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Rosenkohl säen leicht gemacht: Anleitung für Anfänger

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Rosenkohl ist ein beliebtes Wintergemüse, das sich durch seinen hohen Nährstoffgehalt und seine vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten auszeichnet. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zum Anbau von Rosenkohl, von der Aussaat über die Pflege bis hin zur Ernte.

Rosenkohl säen

Direktsaat von Rosenkohl

Bei der Direktsaat entfällt das Umpflanzen, da die Samen direkt an ihrem endgültigen Standort im Beet keimen. So entwickeln die Pflanzen von Beginn an ein kräftiges Wurzelwerk. Allerdings erfordert diese Methode ein wachsames Auge hinsichtlich möglicher Schädlinge und eine intensivere Pflege in der Anfangsphase.

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So säen Sie Rosenkohl direkt ins Beet

  1. Bodenvorbereitung: Lockern Sie den Boden gründlich auf und sorgen Sie für eine humusreiche und durchlässige Struktur. Schwere Böden können Sie mit Sand oder Kompost verbessern.
  2. Aussaat: Säen Sie die Samen in Reihen mit einem Abstand von 60 cm und einer Saattiefe von 1,5 bis 2 cm aus. Durch die etwas tiefere Aussaat werden optimale Keimbedingungen geschaffen.
  3. Pflege: Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe. Entfernen Sie regelmäßig Unkraut, um den jungen Pflanzen ausreichend Platz und Nährstoffe zu bieten.
  4. Verdünnen: Sobald die Keimlinge einige Zentimeter hoch sind, vereinzeln Sie diese auf einen Abstand von etwa 50 cm, damit sich die Pflanzen optimal entwickeln können.

Vorziehen von Rosenkohl

Das Vorziehen von Rosenkohl ermöglicht einen früheren Erntebeginn und stärkere Jungpflanzen, die besser an die Bedingungen im Freiland angepasst sind. Starten Sie mit der Vorkultur am besten im April.

So ziehen Sie Rosenkohlpflanzen vor

  1. Aussaatgefäße: Verwenden Sie Anzuchttöpfe, -schalen oder -platten für eine übersichtliche Anzucht.
  2. Substrat: Füllen Sie die Gefäße mit einer nährstoffreichen Anzuchterde, die eine gute Wasserversorgung gewährleistet.
  3. Aussaat: Säen Sie die Samen etwa 1-2 cm tief aus und achten Sie darauf, dass sie genügend Platz haben.
  4. Keimbedingungen: Stellen Sie die Aussaatgefäße an einen hellen und warmen Ort mit einer Temperatur zwischen 15-20°C, um ein zügiges Wachstum zu fördern.
  5. Pikieren: Sobald die Jungpflanzen das zweite oder dritte Blattpaar entwickelt haben, pflanzen Sie sie in einzelne Töpfe um, um ihnen mehr Platz zum Wachsen zu geben.
  6. Abhärten: Gewöhnen Sie die Pflanzen etwa zwei Wochen vor dem Auspflanzen an die Bedingungen im Freien. Stellen Sie sie tagsüber für einige Stunden an einen geschützten, halbschattigen Platz.
  7. Auspflanzen: Ab Mitte Mai, wenn kein Frost mehr droht, können Sie die vorgezogenen Rosenkohlpflanzen ins Freiland setzen. Achten Sie auf einen Pflanzabstand von ca. 50x50cm, um den Pflanzen ausreichend Platz für ihre Entwicklung zu bieten.

Durch das Befolgen dieser Schritte legen Sie den Grundstein für ein gesundes Wachstum und eine erfolgreiche Rosenkohlernte.

Standort und Bodenbedingungen für Rosenkohl

Rosenkohl stellt keine besonderen Ansprüche an die Lichtverhältnisse und gedeiht sowohl in sonnigen als auch in halbschattigen Lagen. Für eine optimale Entwicklung und eine reiche Ernte spielen jedoch die Bodenbeschaffenheit und vorbereitende Maßnahmen eine entscheidende Rolle.

  • Nährstoffbedarf: Als Starkzehrer benötigt Rosenkohl einen nährstoffreichen, humosen Boden. Arbeiten Sie bereits im Herbst vor der Pflanzung reifen Kompost oder Langzeitdünger ein, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen und ausreichend Nährstoffe für das kommende Jahr bereitzustellen.
  • Bodenstruktur und -qualität: Der Boden sollte tiefgründig, locker und gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden und die Entwicklung der kohltypischen Pfahlwurzel zu fördern. Schwere, lehmige Böden bieten gute Voraussetzungen, können aber bei Bedarf mit Sand oder weiterem Kompost verbessert werden, um die Struktur aufzulockern.
  • pH-Wert: Ein pH-Wert von mindestens 6,8 ist für Rosenkohl optimal. Sollte der Boden zu sauer sein, kann eine Kalkung in Betracht gezogen werden, um den pH-Wert entsprechend anzupassen.
  • Fruchtfolge und Mischkultur: Um Bodenmüdigkeit und die Anhäufung von Schädlingen und Krankheitserregern zu vermeiden, sollte Rosenkohl nicht nach anderen Kreuzblütlern angebaut werden. Eine Anbaupause von mindestens drei bis vier Jahren auf dem gleichen Beet ist ratsam. Gute Nachbarkulturen sind beispielsweise Erbsen, Bohnen oder Frühkartoffeln, da diese die Bodenstruktur verbessern und nicht in direkter Konkurrenz zu Rosenkohl stehen.
  • Wind- und Witterungsschutz: Ein geschützter Standort hilft, die Pflanzen vor starken Winden zu bewahren, was insbesondere für die hochwachsenden Stauden von Bedeutung ist. Eine Ausrichtung der Beete mit der langen Seite nach Süden maximiert zudem die Lichtausbeute während der kürzeren Wintertage.

