Die klassischen Symptome
Die Pilzsporen überwintern innerhalb der Rebstöcke in einem Myzel. Hier lauern sie ab dem Frühjahr auf geeignete Witterungsbedingungen, um sich auszubreiten. Feucht-warmes Sommerwetter mit kühlen Nächten und warmen Tagen kommt den Parasiten besonders gelegen, denn der Tau auf den Blättern fördert die Keimung. Anhand dieser Symptome ist die Infektion zu erkennen:
- im ersten Stadium breitet sich auf allen grünen Pflanzenteilen ein grau-weißer Belag aus
- sowohl die Blattunter- als auch die Blattoberseiten sind betroffen
- die Blattadern färben sich dunkel und die Blätter fallen ab
- die noch grünen Trauben sind überzogen mit einermehligen, weißen Patina
- im weiteren Verlauf platzen die Weintrauben auf und faulen
Bei Dauerregen lässt der Befallsdruck nach, denn Mehltau an Weinreben ist auf wechselnde Wetterbedingungen angewiesen.
Weißen Belag auf Weintrauben biologisch bekämpfen
In einem frühen Befallsstadium stehen die Chancen gut, dem Mehltau an Weintrauben mit natürlichen Mitteln entgegenzuwirken. Unter den Hausmitteln hat sich Soda als durchaus wirksam erwiesen. Lösen Sie hierzu in 2 Litern Wasser 1 gehäuften Esslöffel Soda auf und fügen 15 Milliliter Kernseife oder Pflanzenöl hinzu. Diese Mischung füllen Sie in ein Handsprühgerät (21,00€ bei Amazon*) und behandeln die infizierten Weintrauben alle 2-3 Tage.
Darüber hinaus hat sich Milch ausgezeichnet bewährt, um den Pilzsporen den Garaus zu bereiten. Aufgelöst in Wasser im Verhältnis 1:5, sprühen Sie die Mischung wiederholt auf. Alternativ geben Sie in 5 Liter Wasser 3 Päckchen Backpulver und 4 Esslöffel Pflanzenöl. Nach jedem Regenguss wird die Behandlung aufgefrischt, bis kein weißer Belag mehr sichtbar ist.
Vorbeugende Maßnahmen
Damit es erst gar nicht zu dem unappetitlichen weißen Pilzrasen kommt, leisten diese Maßnahmen einen wertvollen Beitrag:
- ein möglichst luftiges Erziehungssystem
- Vermeidung einer Stickstoff-betonten Düngung
- sorgfältiger Rebschnitt im Februar und Grünschnitt im Sommer
- konsequente Bekämpfung von Unkraut
- gezielte Wahl resistenter Weintraubensorten
Tipps & Tricks
Erfahrene Hobbygärtner beachten beim Einsatz biologischer Fungizide einen rechtzeitigen Wirkstoffwechsel. Die Oidium-Pilzsporen und sämtliche Artgenossen verfügen über die Fähigkeit der Resistenzbildung gegenüber den natürlichen Bekämpfungsmitteln. Ein konsequentes Antiresistenz-Management wirkt dem entgegen.
GTH