Weinrebe

Schädlinge an der Weinrebe: Was tun gegen die Plagegeister?

Artikel zitieren

Neben den üblichen Verdächtigen unter den Pflanzenschädlingen, haben sich drei Schmarotzer auf die Weinrebe spezialisiert. Welche das sind und wie sie zu bekämpfen sind, bleibt Ihnen hier nicht länger verborgen.

Weinrebe Rebenstecher
Der Rebenstecher kann großen Schaden anrichten
AUF EINEN BLICK
Welche Schädlinge sind bei Weinreben verbreitet und wie bekämpft man sie?
Zu den häufigsten Schädlingen der Weinrebe zählen die Reblaus, die Rebenpockenmilbe und der Rebenstecher. Um diese zu bekämpfen, empfiehlt sich der Einsatz reblaustoleranter Unterlagen, das Entfernen infizierter Blätter und das Einsammeln der Schädlinge.

Reblaus (Viteus vitifoliae)

Sie verbreitet in den Weinbergen Angst und Schrecken, wenn sie in Heerscharen über die Rebstöcke herfällt. Somit verwundert es wenig, dass jedes Erscheinen der Reblaus meldepflichtig ist. Der Schädling fällt in unterschiedlichen Formen über die Weinreben her und saugt ihnen das Leben aus. Die 1 Millimeter kleinen Weibchen sind ockergelb und geflügelt. Die ungeflügelten Männchen leuchten hellgelb.

Lesen Sie auch

Als die durchgeschlagenste Methode gegen die Reblaus hat sich die Verwendung veredelter Weintraubensorten etabliert. Dabei kommen reblaustolerante Unterlagen aus Amerika zum Einsatz, die seit einiger Zeit die gefürchteten Invasionen der Schädlinge unterbinden. Achten Sie daher beim Erwerb von Jungpflanzen auf die Angebote von Edelsorten oder Sie veredeln die Weinreben im Rahmen der Vermehrung selbst.

Rebenpockenmilbe (Colomerus vitis)

Die winzig kleinen Gallmilben verursachen im Frühjahr und Sommer auf den Blattoberseiten pockenartige Erhebungen. Im weiteren Verlauf entwickelt sich ein weißer Filz, der bei roten Rebensorten braun-rot erscheint. Daher wird dieses Schadbild häufig mit der Pilzinfektion Mehltau verwechselt. Einzig bei sehr hohem Befallsdruck ist der Einsatz eines Bekämpfungsmittels auf der Basis von Rapsöl empfehlenswert. Ansonsten sollten infizierte Blätter ausgeputzt werden.

Rebenstecher (Byctiscus betulae)

Der 5 bis 7 Millimeter kleine Käfer ist kaum zu übersehen mit seinem metallisch glänzenden Körper in Goldgelb, Blau oder Violett. Von April bis September fallen die Rebenstecher vorzugsweise über Weinreben her. Die Weibchen nagen die Blätter an, damit sie welken. Daraufhin wickeln sie ihre Brut darin ein. Jedes Weibchen zerstört bis zu 30 Blätter, sodass die Versorgung der Weintrauben gefährdet ist. So gehen Sie gegen die Schädlinge vor:

  • regelmäßige Kontrollen der Weinreben auf einen Befall
  • die Käfer und eingerollten Blätter konsequent einsammeln
  • Weinreben nicht in unmittelbarer Nähe von Laubbäumen pflanzen

Insektizide sind für den Einsatz im Kleingarten nicht mehr erlaubt und im Hinblick auf die Bekömmlichkeit der Weintrauben nicht sinnvoll.

Tipps & Tricks

Der omnipräsente Dickmaulrüssler verschont die Weinrebe nicht. Die erwachsenen Käfer schaden den Pflanzen ebenso, wie ihre Larven. Als ökologische Bekämpfungsmethode haben sich Nematoden-Fallen bewährt. Die ausgeklügelte Konstruktion ist mit den Fadenwürmern gefüllt und wirkt für 6 Wochen je 10 Quadratmeter Fläche.

Japankäfer (Popilla Japonica)

Die Chance, im Wein auf einen Japankäfer zu treffen, ist äußerst gering. Der invasive Käfer – aus Japan stammend – gelangt über Importe zu uns und wurde seit Anfang der 2000er erst vier Mal gesichtet. Zu seinen Leibspeisen gehören neben Weinreben noch ca. 300 andere Pflanzen, darunter z.B. Himbeeren. Der Japankäfer sorgt für einen kompletten Kahlfraß. Eine Bekämpfung mit chemischen Mitteln ist nicht möglich und auch nicht empfehlenswert. Einhalt gebieten kann man dem Schädling mit Nematoden, Pheromonfallen und der Förderung natürlicher Fressfeinde wie Igeln. Weitere Information zum meldepflichtigen Japankäfer erhalten Sie hier.

GTH