Cymbidium umtopfen: So gelingt’s Schritt für Schritt
Gesunde und üppig blühende Cymbidium Orchideen benötigen regelmäßiges Umtopfen. Dieser Artikel erklärt, wann und wie Sie Ihre Cymbidien fachgerecht umtopfen, um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen.
Wann ist das Umtopfen der Cymbidium Orchidee notwendig?
Ein regelmäßiges Umtopfen Ihrer Cymbidium Orchidee ist essenziell, um ihre Gesundheit und Blühfreudigkeit zu gewährleisten. Das Umtopfen wird alle zwei bis drei Jahre empfohlen. Überprüfen Sie die Pflanze regelmäßig auf bestimmte Anzeichen, die darauf hindeuten, dass ein Umtopfen notwendig ist:
- Überlaufende Wurzeln: Wenn die Wurzeln über den Rand des Topfes hinauswachsen, ist es Zeit für einen größeren Topf.
- Verdichtetes Substrat: Mit der Zeit kann sich das Orchideensubstrat zersetzen und verdichten, was die Belüftung der Wurzeln beeinträchtigt und zu Staunässe führen kann.
- Schädlinge oder Krankheiten: Dunkle oder verfaulte Wurzeln sowie gelbliche Blätter können auf Schädlingsbefall oder Krankheiten hinweisen. In solchen Fällen sollte das Orchideensubstrat erneuert und die Pflanze umgetopft werden.
Durch das Umtopfen in frisches, gut durchlässiges Substrat können Sie sicherstellen, dass Ihre Cymbidium weiterhin gedeiht und üppig blüht.
Der beste Zeitpunkt zum Umtopfen
Der ideale Zeitpunkt, um Ihre Cymbidium-Orchidee umzutopfen, ist das Frühjahr. In dieser Phase steigen die Lichtverhältnisse wieder an, was die Neutriebbildung und das Wurzelwachstum optimal unterstützt. Es ist wichtig, die Pflanze vor dem Umtopfen gründlich zu wässern, damit das Substrat weicher wird und die Wurzeln beim Entfernen aus dem alten Topf weniger Schaden nehmen. Somit können Sie sicherstellen, dass die Orchidee sich schnell und stressfrei im neuen Substrat etabliert.
Nur in Ausnahmefällen, wenn die Pflanze deutlich gesundheitliche Probleme zeigt, kann ein Umtopfen im Winter notwendig werden. In dieser Zeit sollten Sie besonders behutsam vorgehen, da die Wurzeln dann sehr empfindlich sind.
Auswahl des richtigen Pflanzgefäßes
Für das Umtopfen von Cymbidium-Orchideen ist vor allem ein Pflanzgefäß mit ausreichendem Volumen wichtig, da diese Arten robuste Wurzeln und große Wurzelknollen entwickeln. Es ist empfehlenswert, einen Topf zu wählen, der nur wenige Zentimeter größer ist als der bisherige. Dies fördert eine kompakte und gesunde Wurzelbildung und vermeidet, dass die Pflanze ihre Energie primär in Wurzeln statt in Blüten steckt.
Achten Sie auf folgende Eigenschaften bei der Wahl des Gefäßes:
- Entwässerungslöcher: Staunässe ist besonders für Orchideen gefährlich. Wählen Sie daher ein Gefäß mit ausreichenden Abzugslöchern, um die Wurzeln trocken zu halten.
- Tiefgang und Drainageschicht: Bei Gefäßen mit großem Tiefgang ist es ratsam, eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton am Boden anzulegen, ähnlich wie beim Phalaenopsis-Umntextfen. Diese Schicht verbessert den Wasserabfluss und verhindert Wurzelfäule.
- Material: Pflanzgefäße aus Ton oder Kunststoff sind beides geeignete Optionen. Tongefäße bieten eine gute Belüftung, während Kunststofftöpfe das Substrat länger feucht halten können.
- Größe: Trotz der Notwendigkeit eines größeren Topfes sollte dieser nicht zu groß gewählt werden. Ein zu großer Topf kann dazu führen, dass die Erde zu lange feucht bleibt, was wiederum Wurzelfäule begünstigen kann.
