Schachblume

Schachblume im Garten: Standort, Pflanzung und Pflege

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Mit zierlich nickenden Glockenblüten dekoriert die Schachblume im Frühling naturnahe Feuchtwiesen, den Bachlauf und Teichrand. In freier Natur ist die Zwiebelblume mit dem purpur-weißen Schachbrettmuster nur noch selten zu entdecken. Grund genug, die aparte Schönheit im Garten anzusiedeln. Noch offene Fragen zur Kultivierung werden hier auf den Punkt gebracht.

Schachblume
Die Schachbrettblume gedeiht oft wild an Flussläufen
AUF EINEN BLICK
Wie pflegt man die Schachblume im Garten?
Die Schachblume (Fritillaria meleagris) ist eine Zwiebelblume, die in Feuchtwiesen, Bachläufen und Teichrändern gedeiht. Sie bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte, frisch-feuchte bis sumpfige Böden, leicht saure pH-Werte und regelmäßige organische Düngung von März bis Mai.

Schachblume richtig pflanzen

Um ihre kunstvoll gezeichneten Glockenblüten in Szene zu setzen, verlangt die Schachblume nach einem sonnigen bis halbschattigen Standort mit frisch-feuchter bis sumpfiger Erde und leicht saurem pH-Wert. Hier bereiten Sie die Scholle feinkrümelig vor und legen kleine Pflanzlöcher an im Abstand von 15-20 cm. An der Sohle beugt eine dünne Sandschicht schädlicher Zwiebelfäule vor. Pflanzen Sie die Zwiebeln mit aufwärts gerichteter Spitze. Die Pflanztiefe entspricht maximal der dreifachen Zwiebelhöhe. Nachdem Sie die Erde mit den Händen verfestigten, gießen Sie an mit weichem Wasser.
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Pflegetipps

Eine konstant feuchte Erde gilt als oberste Prämisse für die fachgerechte Pflege einer Schachblume. Eine organische Düngung in Form von Kompost, Guano, Rindenhumus oder Pflanzenjauche nimmt das Kiebitzei in der Zeit von März bis Mai alle 4 Wochen dankbar an. Besteht der Wunsch nach Selbstaussaat, warten Sie die Samenbildung und deren natürliche Verteilung ab. Um einer Schachbrettblume diesen Kraftakt zu ersparen, schneiden Sie die verwelkten Blüten zeitnah ab. Das Laub verweilt solange an der Pflanze, bis es vollkommen eingezogen wurde. Die Zwiebel braucht einige Zeit, bis sie die restlichen Nährstoffe assimiliert und eingelagert hat. Adulte Fritillaria meleagris sind vollkommen winterhart. Um auf Nummer sicher zu gehen, kommt eine leichte Winterabdeckung in Form von Laub und Reisig in Betracht. Noch wichtiger ist eine durchgehende Wasserversorgung bei frostig-trockener Winterwitterung.
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Welcher Standort ist geeignet?

Unter sonnigen bis halbschattigen Lichtverhältnissen läuft die Schachblume zur vollen Schönheit auf. Von höchster Relevanz für ein gesundes Wachstum und üppige Blütenfülle ist ein frisch-feuchter bis sumpfiger Boden. Zu den Hauptursachen ihres Rückzugs aus der freien Natur zählt nämlich die rücksichtslose Trockenlegung von Feuchtgebieten und Sümpfen.
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Der richtige Pflanzabstand

Der optimale Pflanzabstand konstituiert sich für die Schachblume aus einem Wert innerhalb der Gruppe und einem weiteren Wert als Distanz zu Beetnachbarn. Da eine einzelne Fritillaria meleagris kaum ins Auge fällt, arrangieren Sie die Blume idealerweise in kleinen Tuffs mit 5 bis 10 Exemplaren. Diese setzen Sie mit einem Abstand von 15-20 cm zueinander. Da ein Kiebitzei nicht gerne bedrängt wird, sollte die Entfernung zu den Pflanzen anderer Gattungen mindestens 30 cm betragen.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Die Schachblume favorisiert einen Platz in sumpfiger bis frisch-feuchter Erde. Ist der Boden frei von Kalk und weist einen leicht sauren pH-Wert auf, fühlt sich das Kiebitzei bestens aufgehoben. Reichlich Humus sollte vorhanden sein, wohingegen der Stickstoffgehalt im besten Fall auf niedrigem Niveau liegt. Von einem Standort in sandig-trockener Erde nehmen Sie somit besser Abstand. Korrespondierend dazu, empfehlen wir im Topf und Balkonkasten als Substrat Blumenerde auf Kompostbasis, idealerweise angereichert mit einer Handvoll Rhododendronerde als saure Komponente.

Was ist die beste Pflanzzeit?

