Phalaenopsis

Phalaenopsis zum Blühen bringen: Tipps für eine üppige Blüte

Orchideen der Gattung Phalaenopsis begeistern mit ihrer Blütenpracht. Dieser Artikel beleuchtet die optimalen Pflegebedingungen für diese beliebten Orchideen und zeigt, wie Sie auch andere Arten erfolgreich kultivieren.

Die Phalaenopsis zum Blühen bringen: Der richtige Rückschnitt

Um Ihre Phalaenopsis-Orchidee zu einer neuen Blüte anzuregen, ist ein gezielter Rückschnitt erforderlich. Nachdem die letzte Blüte vollständig abgefallen ist, sollten Sie den blühenden Stängel direkt über einem der unteren „Augen“ abschneiden. Diese Augen sind Verdickungen am Stängel, aus denen sich neue Blütenstände entwickeln können.

Schneiden Sie den Stängel etwa 2-3 cm über dem zweiten oder dritten Auge ab, um die Pflanze nicht zu schwächen. Nach dem Rückschnitt benötigt die Phalaenopsis eine Ruhephase. Platzieren Sie die Pflanze an einem kühleren Ort mit Temperaturen um die 15–16 Grad Celsius und reduzieren Sie das Gießen. Auch die Lichtzufuhr sollte minimiert werden, um den natürlichen Ruhezyklus der Pflanze zu unterstützen. Nach etwa sechs Wochen können Sie die Orchidee wieder an ihren ursprünglichen Standort unter normaler Pflege zurückstellen. Diese Methode hilft, die Pflanze für eine neue Blütenpracht vorzubereiten.

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Der richtige Standort für die Phalaenopsis

Für ein optimales Wachstum und eine reiche Blütenbildung benötigt die Phalaenopsis einen wohlüberlegten Standort. Am besten eignet sich ein heller bis halbschattiger Platz ohne direkte Mittagssonne, da diese zu Blattverbrennungen führen kann. Ein Fenster mit Ost- oder Westausrichtung bietet perfekte Lichtverhältnisse. In der kalten Jahreszeit darf die Pflanze auch an ein Südfenster gestellt werden, da die Wintersonne weniger intensiv ist.

Die Umgebungstemperatur spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Tagsüber bevorzugen Phalaenopsis-Orchideen Temperaturen zwischen 20 und 22 Grad Celsius, nachts sollte es mindestens 18 Grad Celsius warm sein. Zu starke Temperaturabweichungen zwischen Tag und Nacht von mehr als 4 Grad Celsius sollten vermieden werden, da dies Stress für die Pflanze verursacht. Vermeiden Sie auch Zugluft und trockene Heizungsluft, da beides zur Bildung von gelben Blüten oder abfallenden Knospen führen kann.

Eine hohe Luftfeuchtigkeit von 60 bis 80 Prozent ist ideal. Diese Bedingungen ähneln den natürlichen Lebensräumen der Phalaenopsis und tragen zur Gesundheit und Blühfreudigkeit der Pflanze bei. Ein Platz im Badezimmer kann daher besonders geeignet sein, solange auch ausreichend Licht vorhanden ist.

Falls sich die Blätter Ihrer Orchidee rötlich verfärben, deutet dies auf zu viel Licht hin, während dunkelgrüne Blätter auf Lichtmangel hinweisen. Ein Standortwechsel könnte dann notwendig werden, um das Wohlbefinden Ihrer Pflanze zu gewährleisten. Achten Sie darauf, dass die Phalaenopsis nicht in der Nähe von Heizkörpern steht. Damit die Pflanze gesund bleibt und immer wieder Blüten ansetzt, sollten Sie den Standort nur in Ausnahmefällen ändern, da sie empfindlich auf Umstellungen reagiert.

Kältereiz zur Anregung der Blütenbildung

Eine Methode, um die Blütenbildung Ihrer Phalaenopsis anzuregen, ist die gezielte Aussetzung der Pflanze einer kühleren Umgebungstemperatur. Während Phalaenopsis grundsätzlich warme Temperaturen bevorzugen, kann ein Zeitraum in einem kühleren Raum eine Art Signal zur Blütenbildung senden. Stellen Sie die Orchidee für etwa sechs Wochen in einen Raum mit Temperaturen zwischen 16 und 18 Grad Celsius. Diese Phase sollte jedoch nicht unmittelbar nach einer Blüte stattfinden; eine Erholungsphase von mindestens drei Wochen ist ratsam.

Beachten Sie, dass der Raum hell, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung sein sollte, um Blattverbrennungen zu vermeiden. Nach dieser kühleren Phase können die Pflanzen wieder an ihren gewohnten Standort mit wärmeren Temperaturen und normaler Pflege zurückgestellt werden. Dieser Temperaturwechsel kann oft dazu führen, dass sich nach einigen Wochen neue Blütenstände bilden.

Richtiges Gießen der Phalaenopsis

Neben Licht und Temperatur ist die richtige Wasserversorgung entscheidend, um Ihre Phalaenopsis gesund und blühfreudig zu halten. Verwenden Sie zimmerwarmes, kalkarmes Wasser – idealerweise Regenwasser. Wenn Regenwasser nicht verfügbar ist, kann abgestandenes Leitungswasser eine Alternative sein.

