Weinrebe

Weinrebe: Anbau, Pflege und Tipps für eine reiche Ernte

Die Weinrebe ist ein kletternder Strauch, der mit seinen Ranken mühelos an Rankhilfen emporwächst. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Weinrebe, von ihren botanischen Eigenschaften bis hin zu Anbau und Pflege.

Steckbrief

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Pflanzenart
Kletternde Pflanze
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Lebenszyklus
Mehrjährig
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Wuchs
Kletternd durch Rankäste, Liane
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Wuchshöhe
10 bis 20 Meter
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Blütenfarbe
Gelbgrün
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Blütenform
Dichte, zusammengesetzte Rispen
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Wuchs

Die Weinrebe (Vitis vinifera) ist eine kletternde Pflanze, die mithilfe ihrer Sprossranken Höhen von 10 bis 20 Metern erreichen kann. Diese Ranken sind zweigabelig und gegenüber den Blättern angesetzt. Sie besitzt keine Haftscheiben und klettert daher ausschließlich durch ihre Rankäste an Hauswänden oder Rankhilfen. Ohne Rückschnitt entwickelt sie die Wuchsform einer Liane.

Der holzige Stamm der Weinrebe kann bis zu 1,5 Meter Umfang erreichen und produziert eine bräunliche Rinde, die sich in Längsstreifen ablöst. Die rot-braunen Zweige sind meist kahl und selten filzig behaart, mit feinen Furchen und kleinen, punktförmigen Rindenporen. Die Pflanze hat ein tiefes und verzweigtes Wurzelwerk, das auch bei nährstoffarmen Böden für ihr Wachstum sorgt. Der Jahreszuwachs liegt zwischen 1,2 und 1,5 Metern.

Im wilden Zustand findet man die Weinrebe in Aufwäldern und an Waldrändern auf warmen, trockenen bis frischen, nährstoffreichen Böden. Besonders im Herbst erstrahlt die Pflanze in kräftigen Gelb-, Orange- und Rottönen, wenn sich die rundlich-herzförmigen Blätter verfärben.

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Blätter

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Weinrebenblätter auf Sand Island, Midway Atoll.
Foto: Forest & Kim Starr | Lizenz: CC BY 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die Blätter der Weinrebe sind rundlich-herzförmig und häufig drei- bis fünf-lappig. Sie erreichen einen Durchmesser von 5 bis 15 Zentimetern und sind am Blattgrund eng eingebuchtet. Die Lappen sind grob gezähnt und überlappen sich teilweise. Die Blattoberseite ist glatt und dunkelgrün, während die Unterseite eine weiß-wollige bis fast filzige Behaarung aufweist. Im Herbst färben sich die Blätter kupfergelb bis rot.

Die Blätter wachsen wechselständig und sind gestielt. Der Blattstiel ist 4 bis 10 Zentimeter lang. Gegenüber jedem Blatt befindet sich in der Regel eine Ranke, die der Rebe beim Klettern hilft. Einige Vitis-Arten besitzen Nebenblätter, die schnell abfallen. Weinblätter finden auch in der Lebensmittelzubereitung Anwendung und können in der Medizin zur Behandlung chronisch venöser Insuffizienz verwendet werden.

Blüte

Die Weinrebe blüht von Juni bis August und trägt schwach duftende Blüten in dichten, zusammengesetzten Rispen, auch Gescheine genannt. Diese Blütenstände können zwittrig oder getrenntgeschlechtlich sein. Der Kelch ist kurz und fünflappig, während die gelbgrünen Kronblätter etwa 5 Millimeter lang sind. Beide Blätterarten fallen frühzeitig ab. Die Blüten verströmen einen leichten Duft und sorgen für eine gute Bestäubung.

Früchte

Die Früchte der Weinrebe sind als Trauben bekannt und variieren in ihrer Form von kugelig bis oval. Sie messen zwischen 6 und 20 Millimetern in der Länge und sind je nach Sorte dunkelblau, violett, grün oder gelblich gefärbt. Einige der Trauben sind von einer dünnen Wachsschicht überzogen. Der Geschmack reicht von süß bis säuerlich. Jede Frucht enthält in der Regel zwei bis vier harthärige Samen, die längliche Furchen aufweisen.

Welcher Standort ist geeignet?