Beste Pflanzzeit für Zwiebelblumen aller Art sind die Monate August und September. In dieser Hinsicht macht die Schachblume keine Ausnahme. Bis zum ersten Frost hat sich die Pflanze gut etabliert. Eine Schicht aus Laub hilft dem Kiebitzei, den ersten Winter gut zu überstehen und Ende März vital auszutreiben.

Wann ist Blütezeit?

Die zentrale Blütezeit erstreckt sich von April bis Mai. Eine milde Witterung motiviert die aparte Blume zu einem früheren Austrieb ab März. Spätestens Mitte Mai fällt für die Schachblume der Vorhang auf der Gartenbühne, sodass ein nahtloser Übergang zu den Sommerblumen gewährleistet ist. Diese decken mit ihrem Blätter- und Blütenkleid die Lücken infolge der eingezogenen Fritillaria meleagris dekorativ ab.
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Schachblume richtig schneiden

Die Schachblume erreicht unter liebevoller Gärtnerhand ein stolzes Alter von bis zu 80 Jahren vor allem dann, wenn sie möglichst in Ruhe gelassen wird. Dennoch ist zumindest ein Mal pro Saison ein Schnitt erforderlich. Hat eine Fritillaria meleagris ihr frühlingsfrisches Blütenfestival beendet, schlägt die Stunde der Samenstände. Geben Sie der Pflanze Zeit, sich im Garten auszusamen, sofern die Ausbreitung erwünscht ist. Schneiden Sie die verwelkten Blüten und vergilbten Blätter nicht zu früh ab. Die Zwiebel benötigt einige Zeit, um alle darin befindlichen Rest-Nährstoffe einzuziehen als wertvolle Reserve für die nächste Saison.

Schachblume gießen

Zu den tragenden Säulen einer gekonnten Pflege, zählt ein ausgewogener Wasserhaushalt. Gießen Sie die Schachblume, sobald die Substratoberfläche angetrocknet ist. Staunässe ist dabei unbedingt zu vermeiden, da andernfalls Fäulnis entstehen könnte. Es ist von Vorteil, wenn Sie überwiegend weiches, kalkfreies Wasser verwenden, um dem Wunsch nach einem leicht sauren Boden entgegenzukommen.

Schachblume richtig düngen

Zu den unkompliziertesten Pflegeaspekten einer Schachblume zählt die Nährstoffversorgung. So düngen Sie die Frühlingsblume richtig:

  • Im Beet von März bis Mai alle 4 Wochen eine Portion Kompost (49,00€ bei Amazon*) oberflächlich in die Erde einarbeiten
  • Kiebitzei im Topf oder Blumenkasten ein Mal im Monat einen Flüssigdünger in verdünnter Konzentration verabreichen

Eine geballte Ladung Stickstoff, wie ein Volldünger sie im Gepäck hat, verträgt eine Fritillaria meleagris nicht gut. Sofern kein Kompost zur Verfügung steht, empfehlen wir die Verwendung eines handelsüblichen, organischen Düngers, wie Guano oder Rindenhumus.

Schädlinge

Während der Giftgehalt und unangenehme Zwiebelgeruch Wühlmäuse auf Abstand hält, steht die Schachblume bei gefräßigen Schnecken ganz oben auf der Speisekarte. Damit diese schleimigen Schädlinge sich nicht an den Blättern und Blüten vergreifen, wirkt eine Wanderschranke abwehrend. Umringen Sie die Tuffs mit einem Kreis aus spitzen Materialien, wie Splitt oder Sägespänen. Als überaus wirksam erweist sich Kaffeesatz im Kampf gegen Schnecken. Das darin enthaltene Koffein wirkt toxisch auf die Plagegeister.

Überwintern

Angesichts der filigranen Silhouette einer Schachblume überrascht die robuste Winterhärte. Bis zu – 28 Grad Celsius erträgt die Blumenzwiebel klaglos, insbesondere unter einer schützenden Schneedecke. Dennoch raten wir im Pflanzjahr zu einer Abdeckung aus Laub und Reisig, da sich die junge Pflanze noch nicht vollständig etabliert hat. Die größere Bedrohung geht von winterlichem Trockenstress aus. Bleibt bei klirrender Kälte der Schnee aus, gelangen die Wurzeln an keinen einzigen Tropfen Wasser. Gießen Sie eine Schachbrettblume daher bei Kahlfrost an milden Tagen.

