Mehltau

Mehltau an Trauben: Kann man die Früchte noch essen?

Mehltau an Weinreben ist ein weitverbreiteter Pilzbefall, der die Qualität der Trauben mindert. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Mehltauarten, ihre Auswirkungen auf die Pflanze und gibt Tipps zur Vorbeugung und zum Umgang mit Befall.

Mehltau: Eine häufige Pilzkrankheit bei Weintrauben

Mehltau ist eine Pilzkrankheit, die bei Weinreben weit verbreitet ist und erhebliche Schäden verursachen kann. Dieser Pilz führt zu einem weißen oder gelblich-braunen Belag auf Blättern, Trieben und Trauben und kann das Wachstum und die Qualität der Früchte stark beeinträchtigen. Es gibt zwei Haupttypen von Mehltau, die Weinreben befallen: Echter Mehltau und Falscher Mehltau.

Echter Mehltau

Echter Mehltau (Oidium tuckeri) zeigt sich durch einen weißen bis grau-mehligen Belag auf Blättern, Trieben und Früchten. Dieser Pilz bevorzugt warme, trockene Bedingungen und bildet sein Myzel auf der Oberfläche der Pflanze. Symptome umfassen einen weißlichen Belag auf Blättern und Trieben, beeinträchtigtes Wachstum junger Triebe und Blätter sowie geschädigte Beeren, die klein und dunkel verfärbt sind.

Falscher Mehltau

Falscher Mehltau (Peronospora) bevorzugt feucht-warme Bedingungen. Die Infektion beginnt oft mit gelblichen Flecken auf den Blattoberseiten und einem schimmelartigen Belag auf den Unterseiten. Weitere Symptome sind gelblich-braune Flecken, ein weißer bis grauer Belag auf der Blattunterseite und Trauben, die sich verfärben und schrumpfen.

Präventionsmaßnahmen

Präventionsmaßnahmen

Pilzresistente Rebsorten und gute Belüftung helfen, Mehltau effektiv vorzubeugen

Um Mehltau vorzubeugen, können Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen:

  • Verwenden Sie pilzresistente Rebsorten.
  • Fördern Sie eine gute Belüftung der Reben, um feuchte Bedingungen zu vermeiden.
  • Entfernen Sie regelmäßig befallenes Laub und Triebe.
Auswirkungen von Mehltau auf den Geschmack und die Qualität von Weintrauben

Mehltau kann Geschmack und Qualität der Weintrauben erheblich beeinträchtigen

Auswirkungen von Mehltau auf den Geschmack und die Qualität von Weintrauben

Mehltau beeinträchtigt die Qualität von Weintrauben in mehreren Aspekten:

  • Geschmacksveränderung: Befallene Trauben entwickeln oft einen muffigen Geschmack, der den Genuss mindert.
  • Beeinträchtigung der Textur: Mehltau verhärtet die Traubenhaut und lässt die Beeren aufplatzen.
  • Fäulnisanfälligkeit: Befallene Trauben sind anfälliger für Fäulnis und haben eine geringere Lagerfähigkeit.
Sind mit Mehltau befallene Weintrauben giftig?

Allergische Reaktionen können bei Verzehr von mehltauverseuchten Weintrauben auftreten

Sind mit Mehltau befallene Weintrauben giftig?

Mit Mehltau befallene Weintrauben sind grundsätzlich nicht giftig, jedoch können allergische Reaktionen auftreten. Diese umfassen Hautausschläge, Verdauungsbeschwerden oder Atemprobleme. Aus geschmacklichen und qualitativen Gründen wird der Verzehr dieser Trauben nicht empfohlen. Sollten Sie die Trauben dennoch verzehren, waschen Sie sie gründlich unter fließendem Wasser.

Empfehlungen zum Umgang mit Mehltau befallenen Weintrauben

Befallene Weintrauben sollten vorsichtig behandelt werden:

  • Verzehr vermeiden: Aufgrund der geschmacklichen Beeinträchtigungen und möglichen allergischen Reaktionen wird empfohlen, befallene Trauben nicht zu konsumieren.
  • Gründliches Waschen: Falls Sie die Trauben dennoch verzehren möchten, waschen Sie diese gründlich unter fließendem Wasser.
  • Weiterverarbeitung prüfen: Nutzen Sie die Trauben für Produkte wie Traubensirup oder Gelee, bei denen der Pilzbelag entfernt wird.
  • Entsorgung: Stark befallene Trauben sollten entsorgt werden, um eine Ausbreitung des Pilzes zu verhindern.
Vorbeugung von Mehltau

Eine wirksame Mehltauvorbeugung schützt die Gesundheit und Ernte Ihrer Weinreben

Vorbeugung von Mehltau

Die Vorbeugung von Mehltau ist entscheidend für die Gesundheit Ihrer Weinreben.

Standortbedingungen

Standortbedingungen

Ein sonniger, gut belüfteter Standort fördert die Gesundheit der Weinreben

Pflanzen Sie Ihre Weinreben an einem sonnigen, gut belüfteten Standort, um eine schnelle Abtrocknung der Blätter nach Regen zu gewährleisten.

Schnittmaßnahmen

Führen Sie regelmäßige Schnittmaßnahmen durch und entfernen Sie Geiztriebe sowie überschüssiges Blattwerk in der Traubenzone. Dies fördert einen luftigen Wuchs, der besonders wichtig bei Falschem Mehltau ist.

Bewässerung

Bewässerung

Morgendliches Gießen fördert die Gesundheit und verringert die Ausbreitung von Mehltau

Gießen Sie gezielt im Wurzelbereich und vermeiden Sie das Benetzen der Blätter. Morgens ist die beste Zeit zum Gießen.

Nährstoffversorgung

Achten Sie auf eine ausgewogene Nährstoffversorgung. Vermeiden Sie Überdüngung mit Stickstoff, da diese die Anfälligkeit für Mehltau erhöhen kann.

Pflanzenschutz

Nutzen Sie biologische Spritzmittel wie Backpulver oder Milch in bestimmten Mischungsverhältnissen. Handelsübliche biologische Spritzmittel sollten gemäß den Herstellerangaben angewendet werden.

Mischkultur

Pflanzen Sie Kräuter wie Kerbel, Schnittlauch oder Basilikum zwischen die Weinreben. Diese Pflanzen mögen Mehltau nicht und können eine natürliche Barriere darstellen. Auch Knoblauch unter Obstbäumen und zwischen Erdbeeren und Rosen kann hilfreich sein.

Durch diese Maßnahmen können Sie das Risiko eines Mehltaubefalls deutlich reduzieren und die Vitalität Ihrer Weinreben stärken.

Bilder: Starover Sibiriak / Shutterstock