Pflege von Rosenkohl

Die richtige Pflege ist entscheidend für eine ertragreiche Rosenkohlernte. Beachten Sie die folgenden wichtigen Aspekte, um das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen zu fördern.

Gießen und Bewässern

  • Nach dem Pflanzen sollten Sie den Rosenkohl zunächst sparsam gießen, um die Bildung tiefer Wurzeln zu begünstigen.
  • Nach etwa zwei Wochen erfolgt die Bewässerung dann regelmäßig, wobei Staunässe unbedingt zu vermeiden ist.
  • Achten Sie in heißen und trockenen Sommermonaten auf eine ausreichende Wasserzufuhr. Eine Mulchschicht kann helfen, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren.

Düngung

  • Im Hochsommer, wenn das Wachstum der Röschen beginnt, ist es Zeit für die erste Düngergabe. Verwenden Sie hierfür idealerweise organischen Dünger wie Kompost oder Brennnesseljauche.
  • Vermeiden Sie eine Überdüngung, da dies zu weichen Röschen und verminderter Winterhärte führen kann.

Unkrautbekämpfung und Bodenpflege

  • Entfernen Sie regelmäßig Unkraut und lockern Sie den Boden, um die Nährstoffversorgung und Wasseraufnahme der Rosenkohlpflanzen zu optimieren.
  • Das Hacken des Bodens fördert zudem die Standfestigkeit und unterstützt eine gesunde Wurzelentwicklung.

Pflanzenschutz

Um die Rosenkohlpflanzen vor Schädlingen wie der Kohlfliege zu schützen, kann der Einsatz von feinmaschigen Netzen sinnvoll sein.

Stützen der Pflanzen

Aufgrund ihrer Höhe können Rosenkohlpflanzen, die bis zu 70 cm hoch werden, bei starker Belastung durch Wind oder das Gewicht der Röschen Unterstützung benötigen. Das Anbinden an Stöcke sichert die Stabilität.

Entspitzen zur Ernteverbesserung

Acht Wochen vor der geplanten Ernte können Sie den Haupttrieb kappen. Dies fördert das Wachstum der Röschen, indem die Pflanze ihre Energie verstärkt in deren Entwicklung steckt. Bei frühreifenden Sorten sollte dies mit Bedacht angewandt werden, um das Risiko von Frostschäden zu minimieren.

Indem Sie diese Maßnahmen sorgfältig durchführen, unterstützen Sie die Rosenkohlpflanzen dabei, ein kräftiges Wachstum und eine reichhaltige Ernte zu erreichen.

Ernte von Rosenkohl

Die richtige Vorgehensweise bei der Ernte von Rosenkohl trägt entscheidend zur Qualität und zum Geschmack des Wintergemüses bei.

  • Zeitpunkt: Die Erntezeit von Rosenkohl variiert je nach Sorte und beginnt üblicherweise im September und kann bis in den März des Folgejahres andauern. Der ideale Erntezeitpunkt ist erreicht, wenn die Röschen die Größe einer Walnuss erreicht haben und die Blätter noch fest geschlossen sind.
  • Methode: Bei der Ernte können die Röschen entweder durch vorsichtiges Brechen aus den Blattachseln entfernt oder mit einem scharfen Messer abgeschnitten werden. Um eine kontinuierliche Ernte zu gewährleisten, beginnen Sie mit den untersten Röschen und arbeiten Sie sich nach oben vor. Dies ermöglicht es den oberen Röschen, weiter zu wachsen und sich zu entwickeln.
  • Ernte bei Frost: Rosenkohl kann von Vorteil sein, wenn er leichten Frost ausgesetzt war, da dies zu einem intensiveren Aroma führt. Aber achten Sie darauf, dass die Röschen nicht gefroren geerntet werden, um Qualitätseinbußen zu vermeiden.
  • Nachreife: Selbst nach der ersten Ernte wächst der Rosenkohl unter guten Bedingungen weiter. Daher können Sie, je nach Witterung, den ganzen Winter über frischen Rosenkohl ernten.
  • Verwertung des Haupttriebs: Bei einigen Rosenkohlsorten bildet sich am Ende des Haupttriebs ein wirsingähnlicher Ansatz, welcher ebenfalls geerntet und verwertet werden kann.

Befolgen Sie diese Anweisungen, um das Beste aus Ihrer Rosenkohlernte zu machen und frisches, schmackhaftes Wintergemüse aus eigenem Anbau zu genießen.