Nützlinge im Garten: Effektive Helfer und wie sie angesiedelt werden
Nützlinge leisten einen wichtigen Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht im Garten. Dieser Artikel stellt Ihnen fünf nützliche Insekten vor und gibt Tipps, wie Sie diese in Ihrem Garten fördern.
Laufkäfer: Nützlinge der Nacht
Laufkäfer sind oft übersehene, aber äußerst effiziente Schädlingsbekämpfer. Diese schwarzen, bis zu 4 cm großen Käfer sind nachtaktive Jäger, die Schneckeneier, Kartoffelkäferlarven, Drahtwürmer, Läuse und Würmer fressen. Besonders größere Arten vertilgen auch kleine Schnecken. Ihre Effizienz ist beeindruckend, da sie pro Tag das Dreifache ihres Körpergewichts an Schädlingen verzehren.

Der Hainlaufkäfer: Ein weit verbreitetes Insekt in Europa und Nordamerika, lebt in Wäldern sowie offenen Landschaften und hält sich von Flachland bis zu Höhen von 2000 Metern auf
Um Laufkäfer in Ihren Garten zu locken, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:
- Versteckmöglichkeiten bieten: Laub- und Reisighaufen, Steinhaufen oder dichte Bodendecker bieten ideale Rückzugsorte.
- Naturnahe Gartengestaltung: Wiesen, Klee, Hecken und Bodendecker schaffen geeignete Lebensräume.
- Feuchte und schattige Plätze: Feuchte Bereiche unter Laub oder Steinen sind ideal für deren Wohlbefinden und Überwinterung.
- Verzicht auf Chemikalien: Vermeiden Sie den Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln, um die Käfer nicht zu gefährden.
Diese Maßnahmen fördern sowohl natürlichen Pflanzenschutz als auch die Biodiversität in Ihrem Garten.
Florfliege: Unscheinbarer Helfer mit gefräßigen Larven
Die Florfliege, auch Chrysoperla carnea genannt, spielt eine wesentliche Rolle im ökologischen Pflanzenschutz, insbesondere im Larvenstadium. Die erwachsenen Florfliegen ernähren sich von Pollen, Nektar und Honigtau. Die Larven hingegen, auch „Blattlauslöwen“ genannt, sind ausgezeichnete Schädlingsbekämpfer. Sie vertilgen Blattläuse, Thripse, Spinnmilben und andere Schädlinge.

Florfliegen: Kleine Weltenbummler, die fast überall auf der Welt zu finden sind – außer in Australien
Um Florfliegen in Ihren Garten zu locken und ihnen ideale Bedingungen zu bieten, sollten Sie naturnahe Lebensräume schaffen:
- Blütenreiche Pflanzen anbauen: Florfliegen benötigen Nektar und Pollen als Nahrung. Pflanzenvielfalt ist daher essenziell.
- Verzicht auf Insektizide: Chemische Spritzmittel schädigen sowohl Florfliegen als auch andere nützliche Insekten.
- Überwinterungsmöglichkeiten schaffen: Insektenhotels werden in der Regel nicht angenommen. Sorgen Sie daher für natürliche Überwinterungsplätze wie Laubhaufen oder Benjeshecken.
So unterstützen Sie den natürlichen Pflanzenschutz und die biologische Vielfalt in Ihrem Garten.
Schlupfwespen: Winzige Parasiten mit großer Wirkung
Schlupfwespen sind kleine, aber effiziente Schädlingsbekämpfer. Sie legen ihre Eier in die Larven oder Eier von Schädlingen, woraufhin ihre eigenen Larven die Wirte von innen heraus verzehren. Diese Methode hilft, die Schädlinge zu kontrollieren, ohne Chemikalien einsetzen zu müssen.

