oder Umtopfen, wichtig ist in jedem Fall eine gute Drainage im Pflanzgefäß. Dieses braucht auf jeden Fall einen Abfluss, durch den überschüssiges Gießwasser ungehindert abfließen kann. Bedecken Sie das Abflussloch am Topfboden mit größeren Tonscherben etc., um ein Verschlämmen und damit Verstopfen zu verhindern.

Hydrokultur

Perfekte Bedingungen schaffen Sie für das Einblatt, wenn Sie es in Hydrokultur halten. Die Pflanze ist sehr gut für diese Form der Zimmerpflanzenkultur geeignet, zumal Sie sich dann auch keine Gedanken um das regelmäßige Gießen und Düngen machen müssen. Bevorzugen Sie spezielle Töpfe mit einem Wasserstandsanzeiger und verwenden Sie ausschließlich für Hydrokultur geeignete Düngemittel. Diese müssen anders zusammengesetzt und aufbereitet werden als herkömmliche Dünger für in Erdkultur gehaltene Pflanzen.
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Einblatt gießen

Als typische Regenwaldpflanze benötigt das Einblatt viel Feuchtigkeit, wobei es jedoch keinesfalls dauerhaft nass stehen darf. Staunässe führt unweigerlich zu Wurzelfäulnis und damit zum Absterben der Zimmerpflanze. Zwar schaden „nasse Füße“ kurzzeitig nicht, dennoch sollten Sie überschüssiges Gießwasser immer zeitnah aus dem Übertopf oder dem Untersetzer entfernen. Halten Sie das Einblatt gleichmäßig feucht, wobei Sie immer dann erneut gießen, wenn die Substratoberfläche bereits leicht abgetrocknet ist. In den Wintermonaten braucht Spathiphyllum in der Regel weniger Wasser, sofern sie etwas kühler und nicht unbedingt direkt an oder über einer Heizung steht.

Ebenfalls vornehmlich während der Wintermonate sollten Sie auf eine hohe Luftfeuchtigkeit achten und das Einblatt regelmäßig mit einem Zerstäuber rundherum besprühen. Auch eine gelegentliche handwarme Dusche behagt der Pflanze sehr.
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Einblatt richtig düngen

Da Spathiphyllum wie nahezu alle Regenwaldpflanzen zu den Starkzehrern gehört, sollten Sie sie zwischen März und Oktober mit einem hochwertigen Dünger für Blühpflanzen versorgen. Gedüngt wird, ganz nach Packungsanweisung, etwa alle zwei bis vier Wochen. Kleine Exemplare müssen Sie dabei seltener düngen als größere, da diese natürlich einen geringeren Nährstoffbedarf haben. Achten Sie darauf, dass das Düngemittel wenig Stickstoff enthält, sondern stattdessen phosphorbetont zusammengesetzt. Dies fördert die Ausbildung von Blüten, während Stickstoff vor allem das Trieb- und Blattwachstum antreibt. Düngen Sie immer auf feuchtes Substrat und achten Sie auf Anzeichen für eine eventuelle Überdüngung.

Übrigens lässt sich das Einblatt auch sehr gut mit schlichtem Kaffeesatz düngen, wobei dieser als ständiger alleiniger Dünger nicht ausreichend ist.
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Einblatt richtig schneiden

Ein regelmäßiger Rückschnitt ist beim Einblatt weder notwendig noch angebracht. Lediglich verblühte und vertrocknete Triebe können Sie direkt über dem Substratboden abschneiden.
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Einblatt vermehren

Ein zu groß gewordenes Einblatt brauchen Sie zudem nicht zurückzuschneiden, um die Pflanze in ihrem Umfang zu reduzieren. Stattdessen können Sie ein solches Exemplar ganz einfach teilen und bekommen zugleich eine oder sogar mehrere Ableger. Und so funktioniert es:

  • Einblatt austopfen, Wurzeln von Erde befreien
  • Trennungsstellen auswählen
  • bevorzugt Ausläufer abtrennen
  • jeder einzelne Wurzelteil sollte mindestens einen Austrieb aufweisen
  • Wurzelstock an den vorgesehenen Stellen mit Hilfe eines scharfen Messers trennen
  • die nun einzelnen Pflänzchen in jeweils eigene Töpfe einpflanzen

Während das Teilen recht zuverlässig funktioniert, ist eine Stecklingsvermehrung beim Einblatt so gut wie unmöglich. Sie können jedoch noch Samen – die vereinzelt im Handel erhältlich sind – für die Aufzucht neuer Pflanzen verwenden. Allerdings ist es für den Laien schwierig, Spathiphyllum zum Keimen und anschließend zum Wachsen zu bewegen – dieses Vorhaben braucht viel Geduld und gute botanische Kenntnisse.
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Krankheiten und Schädlinge

