Hortensien & Frostschaden: Können sie sich erholen?
Hortensien erfreuen mit ihrer Blütenpracht jeden Garten. Doch gerade ihre Frostempfindlichkeit und der richtige Rückschnitt entscheiden über üppiges Wachstum und reiche Blüte. Dieser Artikel informiert über Frostschäden, den richtigen Rückschnitt und weitere Faktoren für gesunde und blühfreudige Hortensien.
Hortensien und Frostschäden
Hortensien sind aufgrund ihrer Frostempfindlichkeit, insbesondere gegenüber Spätfrösten, häufig von Frostschäden betroffen. Junge, weichere Triebe sind besonders anfällig und können bei Frost braun und matschig werden, was auf Frosteinwirkungen hinweist. Es ist wichtig, diese Schäden frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln, um die Pflanzen zu retten.
Frostschäden vermeiden
Um Frostschäden zu vermeiden, pflanzen Sie Hortensien an einem geschützten Standort. Ein Ort, der vor kalten Ostwinden und früher Sonneneinstrahlung schützt, ist ideal. Zusätzlich können Sie im Spätherbst eine Schicht Mulch um die Basis der Pflanze und ein atmungsaktives Wintervlies (19,00€ bei Amazon*) darüber anbringen. Diese Schicht aus Zweigen und Blättern hält ein wärmendes Luftpolster und schützt die Pflanzen vor Frost.
Frostschäden erkennen
Um festzustellen, ob ein Trieb erfroren ist, kratzen Sie leicht an der Rinde. Ist das darunterliegende Gewebe grün, lebt der Trieb noch. Ist es braun und vertrocknet, ist der Trieb abgestorben. Frostgeschädigte Blätter sind meist braun und rollen sich leicht ein, wodurch auch die Blüten betroffen sein können. Besonders empfindlich auf Frost reagieren die jungen Blätter und Triebe, die meist als Erste Schaden nehmen.
Maßnahmen nach Frostschäden
Hat der Frost Schäden hinterlassen, schneiden Sie die abgestorbenen Teile der Hortensie zurück. Schneiden Sie die Triebspitzen bis in das gesunde Holz. Bei Sorten wie der Endless Summer, die am einjährigen Holz blühen, kann ein bodennaher Rückschnitt vorgenommen werden, wobei die Blütezeit sich dann in den Spätsommer verschiebt.
Spätfrostgefahr
Besonders im April oder Mai können Spätfröste den Hortensien stark zusetzen. Prüfen Sie zunächst, ob nur die Blätter betroffen sind. In diesem Fall ist kein Rückschnitt erforderlich, da die Pflanze neue Blätter bildet. Hängen jedoch die Triebspitzen schlaff herab, schneiden Sie die Haupttriebe bis auf das nächste intakte Knospenpaar zurück.
Hortensien und der richtige Rückschnitt
Der korrekte Rückschnitt ist essenziell, um das Blütenwachstum der Hortensien zu fördern und ihre Vitalität zu sichern.
Die Einteilung in Schnittgruppen
Hortensien werden in verschiedene Schnittgruppen eingeteilt, die sich nach der Blütenbildung unterscheiden:
- Schnittgruppe 1: Zu dieser Gruppe gehören Hortensien, die ihre Blütenansätze bereits im Vorjahr am alten Holz bilden. Dazu zählen unter anderem Bauernhortensien, Tellerhortensien, Samthortensien, Eichenblatthortensien und Kletterhortensien, die zusammengebunden werden müssen. Hierbei erfolgt der Rückschnitt nur minimal, um keine bereits gebildeten Blütenknospen zu entfernen.
- Schnittgruppe 2: Diese Gruppe umfasst Hortensienarten wie Rispenhortensien und Schneeballhortensien, die ihre Blüten am neuen, einjährigen Holz entwickeln. Ein kräftiger Rückschnitt ist hier möglich und fördert ein dichtes Blattwerk sowie zahlreiche Blüten.
Rückschnitt im Frühjahr
Der optimale Rückschnitt erfolgt im zeitigen Frühjahr, idealerweise zwischen Ende Februar und Anfang März. Wählen Sie einen frostfreien Tag für diese Gartenarbeit, um die jungen Triebe nicht zu gefährden.
