Schritt für Schritt vom Ableger zur Jungpflanze
Steht die Weinrebe im Sommer voll im Saft, ist dies die beste Zeit für eine Vermehrung durch Ableger. Die im folgenden empfohlene Technik punktet nicht nur mit einer unkomplizierten Handhabung, sondern garantiert zugleich die exakte Übergabe der positiven Attribute der Mutterpflanze an die Nachkommen. Wählen Sie eine einjährige, biegsame Ranke aus. Damit verfahren Sie wie folgt:
- die Weinranke zu Boden ziehen
- wo zwei Knospen das Erdreich berühren eine 10 Zentimeter tiefe Rinne anlegen
- den Trieb mit einer Rasierklinge ein wenig anritzen
- in die Rinne nur soweit eingraben, dass die Triebspitze mit 10-20 Zentimetern aus dem Boden hervorschaut
Sollte die Ranke wieder hochschnellen, wird sie mit Steinen beschwert oder mit Krampen fixiert. Das Triebende binden Sie an einem Holzstab mit Schnur an. Hier wird im weiteren Verlauf ein Austrieb signalisieren, ob die Bewurzelung erfolgreich verläuft. Bis dahin bleibt der Absenker mit der Mutterpflanze verbunden, damit sie ihn mit Nährstoffen versorgt. Das Erdreich halten Sie während dieser Phase idealerweise leicht feucht.
Den richtigen Zeitpunkt für die Trennung erkennen
Verläuft das Wachstum planmäßig, hat sich bis zum Herbst aus den eingegrabenen Knospen und dem Wundgewebe ein autarkes Wurzelsystem entwickelt. Verspüren Sie nach leichtem Zug am Absenker einen stabilen Widerstand und treibt die Triebspitze neu aus, spricht nichts mehr gegen eine Trennung von der Mutterpflanze. Schneiden Sie die Jungpflanze mit einem scharfen Messer ab.
Der frische Wurzelballen wird mit dem Spaten oder der Handschaufel weiträumig ausgegraben. Am neuen Standort pflanzen Sie die junge Weinrebe ein und pflegen diese ab sofort wie ein erwachsenes Exemplar.
Tipps & Tricks
Eine Weinrebe im Kübel ist ebenfalls durch Absenker zu vermehren. Platzieren Sie hierzu in unmittelbarer Nähe einen mit magerem Substrat gefüllten Topf. Dort hinein legen Sie die Ranke, um den angeritzten Mittelteil des Triebes mit 1-2 Knospen im Substrat einzugraben. Die Bewurzelung erfolgt ebenso zügig, wie im Beet des Gartens.
GTH