Nützlinge oder Plage: Schneckenarten im Überblick
Im Garten begegnen sie uns immer wieder: Schnecken, manche mit hübschem Häuschen, andere ein wenig glitschig und ohne ihr Zuhause auf dem Rücken zu tragen. Nicht alle sind Schädlinge und dafür verantwortlich, wenn über Nacht ganze Beete kahl gefressen sind. Wir erläutern, welche der langsamen Kriecher durchaus nützlich sind und welche abgesammelt und weit entfernt ausgesetzt werden sollten.
Schädliche Schnecken
Im Garten problematisch, weil sie große Fraßschäden anrichten, sind lediglich die drei einheimischen Nacktschnecken:
- Spanische Wegschnecke
- Rote Wegschnecke
- Gartenwegschnecke
Spanische Wegschnecke
Diese wird acht bis zwölf Zentimeter lang und ist rotbraun gefärbt. Sie hat wenige Fraßfeinde, da sie ausgesprochen zäh ist und bitter schmeckt. Dadurch gelang es ihr, sich weit auszubreiten und die Rote Wegschnecke nahezu vollständig zu verdrängen. Durch ihre explosionsartige Vermehrung ist diese in Deutschland mittlerweile häufigste Schneckenart zu einer Plage geworden.
Gartenwegschnecken
Die dunkelgrau bis schwarz gefärbte Gemeine Gartenwegschnecke und die Echte Gartenwegschnecke werden nur vier Zentimeter lang. Sie halten sich meist im Boden dicht unter der Erdoberfläche auf und ernähren sich von Wurzeln und Knollen.
Nützliche Schnecken
In einem naturnahen Garten stellen sich rasch für das Ökosystem wichtige Schnecken ein. Die häufigsten sind:
- Weinbergschnecke
- Garten-Bänderschnecke (Hainschnecke)
- Schnegel
Da diese Tiere nahezu ausschließlich welke Pflanzenteile, Algen, Moose und Flechten fressen, richten sie an Nutz- und Kulturpflanzen kaum Schaden an.
Weinbergschnecke
Diese hübschen Schnecken mit dem großen Gehäuse können bis zu zwanzig Jahre alt werden. In dieser Zeit erreichen sie einen Gehäusedurchmesser von bis zu fünf Zentimeter.
Weinbergschnecken kommen überwiegend in Gebieten mit kalkreichen Böden vor. Die unter Naturschutz stehenden Tiere verzehren zwar große Mengen an Pflanzenmaterial, verschmähen jedoch zarte Jungpflanzen. Viel lieber sind ihnen angemoderte Pflanzenteile, weshalb sie oft in der Nähe des Kompostes zu finden sind.
Garten-Bänderschnecke, Hainschnecke
Diese Schnecken mit dem hübsch gebänderten Häuschen erreichen eine Länge von etwa drei Zentimeter. Obwohl häufig in großer Zahl vorkommend, schädigen sie Kulturpflanzen nicht, denn sie ernähren sich fast ausschließlich von Algen und Moosen.
Schnegel
Diese Nacktschnecke ist Ihr bester Freund im Kampf gegen die Spanische Wegschnecke. Sie greift diese an und vertilgt den Gartenschädling. Schnegel werden bis zu 20 Zentimeter lang und sind an ihrer schwarz getigerten Optik einfach zu identifizieren. Neben Nacktschnecken verzehren sie Aas, totes Pflanzenmaterial, Flechten, Pilze und Algen.
Tipp
Schneckenhäuser, die Sie auf dem Boden finden, sollten Sie unbedingt liegen lassen. Wildbienen nutzen diese gerne als Kinderstube und ziehen in den Häusern ihre Nachkommen groß. Zudem sind die verlassenen Schneckenhäuser eine wertvolle Nahrung für Kröten, Molche und Käfer.