Schnittgruppe 1: Zurückhaltend schneiden
Für Hortensien der Schnittgruppe 1 schneiden Sie die Blütenstände unmittelbar über dem ersten intakten Knospenpaar ab. Achten Sie darauf, keine neuen Knospen zu verletzen. Entfernen Sie abgestorbene Triebe und lichten Sie die Pflanze regelmäßig aus, um Platz für neues Wachstum zu schaffen, damit die Blüten nicht ausbleiben.
Schnittgruppe 2: Kräftig zurückschneiden
Hortensien der Schnittgruppe 2 können deutlich stärker zurückgeschnitten werden. Kürzen Sie die Triebe der Vorsaison auf kurze Stummel mit ein bis zwei Knospenpaaren. Dies begünstigt den Austrieb neuer, kräftiger Triebe, die im Sommer die Blüten tragen werden.
Sonderfall: ‚Endless Summer‘
Die Sorte ‚Endless Summer‘ bildet sowohl am alten als auch am neuen Holz Blüten. Daher können Sie diese Hortensie im Frühjahr kräftig zurückschneiden, ohne auf die Blütenpracht verzichten zu müssen. Schneiden Sie die verwelkten Blüten regelmäßig, um die Pflanze zur Neubildung von Blüten anzuregen.
Weitere Faktoren für das Wiederaufkommen von Hortensien
Beim Anbau von Hortensien spielen viele Aspekte eine Rolle, die über Frostschäden und den richtigen Rückschnitt hinausgehen. Hier sind einige weitere wichtige Faktoren, die das erfolgreiche Wiederaufkommen und die Gesundheit Ihrer Hortensien beeinflussen können:
Bodenqualität
Die Beschaffenheit des Bodens ist entscheidend für das Wachstum von Hortensien. Diese Pflanzen bevorzugen humusreichen, durchlässigen und leicht sauren Boden mit einem pH-Wert zwischen 4,5 und 6,5. Ein hoher Kalkgehalt sollte vermieden werden. Vor dem Pflanzen lockern Sie den Boden gut auf und reichern ihn mit organischem Material wie Kompost oder gut verrottetem Mist an.
Bewässerung
Hortensien haben einen hohen Wasserbedarf, insbesondere während der Wachstums- und Blütezeit. Achten Sie darauf, den Boden gleichmäßig feucht zu halten. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Mulchen Sie den Boden um die Pflanze herum, um Feuchtigkeit zu speichern und Unkrautwachstum zu verhindern.
Schattige und Schutzbedürftige Sorten
Nicht alle Hortensienarten sind gleich robust gegenüber intensiver Sonneneinstrahlung. Während Rispenhortensien sonnige Standorte gut vertragen, bevorzugen Samtblatthortensien und Kletterhortensien halbschattige bis schattige Standorte. Empfindlichere Arten profitieren von einem zusätzlichen Schutz vor starken Winden.
Sortenwahl und Standortanpassung
Die Wahl der richtigen Hortensienart für Ihren Garten spielt eine große Rolle. Berücksichtigen Sie dabei die klimatischen Bedingungen und die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Sorte. Ältere, gut bewährte Sorten zeigen oft eine bessere Anpassungsfähigkeit an diverse Witterungsverhältnisse.
Klimaresistenz
Aufgrund des Klimawandels empfiehlt es sich, Sorten zu wählen, die an trockenere Sommer und wechselhafte Temperaturen angepasst sind. Varianten wie die Schneeballhortensie (Hydrangea arborescens) sind widerstandsfähiger und können auch ungünstigeren Bedingungen trotzen.
Schutz vor Krankheiten und Schädlingen
Trotz ihrer Robustheit können Hortensien von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Achten Sie auf Anzeichen von Blattfleckenkrankheiten, Mehltau oder Wurzelfäule und greifen Sie bei ersten Symptomen ein. Regelmäßige Kontrollen und gesunde Wachstumsbedingungen minimieren das Risiko eines Befalls.
Indem Sie diese zusätzlichen Faktoren berücksichtigen und Ihre Hortensien entsprechend pflegen, fördern Sie deren Widerstandsfähigkeit und Blütenpracht. So können Sie sich auch in der nächsten Gartensaison an gesunden und eindrucksvollen Pflanzen erfreuen.