Phalaenopsis

Phalaenopsis umtopfen: Wann und wie es richtig gemacht wird

Das Umtopfen von Phalaenopsis-Orchideen ist essenziell für ihr gesundes Wachstum und eine reiche Blüte. Dieser Artikel beschreibt die notwendigen Schritte, um Ihre Orchidee fachgerecht umzutopfen und optimale Bedingungen für ihr Wohlbefinden zu schaffen.

Der ideale Zeitpunkt zum Umtopfen

Damit Phalaenopsis-Orchideen optimal gedeihen, ist das Umtopfen nach der Blütezeit empfehlenswert. Die beste Jahreszeit hierfür ist das Frühjahr, wenn die zunehmende Lichteinstrahlung das Wachstum neuer Triebe und Wurzeln anregt. Dies verkürzt die Erholungsphase der Pflanzen nach dem Umtopfen. In Ausnahmefällen, etwa bei einem schlechten Zustand der Orchidee, kann das Umtopfen auch im Winter erfolgen.

Für eine langfristig gesunde Pflege ist es ratsam, die Phalaenopsis alle zwei bis drei Jahre umzutopfen, da sich das Substrat zersetzt und die Wurzelbedingungen verschlechtert. Achten Sie darauf, die Orchidee während ihrer Wachstumsphase umzutopfen, erkennbar an einem neuen Herzblatt oder jungen, hellgrünen Wurzelspitzen.

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Die Wahl des passenden Topfes

Die Wahl des richtigen Topfes ist entscheidend für das Wohlbefinden Ihrer Phalaenopsis-Orchidee. Der neue Topf sollte nur geringfügig größer als der alte sein, damit die Pflanzen stabil stehen und die Wurzeln sich gut verankern können. Ausreichende Abzugslöcher im Topf vermeiden Staunässe und Wurzelfäule.

Transparente Kunststofftöpfe sind besonders vorteilhaft, da sie die Überwachung des Wurzelzustands und des Feuchtigkeitsgehalts des Substrats erleichtern. Setzen Sie den transparenten Topf in einen dekorativen Übertopf, um eine ansprechende Präsentation zu erreichen und zugleich die Funktionalität zu bewahren.

Ein Doppeltopf-System mit einem transparenten Innentopf und einem dekorativen Außentopf bietet mehrere Vorteile:

  • Einfache Kontrolle: Sie können den Innentopf leicht herausheben, um den Zustand der Wurzeln zu überprüfen.
  • Flexibilität: Der dekorative Übertopf kann leicht ausgetauscht werden, ohne die Pflanze zu stören.
  • Gute Luftzirkulation: Ein Übertopf mit einem Podest verhindert, dass sich überschüssiges Wasser am Boden sammelt, und verbessert die Luftzirkulation.

Vermeiden Sie es, die Orchidee direkt in Töpfe ohne Abzugslöcher zu pflanzen, um Staunässe auszuschließen.

Das richtige Substrat für Phalaenopsis-Orchideen

Phalaenopsis-Orchideen benötigen ein spezielles Substrat, das ihrer natürlichen Umgebung im Regenwald nachempfunden ist. Ein geeignetes Orchideensubstrat sollte eine grobe Struktur haben und aus Materialien wie Kiefern- oder Tannenrinde, Holzstücken und Sphagnummoos bestehen. Diese Komponenten sorgen für eine gute Belüftung der Wurzeln und verhindern Staunässe.

Moos und Rinde helfen dabei, die Feuchtigkeit gleichmäßig zu halten, ohne dass die Wurzeln im Wasser stehen. Kokosfasern sind eine nachhaltige Alternative zu Torf; Perlite und Vermiculite können ebenfalls beigemischt werden, da sie Nährstoffe speichern und langsam abgeben. Normale Blumenerde ist ungeeignet, da sie die Wurzeln ersticken kann.