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Knospen der Weinrebe (Vitis vinifera) beginnen sich zu entfalten.
Foto: Darijanus | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Weinreben bevorzugen einen warmen und vollsonnigen Standort, idealerweise in Südlage. Der Platz sollte windgeschützt sein, besonders während der Blüte- und Fruchtzeit. Ein gut durchlässiger, nährstoffreicher und humoser Boden ist ideal. Wichtige Bodeneigenschaften sind Durchlässigkeit und Kalkhaltigkeit. In kühleren Regionen empfiehlt sich ein Standort vor einer nach Süden ausgerichteten Hauswand. Weinreben benötigen mindestens sechs bis acht Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag. Spaliere und Pergolen eignen sich gut als Rankhilfen, und bei Kultur im Pflanzkübel sollte das Volumen mindestens 30 bis 50 Liter betragen.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Weinreben gedeihen am besten in lockeren, gut durchlässigen, warmen, nährstoffreichen und leicht kalkhaltigen Böden. Diese fördern ein gesundes Wachstum und eine reiche Fruchtbildung. Vor der Pflanzung sollte der Boden gründlich vorbereitet werden. Maßnahmen dazu umfassen das Lockern des Bodens, die Zugabe von Kompost, das Einstellen des pH-Werts und die Verbesserung der Drainage durch Sand oder Kies.

Weinrebe pflegen

Neu gepflanzte Weinreben benötigen regelmäßige Wassergaben im Frühjahr und Sommer bei Trockenheit. Ältere Rebstöcke mit tiefen Wurzeln müssen in der Regel nicht zusätzlich bewässert werden. Ein regelmäßiger Rückschnitt ist für die Gesunderhaltung und den Ertrag der Weinrebe unerlässlich. Die Rückschnittmethoden umfassen den Winterschnitt im März, wobei alle Triebe so gekürzt werden, dass nur noch ein schlafendes Augenpaar stehen bleibt, und den Sommerschnitt der nichttragenden Jungtriebe.

Weinrebe richtig pflanzen

Die optimale Pflanzzeit für Weinreben ist im Frühjahr. Ein Pflanzloch von 30 x 30 x 30 Zentimetern wird ausgehoben und mit guter Pflanzerde gefüllt. Der Wurzelballen wird vorsichtig aufgelockert und in das Loch gesetzt. Nach dem Auffüllen und Angießen sollte die Erde festgedrückt werden. Ein Pflanzabstand von 1,5 bis 3 Metern ermöglicht den Rebstöcken ausreichend Raum zur Entfaltung.

Sorten & Arten

Die Welt der Weinreben bietet eine Vielzahl von Sorten. Hier ein Überblick über einige bedeutende Sorten:

Sorte Besonderheiten
‚Piroschka‘ Robuste Sorte, hohe Widerstandsfähigkeit
‚Muskatteller‘ Aromatisch, charakteristischer Muskatgeschmack
‚Solaris‘ Frühreif, widerstandsfähig, ideal für kühle Klimazonen
‚Vanessa‘ Kernlos, süß, ideal für frischen Verzehr
‚Bianca‘ Resistent gegen Pilzkrankheiten, ideal für gemäßigte Zonen
‚Himrod‘ Kernlos, süße Tafeltrauben
‚Regent‘ Widerstandsfähig gegen Frost und Pilzkrankheiten, PIWI-Sorte
‚Phönix‘ Gute Krankheitsresistenz, geeignet für Bio-Weinbau
‚Sangiovese‘ Winterhart, pflegeleicht, aus Italien
‚Lakemont‘ Kernlose, süße Tafeltraube
‚Muscat bleu‘ Dunkelblaue, aromatische Trauben, mehltauresistent
‚Isabella‘ Fruchtiger Geschmack, auch bekannt als ‚Erdbeertraube‘
‚Souvenir‘ Aromatisch, auch bekannt als ‚Datteltraube‘

Zusätzlich sind die klassischen Rebsorten für Weine wie Cabernet Sauvignon, Merlot, Pinot Noir, Chardonnay, Riesling und Sauvignon Blanc weit verbreitet.

Weinrebe vermehren

Weinreben können durch Stecklinge und Absenker vermehrt werden:

Vermehrung durch Stecklinge

  1. Im Herbst oder Winter werden etwa 20 bis 30 cm lange Stecklinge von gesunden Trieben geschnitten.
  2. Die unteren Blätter werden entfernt, nur die obersten ein bis zwei Blattpaare bleiben erhalten.
  3. Die Stecklinge werden in Töpfe mit Sand-Erde-Gemisch gesteckt und gut angegossen.
  4. Über Winter an einem kühlen, frostfreien Ort aufbewahren.
  5. Im Frühjahr pflanzen Sie die bewurzelten Stecklinge ins Freiland.

Vermehrung durch Absenker

  1. Ein langer, kräftiger Trieb wird zum Boden gebogen und an der bodenberührenden Stelle angeritzt.
  2. Der angeritzte Bereich wird in einer etwa 10 cm tiefen Furche eingegraben und mit Erde bedeckt.
  3. Regelmäßig gießen, um die Wurzelbildung zu fördern.
  4. Im Herbst kann der Absenker von der Mutterpflanze getrennt und umgepflanzt werden.

