Schnecken im Winter: Bekämpfung und Nützlinge einsetzen
Schnecken trotzen den kalten Wintermonaten mithilfe faszinierender Überlebensstrategien. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Mechanismen, die Schnecken zum Überwintern nutzen, und gibt Einblicke in ihre bevorzugten Winterquartiere.
Wie überwintern Schnecken?
Schnecken haben erstaunliche Überlebensstrategien entwickelt, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Eine der häufigsten Methoden ist der Winterschlaf, besonders bei Gehäuseschnecken wie der Weinbergschnecke. Während des Winterschlafs reduzieren Schnecken ihre Körperfunktionen auf ein Minimum, was zu einer Verlangsamung von Herzschlag und Atmung führt und den Energieverbrauch senkt.
Im Herbst beginnen Schnecken, sich auf den Winter vorzubereiten. Sobald die Temperaturen auf etwa +8° C sinken, suchen sie sich ein Winterversteck. Laub- oder Erdhöhlen sind für viele Schneckenarten ideale Orte. Dort verschließen Schnecken den Eingang ihres Hauses mit einem kalkhaltigen Deckel, dem sogenannten Epiphragma, um sich vor Austrocknung und Frost zu schützen.
Nacktschneckenarten überleben den Winter, indem sie ihren Stoffwechsel reduzieren und eine Schleimschicht produzieren, die sie vor dem Austrocknen bewahrt. Einige Arten lagern sogar Salz in ihren Körperflüssigkeiten ein, um den Gefrierpunkt ihres Blutes zu senken – ähnlich wie ein natürliches Frostschutzmittel.
Schnecken fressen sich im Herbst ein Fettdepot an, das ihnen während des Winterschlafs die nötige Energie liefert. Sobald die Temperaturen im Frühjahr wieder steigen, wachen die Schnecken auf und machen sich auf die Suche nach frischer Nahrung.
Wo überwintern Schnecken?
Schnecken bevorzugen für die Wintermonate geschützte und feuchte Orte, die ihnen ausreichenden Schutz vor Kälte und Fressfeinden bieten. Beliebte Winterquartiere umfassen:
- Erdhöhlen und -löcher: Schnecken graben sich ein und isolieren sich möglicherweise mit Pflanzenteilen.
- Laubhaufen und Holzstapel: Diese bieten natürlichen Schutz vor Frost und Fressfeinden sowie die nötige Feuchtigkeit.
- Zwischen Steinen und unter Pflanzkübeln: Diese Plätze bieten vor allem Nacktschnecken während der kältesten Phasen des Winters Schutz.
- Baumhöhlen: Natürliche Hohlräume in Bäumen dienen einigen Schnecken als Winterquartier.
Wie schützen sich Schnecken vor Kälte und Austrocknung?
Schnecken haben beeindruckende Mechanismen entwickelt, um dem Winter zu trotzen. Um die Kälte zu überstehen und Austrocknung zu vermeiden, nutzen Schnecken folgende Strategien:
- Gefrierschutz: Schnecken erhöhen die Salzkonzentration in ihren Körperflüssigkeiten, wodurch der Gefrierpunkt gesenkt wird. Dies ähnelt einem natürlichen Frostschutzmittel.
- Schleimbarriere: Eine dicke Schleimschicht schützt Schnecken vor Austrocknung, indem sie eine feuchte Umgebung schafft.
- Kalkverschluss: Gehäuseschnecken, wie die Weinbergschnecke, verschließen den Eingang ihres Gehäuses mit einem Kalkdeckel, dem Epiphragma, das sie vor Austrocknung und Fressfeinden schützt.
- Rückzugsmöglichkeiten: Geschützte Winterquartiere wie Laubhaufen, Erdlöcher und Holzstapel bieten nicht nur Schutz vor extremen Temperaturen, sondern auch die nötige Feuchtigkeit.
Diese vielfältigen Schutzmechanismen ermöglichen es Schnecken, selbst unter extremen Winterbedingungen zu überleben und im Frühling wieder aktiv zu werden.
Der Winterschlaf der Weinbergschnecke
Die Weinbergschnecke (Helix pomatia) nutzt raffinierte Methoden, um den Winter zu überstehen. Im Herbst beginnt sie, ein Winterversteck an einer geschützten Stelle auszugraben. Mit ihrem Fuß hebt sie den Boden aus und zieht Pflanzenteile hinein, um zusätzliche Isolation zu schaffen. Anschließend verschließt die Schnecke ihr Gehäuse von innen mit einem Kalkdeckel, dem sogenannten Epiphragma. Dieses luftdurchlässige Gebilde schützt sie vor Austrocknung und Kälte.
Während des Winterschlafs reduziert die Weinbergschnecke ihre Stoffwechselaktivitäten drastisch. Atmung und Herzschlag verlangsamen sich erheblich, wodurch ihr Energiebedarf stark reduziert wird. Obwohl gut geschützte Schnecken extrem niedrige Temperaturen kurzzeitig überstehen können, können nicht ausreichend geschützte Exemplare bereits bei Temperaturen um -1° bis -2° C sterben.
Wenn im Frühjahr die Temperaturen wieder steigen, erwacht die Schnecke aus ihrer Winterstarre. Sie bricht ihren Kalkdeckel auf und beginnt, ihre Energiereserven wieder aufzufüllen, bevor sie in die neue Vegetationsperiode startet.