Oleander

Oleander im Winter: Minusgrade & Frostschutz – So überlebt er!

Der Oleander ist eine beliebte Kübelpflanze, die jedoch nicht winterhart ist. Erfahren Sie in diesem Artikel alles rund um die Kälteresistenz des Oleanders und wie Sie ihn optimal durch den Winter bringen.

Frostverträglichkeit von Oleander

Ein geschütztes Winterquartier bietet optimalen Schutz vor langanhaltendem Frost

Frostverträglichkeit von Oleander

Oleander, eine mediterrane Pflanze, ist nur bedingt frostverträglich und gilt nicht als winterhart. Die meisten Sorten tolerieren Temperaturen bis etwa -5 °C, jedoch nur für eine kurze Zeit. Einzelne Sorten sollen Fröste bis zu -10 °C verkraften, doch auch diese tolerieren nur kurzfristige Kälteperioden. Andauernde Kälte kann die Blätter schädigen und sogar die gesamte Pflanze zum Absterben bringen. Daher ist ein geschütztes Winterquartier der beste Schutz vor langanhaltenden eisigen Temperaturen.

Auswirkungen von Frost auf Oleander

Langanhaltender Frost kann erhebliche Schäden am Oleander verursachen und ihn austrocknen

Auswirkungen von Frost auf Oleander

Wenn die Temperaturen langfristig unter den Gefrierpunkt fallen, erleidet der Oleander erhebliche Frostschäden. Bei Temperaturen unter -5 °C für mehrere Tage beginnen die Blätter Schaden zu nehmen: Sie werden trocken und bröckeln bei leichter Berührung. Sinkt das Thermometer weiter, gefrieren die Zweige und Äste und können absterben. Insbesondere langanhaltender Frost mit kaltem Ostwind in den Morgenstunden ist gefährlich, da dieser die Blätter auftaut, während der durchgefrorene Wurzelballen kein Wasser mehr liefern kann, wodurch der Oleander verdurstet.

Dauerhafter Frost unter -6 °C kann zum Absterben der gesamten Pflanze führen, insbesondere wenn die Wurzeln betroffen sind. Die Symptome zeigen sich oft in gräulich-grünen, verhärteten Blättern und holzigen, braunen Rindenpartien, die auf irreversible Schäden hinweisen. Überprüfen Sie die Wurzeln nach einer Frostperiode, um festzustellen, ob sie noch intakt sind.

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Vitalitätstest bei Frostschäden

Nach einer Frostnacht sollte die Vitalität des Oleanders überprüft werden. Ein einfacher Vitalitätstest zeigt, welche Teile der Pflanze noch leben. Schaben oder schneiden Sie vorsichtig etwas Rinde von einem Ast ab. Ist das darunterliegende Gewebe grün und saftig, ist dieser Teil der Pflanze noch gesund. Trockenes, braunes und holziges Gewebe bedeutet, dass der Ast abgestorben ist und entfernt werden sollte.

Gehen Sie schrittweise vor, um nicht unnötig große Teile der Pflanze abzuschneiden. Abgestorbene Pflanzenteile sollten sofort entsorgt werden, um die Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingen zu vermeiden. Durch rechtzeitigen Rückschnitt kann der Oleander möglicherweise im nächsten Frühling kräftig austreiben.

Rückschnitt nach Frostschäden

Falls Frostschäden aufgetreten sind, ist es wichtig, abgestorbene Pflanzenteile zeitnah zu entfernen, um die Regeneration des Oleanders zu fördern. Beginnen Sie mit dem Vitalitätstest, indem Sie ein Stück Rinde abkratzen und das darunterliegende Gewebe überprüfen. Ist es grün und saftig, ist der Ast noch gesund; ist es hingegen braun und trocken, muss er entfernt werden.

Je nach Schwere der Frostschäden kann ein radikaler Rückschnitt erforderlich sein. Schneiden Sie stark geschädigte Äste bis auf die Hälfte oder sogar tiefer zurück. Lassen Sie immer ein Stück des Hauptstammes stehen, um der Pflanze die Möglichkeit zum erneuten Austrieb zu geben. Die geschnittenen Pflanzenteile sollten sofort entsorgt werden, um Krankheiten oder Schädlingen vorzubeugen.

Wann ist der Oleander nicht mehr zu retten?