Bei der Vermehrung durch Stecklinge und Absenker entstehen wurzelechte Reben, die anfällig für die Reblaus sind. In Weinanbaugebieten ist die Vermehrung von wurzelechten Reben oft gesetzlich beschränkt; hier müssen veredelte Pflanzen verwendet werden.

Krankheiten & Schädlinge

Weinreben können von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden:

Krankheiten & Schädlinge

  • Echter Mehltau: Weißer, mehlartiger Belag auf Blättern und Beeren, tritt in warmen, trockenen Sommern auf.
  • Falscher Mehltau: Gelbe Flecken auf der Blattoberseite, weißer Pilzrasen auf der Unterseite, tritt in feuchten Sommern auf.
  • Grauschimmel: Grauer Pilzbelag auf Beeren bei feuchtem Wetter.
  • Schwarzfäule: Braune Flecken auf Blättern und schwarzer Schimmel auf Früchten.

Schädlinge

  • Rebenpockenmilbe: Verursacht Pocken auf den Blättern.
  • Kirschessigfliege: Legt Eier in die Beeren.
  • Traubenwickler: Schmetterlingslarven, die die Beeren anfressen.

Vorbeugende Maßnahmen

Regelmäßiges Auslichten der Reben verbessert die Belüftung und reduziert die Feuchtigkeit. Wählen Sie widerstandsfähige Sorten und kontrollieren Sie die Reben wöchentlich auf Anzeichen von Krankheiten und Schädlingen.

So kommt die Pflanze über den Winter

Weinreben sind in der Regel winterhart und vertragen Temperaturen bis -15 Grad Celsius. Kübelpflanzen benötigen zusätzlichen Winterschutz:

  1. Stellen Sie den Kübel auf einen Holzblock oder eine Styroporplatte.
  2. Wickeln Sie den Topf mit einer Decke oder einem Vlies ein.
  3. Bedecken Sie den Wurzelbereich mit Laub, Reisig oder Mulch.
  4. Stellen Sie den Kübel an eine Hauswand oder, bei extremen Minustemperaturen, in ein ungeheiztes Gewächshaus.

Im Garten ausgepflanzte Reben brauchen in rauen Lagen einen zusätzlichen Winterschutz:

  • Die Stammbasis sollte vor Frostbeginn mit Erde oder Kompost angehäufelt werden.
  • Frisch gepflanzte Reben im ersten Winter mit Tannenreisig abdecken.
  • In spätfrostgefährdeten Lagen keine früh blühenden Sorten pflanzen.

Durch diese Maßnahmen können Ihre Weinreben den Winter gut überstehen und kräftig ins neue Jahr starten.

Häufig gestellte Fragen

Wie schütze ich meine Kübelweinreben im Winter effektiv?

Weinreben im Kübel sind anfälliger für Kälte und müssen deshalb sorgfältig geschützt werden. Wickeln Sie den Kübel mit einem Winterschutzvlies (16,00€ bei Amazon*) ein und stellen Sie ihn auf eine isolierende Unterlage wie eine Styroporplatte, um den Bodenfrost abzuhalten. Eine zusätzliche Schicht aus Laub oder Reisig um die Pflanze bietet weiteren Schutz.

Können Weinreben in einem unbeheizten Wintergarten überwintert werden?

Ja, Weinreben in Kübeln können in einem unbeheizten Wintergarten überwintert werden. Achten Sie darauf, die Pflanze erst dann wieder ins Freie zu stellen, wenn keine Gefahr von Spätfrösten mehr besteht. Ein transportierbarer Kübel, der mithilfe einer Sackkarre bewegt werden kann, erleichtert diesen Vorgang.

Was muss ich beim Pflanzabstand von Weinreben berücksichtigen?

Ein Pflanzabstand von 1,5 bis 3 Metern zwischen den Rebstöcken ist ideal. Dies ermöglicht den Pflanzen genügend Raum, sich zu entfalten, und sorgt für eine gute Belüftung, was Krankheiten vorbeugt. Der Abstand trägt auch zur besseren Lichtverteilung bei, was die Fruchtausbildung fördert.

Warum ist der richtige Standort für Weinreben so wichtig?

Weinreben benötigen einen vollsonnigen, warmen und windgeschützten Standort, vorzugsweise in Südlage, um optimal zu gedeihen. Ein gut durchlässiger, nährstoffreicher Boden fördert das Wurzelwachstum und die Fruchtbildung. In kühleren Regionen wird ein Standort vor einer Südwand empfohlen, um zusätzliche Wärme zu bieten.

Bilder: andrewhagen / stock.adobe.com