Hortensien

Hortensien & Frost: Schäden erkennen & richtig handeln

Hortensien erfreuen mit ihrer Blütenpracht, doch Frostschäden können ihre Schönheit beeinträchtigen. Dieser Artikel erklärt, wie Sie Frostschäden erkennen, welche Maßnahmen nach einem Frost helfen und wie Sie Ihre Hortensien effektiv schützen.

Frostschäden an Hortensien erkennen

Frostschäden an Hortensien sind durch bestimmte visuelle Merkmale leicht zu identifizieren. Wenn sich die Triebe fahlbraun oder dunkelbraun verfärben und vertrocknet wirken, ist dies oft ein Zeichen für Frostschäden. Um dies zu überprüfen, können Sie die Rinde leicht mit einem Fingernagel ankratzen; im Inneren sollte das Gewebe grün sein, wenn der Trieb noch lebendig ist. Gelbgrünes, trockenes Gewebe deutet hingegen auf abgestorbene Pflanzenteile hin.

Besonders junge Triebe und Blätter sind anfällig gegenüber Frost. Starker Frost kann dazu führen, dass die Blätter matschig werden und abfallen. Bei Spätfrösten im Frühjahr bleiben oft nur die Blätter beschädigt, während die Haupttriebe intakt bleiben. Diese Schäden entstehen, weil das in den Pflanzenzellen vorhandene Wasser bei Frost gefriert und die Zellwände beschädigt werden.

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Wenn Sie Zweifel haben, ob ein Zweig abgestorben ist, können Sie ihn abschneiden und die Schnittstelle überprüfen. Ein grüner, saftiger Querschnitt zeigt lebendiges Gewebe, während ein trockener, verfärbter Querschnitt auf einen abgestorbenen Teil hinweist.

Maßnahmen nach Frostschäden

Nach einem Frostschaden an Ihrer Hortensie ist gezieltes Handeln wichtig. Untersuchen Sie zunächst die Pflanze sorgfältig. Wenn nur die Blätter betroffen sind, wird die Hortensie neue Blätter aus der Basis bilden. Sind jedoch auch die jungen Triebe geschädigt, empfiehlt sich ein Rückschnitt bis ins gesunde Holz. Warten Sie damit bis Mitte Mai, um sicherzugehen, dass keine weiteren Frostereignisse auftreten.

Beim Rückschnitt sollten die erfrorenen Triebspitzen bis knapp oberhalb eines intakten Knospenpaares entfernt werden. Bei extremen Schäden kann es notwendig sein, bis ins verholzte Altholz zu schneiden.

Weitere Pflegemaßnahmen für frostgeschädigte Hortensien umfassen:

  • Geduld haben: Viele Hortensien treiben von unten neu aus. Geben Sie der Pflanze Zeit zur Erholung.
  • Kein Dünger sofort nach Frost: Düngen Sie nicht unmittelbar nach einem Frostschaden, um das Wachstum nicht unnötig zu stimulieren.
  • Wässern: Sorgen Sie dafür, dass die Pflanze ausreichend Wasser erhält, um den Wiederaufbau der geschädigten Teile zu unterstützen.

Falls die Hortensie bis Ende Mai keine neuen Triebe zeigt, ist sie vermutlich nicht mehr zu retten und sollte ersetzt werden.

Frostschäden an Hortensien vorbeugen

Für den Schutz Ihrer Hortensien vor Frostschäden sind präventive Maßnahmen von großer Bedeutung.

Standortwahl und Pflanzzeit

Wählen Sie einen Standort, der vor starkem Ostwind und direkter Sonneneinstrahlung geschützt ist. Dies verringert das Risiko eines vorzeitigen Austriebs, der durch Spätfröste geschädigt werden könnte.

Winterschutz für Hortensien im Garten

Junge Pflanzen benötigen besonderen Schutz. Bedecken Sie ab Spätherbst die Strauchbasis mit Herbstlaub und decken Sie die Triebe mit Tannen- oder Kiefernreisig ab. Eine weitere Maßnahme ist das Einhüllen der gesamten Pflanze in atmungsaktives Wintervlies, um sie vor Frost und kaltem Wind zu schützen.

Schutzmaßnahmen für Topfhortensien

Hortensien im Topf sind besonders frostempfindlich. Stellen Sie die Töpfe an einen geschützten Ort, wie eine Garage oder einen Schuppen, wo es frostfrei bleibt. Alternativ können Sie den Topf auf eine isolierende Unterlage stellen und die Pflanze selbst mit Jute oder Noppenfolie einwickeln.

Temporäre Frostschutzmaßnahmen

Bei Vorhersagen von Spätfrösten im Frühling sollten Sie temporäre Schutzmaßnahmen ergreifen. Decken Sie Ihre Pflanzen bei drohenden Nachtfrösten mit Gartenvlies ab und entfernen Sie dieses, sobald die Temperaturen wieder steigen.

Spätfrostschäden an Hortensien

Spätfröste im April oder Mai können Hortensien erheblich schaden, da die jungen Triebe besonders frostempfindlich sind. Wenn diese von Frost betroffen sind, sollten Sie Rückschnittmaßnahmen ergreifen, um die Pflanze zu retten.

Rückschnitt bei Frostschäden

  • Betroffene Blätter: Ein Rückschnitt ist nicht notwendig, da erfrorene Blätter im Laufe der Saison durch neues Laub ersetzt werden.
  • Geschädigte Triebspitzen: Schneiden Sie die Triebe bis zum nächsten intakten Knospenpaar zurück. Insbesondere bei älteren Sorten entstehen aus den weiter unten liegenden Knospen meist nur Blätter oder Triebe, aber keine Blüten.
  • Remontierende Hortensien: Diese Sorten können trotz Rückschnitt noch im selben Jahr blühen, allerdings später, meist ab Mitte August.

Durch gezieltes Handeln nach einem Spätfrost können Sie Ihre Hortensien vor langfristigen Schäden bewahren und die Blütenpracht für das nächste Jahr sicherstellen.

Bilder: ChiccoDodiFC / iStockphoto