Weinrebe

Weinreben Ausgeizen: Zeitpunkt, Technik & Vorteile

Das Ausgeizen, also das Entfernen von Geiztrieben, ist eine wichtige Technik im Weinbau, um das Wachstum und die Fruchtqualität zu optimieren. Dieser Artikel erläutert, wie und wann Geiztriebe entfernt werden sollten, welche Vorteile diese Maßnahme bietet und welche Ausnahmen zu beachten sind.

Wann ist der ideale Zeitpunkt zum Ausgeizen der Weinreben?

Die beste Phase zum Ausgeizen erstreckt sich von Juni bis September

Wann ist der ideale Zeitpunkt zum Ausgeizen der Weinreben?

Die beste Zeit, um Ihre Weinreben auszuputzen, erstreckt sich vom Frühsommer bis in den Hochsommer, genauer gesagt von Mitte Juni bis Anfang September. In dieser Phase bilden die Pflanzen aktiv neue Triebe, daher ist ein Eingreifen erforderlich, um die Energie auf die wesentlichen Wachstumsbereiche zu lenken.

Wie kann man Geiztriebe von anderen Trieben unterscheiden?

Geiztriebe unterscheiden sich durch ihre Position und Fruchtbarkeit von anderen Trieben

Wie kann man Geiztriebe von anderen Trieben unterscheiden?

Geiztriebe sind spezielle Seitentriebe mit einer charakteristischen Position und Funktion in der Pflanzenphysiologie, insbesondere bei Weinreben. Ihre Identifizierung ist für das Ausgeizen von entscheidender Bedeutung. Hier sind einige Merkmale, die Ihnen helfen, Geiztriebe von anderen Trieben zu unterscheiden:

  • Position: Geiztriebe entspringen den Blattachseln, den Bereichen, wo der Haupttrieb und der Blattstiel zusammentreffen.
  • Fruchtbarkeit: Im Gegensatz zu Haupt- und Fruchttrieben, die Blüten und später Trauben entwickeln, tragen Geiztriebe meist keine oder nur kleine Früchte.
  • Wachstumszeitpunkt: Sie bilden sich später in der Vegetationsperiode und haben somit einen Entwicklungs- und Reiferückstand gegenüber den Haupttrieben.
  • Physiologische Funktion: Auch wenn sie oft als unproduktiv angesehen werden, tragen Geiztriebe zur Fotosynthesekapazität der Pflanze bei und können in bestimmten Situationen die Reife der Trauben positiv beeinflussen.
  • Größe und Stärke: Geiztriebe sind in der Regel dünner und schwächer als die primären Triebe der Pflanze.
Wie entfernt man Geiztriebe korrekt?

Sorgfältiges Entfernen der Geiztriebe fördert das Wachstum und die Fruchtqualität der Weinreben

Wie entfernt man Geiztriebe korrekt?

Das richtige Entfernen der Geiztriebe ist entscheidend, um das Wachstum und die Fruchtqualität Ihrer Weinreben zu verbessern. Hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Frühes Stadium: Junge Geiztriebe, die noch klein sind (wenige Zentimeter lang), sollten vorsichtig mit dem Zeigefingernagel und dem Daumen an der Basis abgeklemmt und abgezogen werden.
  2. Mittleres Stadium: Etwas größere Geiztriebe (10 bis 20 cm) können sorgfältig seitlich abgerissen werden.
  3. Fortgeschrittenes Stadium: Größere, bereits verholzte Geiztriebe müssen mit einer scharfen Schere nahe der Basis abgeschnitten werden.

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Bei allen Methoden ist ein sorgfältiges Vorgehen wichtig, um Schäden an der Weinrebe zu vermeiden.

Wo genau sollten Geiztriebe entfernt werden?

Geiztriebe in der Traubenzone entfernen verbessert die Belüftung und verhindert Pilzbefall

Wo genau sollten Geiztriebe entfernt werden?

