Malve

Malven: Ungiftige Schönheiten für den Garten

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Malven sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch essbar und gelten in allen Teilen bis auf wenige Ausnahmen als ungiftig. Erfahren Sie mehr über die vielseitige Pflanze, ihre Verwendungsmöglichkeiten in der Küche und ihre heilenden Eigenschaften.

Malve essbar
Malven sind keinesfalls giftig, sondern werden sogar zu einem heilsamen Tee verarbeitet

Giftigkeit der Malve

Gute Nachrichten: Malven sind in fast allen Teilen ungiftig. Sowohl Blätter, Blüten, Stängel als auch Wurzeln können bedenkenlos berührt und verzehrt werden. Dies gilt für Menschen und die meisten Tiere. Es gibt keine Hinweise auf toxische Inhaltsstoffe in den meisten Malvenarten, die Vergiftungserscheinungen verursachen könnten. Eine Ausnahme bildet die Kleinblütige Malve (Malva parviflora), die giftig ist.

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Historische Irrtümer

Interessanterweise wurde die Malve in der Vergangenheit, etwa von Hildegard von Bingen, irrtümlicherweise als giftig im rohen Zustand eingestuft. Dieser Irrtum ist jedoch längst widerlegt, und die Malve hat sich als unbedenkliche Pflanze etabliert.

Verwendung in der Küche

Malven bieten vielfältige Anwendungsmöglichkeiten in der Küche:

  • Blätter: Die jungen Blätter der Malve können wie Spinat verwendet werden. Sie eignen sich hervorragend für Salate, Suppen, Eintöpfe oder als Beilage. In Italien werden sie oft gekocht und mit Olivenöl, Zitrone, Salz und Pfeffer angemacht. Besonders die Gemüsemalve (Malva verticillata) wird in der ostasiatischen Küche geschätzt.
  • Blüten: Die farbenfrohen Blüten der Malve verleihen Gerichten eine optische Aufwertung und einen milden, leicht süßlichen Geschmack. Sie können Salaten, Desserts oder Getränken beigefügt werden. Getrocknete Blüten eignen sich zur Zubereitung von Malventee, der durch die blauen bis violetten Farbstoffe der Blütenblätter fasziniert.
  • Samenkapseln: Die unreifen, grünen Samenkapseln wurden früher zur Herstellung eines nahrhaften Breis für Kinder verwendet und dienen heute als ungewöhnliche Salatbeigabe.
  • Samen: Die reifen Samen können geröstet und gesalzen als schmackhafter Snack genossen oder als Kapernersatz eingelegt werden.

Heilpflanze Malve

Neben ihrer kulinarischen Verwendung ist die Malve auch als Heilpflanze bekannt. Sie enthält wertvolle Schleimstoffe, die für ihre lindernden und entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt werden.

Anwendungsgebiete

Malven werden traditionell bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt:

  • Reizhusten: Die Schleimstoffe der Malve legen sich schützend über gereizte Schleimhäute in den Atemwegen und mildern den Hustenreiz.
  • Halsschmerzen: Malvenpräparate beruhigen entzündete Schleimhäute und verschaffen Linderung bei Halsschmerzen.
  • Magen-Darm-Beschwerden: Die entzündungshemmenden Eigenschaften der Malve helfen bei Magen-Darm-Beschwerden wie Gastritis oder Reizdarmsyndrom.
  • Hautprobleme: Äußerlich angewendet, lindern Malvenpräparate Hautentzündungen, Ekzeme und kleine Wunden.

Darreichungsformen

Malven gibt es in verschiedenen Darreichungsformen:

  • Tee: Zubereitet aus getrockneten Blüten und Blättern, ist Malventee die bekannteste Form und kann mehrmals täglich getrunken werden.
  • Kaltwasserauszug: Ein Kaltwasserauszug aus Malvenblättern und -blüten ist eine sanfte Zubereitung, die sich besonders für empfindliche Personen eignet.
  • Sirup: Malvensirup bietet eine süßliche Alternative, die besonders bei Kindern beliebt ist.
  • Salbe: Malvensalbe wird äußerlich angewendet und kann bei verschiedenen Hautproblemen Linderung verschaffen.
Bilder: Piergiov / iStockphoto