Das Substrat sollte vor der Verwendung aufgelockert und eventuell durchgesiebt werden, um feinere Bestandteile zu entfernen. Beim Umtopfen sollten Sie stets frisches Substrat verwenden, um eine Verdichtung zu vermeiden.

Vorbereitung der Orchidee

Bevor Sie mit dem Umtopfen beginnen, stellen Sie sicher, dass alle benötigten Materialien bereitliegen. Dazu gehören ein neuer Topf, steriles Schneidwerkzeug sowie frisches Orchideensubstrat.

  • Werkzeug sterilisieren: Reinigen Sie Schneidwerkzeuge gründlich, um die Gefahr einer Krankheitsübertragung zu minimieren.
  • Tauchen der Orchidee: Tauchen Sie die Orchidee einen Tag vor dem Umtopfen für etwa 15 Minuten in handwarmes Wasser. Das macht das alte Substrat weicher und erleichtert das Entfernen.

Nehmen Sie die Orchidee vorsichtig aus dem alten Topf. Lockern Sie das alte Substrat behutsam von den Wurzeln ab und entfernen Sie faulige oder beschädigte Wurzeln mit einem sauberen Schnittwerkzeug.

Entfernen alter Wurzeln

Um die Phalaenopsis-Orchidee gesund zu halten, entfernen Sie abgestorbene, faule und vertrocknete Wurzeln. Diese sind oft schlaff, hohl oder papierartig. Verwenden Sie eine scharfe, desinfizierte Schere oder ein Messer, um die problematischen Wurzeln sauber abzuschneiden.

Lassen Sie die Orchidee nach dem Beschneiden etwa 24 Stunden auf einer Zeitung oder einem Papiertuch liegen. So können die Schnittstellen abtrocknen und vernarben, bevor Sie die Pflanze in frisches Substrat setzen.

Einsetzen der Orchidee in den neuen Topf

Füllen Sie den Boden des neuen Topfes mit einer Schicht frischem Orchideensubstrat. Halten Sie die Orchidee vorsichtig zwischen Blattschopf und Wurzeln und positionieren Sie sie im Topf, sodass die Wurzeln gleichmäßig verteilt sind. Achten Sie darauf, dass der Wurzelhals auf Höhe des Topfrands liegt und die oberen Wurzeln sichtbar bleiben.

Füllen Sie das Substrat rund um die Wurzeln ein und klopfen Sie leicht auf den Topf, damit das Substrat sich gut verteilt. Vermeiden Sie große Hohlräume, um die Stabilität der Pflanze zu gewährleisten. Drücken Sie das Substrat leicht an, ohne die Wurzeln zu beschädigen.

Auffüllen mit frischem Substrat

Stellen Sie sicher, dass Ihre Orchidee mittig im Topf positioniert ist, bevor Sie das frisch vorbereitete Orchideensubstrat einfüllen. Beginnen Sie mit einer lockeren Schicht des Substrats und klopfen Sie dabei mehrfach vorsichtig auf den Topf, um das Substrat zu verteilen und eventuelle Hohlräume zu füllen.

Schütteln und stoßen Sie den Topf sanft, um das Substrat optimal in die Zwischenräume rieseln zu lassen. Falls nötig, heben Sie die Orchidee leicht am Wurzelhals an, um eine gleichmäßige Verteilung zu gewährleisten. Ein leichtes Eindrücken des Substrats ist in Ordnung, jedoch sollte es nicht festgedrückt werden, damit die Wurzeln Raum zum Atmen haben.

Achten Sie darauf, dass die unteren Blattansätze nicht im Substrat eingesperrt werden, um Stammfäulnis zu vermeiden. Die Luftwurzeln sollten ebenfalls sichtbar bleiben.

Luftwurzeln – abschneiden oder nicht?

Luftwurzeln sollten nicht abgeschnitten werden, da sie eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden der Phalaenopsis-Orchidee spielen. Über diese speziellen Wurzeln nimmt die Orchidee zusätzlich Wasser und Nährstoffe aus der Luft auf. Entfernen Sie nur kranke, beschädigte oder vertrocknete Luftwurzeln mit einem scharfen, desinfizierten Schneidewerkzeug.

