Weinrebe

Gesunde Weinreben: So bekämpfen Sie Krankheiten erfolgreich

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Nicht immer verläuft die Pflege von Weintrauben reibungslos. Damit Sie Ihre Weinreben wappnen können gegen gesundheitliche Störungen, haben wir die wichtigsten Krankheiten und wirksame Bekämpfungsmethoden für Sie zusammengetragen.

Weinrebe Krankheiten
AUF EINEN BLICK
Welche Krankheiten treten oft bei Weinreben auf und wie kann man sie bekämpfen?
Zu den häufigsten Krankheiten bei Weinreben zählen Grauschimmel (Botrytis cinerea) und Falscher Mehltau (Plasmopara viticola). Gegenmaßnahmen beinhalten das Entfernen infizierter Pflanzenteile, düngen mit Urgesteinsmehl, Vorbeugung durch ausreichenden Pflanzabstand und regelmäßigen Rebschnitt.

Grauschimmel (Botrytis cinerea)

In Jahren mit feucht-warmer Witterung breitet sich die Pilzinfektion mit dem Namen Grauschimmel besonders aggressiv aus. Mit Beginn der Pflanzzeit bildet sich auf allen Pflanzenteilen ein grauer Pilzrasen. Im weiteren Verlauf schrumpeln die Weintrauben und fallen ab. Schlimmstenfalls ist die gesamte Pflanze in ihrer Existenz bedroht. So gehen Sie gegen die Krankheit vor:

  • sämtliche infizierten Pflanzenteile entsorgen
  • keinen Stickstoff-betonten Dünger verabreichen
  • Laub und Triebe wiederholt mit Urgesteinsmehl (19,00€ bei Amazon*) bestäuben
  • vorbeugend auf einen ausreichenden Pflanzabstand achten
  • regelmäßig einen Rebschnitt ausführen im Februar

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Anders sieht die Sachlage aus, wenn der Grauschimmel sich an reifen Weintrauben ausbreitet. In diesem Fall sprechen Winzer von einer Edelfäule, die durchaus erwünscht ist. In erster Linie ist dies bei roten Weintraubensorten der Fall.

Falscher Mehltau (Plasmopara viticola)

Neben dem Echten Mehltau, fürchten Hobbygärtner den Falschen Mehltau ebenso als immerwährendes Damoklesschwert im Anbau von Weinreben. Unmittelbar nach dem Austrieb bis in den September zeigen sich zunächst auf den Blattunterseiten ölige Flecken, die sich zu einem schmutzig-weißen Pilzbelag entwickeln. In der Folge werden die Weintrauben befallen, die sich blaugrau verfärben. Letztlich schrumpfen sie lederbeutelartig zusammen und fallen ab.

Zugelassene Fungizide für den Kleingarten agieren ausschließlich vorbeugend. Sie basieren überwiegend auf Kupfer und Netzschwefel. Um ihre Wirkung zu entfalten, sind sie unmittelbar nach dem Pflanzen bereits anzuwenden. Da diese Präparate mit gesundheitlichen Bedenken beim Verzehr der Weintrauben verbunden sind, ergreifen umwelt- und gesundheitsbewusste Hobbygärtner vorzugsweise diese ökologischen Methoden:

  • Weinreben in Reihe in luftigem Abstand pflanzen
  • Mischkultur mit Tagetes und Ringelblumen hält Pilzsporen fern
  • von Beginn an als Stärkungsmittel Lebermoosextrakt spritzen
  • Termine für den Rückschnitt einhalten

Bei den ersten Anzeichen einer Pilzinfektion wird die Weinrebe alle 2-3 Tage eingesprüht mit einer Seifen-Lösung. Diese setzt sich zusammen aus 1 Liter Wasser und je 15 Milliliter Kernseife und Spiritus. Darüber hinaus wird der Garten einladend gestaltet für Nützlinge, wie Marienkäfer oder Schlupfwespen. Diese Insekten haben Pilzsporen nämlich zum Fressen gern.

Tipps & Tricks

Der sensible Bereich chemischer Fungizide unterliegt einem permanenten Wandel. Insbesondere im Klein- und Hausgarten ist der Einsatz dieser Präparate streng reglementiert. Eine tagesaktuelle Orientierungshilfe darüber, welche Mittel erlaubt sind und welche nicht, bietet die kostenlose Pflanzenschutzmitteldatenbank. Diese wird betrieben vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.

GTH