Weinrebe

Weinrebe ziehen: Anleitung für geduldige Gärtner

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Weinreben lassen sich einfach selbst vermehren. Dieser Artikel stellt die zwei gängigsten Methoden zur Vermehrung vor: die Vermehrung durch Absenker und durch Stecklinge. Beide Varianten versprechen gute Erfolge und sind auch für Hobbygärtner geeignet.

Weinrebe ziehen

Weinreben vermehren: Zwei erfolgsversprechende Methoden

Wer Weinreben selbst ziehen möchte, hat die Wahl zwischen der Vermehrung durch Absenker und durch Stecklinge. Beide Methoden sind erfolgversprechend und auch gut für Anfänger geeignet.

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Weinreben vermehren durch Absenker

Diese Methode nutzt einen bereits bestehenden Trieb, der Wurzeln bildet, während er noch mit der Mutterpflanze verbunden ist, wodurch er optimal versorgt wird.

Anleitung zur Vermehrung durch Absenker

  1. Ranke auswählen: Eine gesunde und kräftige Ranke wählen, die lang genug ist, um den Boden zu erreichen.
  2. Rille ziehen: Eine etwa 10 cm tiefe Rille an der Stelle ziehen, an der die Ranke den Boden berührt.
  3. Ranke eingraben: Den Mittelteil der Ranke in die Rille legen und mit Erde bedecken. Mindestens zwei Knospen sollten unter der Erde liegen, während die Spitze aus der Erde schaut.
  4. Ranke fixieren: Die Ranke mit einem Holzstab oder Drahtbügel in der Rille fixieren, damit sie nicht verrutscht.
  5. Bewurzelung fördern: Die Stelle, an der die Ranke eingegraben ist, mit einem scharfen Messer leicht anritzen, um die Wurzelbildung zu fördern.
  6. Abtrennen und Umpflanzen: Im Herbst hat die Ranke normalerweise genügend Wurzeln gebildet, um von der Mutterpflanze getrennt und am endgültigen Standort gepflanzt zu werden.

Der beste Zeitpunkt für diese Methode ist der Frühsommer, da die Pflanzen dann im vollen Saft stehen und die Bewurzelung besonders gut gelingt.

Weinreben vermehren durch Stecklinge

Bei der Vermehrung durch Stecklinge werden Triebe abgeschnitten und zum Bewurzeln gebracht.

Anleitung zur Vermehrung durch Stecklinge

  1. Stecklinge schneiden: Im Frühjahr einjährige Triebe mit mindestens vier Knospen von einer gesunden und kräftigen Weinrebe abschneiden. Die Schnittstelle schräg unterhalb einer Knospe ansetzen.
  2. Stecklinge einpflanzen: Kleine Töpfe mit Anzuchterde füllen und die Stecklinge so in die Erde setzen, dass zwei Knospen herausschauen. Anschließend angießen.
  3. Stecklinge pflegen: Die Töpfe an einen hellen und warmen Standort stellen und darauf achten, dass die Erde nicht austrocknet. Staunässe vermeiden.
  4. Stecklinge umpflanzen: Im Herbst sind die Stecklinge normalerweise ausreichend bewurzelt, um ins Freiland verpflanzt zu werden.

Auch hier ist das Frühjahr der optimale Zeitpunkt für die Vermehrung, damit die Pflanzen genug Zeit haben, Wurzeln zu bilden.

Gesetzliche Regelungen beachten

Beachten Sie, dass in vielen europäischen Ländern die Vermehrung von Weinreben durch Stecklinge und Absenker nur außerhalb von Weinbaugebieten erlaubt ist. Innerhalb dieser Regionen dürfen nur veredelte Reben genutzt werden, um die Ausbreitung der Reblaus zu verhindern. Verstöße können hohe Geldstrafen nach sich ziehen. Informieren Sie sich daher über die geltenden Vorschriften in Ihrer Region.

Bilder: 7000 / iStockphoto