Malve

Malve: Die vielseitige Pflanze für Garten & Gesundheit

Malven faszinieren mit ihrer Farbvielfalt und erfreuen Gartenfreunde mit pflegeleichter Anspruchslosigkeit. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die wichtigsten Arten, ihre Verwendung und die positiven Eigenschaften der vielseitigen Pflanze.

Botanische Einordnung

Die Malven (Malva) gehören zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae) und umfassen etwa 150 Arten, die weltweit in gemäßigten und subtropischen Klimazonen verbreitet sind. Malven sind meist aufrecht wachsende, krautige Pflanzen und Teil der Unterfamilie Malvoideae sowie der Tribus Malveae.

Hauptarten und ihre Merkmale

  • Wilde Malve (Malva sylvestris): Eine buschige Staude, bis zu 120 cm hoch, deren rosaviolette Blüten mit dunklen Längsstreifen oft als „Käsepappel“ bezeichnet werden.
  • Weg-Malve (Malva neglecta): Eine kleinere Art, die 10 bis 50 cm hoch wird und blassrosa bis weiße Blüten mit dunkleren Adern trägt.
  • Moschusmalve (Malva moschata): In Deutschland häufig vorkommend, mit duftenden, rosa Blüten.
  • Kleinblütige Malve (Malva pusilla): Deutlich kleinwüchsiger und als Heilpflanze wenig genutzt.

Zu den Malvengewächsen gehören auch bekannte Pflanzen wie die Buschmalve (Lavatera), Stockrose (Alcea) und Schönmalve (Abutilon), die als Zierpflanzen in Gärten beliebt sind, obwohl sie nicht zur Gattung Malva zählen. Interessant ist auch die botanische Verwandtschaft zum Kakao (Theobroma cacao) und Affenbrotbaum (Adansonia digitata).

Die Laubblätter der Malven sind wechselständig angeordnet, gestielt und oft handförmig gelappt. Ihre Blüten bestehen aus fünf becherförmigen Kronblättern, die in Farben von Weiß bis Violett variieren. Malven gedeihen in verschiedensten Klimazonen und Gartenlandschaften, sind für ihre hübschen Blüten und ihre Vielseitigkeit als Heil- und Nutzpflanzen bekannt.

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Wuchs

Malvenarten variieren stark in Höhe, Blütenfarbe und Wuchsform.

  • Wilde Malve: Höhe 30 bis 120 cm, rund bis herzförmige/lappige Blätter, rosaviolette Blüten mit drei dunkel gestreiften Blütenblättern.
  • Weg-Malve: Höhe 10 bis 50 cm, kleiner und heller fliederfarbene Blüten.
  • Buschmalve (Lavatera-Hybriden): Strauchartig, bis zu 2 m hoch, Blüten in Weiß, Rosa und Rot, verholzende untere Pflanzenteile.
  • Moschusmalve: Bis zu 60 cm hoch, tief geteilte, nach Moschus duftende Blätter und rosarote bis weiße Blüten.
  • Stockrose (Alcea rosea): Höhe bis 2 m, kerzenartiger Wuchs, blüht in vielen Farben von Juli bis September.
  • Schönmalve (Abutilon): Glockenförmige Blüten, bis zu 3 m hoch, nicht winterhart, Blütezeit von April bis Oktober.

Malven sind eine beeindruckende Ergänzung für jeden naturnahen Garten, ihre Anpassungsfähigkeit und Vielfalt machen sie zu auffallenden Hinguckern.

Farbe

Malvenblüten variieren in verschiedenen Schattierungen von Rosa bis Violett, mit einigen Arten in Weiß oder Rot. Bekannt sind:

  • Wilde Malve: Leuchtend rosa-violett mit dunklen Längsstreifen.
  • Weg-Malve: Blasser, oft blassrosa bis weiß mit dunklerer Aderung.
  • Moschusmalve: Rosarote bis weiße, intensiv duftende Blüten.
  • Mauretanische Malve: Dunkelviolette, tief geaderte Blüten.

Die Farbe „Malve“ als rötliches Violett hat ihren Ursprung im Begriff „mauve“ und resultiert aus Anthocyanfarbstoffen wie Malvin und Myrtillin. Malvenblüten dienen auch als natürliche Farbstoffe, die verschiedene Farbtöne erzeugen können, und als Indikatoren für Säure-Base-Reaktionen.

Verwendung

Malven bieten vielseitige Verwendungsmöglichkeiten:

Gartenpflanze

Malven sind pflegeleichte Pflanzen, die attraktive Blüten bieten und viele Insekten anlocken. Sie eignen sich für Beete und Kübel an sonnigen Standorten.

Heilpflanze

Traditionell verwendet zur Linderung von Husten, Halsschmerzen, Magenbeschwerden und Hautentzündungen. Malventee und äußerliche Zubereitungen nutzen die entzündungshemmende, reizlindernde Wirkung der Schleimstoffe.

Kosmetik

Malvenextrakte finden sich in Cremes, Lotionen und Shampoos aufgrund ihres angenehmen Duftes und ihrer pflegenden Eigenschaften.