Konzentrieren Sie sich beim Ausgeizen auf die folgenden Bereiche:

  • Traubenzone: Hier hat das Entfernen der Geiztriebe Priorität, um die Belüftung zu verbessern und das Risiko von Pilzkrankheiten zu verringern.
  • Blattachseln: Entfernen Sie Geiztriebe in den Blattachseln der fruchttragenden Triebe, wenn sie zu lang werden und die Belüftung und Lichtdurchdringung beeinträchtigen.
Was passiert, wenn Geiztriebe nicht entfernt werden?

Eine mangelhafte Entfernung der Geiztriebe führt zu schlechterer Traubenreife und Fruchtentwicklung

Was passiert, wenn Geiztriebe nicht entfernt werden?

Wenn Geiztriebe nicht entfernt werden, kann dies zu folgenden Problemen führen:

  • Verdichtung des Laubes und erhöhtes Risiko für Pilzkrankheiten
  • Erhöhter Nährstoff- und Wasserbedarf, der die Traubenqualität beeinträchtigen kann
  • Behinderung der Spritzmittelapplikation
  • Verringerte Lichtexposition und Beeinträchtigung der Traubenreife
  • Gestörte Fruchtentwicklung
Wie oft sollten Weinreben ausgegeizt werden?

Das regelmäßige Ausgeizen ist entscheidend für hohe Erträge und Traubenqualität

Wie oft sollten Weinreben ausgegeizt werden?

Das regelmäßige Ausgeizen ist entscheidend für den Ertrag und die Qualität der Trauben. Hier sind einige Richtlinien:

  • In der Traubenzone sollten die Geiztriebe von Mitte Juni bis zum Beginn der Reife der Trauben 2 bis 3 Mal entfernt werden.
  • Für die Bereiche oberhalb der Traubenzone reicht es in der Regel, die Geiztriebe einmal im Spätsommer zu pinzieren oder zurückzuschneiden.

Passen Sie das Ausgeizen an die lokalen Wetterbedingungen und das Wachstum Ihrer Reben an.

Gibt es Ausnahmen, bei denen Geiztriebe nicht entfernt werden sollten?

Ja, es gibt Situationen, in denen das Entfernen der Geiztriebe nicht empfohlen wird:

  1. In Frostjahren sollten Geiztriebe belassen werden, da sie die Chance auf zusätzliche Traubenentwicklung bieten.
  2. Bei frühzeitigem Ausfall der Haupttriebe können Geiztriebe als Reserve dienen und Blüten und Früchte entwickeln.

Welche weiteren Pflegemaßnahmen sind neben dem Ausgeizen wichtig?

Neben dem Ausgeizen sind folgende Pflegemaßnahmen für Ihre Weinreben wichtig:

Welche Rolle spielen Geiztriebe für die Physiologie der Weinrebe?

Geiztriebe unterstützen die Fotosynthese und speichern Energie für die Rebe

Welche Rolle spielen Geiztriebe für die Physiologie der Weinrebe?

Geiztriebe tragen zur Fotosynthese und Energiebilanz der Weinrebe bei. Sie wandeln Sonnenlicht in Energie um und dienen als kurzfristiger Energiespeicher. Ihre Blätter produzieren Saccharose, die als Energielieferant für das Wachstum der Rebe dient, und Stärke, die als Energiespeicher genutzt werden kann.

Welche Vorteile hat das Ausgeizen für den Gärtner?

Das Ausgeizen führt zu gesünderen Pflanzen und steigert die Qualität der Trauben

Welche Vorteile hat das Ausgeizen für den Gärtner?

Das Ausgeizen bietet zahlreiche Vorteile:

  • Verbesserte Pflanzengesundheit: Bessere Belüftung minimiert das Risiko von Pilzkrankheiten.
  • Steigerung der Traubenqualität: Konzentration der Energie auf die Haupttriebe führt zu größeren, geschmacksintensiveren Trauben.
  • Erleichterung der Weinrebenpflege: Übersichtliche Struktur erleichtert die Pflege und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.
  • Optimierung der Nährstoffverteilung: Wasser und Nährstoffe kommen dort an, wo sie gebraucht werden.
Bilder: Radovan1 / Shutterstock