Phalaenopsis

Phalaenopsis-Pflege: So blüht die Orchidee richtig auf

Die Phalaenopsis, auch Schmetterlingsorchidee genannt, begeistert mit ihren eleganten Blüten und ihrer Langlebigkeit. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Pflege, Vermehrung und den besten Standortbedingungen für diese faszinierende Orchideenart.

Herkunft

Die Phalaenopsis-Orchidee, auch bekannt als Schmetterlingsorchidee, Nachtfalterorchidee oder Malaienblume, stammt ursprünglich aus den tropischen und subtropischen Regionen Asiens. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Indien über Indonesien, die Philippinen, Taiwan, Myanmar, Malaysia bis nach Australien.

Diese Pflanzen wachsen in:

  • Tropischen Regenwäldern
  • Subtropischen Gebieten

Phalaenopsis-Orchideen sind Epiphyten, die auf Bäumen und Felsen gedeihen, ohne ihren Wirtsbäumen Nährstoffe zu entziehen. Ihre Wurzeln befestigen sie und dienen der Aufnahme von Feuchtigkeit und Nährstoffen aus der Luft und dem Regenwasser.

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In ihrer natürlichen Umgebung sind die Temperaturen gleichmäßig warm, mit Tagestemperaturen zwischen 25 °C und 35 °C und Nachttemperaturen zwischen 15 °C und 25 °C. Die Luftfeuchtigkeit ist stets hoch und jahreszeitliche Schwankungen sind gering. Bestimmte Arten, wie Phalaenopsis lobbii, ertragen auch kühlere Temperaturen bis zu 5 °C.

Die Gattung Phalaenopsis umfasst etwa 100 Arten, und es gibt mittlerweile über 30.000 Sorten und Hybriden. Diese Züchtungen sind besonders an das Leben als Zimmerpflanze angepasst und gelten als pflegeleicht. Sie zeichnen sich durch ihre lange Blütezeit und vielfältige Blütenfarben aus und sind eine der beliebtesten Zierpflanzen weltweit.

Phalaenopsis pflegen

Die Phalaenopsis ist pflegeleicht und anpassungsfähig, wenn ein paar grundlegende Anforderungen beachtet werden.

Temperatur

Die ideale Temperatur liegt tagsüber zwischen 20 °C und 25 °C, nachts nicht unter 16 °C. Eine Nachtabsenkung um etwa vier Grad fördert die Blütenbildung.

Luftfeuchtigkeit

Phalaenopsis bevorzugt eine hohe Luftfeuchtigkeit von 50 bis 70 %. Erhöhen Sie diese durch regelmäßiges Besprühen mit kalkfreiem Wasser oder stellen Sie die Pflanze auf einen Untersetzer mit Wasser und Kieseln.

Gießen

Gießen Sie die Phalaenopsis erst, wenn das Substrat leicht trocken ist, um Staunässe zu vermeiden. Ein wöchentliches Tauchbad der Pflanze ist empfehlenswert. Reduzieren Sie die Wassergaben im Winter.

Düngen

Düngen Sie in der Wachstumsphase von Frühjahr bis Herbst alle zwei Wochen mit Orchideendünger und im Winter einmal pro Monat. Verwenden Sie stets schwach dosierte Nährstoffe.

Umtopfen

Topfen Sie die Phalaenopsis alle ein bis zwei Jahre um, nach der Blütezeit. Befolgen Sie diese Schritte:

  1. Tauchen Sie die Pflanze und lösen Sie die Wurzeln vorsichtig aus dem Topf.
  2. Entfernen Sie altes Substrat und schneiden Sie matschige oder faule Wurzeln mit einer desinfizierten Schere ab.
  3. Platzieren Sie die Pflanze in einem neuen Topf mit frischem Orchideensubstrat.
  4. Besprühen Sie die Pflanze nach dem Umtopfen, aber gießen Sie sie nicht sofort.

Welcher Standort ist geeignet?

