Stockrose

Stockrosen pflanzen & pflegen: So blühen sie üppig

Stockrosen sind eine beliebte Wahl für Gartenbeete und überzeugen mit ihrer Höhe und auffälligen Blütenpracht. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Kultur der Stockrose, von der Aussaat bis zur Überwinterung, und beleuchtet ihre vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten.

Wuchs

Stockrosen, auch bekannt als Stockmalve oder Bauernrose, erreichen eine beeindruckende Höhe von bis zu zwei Metern. Als zweijährige Pflanzen entwickeln sie im ersten Jahr eine grundständige Blattrosette. Im zweiten Jahr wächst daraus ein kräftiger, aufrechter Stiel, an dem die Blüten in Ähren angeordnet sind.

Merkmale der Stockrosenpflanze

Stängel und Triebe:

  • Der Stängel ist kerzengerade und wenig verzweigt. Die Pflanze ist insgesamt mit leicht stacheligen Haaren bedeckt, die sie vor Fressfeinden schützen.

Blattrosette:

  • Im ersten Jahr bildet sich eine dichte Blattrosette mit mehrlappigen, hellgrünen Blättern.

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Blütenstiel im zweiten Jahr:

  • Ein langer Blütenstiel trägt im zweiten Jahr die prächtigen, in Ähren angeordneten Blüten.

Stockrosen sind in Bauerngärten, entlang von Zäunen und an Hauswänden beliebt. Ihr hoher Wuchs benötigt oft eine Stütze, besonders in windigen Lagen, um das Umknicken zu verhindern.

Blätter

Die Blätter der Stockrose sind mehrlappig und hellgrün, entspringen einer grundständigen Rosette und können bis zu 16 Zentimeter groß werden. Sie sind leicht behaart und eiförmig bis herzförmig. Der Blattrand ist gesägt oder gekerbt, und die Oberfläche ist meist faltig.

Typische Merkmale

  • Blattform: Eiförmig bis herzförmig, drei- bis siebenteilig.
  • Blattrand: Gesägt oder gekerbt.
  • Struktur und Oberfläche: Faltig, leicht behaart.
  • Stellung: Im ersten Jahr grundständig, im zweiten Jahr wechselständig am Blütenstängel.

Diese Eigenschaften machen die Blätter der Stockrose zu einem markanten Bestandteil der Pflanze.

Blüte

Stockrosen blühen von Juli bis September und bilden traubige Blütenstände. Die kelchförmigen, zwittrigen Blüten stehen einzeln oder zu mehreren in den Blattachseln und erreichen einen Durchmesser von fünf bis zehn Zentimetern. Sie zeigen sich in Farben wie Weiß, Gelb, Apricot, Rosa, Rot, Violett und Purpurschwarz.

Merkmale der Blüten

Blütenaufbau:

  • Fünf flaumig behaarte Kelchblätter.
  • Breitere Kronblätter bei den Wildarten.
  • Ungefüllte oder gefüllte Blüten.

Farbpalette:

  • Von Rot, Purpur, Rosa, Gelb bis Weiß.

Blütenstruktur:

  • Kurze Blütenstiele.
  • Gelbe Staubbeutel, runde Fruchtknoten mit etwa 15 Samenanlagen.

Einfach blühende Sorten gelten als ausdauernder und robuster als gefüllte Sorten. Die farbenfrohen Blüten verleihen dem Garten ein romantisch-natürliches Flair.

Welcher Standort ist geeignet?

Stockrosen bevorzugen sonnige und windgeschützte Standorte, oft an Hauswänden, Mauern oder Zäunen, wo sie zusätzlich von der abgestrahlten Wärme profitieren. Wichtig ist ein durchlässiger, nährstoffreicher und frischer bis trockener Boden. Staunässe sollte vermieden werden, daher ist es ratsam, den Boden mit Sand oder Kies aufzulockern, wenn er zu schwer ist.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Stockrosen gedeihen optimal in durchlässigen, nährstoffreichen und trockenen bis leicht feuchten Böden. Vermeiden Sie Staunässe, indem Sie den Boden mit feinem Kies oder grobem Sand auflockern. Ein gut vorbereiteter Boden sorgt für kräftiges Wachstum und üppige Blüten.

Wesentliche Punkte für den Boden

Bodenbeschaffenheit:

  • Durchlässig
  • Nährstoffreich
  • Trocken bis leicht feucht

Vermeidung von Staunässe:

  • Einarbeiten von Kies oder Sand bei schweren Böden

So schaffen Sie optimale Wachstumsbedingungen für Ihre Stockrosen.