Die Phalaenopsis bevorzugt gelegentliches, gründliches Gießen anstelle häufiger kleinerer Wassergaben. Es ist ratsam, die Orchidee alle 7 bis 10 Tage zu tauchen. Dabei stellen Sie den Topf der Pflanze für etwa 10 bis 20 Minuten in eine Schüssel mit Wasser. Nach dem Tauchbad lassen Sie überschüssiges Wasser gründlich ablaufen, bevor Sie die Pflanze zurück in ihren Übertopf setzen.

Achten Sie darauf, dass sich kein Wasser im Übertopf sammelt, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Eine gute Drainage ist unerlässlich. Bevor Sie gießen, überprüfen Sie stets die Feuchtigkeit des Substrats. Dies können Sie mit einem Holzstäbchen tun, das Sie ein paar Zentimeter in das Substrat stecken. Bleibt das Stäbchen feucht, braucht die Pflanze noch kein Wasser. Im Winter, wenn die Luft durch Heizung trockener ist, könnte es notwendig sein, öfter zu gießen oder die Pflanze zusätzlich zu besprühen, damit sie genügend Feuchtigkeit erhält.

Richtiges Düngen der Phalaenopsis

Um Ihre Phalaenopsis optimal zu nähren, sollten Sie auf eine maßvolle, regelmäßige Düngung setzen. Speziell für Orchideen entwickelter Dünger ist ideal, da er die Bedürfnisse dieser Pflanzen perfekt abdeckt. Verwenden Sie flüssigen Orchideendünger und dosieren Sie ihn nach Packungsanleitung oder etwas geringer, da die Wurzeln der Phalaenopsis empfindlich auf zu hoch dosierte Nährstoffgaben reagieren.

Während der Wachstumsphase (Frühjahr bis Herbst) ist es ratsam, bei jedem dritten Gießen den Orchideendünger ins Gießwasser zu mischen. Achten Sie dabei genau auf die Dosierungsempfehlungen, um eine Überdüngung zu vermeiden, die den Wurzeln schaden könnte. Sollten Sie andere Pflanzendünger nutzen wollen, verdünnen Sie diese stark (auf etwa ein Drittel der empfohlenen Menge), um die empfindlichen Wurzeln nicht zu überfordern.

In den Ruhephasen der Phalaenopsis, etwa nach einer intensiven Blüte, sollten Sie die Düngung reduzieren. Ein Düngungsintervall von 4 bis 6 Wochen ist dann ausreichend. Wichtig ist zudem, dass die Pflanzen nach dem Düngen nie austrocknen, aber auch nicht im Wasser stehen bleiben.

Besondere Pflege für andere Orchideenarten

Während die Phalaenopsis-Orchidee relativ pflegeleicht ist, gibt es andere Orchideenarten, deren Bedürfnisse etwas spezieller ausfallen. Hier sind einige Hinweise zur Pflege von Cymbidium, Cattleya und Oncidium.

Cymbidium

  • Rückschnitt: Nach der Blüte sollten Sie die Cymbidium zurückschneiden. Entfernen Sie dabei den gesamten verblühten Zweig.
  • Ruhephase: Nach dem Rückschnitt benötigt die Cymbidium eine Ruhephase von etwa 10 bis 12 Wochen. Stellen Sie die Pflanze an einen hellen, aber kühlen Ort und reduzieren Sie die Wassergabe deutlich.
  • Umtopfen: Im Frühling ist es ratsam, die Pflanze umzutopfen. Verwenden Sie frische, feuchte Orchideenerde und verzichten Sie nach dem Umtopfen für einige Tage auf das Gießen.

Cattleya

  • Blütenpflege: Die Cattleya wirft ihre verblühten Triebe von selbst ab. Sie sollten daher nicht beschnitten werden.
  • Standort und Licht: Nach der Blüte sollte die Pflanze weiterhin dieselben Lichtverhältnisse beibehalten wie während der Blütezeit.
  • Umtopfen: Alle zwei Jahre empfiehlt es sich, die Cattleya in einen größeren Topf umzutopfen. Verwenden Sie dabei ein spezielles Orchideensubstrat aus feinen Rindenstücken.

Oncidium

  • Rückschnitt: Schneiden Sie die verblühten Triebe an der Basis des Blütenstängels ab.
  • Kühle Phase: Nach dem Rückschnitt sollte die Oncidium-Orchidee an einen hellen, jedoch kühlen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung gestellt werden.
  • Nahrung: Während dieser Ruhephase ist eine monatliche Gabe von Orchideendünger empfehlenswert. Achten Sie darauf, dass diese Düngergabe schwach konzentriert ist.
  • Umtopfen und Teilung: Wenn die Oncidium zu groß wird, kann sie nach der Blütezeit umgetopft und gegebenenfalls geteilt werden. Verwenden Sie hierbei ebenfalls spezielles Orchideensubstrat.

Indem Sie diese spezifischen Pflegemaßnahmen berücksichtigen, schaffen Sie optimale Bedingungen für die verschiedenen Orchideenarten und fördern deren gesunde Entwicklung und Blütenbildung.

Bilder: Cem Selvi / Shutterstock