Phalaenopsis gedeiht am besten an einem hellen bis halbschattigen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung, zum Beispiel am Ost- oder Westfenster. Die Tagestemperaturen sollten zwischen 20 °C und 22 °C und die Nachttemperaturen nicht unter 18 °C liegen. Zugluft und trockene Heizungsluft sind zu vermeiden.

Für eine optimale Luftfeuchtigkeit von 50 bis 80 % können Sie Wasserschalen in der Nähe der Pflanze aufstellen oder die Pflanze regelmäßig besprühen.

Blüte

Die Blüten der Phalaenopsis, die an Schmetterlinge erinnern, variieren je nach Sorte stark in Farbe und Muster. Sie können weiß, gelb, rosa, violett oder mehrfarbig sein, oft gepunktet oder getigert. Einige Züchtungen, wie die Phalaenopsis ‚Liodoro‘, verströmen einen zitronig-frischen Duft. Die Blüten haben eine zygomorphe Form und ihre Größe variiert von einem bis zu 15 Zentimetern. Sie wachsen aufrecht oder bogenförmig überhängend an den Blütenstielen.

Blütezeit

Die Blütezeit variiert je nach Sorte und Pflegebedingungen und kann mehrere Wochen bis Monate dauern. In Europa liegt die Hauptblütezeit meist von November bis April. Schneiden Sie nach der Blüte die verwelkten Blütentriebe über dem dritten Auge ab, um eine erneute Blütenbildung anzuregen.

Sorten & Arten

Phalaenopsis-Orchideen bieten eine faszinierende Vielfalt an Farben und Mustern:

  • Weiß: Klassische Eleganz
  • Rosa: Romantische Akzente
  • Gelb: Fröhliche Stimmung
  • Violett: Mystische Eleganz
  • Mehrfarbig: Gepunktet, getigert oder Farbverläufe

Ein besonderes Merkmal einiger Sorten sind duftende Blüten und panaschierte Blätter. Beliebte Hybriden sind unter anderem Phalaenopsis ‚Anna-Larati Soekardi‘ und Phalaenopsis ‚Intermedia‘. Diese Sorten bieten außergewöhnliche Blüten und erfreuen sich großer Beliebtheit.

Blätter

Die Blätter der Phalaenopsis sind dick, ledrig und dienen der Wasserspeicherung. Die Anzahl und Größe der Blätter variieren je nach Art. Kleinere Arten, wie die Phalaenopsis appendiculata, haben Blätter von etwa 10 Zentimetern Länge, während größere Arten wie die Phalaenopsis gigantea Blattlängen von bis zu 100 Zentimetern erreichen können.

Die Blätter können von hellem bis dunklem Grün variieren und sind oft marmoriert. Pro Saison wachsen ein bis zwei neue Blätter aus dem Zentrum der Pflanze, während ältere Blätter gelb werden und abfallen. Die robusten Blätter schützen die Pflanze vor zu starker Sonneneinstrahlung und erleichtern das Überleben bei widrigen Umweltbedingungen.

Phalaenopsis vermehren

Phalaenopsis-Orchideen werden meist vegetativ durch Kindel vermehrt. Kindel, auch Keikis genannt, sind Ableger der Mutterpflanze. Trennen Sie die Kindel mit mindestens drei eigenen Wurzeln von der Mutterpflanze und pflanzen Sie sie in frisches Orchideensubstrat.

Eine Samenvermehrung ist anspruchsvoll und wird hauptsächlich von professionellen Züchtern durchgeführt. Die Samen müssen unter sterilen Bedingungen ausgesät und vorgezogen werden.

Wuchs

Die Phalaenopsis wächst monopodial, nur ein Haupttrieb bildet sich aus. Die fleischigen Wurzeln enthalten oft Chlorophyll und betreiben Photosynthese. Je nach Zuchtform gibt es Mini-Phalaenopsis und größere Varianten.