Diese nützlichen Insekten regulieren den Bestand vieler Schädlinge und können auch gezielt gezüchtet werden, um in der biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt zu werden.
Um Schlupfwespen anzulocken, bieten Sie passende Lebensraumbedingungen:
- Blühpflanzen anpflanzen: Doldenblütler wie Gelbe Schafgarbe oder Großer Engelwurz bieten Nektar und ziehen Schlupfwespen an.
- Naturnahe Bereiche schaffen: Totholz und lange Gräser dienen als Unterschlupf und Überwinterungsstätte.
- Vermeidung von Chemikalien: Vermeiden Sie chemische Bekämpfungsmittel, um die Wespen und andere Nützlinge zu schützen.
Diese Maßnahmen unterstützen die Schlupfwespen in ihrer wichtigen Rolle der biologischen Schädlingsbekämpfung und fördern die Gartenbiodiversität.
Blumenwanzen: Winzige Räuber mit großem Appetit
Blumenwanzen sind sehr nützliche, aber oft übersehene Helfer im Garten. Diese kleinen, braunen Insekten ernähren sich von Spinnmilben, Blattläusen, Thripsen und Weißen Fliegen. Sie stechen ihre Beute mit ihren langen Stechrüsseln an und saugen sie aus. Einige Arten, wie Orius minutus, werden sogar im professionellen Obst- und Weinanbau eingesetzt.

Auch Wanzen werden zur Bekämpfug von Blattläusen, Spinnmilben und der Weißen Fliege eingesetzt
Für eine erfolgreiche Ansiedlung von Blumenwanzen in Ihrem Garten sollten Sie deren natürlichen Lebensraum berücksichtigen:
- Versteckmöglichkeiten bieten: Laub, Holzstapel oder Rinde von Bäumen bieten ideale Rückzugsorte. Insektenhotels und Laubhaufen sind ebenfalls geeignet.
- Naturnahe Gartengestaltung: Eine Struktur aus Bäumen, Sträuchern und blühenden Pflanzen sorgt für Nahrung und Fortpflanzungsplätze.
- Verzicht auf Insektizide: Vermeiden Sie chemische Spritzmittel, um die nützlichen Insekten nicht zu gefährden.
Mit diesen Maßnahmen unterstützen Sie die Blumenwanzen bei der Schädlingsbekämpfung und fördern die Artenvielfalt in Ihrem Garten.
Ohrwürmer: Nützliche Allesfresser
Ohrwürmer, auch Ohrenkneifer genannt, sind wertvolle Nützlinge in Ihrem Garten. Diese nachtaktiven Insekten fressen eine Vielzahl von Schädlingen, darunter Blattläuse, Spinnmilben und Schmetterlingsraupen. Ein einzelner Ohrwurm kann bis zu 120 Blattläuse pro Nacht vertilgen und bekämpft darüber hinaus Mehltau-Pilze.

Der Ohrwurm: Ursprünglich getrocknet als Heilmittel gegen Ohrenschmerzen verwendet, inspiriert sein Name heute Bezeichnungen für unvergessliche Musiktitel
Um Ohrwürmer in Ihrem Garten anzusiedeln und ihnen ideale Lebensbedingungen zu bieten, sollten Sie folgende Maßnahmen ergreifen:
- Versteckmöglichkeiten schaffen: Dunkle, feuchte Verstecke wie Laubhaufen, Holzspalten oder mit Stroh gefüllte Blumentöpfe sind ideal.
- Insektenhotels: Installieren Sie Insektenhotels (27,00€ bei Amazon*) oder umgekehrt aufgehängte Tontöpfe, gefüllt mit Holzwolle oder Stroh, zum Schutz vor Fressfeinden.
- Naturnahe Gartengestaltung: Lassen Sie Totholz, Laubbedeckung oder Reisighaufen liegen, um natürliche Rückzugsorte zu schaffen.
- Gezielte Platzierung: Hängen Sie die mit Stroh gefüllten Töpfe in der Nähe von Pflanzen auf, die häufig von Blattläusen befallen sind.
Berücksichtigen Sie, dass Ohrwürmer gelegentlich Blüten anfressen und bei Nahrungsmangel auch weiches Obst beschädigen können. Insgesamt überwiegen jedoch ihre nützlichen Eigenschaften. Mit den richtigen Bedingungen tragen sie wesentlich zur biologischen Schädlingsbekämpfung und zum ökologischen Gleichgewicht in Ihrem Garten bei.
Indem Sie diese Maßnahmen umsetzen und eine naturnahe Gartengestaltung fördern, unterstützen Sie nicht nur die Ansiedlung von Ohrwürmern, sondern auch die Biodiversität in Ihrem Garten.