Pflanzung

Stockrosen können im Frühjahr oder Herbst gepflanzt werden. Achten Sie auf einen Pflanzabstand von etwa 40 bis 50 Zentimetern, um die Luftzirkulation zu fördern und Krankheiten vorzubeugen.

Vorbereitung und Pflanzung

  1. Den Boden gut lockern, um Staunässe zu vermeiden.
  2. Feinkrümeligen Kies oder groben Sand einarbeiten.
  3. Unkraut entfernen, um Konkurrenz um Nährstoffe zu verhindern.
  4. Den Boden mit Kompost oder Dünger vorbereiten.

Setzen Sie die Pflanzen tief genug, damit die Wurzeln ausreichend Platz haben. Bei der Aussaat im Freiland streuen Sie die Samen etwa fünf Millimeter tief in die Erde.

Stockrosen vermehren

Stockrosen lassen sich leicht durch Samen vermehren. Die Samen können ab August geerntet werden, wenn die Fruchtkapseln braun und leicht zu öffnen sind.

Vermehrungsmethoden

1. Samen ernten und lagern:

  • Samen nach der Ernte trocknen und in einem dunklen, trockenen Behälter lagern.

2. Direktaussaat im Garten:

  • Im Frühjahr oder Spätsommer die Samen etwa fünf Millimeter tief in den Boden setzen.

3. Selbstaussaat:

  • Samenstände nach der Blüte stehen lassen, damit die Pflanzen sich selbst aussäen können.

4. Vorziehen in Töpfen:

Diese Methoden gewährleisten eine zuverlässige Vermehrung der Stockrosen.

Stockrosen pflegen

Stockrosen sind pflegeleicht, benötigen jedoch regelmäßiges Gießen, vor allem im Sommer. Vermeiden Sie Staunässe und gießen Sie vorzugsweise direkt im Wurzelbereich. Eine Düngung mit Kompost oder Hornspänen im Frühjahr unterstützt das Wachstum.

Stockrosen pflegenmaßnahmen

Gießen:

  • Regelmäßiges Gießen im Sommer, morgens oder abends.
  • Vermeiden Sie das Benetzen der Blätter.

Düngen:

  • Im Frühjahr mit Kompost oder Hornspänen düngen.
  • Gelegentliches Gießen im Sommer mit Teichwasser.

Mulchen:

  • Mulchschicht aus Rindenmulch oder Kompost aufbringen.

Stabile Stützen sind notwendig, um ein Umknicken in windigen Lagen zu verhindern. Nach der Blüte sollten die verblühten Blütenstände abgeschnitten werden, um die Selbstaussaat zu verhindern.

Stockrosen richtig schneiden

Das Schneiden von Stockrosen fördert ihre Blühfreude und Gesundheit. Nach der Blüte sollten verblühte Blütenstände entfernt werden, um die Selbstaussaat zu verhindern und die Pflanze zur Bildung neuer Blüten zu motivieren. Ein Rückschnitt kann entweder im Herbst oder Frühjahr erfolgen.

Vorgehensweise beim Schneiden

  1. Verblühte Blütenstände auf etwa 10 bis 20 Zentimeter über dem Boden zurückschneiden.
  2. Im Herbst Rückschnitt vornehmen, um die Pflanze vor Windschäden zu schützen.
  3. Alternativ im Frühjahr schneiden, um Frostschäden zu vermeiden.

Nutzen Sie saubere, scharfe Werkzeuge, um die Übertragung von Krankheiten zu vermeiden.

Krankheiten & Schädlinge

Stockrosen sind anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlinge.

Malvenrost

Malvenrost ist die häufigste Krankheit und zeigt sich durch gelbe bis braune Flecken und rotbraune Pusteln auf den Blättern.

Bekämpfung und Vorbeugung

  1. Befallene Blätter entfernen und im Hausmüll entsorgen.
  2. Pflanzenstärkungsmittel im Frühjahr verwenden.
  3. Ein luftiger, sonniger Standort hilft, die Blätter trocken zu halten.
  4. Blätter nicht über Kopf gießen.
  5. Ackerschachtelhalm-Sud ab April auftragen.

Weitere Schädlinge

Blattläuse, Raupen, Schnecken und Erdflöhe können ebenfalls Schaden anrichten. Regelmäßige Kontrolle und das Ablesen von Schädlingen von Hand sind wirksam.