Die Blütenstände erscheinen seitlich der Sprossachse und können bogenförmig oder hängend wachsen. Einige Hybriden blühen mehrere Jahre aus dem gleichen Blütenstand. Pro Saison wachsen ein bis zwei neue Blätter aus dem Zentrum, während ältere am unteren Ende abfallen.

Krankheiten & Schädlinge

Phalaenopsis kann von verschiedenen Schädlingen und Krankheiten befallen werden:

Häufige Schädlinge

  • Wollläuse: Weiße, wachsartige Beläge
  • Schildläuse: Auf den Blattunterseiten
  • Spinnmilben: Feine Spinnweben zwischen Blättern
  • Thripse: Silbrige Verfärbungen und kleine schwarze Punkte
  • Weiße Fliegen: Auf den Blattunterseiten

Häufige Krankheiten

  • Wurzelfäule: Durch Staunässe
  • Schwarzfäule: Durch Phytophthora- und Pythium-Pilze
  • Grauschimmelfäule: Grauer Belag auf Blüten und Blättern
  • Virusinfektionen: Verursachen Verfärbungen und Wachstumsstörungen

Vorbeugung

Regelmäßige Kontrollen und richtige Pflege helfen, vorbeugende Maßnahmen zu treffen:

  • Kontrollen: Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge und Krankheiten überprüfen
  • Luftfeuchtigkeit erhöhen: Wasserschalen oder Besprühen der Pflanze
  • Richtige Bewässerung: Kein langes Stehen im Wasser
  • Standortwahl: Heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung und Zugluft

Maßnahmen bei Befall

  • Mechanische Entfernung: Läuse und andere Schädlinge abwischen oder absammeln
  • Biologische Mittel: Kaliseife oder Rapsöl bei Spinnmilben und Thripsen
  • Chemische Mittel: Insektizide oder Fungizide bei starkem Befall

Mit diesen Maßnahmen bleibt Ihre Phalaenopsis-Orchidee gesund und blühfreudig.

Häufig gestellte Fragen

Warum bekommen meine Phalaenopsis gelbe Blätter?

Gelbe Blätter können mehrere Ursachen haben. Normalerweise sterben ältere Blätter natürlicherweise ab, aber eine Überwässerung kann ebenfalls dazu führen. Bei zu viel Wasser kann es zu Wurzelfäule kommen, was die Nährstoffaufnahme beeinträchtigt und die Blätter gelb werden lässt. Außerdem kann zu viel direkte Sonneneinstrahlung die Blätter verbrennen und gelb verfärben.

Wie kann ich Schädlinge an meiner Phalaenopsis erkennen?

Ein geübter Blick ist entscheidend, um Schädlinge frühzeitig zu erkennen. Häufige Schädlinge sind Wollläuse (weiße, wachsartige Beläge), Schildläuse (Anhaftungen auf Blattunterseiten) und Spinnmilben (feine Spinnweben zwischen Blättern). Thripse hinterlassen silbrig glänzende Verfärbungen auf den Blättern. Regelmäßige Kontrollen helfen, einen Befall frühzeitig zu erkennen und zu handeln.

Was kann ich tun, wenn meine Phalaenopsis von Grauschimmelfäule befallen ist?

Grauschimmelfäule, verursacht durch den Botrytis-Pilz, zeigt sich durch einen gräulich-weißen Belag auf Blüten und Blättern. Erhöhen Sie die Luftzirkulation und vermeiden Sie es, die Blätter nass zu halten. Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen, sind Fungizide ein möglicher Ausweg, um die Infektion zu bekämpfen.

Wie vermehre ich meine Phalaenopsis erfolgreich?

Phalaenopsis-Orchideen werden am besten vegetativ durch Kindel (Keikis) vermehrt. Diese Ableger sollten mindestens drei eigene Wurzeln haben, bevor sie von der Mutterpflanze getrennt und in frisches Orchideensubstrat gepflanzt werden. Eine Samenvermehrung ist sehr anspruchsvoll und wird hauptsächlich von professionellen Züchtern unter sterilen Bedingungen durchgeführt.

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