Lebensmittel

Blätter und Blüten der Malve sind essbar und können zu Salaten, Suppen und Soßen hinzugefügt werden. Geröstete Samen sind ein gesunder Snack.

Tiernahrung

Malven dienen als futterergänzendes Mittel für Tiere wie Schildkröten und Nager, da sie gesundheitliche Vorteile bieten.

Malven sind aufgrund ihrer vielfältigen Nutzung in Heilkunde, Ernährung und Kosmetik eine wertvolle Pflanze.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Malven enthalten verschiedene bioaktive Inhaltsstoffe:

  • Schleimstoffe: Beruhigend und schützend bei Schleimhautreizungen.
  • Flavonoide (z.B. Quercetin): Entzündungshemmende und antioxidative Wirkungen.
  • Anthocyane: Farbstoffe mit starken antioxidativen Eigenschaften.
  • Gerbstoffe: Adstringierend, entzündungshemmend und antibakteriell.
  • Ätherische Öle: Beruhigendes Aroma.
  • Phenolsäuren und Cumarine: Antioxidative und entzündungshemmende Effekte.

Die synergistische Wirkung dieser Inhaltsstoffe macht die Malve zu einer vielseitigen Heilpflanze. Produkte wie Tees werden häufig gegen Erkältungen und Magenbeschwerden verwendet. Die antioxidativen Eigenschaften unterstützen die Gesundheit durch Reduktion oxidativen Stresses.

Malve pflegen

Malven sind pflegeleichte Pflanzen, die an sonnigen bis halbschattigen Standorten gedeihen. Sie bevorzugen durchlässigen, nährstoffreichen Boden.

Gießen

Regelmäßiges Gießen ist während der ersten 12 Wochen nach dem Setzen wichtig. Danach sind Malven trockenheitsverträglich und müssen nur bei längerer Trockenheit gegossen werden. Vermeiden Sie Staunässe.

Düngen

Eine einmalige Kompostgabe im Frühjahr reicht oft aus. Mehrjährige Malven profitieren von einem Langzeitdünger.

Schneiden

Ein Rückschnitt nach der Blüte fördert neue Blütenbildung. Mehrjährige Malven sollten nach der Blüte geschnitten werden, um die Lebensdauer zu verlängern und die Winterhärte zu verbessern.

Überwintern

Die meisten Malvenarten sind winterhart. Kübelpflanzen sollten in rauen Lagen geschützt werden.

Vermehrung

Malven können durch Aussaat oder Stecklinge vermehrt werden. Mehrjährige Arten lassen sich auch durch Teilung verjüngen.

Beachten Sie diese Pflegetipps, um Malven lange vital und blühfreudig zu erhalten und so den Garten über Jahre hinweg zu bereichern.

Besondere Eigenschaften

Die Wilde Malve, auch bekannt als „Käsepappel“, besitzt bemerkenswerte Eigenschaften.

Weitere Besonderheiten

  • Essbare Teile: Blüten, Blätter, Samen und Wurzeln sind essbar, was die Malve auch als Heil- und Nahrungspflanze nützlich macht.
  • Schleimstoffe: Enthält hohe Schleimstoffgehalte, die bei Husten und Schleimhautreizungen entzündungshemmend und reizlindernd wirken.
  • Wuchshöhe: Kann eine imposante Höhe von bis zu 120 cm erreichen.
  • Verbreitung und Herkunft: Ursprünglich aus dem südeuropäisch-asiatischen Raum, jetzt weltweit verbreitet.

Historisch wurden Malvenblätter und -blüten zur Linderung von Hautentzündungen und Schleimhautreizungen genutzt.

Die vielseitige Verwendbarkeit und pflegeleichten Bedingungen machen die Malve zu einer wertvollen Pflanze in naturnahen Gärten.

Häufig gestellte Fragen

Was sind die traditionellen Verwendungen der Malve in der Heilkunde?

Die Malve, insbesondere die Wilde Malve, wurde traditionell benutzt, um Reizhusten zu lindern, Halsschmerzen zu behandeln und Magenbeschwerden zu lindern. Ihre hohen Schleimstoffgehalte wirken entzündungshemmend und reizlindernd auf Schleimhäute.

Warum wird die Wilde Malve auch als „Käsepappel“ bezeichnet?

Die Bezeichnung „Käsepappel“ leitet sich von den scheibenförmigen Samenkapseln der Wilden Malve ab, die an kleine Käselaibe erinnern. Zudem bezeichnet „Pappel“ den Brei aus Blättern, der früher zu Heizzwecken genutzt wurde.

Sind alle Teile der Malve essbar?

Ja, alle Teile der malvenartigen Pflanzen sind essbar. Die Wurzeln, Blätter, Blüten und Samen können sowohl roh als auch gekocht gegessen werden. Junge Blätter und Blüten eignen sich gut für Salate, während geröstete Samen als gesunder Snack dienen.

Welche Insekten werden von Malven besonders angezogen?

Malvenblüten sind besonders insektenfreundlich und ziehen eine Vielzahl von Bestäubern an, darunter Bienen und Schmetterlinge. Die dunklen Streifen auf den Blütenblättern dienen Insekten als Orientierungshilfe zur Blütenmitte.

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