Das Einblatt ist sehr robust und wird nur selten krank. Krankheitszeichen wie beispielsweise braun oder gelb verfärbte Blätter sind zumeist auf Pflegefehler zurückzuführen und entsprechend zu behandeln. In puncto Schädlingen sind gelegentlich Woll- oder Blattläuse sowie bei einer zu trockenen Haltung auch Spinnmilben („Rote Spinne“) an Spathiphyllum zu finden. Diesen Tierchen können Sie einfach mit einer gelegentlichen warmen Dusche bzw. dem häufigeren Einsatz eines Zerstäubers zu Leibe rücken.

Gelbe Blätter

Gelbe Blätter am Einblatt können verschiedene Ursachen haben:

  • Schädlingsbefall
  • Nährstoffmangel
  • Staunässe

Insbesondere wenn die Blätter sich nicht nur gelb färben, sondern auch noch hängen, halten Sie die Pflanze höchstwahrscheinlich viel zu nass und ihre Wurzeln haben bereits begonnen zu faulen. Topfen Sie das betroffende Einblatt sofort aus, schneiden Sie die kranken Pflanzenteile (einschließlich der fauligen Wurzeln) weg und setzen es in ein neues Pflanzgefäß sowie in frisches Substrat ein. Gießen Sie die Pflanze künftig weniger und erst nach erfolgter Fingerprobe.

Tauchen die gelben Blätter dagegen ohne erkennbaren Grund auf, so stecken oft die mit bloßem Auge nicht erkennbaren Spinnmilben dahinter. Da diese Schädlinge trockene und warme Witterung mögen, lassen sie sich leicht durch eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit vertreiben.

Braune Blätter und Blattflecken

Auch mit sich braun verfärbenden Blättern bzw. Blattflecken reagiert das Einblatt meist auf Pflegefehler:

  • braune Blattspitzen: ein deutlicher Hinweis auf zu trockene Luft, Luftfeuchtigkeit erhöhen
  • braune, vertrocknende Blätter: Überwässerung (Staunässe) oder Wassermangel, Einblatt in frisches Substrat umtopfen oder gießen
  • braune Blattflecken oder -punkte: Überdüngung, Einblatt in frisches Substrat umtopfen
  • dunkelbraune, ringförmige Blattflecken: Blattfleckenkrankheit, befallene Blätter abschneiden

Grüne Blüten

Manche Varianten des Einblatts bilden von Natur aus grünweiße oder grüne Hüllblätter aus, so dass die ganz normal ist und Sie sich keine Sorgen machen müssen. Sollten die Hochblätter bei Ihrer Sorte dagegen eigentlich strahlend weiß statt grün sein, steht die Pflanze höchstwahrscheinlich zu dunkel. In diesem Fall hilft ein Wechsel an einen helleren Platz, wobei Sie natürlich direkte Sonneneinstrahlung meiden sollten. Übrigens färben sich die wochenlang haltbaren weißen Blüten nach einiger Zeit beim Verblühen ganz von allein grünlich, auch dieses Phänomen ist vollkommen normal und kein Grund für Gegenmaßnahmen.

Tipp

In der Regel bleibt das Einblatt gesünder und gedeiht besser, wenn Sie das Substrat relativ trocken halten und dafür häufiger die großen Blätter mit Wasser besprühen. Auf diese Weise haben nicht nur die häufig auftretenden, unschön aussehenden braunen Blattspitzen keine Chance, sondern auch die Wärme und Feuchtigkeit liebenden Spinnmilben.

Arten und Sorten

Die am häufigsten kultivierten Arten des Einblatts sind:

  • Spathiphyllum floribundum: perlweißes Hüllblatt, gelber Blütenkolben, bis zu 20 Zentimeter lange Blätter
  • Spathiphyllum patinii: ähnlich S. floribundum, jedoch mit schmaleren und längeren Blättern
  • Spathiphyllum wallisii: grünweißes Hüllblatt, kurzer Blütenkolben, sehr hochwüchsige Art

Neben den genannten Arten finden sich einige interessante Hybridformen in Kultur:

  • ‚Gemini‘: panaschiertes Laub
  • ‚Chopin‘: gedrungener Wuchs
  • ‚Sweet Paco‘: zarter Vanilleduft
  • ‚Pearl Cupido‘: dunkelgrüne, lanzettlich geformte Blätter
Bilder: Khomulo Anna / Shutterstock