Gesunde Luftwurzeln bewahren Sie bitte. Falls genügend Platz vorhanden ist, können Sie diese auch in den neuen Topf einbringen. Stark wachsende Luftwurzeln können auf Platzmangel im Topf oder ausgelaugtes Substrat hinweisen, daher kann ein frisches Substrat und ein größerer Topf Abhilfe schaffen.

Erste Bewässerung nach dem Umtopfen

Nach dem Umtopfen sollten Sie zunächst vorsichtig mit dem Gießen sein, um den frischen Wurzelschnittstellen Zeit zum Verheilen zu geben. Lassen Sie Ihre Phalaenopsis-Orchidee für drei bis fünf Tage ohne Wasser stehen, damit die Schnittstellen an den Wurzeln abtrocknen und sich verschließen können.

Nach dieser Trockenzeit tauchen Sie den Topf der Orchidee für etwa 30 Minuten in zimmerwarmes Wasser, damit sich das Substrat gut mit Feuchtigkeit vollsaugen kann. Lassen Sie die Pflanze danach gründlich abtropfen. Achten Sie darauf, dass keine überschüssige Feuchtigkeit im Übertopf bleibt, um Wurzelfäule zu vermeiden.

Die optimale Gießmethode

Eine der effektivsten Methoden zum Gießen ist das Tauchbad. Stellen Sie den Topf der Orchidee für etwa 10 bis 30 Minuten in zimmerwarmes, kalkarmes Wasser. Sobald keine Luftblasen mehr aufsteigen, sind die Wurzeln ausreichend mit Wasser versorgt. Lassen Sie die Pflanze danach gründlich abtropfen, bevor Sie sie zurück in den Übertopf setzen.

Einige Punkte zur optimalen Gießmethode:

  • Verwenden Sie zimmerwarmes Regen- oder kalkarmes Leitungswasser.
  • Lassen Sie die Orchidee nach dem Tauchbad mindestens eine Stunde gut abtropfen.
  • Passen Sie die Gießhäufigkeit in kühleren Monaten an, da die Pflanze weniger Wasser benötigt.

Smaller Wassermengen mit einer Gießkanne oder Sprühflasche helfen, die Feuchtigkeit kontrolliert zu dosieren. Das Substrat sollte nur leicht feucht sein und niemals vollständig durchnässt werden.

Düngen nach dem Umtopfen

Nach dem Umtopfen benötigt die Phalaenopsis-Orchidee zunächst keine zusätzliche Düngung, da das frische Substrat ausreichend Nährstoffe enthält. Beginnen Sie frühestens drei Wochen nach dem Umtopfen mit der Düngung. Verwenden Sie speziellen Orchideendünger in niedriger Konzentration und folgen Sie den Dosierungsanweisungen.

Düngegaben sind in der Wachstumsphase etwa alle zwei Wochen sinnvoll. In Ruhephasen kann der Abstand auf vier bis sechs Wochen erhöht werden. Verwenden Sie das Düngelösungswasser auch für andere Pflanzen, um überschüssigen Dünger nicht ungenutzt zu lassen.

Vorteile durchsichtiger Töpfe

Durchsichtige Töpfe bieten entscheidende Vorteile für die Gesundheit und Pflege Ihrer Phalaenopsis-Orchidee. Sie ermöglichen die direkte Beobachtung des Wurzelzustands und des Feuchtigkeitsgehalts im Substrat.

Die Wurzeln von Phalaenopsis-Orchideen enthalten Chlorophyll und betreiben Photosynthese. Transparente Töpfe unterstützen diesen Prozess, indem sie Licht bis zu den Wurzeln durchlassen.

Zusätzlich sind transparente Töpfe biegsam und erleichtern das Umtopfen, ohne dass die Wurzeln beschädigt werden.

Bilder: Marvelous World / Shutterstock