Hortensien

Sind wirklich alle Hortensien winterhart? Wichtige Fakten

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Hortensien verzaubern mit ihrer Blütenpracht, doch die Winterhärte variiert je nach Art und Standort. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Bedürfnisse der Hortensien im Winter und gibt Tipps für einen optimalen Schutz und die richtige Pflege.

Hortensie im Winter
Sehr harte Winter können der Hortensie ihre Blütenansätze kosten

Winterhärte von Hortensien: Ein Überblick

Hortensien gelten generell als robuste und winterharte Pflanzen, jedoch gibt es abhängig von Art und Standort Unterschiede in ihrer Empfindlichkeit gegenüber Kälte. In gemäßigten Regionen Europas sind die meisten Hortensien gut winterhart. Trotzdem reagieren manche Sorten, insbesondere Halbsträucher wie Bauern- und Tellerhortensien, empfindlicher auf strengen Frost. Hier kann eine Abdeckung mit Laub, Reisig oder Rindenmulch helfen, die empfindlichen Triebe und den Wurzelbereich zu schützen.

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Besonders winterhart gelten Rispen- und Ballhortensien, die ihre Blüten an neuen Trieben bilden. Diese benötigen in der Regel keinen speziellen Winterschutz. Etwas Schutz für die Wurzelbasis kann jedoch in besonders kalten Regionen sinnvoll sein.

Empfindlicher gegenüber Frost sind Samthortensien, die am besten in Töpfen oder Kübeln gehalten werden sollten und im Winter an geschützte Orte gestellt werden können. Bei nicht heimischen Hortensien, die häufig als Zimmerpflanzen gehalten werden, ist ebenfalls besonderer Schutz notwendig.

Ein entscheidender Faktor für die Winterhärte von Hortensien ist der Standort. Ein windgeschützter Platz und ein ausreichend großer Pflanzkübel tragen maßgeblich dazu bei, dass die Pflanzen den Winter schadlos überstehen. Temperaturen unter -20 Grad Celsius können ausreichen, um die Blütenknospen zu zerstören und damit die Blütenpracht der nächsten Saison zu gefährden.

Mit der richtigen Pflege und einem angemessenen Winterschutz können Sie sicherstellen, dass Ihre Hortensien auch nach einem strengen Winter gesund und blühfreudig austreiben.

Winterharte Hortensienarten: Blühfreudigkeit am neuen Holz

Bestimmte Hortensienarten zeichnen sich durch ihre Winterhärte aus, indem sie ihre Blüten an neuen Trieben bilden. Zu diesen robusten Arten gehören Rispenhortensien (Hydrangea paniculata) und Ballhortensien (Hydrangea arborescens).

Rispenhortensien sind sehr frosthart und benötigen in der Regel keinen speziellen Winterschutz. Es empfiehlt sich jedoch, in besonders kalten Regionen den Wurzelbereich mit natürlichen Materialien wie Laub, Reisig oder Rindenmulch zu schützen.

Ballhortensien, bekannt für ihre Blühfreudigkeit am neuen Holz, profitieren von einem Rückschnitt im zeitigen Frühjahr, um viele neue Triebe und Blüten zu fördern. Beide Arten entwickeln jedes Jahr frische Triebe, die weniger anfällig für Frostschäden sind.

Für optimalen Schutz, insbesondere in Regionen mit langen und kalten Wintern, decken Sie den Wurzelbereich dieser winterharten Hortensienarten mit einer dicken Schicht aus natürlichen Materialien ab. Dies sichert, dass Sie jedes Jahr aufs Neue ihre Blütenpracht genießen können.

Bedingt winterharte Hortensienarten: Blüte am alten Holz

Hortensienarten wie Bauern-, Teller- und Kletterhortensien entwickeln ihre Blütenknospen am Holz des Vorjahres, was sie anfälliger für Frostschäden macht. In milden Regionen benötigen diese Arten oft keinen zusätzlichen Winterschutz.

In kälteren Klimazonen sind besondere Vorkehrungen nötig:

  • Schutz des Wurzelbereichs: Bedecken Sie den Boden um die Pflanzenbasis mit einer dicken Schicht aus Mulch. Laub, Reisig oder Rindenmulch sind hierfür gut geeignet und isolieren die Wurzeln gegen extreme Kälte.
  • Schutz der Triebe: Wickeln Sie empfindliche Sorten oder Neupflanzungen locker mit Vlies, Jute oder Luftpolsterfolie ein, um sie vor Frostschäden zu bewahren.
  • Standortwahl: Ein windgeschützter Platz in der Nähe einer Hauswand oder unter einem Dachvorsprung kann zusätzlichen Schutz bieten.

Durch diese Maßnahmen stellen Sie sicher, dass Ihre empfindlicheren Hortensienarten gut durch den Winter kommen und im folgenden Jahr ihre volle Blütenpracht entfalten.

Hortensien im Topf: Überwinterung im Freien oder im Haus

Hortensien im Topf können sowohl im Freien als auch im Haus überwintert werden. Der optimale Standort ist entscheidend, um Frostschäden zu vermeiden.

Überwinterung im Freien

Stellen Sie die Töpfe an einen geschützten Platz, etwa an eine Hauswand oder unter ein Vordach. Ein geeigneter Standort bietet Schutz vor Wind und direkter Sonneneinstrahlung. Das Pflanzgefäß sollte mindestens 30-40 cm im Durchmesser haben, um ausreichend Erde um die Wurzeln zu bieten. Wickeln Sie den Topf mit Vlies oder Luftpolsterfolie ein und decken Sie die Erdoberfläche mit Tannenzweigen ab. Stellen Sie den Topf auf eine Styroporplatte oder Holzbretter, um von unten gegen Kälte zu isolieren.

