Inmitten der Saison ausputzen – So geht es ohne Schnitt
Während der Blüte- und Wachstumszeit möchten alle Orchideen-Arten nicht mit einer Schere behelligt werden. Erdorchideen stellen in dieser Hinsicht keine Ausnahme dar. Die edlen Pflanzen entledigen sich in Eigenregie ihrer verwelkten Blüten und abgestorbenen Blätter. Erlaubt ist lediglich, mit den Fingern ein wenig nachzuhelfen. Will eine verwelkte Blüte einfach nicht zu Boden fallen, zupfen Sie diese ab. Gibt ein verdorrtes Blatt auf leichten Zug nach, ist die Gartenorchidee damit einverstanden, dass Sie es herausdrehen.
Schnitt und Winterschutz gehen Hand in Hand
Ihren Rückschnitt erhalten Erdorchideen erst im Rahmen der Vorbereitungen auf die Winterzeit. Das gilt sowohl für das Freiland als auch für die Fensterbank. So machen Sie es richtig:
- Vor dem Beginn des Winters eine Erdorchidee bodennah abschneiden
- Das Schnittgut nicht im Beet liegen lassen, zum Schutz vor Krankheiten und Schädlingen
- Den Schnitt erst ausführen, wenn alle Pflanzenteile vollkommen eingezogen sind
- Frisch geschärftes und sorgfältig desinfiziertes Schneidwerkzeug verwenden
Unter der Erdoberfläche haben Erdorchideen zu diesem Zeitpunkt bereits die Triebe und Knospen für die nächste Saison angelegt. Um dieses wertvolle Gut vor Frost und Schnee zu bewahren, breiten Sie nach dem Rückschnitt bitte eine Mulchschicht aus Buchen- oder Eichenlaub aus, fixiert mit Nadelreisig. Erdorchideen im Topf siedeln nach dem Schnitt um in ein nicht zu dunkles, frostfreies Winterquartier.
Tipp
Die atemberaubenden Frauenschuh-Orchideen (Cypripedium) im Freiland, vermehren Sie durch Teilung extra schonend, ganz ohne einen Schnitt. Zu diesem Zweck graben Sie im Herbst den Horst aus und reinigen ihn gründlich mit einem Wasserstrahl. Mit beiden Händen biegen Sie das Wurzelgeflecht solange hin und her, bis sich die einzelnen Teile von selbst lösen. Die Segmente pflanzen Sie am neuen Standort sogleich in die Erde.