Luftwurzeln nicht vorschnell entfernen
In der exotischen Physiologie einer Orchidee fungieren Luftwurzeln als die pflanzlichen Lebensadern. Ob als Aufsitzerpflanze im Regenwald oder im groben Pinienrindensubstrat als Zimmerpflanze, übernehmen die langen Wurzelstränge die Versorgung der Blätter und Blüten mit Wasser und Nährstoffen. Solange eine Luftwurzel noch silbrig-grün oder cremeweiß ist, gleicht jeglicher Schnitt einer Amputation. Erst wenn ein Strang vollkommen vertrocknet, hohl und braun ist, darf er entfernt werden.
Umtopfen ist besser als schneiden
Mit vielen Luftwurzeln signalisiert die Orchidee Platzmangel im Topf oder ausgelaugtes Substrat. Zeigen Sie Ihrer Blütendiva, dass Sie die nonverbale Botschaft verstanden haben und topfen die Pflanze um in einen größeren Kulturtopf mit frischer Orchideenerde. Wählen Sie bitte einen Termin außerhalb der Wachstums- und Blütezeit. So machen Sie es richtig:
- Den Wurzelballen in kalkfreies Wasser tauchen, um die Luftwurzeln geschmeidig zu machen
- Die Orchidee austopfen und das ausgediente Substrat entfernen
- Abgestorbene Luftwurzeln mit einer desinfizierten Schere abschneiden
- Im neuen Topf auf dem Boden mit Blähton eine 2-3 cm hohe Drainage anlegen
Die biegsamen Wurzeln setzen Sie mit einer Drehbewegung in den transparenten Topf ein. Daraufhin füllen Sie portionsweise die frische Orchideenerde ein. Damit sich die groben Bestandteile gleichmäßig verteilen, klopfen Sie das Gefäß ab und zu auf die Tischplatte.
Tipp
Eine Orchidee mit vielen Luftwurzeln ist perfekt geeignet zum Aufbinden auf einen Ast. Verwenden Sie haltbares Holz, auf dem Sie als Unterlage feuchtes Moos ausbreiten. Als Bindematerial eignet sich ein in 2-3 cm breite Streifen geschnittener Nylonstrumpf. Aufgehängt in einem Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit, fühlt sich die Orchidee gleich wie daheim.