Überwinterung im Haus

In Regionen mit besonders strengen Wintern oder bei kleineren Töpfen empfiehlt sich eine Überwinterung im Haus. Geeignete kühle, frostfreie Räume sind Keller, Garagen oder unbeheizte Wintergärten. Achten Sie darauf, dass die Temperaturen konstant zwischen 3 und 5 Grad Celsius liegen. Zu hohe Temperaturen können das Wachstum von Schädlingen fördern, während zu helles Licht die Pflanzen aus der Winterruhe holt.

Pflege während der Überwinterung

Unabhängig vom Standort dürfen Hortensien im Topf im Winter nicht austrocknen. Gießen Sie die Pflanzen gelegentlich sparsam, um die Wurzeln leicht feucht zu halten, aber vermeiden Sie Staunässe. Kontrollieren Sie regelmäßig auf Schädlinge, um deren Ausbreitung zu verhindern. Indem Sie diese Maßnahmen beachten, sorgen Sie dafür, dass Ihre Hortensien den Winter gesund überstehen und im Frühjahr wieder kräftig austreiben.

Pflege von Hortensien im Winter: Gießen und Düngen

Hortensien benötigen im Winter weniger Pflege, da sie sich in einer Ruhephase befinden. Hierbei ist es entscheidend, sowohl das Gießen als auch das Düngen entsprechend anzupassen.

Gießen

Für im Freiland stehende Hortensien ist im Winter meist keine zusätzliche Bewässerung nötig, da die natürliche Feuchtigkeit ausreichend ist. Anders verhält es sich bei Hortensien im Topf, die an regengeschützten Standorten oder im Haus überwintern:

  • Hortensien im Topf: Diese sollten gelegentlich gegossen werden, um ein vollständiges Austrocknen des Wurzelballens zu verhindern. Achten Sie jedoch darauf, Staunässe zu vermeiden, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Eine geringe Wassergabe alle ein bis zwei Monate ist in der Regel ausreichend.
  • Gießtipps: Überprüfen Sie vor dem Gießen stets die Bodenfeuchtigkeit, um sicherzustellen, dass die Erdschicht nicht zu trocken ist, aber auch nicht dauerhaft nass bleibt.

Düngen

Während der Winterruhe benötigen Hortensien keinen Dünger. Die Düngung sollte ab dem Herbst eingestellt werden und erst im Frühjahr wieder aufnehmen:

  • Zeitpunkt der Düngung: Beginnen Sie die Düngung wieder ab März, um die Pflanzen optimal auf die kommende Wachstumsperiode vorzubereiten. Verwenden Sie hierfür einen speziellen Hortensiendünger oder andere geeignete Dünger wie Azaleen- oder Rhododendrondünger.
  • Nährstoffe: Stellen Sie sicher, dass der Dünger stickstoffbetont ist und wenig Phosphor enthält, um die Blütenbildung und die allgemeine Gesundheit der Hortensien zu fördern.

Pflegehinweise

Zusätzlich zur angepassten Wasser- und Nährstoffversorgung sollten Sie Ihre überwinternden Hortensien regelmäßig auf Schädlinge wie Thripse, Spinnmilben oder Schildläuse kontrollieren. Eine rechtzeitige Schädlingsbekämpfung verringert das Risiko, dass Ihre Pflanzen geschwächt in die nächste Vegetationsperiode starten.

Indem Sie diese Pflegehinweise im Winter beachten, stellen Sie sicher, dass Ihre Hortensien gesund bleiben und im Frühjahr kräftig austreiben.

Rückschnitt von Hortensien: Der richtige Zeitpunkt

Der Rückschnitt von Hortensien variiert je nach Art und deren Blütenbildung. Ein allgemeiner, aber wichtiger Zeitpunkt ist das zeitige Frühjahr, insbesondere im März, wenn keine starken Fröste mehr zu erwarten sind. Frühblühende Hortensienarten, wie Bauern-, Teller- und Kletterhortensien, entwickeln ihre Blütenknospen am Vorjahresholz. Daher ist es besonders wichtig, im Frühjahr vorsichtig alte Blütenstände und vertrocknete oder erfrorene Triebe zu entfernen, ohne die neuen Knospen zu beschädigen.

Für winterharte Sorten wie Rispen- und Ballhortensien, die ihre Blüten an den neuen Trieben des Jahres bilden, kann ein früher Rückschnitt bis Ende Februar oder Anfang März erfolgen. Ein kräftiger Rückschnitt dieser Arten fördert ein buschiges Wachstum und eine üppige Blüte, da die Blütenknospen an den frischen Trieben entstehen. Eventuelle verblühte Blütenstände können auch schon im Herbst entfernt werden, allerdings ist ein schonender Rückschnitt vor dem Neuaustrieb im Frühjahr ideal.

Konkretisierungen für den Rückschnitt

Bauernhortensien, Tellerhortensien, Kletterhortensien:

  • Blütenbildung am Vorjahresholz.
  • Rückschnitt im Frühjahr: Entfernen von alten Blütenständen und erfrorenen Trieben, direkt über dem frischen Knospenpaar.

Rispenhortensien, Ballhortensien:

  • Blütenbildung am neuen Holz.
  • Rückschnitt im Frühjahr: Starke Einkürzung der Blütentriebe des Vorjahres, um neues Wachstum zu fördern.

Diese Maßnahmen stellen sicher, dass die Hortensien im folgenden Jahr ihre volle Blütenpracht entfalten und gesund bleiben. Verwenden Sie stets sauberes und scharfes Werkzeug, um Verletzungen an den Pflanzen zu vermeiden.

Bilder: aleroy4 / iStockphoto