In manchen Fällen ist ein Oleander nach starken Frostperioden nicht mehr zu retten. Zeichen dafür sind:

  • Erfrorene Wurzeln: Der Wurzelballen ist stark durchgefroren und die Pflanze kann kein Wasser mehr aufnehmen, wodurch sie verdurstet.
  • Gräulich-grüne, verhärtete Blätter: Diese deuten auf schwerwiegende Frostschäden hin.
  • Trockene, braune Äste: Wenn Äste bei einem Vitalitätstest tief im Holzbereich braun und trocken sind, ist dies ein Zeichen dafür, dass die Pflanze abgestorben ist.

Wenn diese Symptome nach einem starken Frost auftreten, gibt es leider nur noch wenig Hoffnung auf eine Rettung.

Frostschutzmaßnahmen für Oleander

Um den Oleander optimal durch den Winter zu bringen, sollten einige vorbeugende Maßnahmen getroffen werden:

1. Standortwahl im Herbst und Frühjahr:

  • Stellen Sie den Oleander im Frühjahr und Herbst geschützt an eine Hauswand, um ihn vor kaltem Wind und Spätfrösten zu schützen.

2. Kurzfristiger Frostschutz:

  • Bei kurzen Frostperioden ist es ausreichend, die Pflanze mit einem Gartenvlies oder einem speziellen Frostschutzvlies (16,00€ bei Amazon*) abzudecken.

3. Vorbereitung auf den Winter:

  • Bringen Sie den Oleander spätestens vor Weihnachten in das Winterquartier. Geeignete Räumlichkeiten sind ein kalter Wintergarten, ein Gewächshaus mit Frostwächter, ein Gartenhaus oder eine Garage mit Fenster und Frostwächter, unbeheizte Nebenräume wie Schuppen oder Stallungen oder ein Überwinterungsservice einer Gärtnerei.

4. Auswahl des Winterquartiers:

  • Das Winterquartier sollte hell, gut belüftet und kühl sein. Ideale Temperaturen liegen zwischen 0 und 10 Grad Celsius. Vermeiden Sie beheizte Innenräume, da diese zu warm sind.

5. Schutzmaßnahmen:

  • Stellen Sie den Topf auf eine isolierende Unterlage wie Styropor und wickeln Sie den Topf zusätzlich in Luftpolsterfolie ein. Bedecken Sie die Erdoberfläche mit einer Kokosfaserscheibe.

6. Pflege im Winterquartier:

  • Gießen Sie den Oleander während der Überwinterung nur sparsam. In der Regel reicht es aus, einmal im Monat zu gießen. Kontrollieren Sie regelmäßig auf Schädlinge wie Schildläuse.

Diese Maßnahmen erhöhen die Überlebenschancen des Oleanders während der kalten Monate.

Zeitpunkt für das Einräumen ins Winterquartier

Der richtige Zeitpunkt für das Einräumen des Oleanders ins Winterquartier ist entscheidend für dessen Gesundheit. Während der Oleander kurzzeitige Fröste bis -5 °C verträgt, sollte er spätestens bei Dauerfrost ins Winterquartier gebracht werden. Dies geschieht idealerweise im Spätherbst, etwa Mitte bis Ende November, wenn die nächtlichen Temperaturen regelmäßig unter den Gefrierpunkt fallen.

Achten Sie darauf, dass das Winterquartier hell und kühl ist, mit Temperaturen zwischen 0 und 10 Grad Celsius. Um Platz zu sparen, können Sie die Äste des Oleanders zusammenbinden. Gießen Sie die Pflanze während der Überwinterung sparsam und kontrollieren Sie regelmäßig auf Schädlinge.

Zeitpunkt für das Ausräumen aus dem Winterquartier

Der ideale Zeitpunkt, um den Oleander aus dem Winterquartier wieder ins Freie zu bringen, variiert je nach regionalen Klimabedingungen. Allgemein gilt, dass Sie den Oleander frühestens Ende März oder Anfang April umstellen können. Bei Pflanzen, die in einem wärmeren Raum überwintert wurden, ist es ratsam, mit dem Ausräumen bis nach den Eisheiligen Mitte Mai zu warten.

