Kaffeesatz als Dünger: Wirkt es wirklich gegen Schnecken?
Im naturnahen Garten stehen Hausmittel hoch im Kurs. Insbesondere wenn Sie zu den passionierten Kaffeetrinkern gehören, fällt viel Kaffeesatz als Abfall an. Dieser wird immer wieder als Düngemittel und zur Schneckenbekämpfung empfohlen. Doch wirkt das Pulver tatsächlich so gut, wie häufig zu lesen ist?
Kaffeesatz als Dünger
Da Kaffeesatz wertvolle Inhaltsstoffe wie
- Kalium (Zellaufbau und Stabilität),
- Stickstoff (Blattwachstum),
- Phosphor (Blütenbildung und Fruchtreife)
- Gerbsäure,
- Antioxidantien
enthält, eignet er sich gut zur Bodenverbesserung. Insbesondere Gewächse, die einen sauren Gartenboden bevorzugen, profitieren von der Kaffeesatz-Düngung.
Da es sich nicht lohnt, mit jedem Kaffeefilter oder -puck in den Garten zu laufen, empfiehlt es sich, den Kaffeetrester zunächst in einem großen, offenen Gefäß zu sammeln. Durch die Trocknung des Kaffeesatzes[/link] wird zudem die Schimmelbildung verhindert.
Wie wird der Kaffeesatz-Dünger ausgebracht?
- Streuen Sie eine Handvoll Kaffeesatz im Wurzelbereich der Pflanze aus.
- Arbeiten Sie das Pulver mit einer Hacke in die Erde ein.
- Wenn Sie eine zusätzliche Mulchschicht aufbringen, unterstützen Sie die Wirkung des Düngers.
Nicht alle Pflanzen mögen Kaffeesatz
Gewächse, die auf eher kalkhaltigen Böden gedeihen, sind in der Regel nicht sehr säureverträglich und sollten deshalb nicht mit Kaffeesatz gedüngt werden. Hierzu zählen beispielsweise:
- Chrysantheme,
- Gladiole,
- Glockenblume,
- (Zier)Kohl,
- Mohn,
- Petersilie,
- Rose,
- Tulpe.
Geringe Mengen von Kaffeepulver schaden diesen Gewächsen zwar nicht, allerdings ist der erhoffte Düngeeffekt dann ebenfalls vernachlässigbar.
Mögen Schnecken keinen Kaffee?
Es ist möglich, dass Sie mit ausgestreutem Kaffeesatz gute Erfolge erzielen und dass die Schnecken sich anderen Pflanzen zuwenden. Haben Nacktschnecken jedoch großen Appetit, kann sie das braune Pulver und das darin enthaltene Nervengift Koffein kaum aufhalten.
Wie Studien belegen, reicht der Koffeingehalt in gekochtem Kaffeepulver auch nicht aus, um die Tiere zu schädigen, denn dieser liegt nur noch bei 0,06 bis 0,1 Prozent. Wirkungsvoll wäre ein Koffeingehalt von etwa einem Prozent.
Um diesen zu erhalten, müssten Sie sehr starken Kaffee kochen und diesen mehrmals versprühen. Nachteil: Dieser Sud ist für Nützlinge wie Gehäuseschnecken, Regenwürmer und Insekten ebenfalls giftig. Darüber hinaus kann es zu Beeinträchtigungen des Wachstums der Pflanzen kommen.
Tipp
Auf den Kompost gegeben beschleunigt Kaffeesatz die Verrottung. Mischen Sie etwas Erde mit dem benutzten Pulver und verstreuen Sie die Mixtur in dünner Schicht über die Rotte. Dadurch wird verhindert, dass sich in den großen, nassen Kaffeeklumpen schädlicher Schimmel bildet.