Schachblume vermehren

Für Hobbygärtner einfach zu handhaben ist die vegetative Schuppenvermehrung einer Schachblume. Als Liliengewächs setzt sich die Zwiebel aus mehreren Lagen zusammen, die sich ausgezeichnet für die Nachzucht eignen. Darüber hinaus entwickeln gut etablierte Exemplare Tochterzwiebeln, die auf ähnliche Weise der Vermehrung dienen. Sobald das Laub eingezogen und abgeschnitten ist, gehen Sie in diesen Schritten vor:

  • Eine Zwiebel ausgraben und säubern
  • Maximal 6 äußere Schuppen abziehen
  • Alternativ vorhandene Tochterzwiebeln abschneiden
  • Kleine Töpfe mit Anzuchterde füllen
  • Die Schuppen bis auf halbe Höhe einsetzen und von unten angießen
  • Brutzwiebeln mit aufwärts gerichteter Spitze ca. 6 cm tief pflanzen
  • Über jeden Topf eine transparente Haube stülpen, bis der erste Austrieb erscheint
  • Die Mutterzwiebel wieder einpflanzen

Am halbschattigen Standort bei 20-23 Grad Celsius halten Sie das Substrat konstant feucht, während die Zwiebelschuppen oder Tochterzwiebeln ein eigenes Wurzelsystem entwickeln. Den Winter hindurch bedecken Sie die zukünftigen Schachbrettblumen soweit mit Erde, dass nur noch die Schuppenspitze zu sehen ist. Bei 5-8 Grad Celsius im dunklen Kellerraum gießen Sie nur so viel, dass die Erde nicht austrocknet. Ab März pflegen Sie die Jungpflanzen am hellen Fenster- oder Balkonplatz, bis sie im Herbst ausgereift sind für die Pflanzung im Beet oder Kübel.

Die Vermehrung mittels Aussaat gestaltet sich demgegenüber deutlich aufwändiger. Da es sich bei den Samen um Kaltkeimer handelt, ist im Vorfeld eine Stratifikation erforderlich, um das Saatgut in Keimlaune zu versetzen. Darüber hinaus nimmt sich eine sämlingsvermehrte Schachblume 3-4 Jahre Zeit bis zur ersten Blüte.
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Schachblume im Topf

Die Kultivierung einer Schachblume beschränkt sich nicht auf das Beet oder den Teichrand. Im Topf läutet das Kiebitzei mit seinen hübsch gezeichneten Glockenblüten elegant den Frühling ein auf dem sonnigen bis halbschattigen Balkon. Als Substrat empfehlen wir einen Mix aus Blumenerde, Rhododendronerde und einer Handvoll Sand für beste Durchlässigkeit. Über dem Wasserablauf im Topfboden beugt eine Drainage aus Tonscherben unerwünschter Staunässe vor. Pflanzen Sie die Zwiebeln in einem Abstand von 10-12 cm in kleinen Gruppen so ein, dass die Spitze nach oben weist. Die ideale Pflanztiefe entspricht der dreifachen Zwiebelhöhe. So pflegen Sie die Schachblume im Topf richtig:

  • Regelmäßig gießen mit weichem Wasser
  • Von März bis Mai alle 4 Wochen flüssig düngen
  • Verwelkte Blüten abschneiden, damit die Blume Energie spart
  • Das Laub erst schneiden, wenn es restlos eingezogen ist

Den Winter verbringt die Schachblume im dunklen, kühlen Kellerraum. Ab und zu gibt es einen Schluck Wasser, damit das Substrat nicht austrocknet. Gedüngt wird während der Überwinterung nicht.
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Ist Schachblume giftig?

Mit ihrem Giftgehalt stemmt sich die Schachblume gegen Freßfeinde und Schädlinge. Die toxischen Alkaloide konzentrieren sich in der Zwiebel, sodass die Blume für Kinder und Haustiere gefährlich ist. Im Handumdrehen ist ein Blumenzwiebelchen im Mund verschwunden und löst erhebliche Vergiftungserscheinungen aus, wie Erbrechen, Krämpfe bis hin zum Kreislaufkollaps. Für den Familiengarten ist der Frühlingsblüher somit nicht die beste Wahl.
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Trivia

Der Volksmund nennt die Schachblume gerne Kiebitz-Ei, angelehnt an den bekannten Wattvogel, der als Bodenbrüter seine getupften Eier vorzugsweise im hohen Wiesengras legt. Treffender hätte der Titel nicht gewählt werden können, denn es ist genau dieser Standort, an sich die Schachbrettblumen ausgesprochen wohl fühlen.

Schöne Sorten

  • Alba: Wo das Farbkonzept des Schachbrettmusters nicht harmoniert, kommt die reinweiße Sorte gerade recht
  • Artemis: Die elegante Schachblume besticht mit weiß-grün gezeichneten, nickenden Blütenglocken
  • Charon: Prächtige, schwarz und purpur gewürfelte Glockenblüten für einen dramatischen Auftritt im Beet
  • Poseidon: Dezente Blütenmusterung in Rosa-Purpur für eine unaufdringliche Gestaltungsvariante