Geeignetes Substrat für Cymbidien
Cymbidien gedeihen am besten in einem besonders durchlässigen Substrat, das speziell an ihre Bedürfnisse angepasst ist. Handelsübliche Blumenerde ist ungeeignet, da sie zu Staunässe neigt und die empfindlichen Wurzeln der Pflanzen schädigen kann. Eine optimale Mischung sollte daher aus speziellen Komponenten bestehen, um eine gute Belüftung und die nötige Feuchtigkeit zu gewährleisten.
Hier sind einige geeignete Zutaten für ein ideales Substrat:
- Orchideenerde: Diese spezielle Erde aus dem Fachhandel ist meist eine Mischung aus Rindenstücken und anderen Materialien, die für eine gute Durchlässigkeit sorgen.
- Rindenmulch: Grobe Stücke von Kiefern- oder Tannenrinde verbessern die Luftzirkulation in der Erde.
- Torf: Etwas Torf kann hinzugefügt werden, um die Feuchtigkeit besser zu speichern.
- Sand oder Perlite: Diese Komponenten verbessern die Durchlässigkeit und sorgen dafür, dass überschüssiges Wasser schnell abfließen kann.
- Komposterde: Eine geringe Menge nährstoffarmer Komposterde kann hinzugefügt werden, jedoch muss darauf geachtet werden, dass sie nicht zu viel Feuchtigkeit bindet.
Zusätzlich ist es sinnvoll, gelegentlich kleine Styroporkugeln oder ähnliche Materialien beizumischen, um das Substrat weiter aufzulockern und die Drainage zu verbessern.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Umtopfen
- Gefäß vorbereiten: Wählen Sie ein Pflanzgefäße, das nur wenige Zentimeter größer ist als das bisherige, und stellen Sie sicher, dass es Abflusslöcher hat. Legen Sie am Boden des Topfes eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton an, um Staunässe zu vermeiden, ähnlich wie beim Phalaenopsis-Umntextfen.
- Orchidee wässern: Wässern Sie Ihre Cymbidium-Orchidee einige Stunden vor dem Umtopfen. Dies lockert das Substrat und erleichtert das Herausnehmen der Pflanze.
- Pflanze entfernen: Nehmen Sie die Pflanze vorsichtig aus dem alten Topf. Wenn das Substrat sehr fest sitzt, klopfen Sie leicht auf die Seiten des Topfes, um die Wurzeln zu lösen.
- Altes Substrat entfernen: Entfernen Sie das alte Substrat behutsam von den Wurzeln. Vermeiden Sie hierbei Wurzelschäden. Spülen Sie die Wurzeln bei Bedarf unter fließendem Wasser ab, um restliches Substrat zu entfernen.
- Wurzeln kontrollieren: Untersuchen Sie die Wurzeln gründlich auf Beschädigungen oder Krankheiten. Schneiden Sie vertrocknete, faule oder beschädigte Wurzelteile mit einem sauberen, scharfen Messer oder einer Schere ab.
- Orchidee einsetzen: Setzen Sie die Orchidee mittig in den neuen Topf, der zur Hälfte mit frischem Orchideensubstrat gefüllt ist. Füllen Sie die Hohlräume um die Wurzeln herum mit weiterem Substrat auf. Achten Sie darauf, dass die Orchidee fest im Topf sitzt, aber nicht zu tief eingegraben wird. Die obersten Pseudobulben sollten über dem Substrat bleiben.
- Substrat anpassen: Drücken Sie das Substrat leicht an, um sicherzustellen, dass die Pflanze stabil sitzt. Das Substrat sollte nicht zu fest gepackt werden, um eine gute Belüftung der Wurzeln zu gewährleisten.
- Blätter besprühen: Anstatt die Pflanze direkt nach dem Umtopfen zu gießen, besprühen Sie die Blätter mit kalkarmem Wasser. Dies hilft, den Wasserbedarf der Pflanze schonend zu decken.
- Erstes Gießen: Warten Sie etwa eine Woche, bevor Sie die Orchidee erstmals im neuen Topf gießen. Dies gibt den Wurzeln Zeit, sich an das neue Substrat anzupassen. Verwenden Sie auch hier kalkarmes Wasser, um die Pflanze optimal zu versorgen.