Sorten & Arten

Stockrosen (Alcea rosea) bieten eine beeindruckende Vielfalt an Blütenfarben und Formen. Hier ist eine Auswahl beliebter Sorten:

Sorte Blütenfarbe Besonderheiten Wuchshöhe
‚Nigra‘ Dunkelpurpur bis fast schwarz Klassische, tiefrote Sorte ca. 2 – 2,5 m
‚Pleniflora‘ Verschiedene Farben Prall gefüllte Blüten ca. 2 – 2,5 m
‚Polarstern‘ Weiß mit gelbem Auge Schalenförmige, große Blüten, Fernwirkung ca. 1,6 – 1,8 m
‚Mars Magic‘ Feuerrot Schalenförmige, große Blüten, Fernwirkung ca. 1,6 – 1,8 m
‚Champagner‘ Cremeweiß bis Apricot Für Beete und Töpfe geeignet ca. 1,7 m
‚Cassis Swirl‘ Rotviolett Gefüllte Blüten, erinnern an Englische Rosen

Darüber hinaus gibt es Bastardmalven (x Alcalthaea suffrutescens), Kreuzungen aus Stockrose und Eibisch, die langlebiger und widerstandsfähiger gegen Malvenrost sind.

Verwendung

Stockrosen bieten vielseitige Verwendungsmöglichkeiten im Garten. Sie eignen sich besonders für Bauerngärten und als Hintergrundpflanzen in Staudenbeeten. Ihre stattliche Höhe und prächtigen Blüten machen sie ideal für Solitärpflanzungen an Zäunen, Mauern oder Hauswänden.

Funktionale Anwendungen

Schnittblumen:

  • Blütenrispen für Blumensträuße eignen sich hervorragend. Entfernen Sie die Laubblätter und tauchen Sie das Stielende etwa 40 Sekunden in kochendes Wasser, um die Blühdauer zu verlängern.

Gruppenpflanzungen:

  • Kontrastreiche Farbkombinationen in Gruppen gepflanzt wirken besonders beeindruckend.

Partnerpflanzen:

Stockrosen haben auch praktische Anwendungen in der Kräuterkunde. Die Blütenblätter eignen sich für aromatischen Tee, und die Blütenknospen können zu Salaten hinzugefügt werden.

So kommt die Pflanze über den Winter

Stockrosen sind in der Regel winterhart und benötigen oft keinen speziellen Winterschutz. Im Winter stirbt der oberirdische Teil ab, und die Pflanze treibt im Frühjahr wieder aus. Junge Sämlinge können bei strengem Frost geschützt werden, indem man sie mit Laub oder Reisig abdeckt.

Überwinterung im Kübel

Kübelpflanzen sind frostempfindlicher und sollten vor starker Kälte geschützt werden. Stellen Sie den Kübel auf ein Holzbrett oder Styropor und umhüllen Sie den Topf mit Vlies oder Jute. Gießen Sie den Wurzelballen im Winter gelegentlich leicht, um Trockenheit zu vermeiden.

Häufig gestellte Fragen

Können Stockrosen mehrjährig sein?

Ja, obwohl die meisten Stockrosen zweijährig sind, können sie bei guten Bedingungen mehrjährig werden. Besonders wenn sie nach der Blüte zurückgeschnitten werden und an einer milden Lage wachsen, können sie auch länger leben.

Wie kann man den Malvenrost bei Stockrosen verhindern?

Eine Möglichkeit, Malvenrost vorzubeugen, ist die regelmäßige Behandlung der Blätter ab April mit einem Sud aus Ackerschachtelhalm. Ein sonniger und luftiger Standort hilft ebenfalls, die Pflanze kräftig und weniger anfällig zu machen.

Wie werden Stockrosen korrekt überwintert, wenn sie im Kübel stehen?

Stockrosen im Kübel sollten an einem geschützten Ort überwintern. Der Kübel kann auf ein Holzbrett oder ein Stück Styropor gestellt und mit Vlies oder Jute umwickelt werden. Da kübelgepflanzte Stockrosen recht viel Wasser verdunsten, sollten sie an frostfreien Tagen sparsam gegossen werden, um Trockenheit zu vermeiden.

Was ist die ideale Methode zur Vermehrung von Stockrosen?

Stockrosen lassen sich am besten durch Samen vermehren. Die Samen können ab August geerntet werden, wenn die Fruchtkapseln braun und leicht zu öffnen sind. Samen können entweder direkt im Garten ausgesät oder in Töpfen vorgezogen werden.

Bilder: Anna Fredriksson / iStockphoto