  1. Warten Sie auf einen bedeckten Tag: Dies verhindert, dass die Blätter durch plötzliche Sonneneinstrahlung verbrennen.
  2. Positionieren Sie den Oleander zunächst im Schatten: Dies ermöglicht eine schrittweise Akklimatisierung.
  3. Schrittweiser Umzug an den Sommerstandort: Nach einigen Tagen im Schatten kann der Oleander stufenweise an seinen endgültigen, sonnigen Standort rausstellen werden.

Beginnen Sie mit dem Gießen und Düngen, sobald der Oleander wieder im Freien steht, und entfernen Sie eventuell erfrorene oder beschädigte Triebe vor dem Ausräumen.

Pflege des Oleanders im Frühjahr

Eine schrittweise Akklimatisierung im Schatten fördert das gute Wachstum des Oleanders

Pflege des Oleanders im Frühjahr

Sobald der Oleander aus dem Winterquartier geholt wurde, benötigt er besondere Pflege, um kräftig in die Wachstumsphase zu starten. Stellen Sie die Pflanze zunächst an einen schattigen, geschützten Standort, um eine Eingewöhnungsphase zu ermöglichen.

Rückschnitt und Verjüngung

Im zeitigen Frühjahr, etwa im März, ist der optimale Zeitpunkt für einen Rückschnitt des Oleanders. Kürzen Sie ältere Triebe auf eine Länge von 10 bis 15 cm, um die Pflanze auf neues Wachstum vorzubereiten. Tragen Sie bei diesen Arbeiten Handschuhe, da alle Pflanzenteile des Oleanders giftig sind.

Umtopfen und Erneuerung der Erde

Wenn der Oleander den Winter gut überstanden hat, sollte er im Frühling umgetopft werden. Wechseln Sie die alte Erde gegen frische, humusreiche Erde aus und wählen Sie einen Topf, der etwa 4 cm größer im Durchmesser ist als der vorherige. Bei älteren Pflanzen reicht es aus, diese alle zwei bis drei Jahre umzutopfen.

Düngen

Da Oleander ein Starkzehrer ist, sollten Sie im Frühling mit der Düngung beginnen. Verwenden Sie entweder einen Langzeitdünger oder eine wöchentliche Düngung. Die erste Düngergabe sollte gleich nach dem Umtopfen erfolgen.

Gießen

Sobald der Oleander wieder im Freien steht, ist regelmäßiges Gießen wichtig. Beginnen Sie mit moderaten Gaben und erhöhen Sie die Wassermenge, sobald die Temperaturen ansteigen.

Pflege des Oleanders im Sommer

Regelmäßiges Gießen und Düngen fördert das Wachstum des Oleanders im Sommer

Pflege des Oleanders im Sommer

Im Sommer benötigt der Oleander besondere Aufmerksamkeit, um optimal zu gedeihen.

Standort

Ein sonniger und warmer Standort fördert die Blütenbildung. Ein geschützter Platz ist ideal, um die Pflanze vor Wind zu bewahren.

Gießen

Oleander hat einen hohen Wasserbedarf, besonders bei Hitze. An heißen Tagen kann es notwendig sein, die Pflanze bis zu drei Mal täglich zu gießen. Stellen Sie den Topf in einen Untersetzer und befüllen Sie diesen mit Wasser, damit die Pflanze selbstständig Wasser aufnehmen kann.

Düngen

Von Mai bis August sollten Sie wöchentlich düngen. Verwenden Sie hierfür einen flüssigen Kübelpflanzendünger.

Schädlingskontrolle

Überprüfen Sie die Pflanze regelmäßig auf Schädlinge wie Blattläuse, Spinnmilben und Schildläuse. Eine frühzeitige Entdeckung erleichtert die Bekämpfung.

Tipp zur Vermehrung

Tipp zur Vermehrung

Oleander kann im Sommer leicht durch Stecklinge vermehrt werden

Der Sommer ist eine gute Zeit, um Oleander durch Stecklinge zu vermehren. Schneiden Sie etwa 15 cm lange Triebe ab und setzen Sie diese in ein Glas mit Wasser, bis sie Wurzeln bilden. Anschließend können sie in Erde gepflanzt werden.

Diese Maßnahmen helfen, Ihren Oleander gesund durch den Sommer zu bringen und seine Schönheit zur Geltung zu bringen.

Bilder: phototropic / iStockphoto