Pflege nach dem Umtopfen
Nach dem Umtopfen sollten Sie sicherstellen, dass sich Ihre Cymbidium-Orchidee optimal an das neue Substrat anpassen kann, indem Sie einige wichtige Pflegeschritte beachten:
- Standortwahl: Stellen Sie die Orchidee an einen hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung. Dies hilft, Verbrennungen zu vermeiden und fördert das Wachstum.
- Luftfeuchtigkeit: Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit um die Pflanze herum. Ideal sind Werte zwischen 60-80%. Sie können hierfür Wasserschalen aufstellen oder die Pflanze regelmäßig mit Wasser besprühen.
- Temperaturanpassung: Achten Sie darauf, dass die Pflanze nicht plötzlichen Temperaturschwankungen ausgesetzt wird. Eine konstante Temperatur, idealerweise zwischen 15-28°C, ist optimal. Im Winter sollten die Temperaturen tagsüber bei 15-18°C und nachts bei 10-15°C liegen.
- Nährstoffversorgung: Fangen Sie etwa zwei Wochen nach dem Umtopfen mit einer leichten Düngung an. Ein spezieller Orchideendünger eignet sich besonders gut. Beginnen Sie mit kleineren Mengen und steigern Sie die Düngergabe schrittweise.
- Schutz vor Schädlingen: Kontrollieren Sie regelmäßig die Blätter und Wurzeln auf Anzeichen von Schädlingen oder Krankheiten. Entfernen Sie gegebenenfalls befallene Pflanzenteile und behandeln Sie die Pflanze mit geeigneten Pflanzenschutzmitteln.
Mit diesen Pflegemaßnahmen unterstützen Sie Ihre Cymbidium-Orchidee dabei, sich gut im neuen Substrat zu etablieren und gesund zu wachsen.
Vermehrung durch Teilung
Die Vermehrung Ihrer Cymbidium-Orchidee durch Teilung ist eine effektive Methode, insbesondere während des Umtopfens. Hier finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie dabei vorgehen sollten:
- Orchidee aus dem Topf nehmen: Heben Sie die Pflanze vorsichtig aus dem alten Topf und entfernen Sie das Substrat, indem Sie es unter fließendem Wasser abspülen. Achten Sie darauf, die Wurzeln dabei nicht zu beschädigen.
- Teilungsstellen ermitteln: Suchen Sie nach Stellen, an denen sich das Rhizom auf natürliche Weise aufteilen lässt. Stellen Sie sicher, dass jeder Teil mindestens drei Pseudobulben und einen Neutrieb hat.
- Rhizom durchtrennen: Nutzen Sie ein scharfes und sauberes Messer oder, falls nötig, eine Säge, um das Rhizom zu teilen. Es ist wichtig, dass jedes Teilstück über genug Wurzeln verfügt, um eigenständig wachsen zu können.
- Teilstücke neu einpflanzen: Pflanzen Sie jedes Teilstück in einen separaten Topf mit frischer, geeigneter Orchideenerde. Stellen Sie sicher, dass die Wurzeln gut bedeckt und gestützt sind, aber nicht zu tief sitzen.
- Erste Pflege: Gießen Sie die neu eingetopften Teilstücke in den ersten sechs Wochen nur mäßig, sodass das Substrat leicht feucht bleibt, aber nicht durchnässt wird. Besprühen Sie die Blätter täglich mit Wasser, um die Luftfeuchtigkeit hoch zu halten.
- Pflege nach der Eingewöhnung: Nach etwa sechs Wochen behandeln Sie die neuen Pflanzen wie erwachsene Cymbidien. Es ist normal, dass sie in den ersten Jahren nach der Teilung möglicherweise nicht blühen. Mit geduldiger Pflege und den richtigen Bedingungen, ähnlich wie beim Dendrobium-Umntextfen, werden sie jedoch bald ihre typische Blütenpracht entfalten.
Mit diesen Schritten können Sie Ihre Cymbidium-Orchidee erfolgreich durch Teilung vermehren und gleichzeitig ihre Vitalität durch frisches Substrat und Platz für neues Wachstum fördern.