Schönmalve

Schönmalve pflegen: So blüht der Zimmerahorn ganzjährig:

Die Schönmalve, auch bekannt als Zimmerahorn, ist eine beliebte Kübelpflanze, die mit ihren farbenfrohen Blüten und dem attraktiven Laub begeistert. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Aspekte der Pflege, Vermehrung und Überwinterung der Schönmalve.

Wuchs

In Kübeln kultiviert, entwickelt die Schönmalve (Abutilon) eine strauchartige bis baumartige Wuchsform. Ihre Wurzeln wachsen auch in kleineren Pflanzgefäßen gut an, wodurch die Pflanze sehr standfest und stabil wird. Die Wuchshöhe variiert je nach Sorte und Standort zwischen 50 Zentimetern und drei Metern, gelegentlich sogar bis zu fünf Metern in ihrer natürlichen Umgebung. Einige Sorten werden mit Hemmstoffen behandelt, um einen kompakten Wuchs zu gewährleisten, doch können diese Pflanzen später zu großen Sträuchern heranwachsen.

Die Seitentriebe der Schönmalve neigen dazu, leicht überzuhängen, was ihr ein ausladendes und überhängendes Erscheinungsbild verleiht. Mit zunehmendem Alter lässt die dichte Verzweigung etwas nach, was der Pflanze eine offenere Struktur gibt. Sie kann auch als Hochstamm erzogen werden, indem gezielt geschnitten wird, um eine entsprechende Form zu erhalten.

Blätter

Die Blätter der Schönmalve sind weich, leicht behaart und können je nach Sorte ahorn- oder herzförmig sein. Mit Längen zwischen fünf und 15 Zentimetern sind sie relativ groß. Einige Sorten weisen mehrfarbiges, panaschiertes Laub auf, das durch einen Pflanzenvirus verursacht wird und eine weitere optische Besonderheit darstellt.

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Die Blätter stehen wechselständig und dicht, was der Pflanze ein üppiges Erscheinungsbild verleiht. Typische Merkmale des Laubs sind gezähnte Blattränder und verschiedene Farbvariationen. Das Laub trägt zur buschigen und strauchartigen Wuchsform bei und verstärkt die dekorative Wirkung der Pflanze, sowohl im Garten als auch in Kübeln auf dem Balkon oder der Terrasse.

Blüte

Unter optimalen Bedingungen kann die Schönmalve ganzjährig blühen, nimmt jedoch oft im Winter eine Blühpause ein. Die Hauptblütezeit liegt zwischen April und Oktober. Die Blüten sind glocken- oder schalenförmig und erreichen eine Größe von etwa fünf Zentimetern.

Typische Blütenfarben sind:

  • Weiß
  • Gelb
  • Rosa
  • Rot

Besonders beeindruckend sind Sorten mit kräftigen Farben wie Lachs und Violett oder mit besonderen Musterungen. Diese eindrucksvollen Blüten erscheinen oft in einem reizvollen Kontrast zu den sattgrünen Blättern der Pflanze und schaffen Farbakzente im Garten oder auf der Terrasse.

Früchte

Im Herbst bildet die Schönmalve kleine, trockene Kapselfrüchte aus, die dunkelrot bis braun sind. Diese Früchte sind nicht essbar und enthalten zahlreiche kleine Samen, die zur Vermehrung genutzt werden können. Die reifen Kapseln sollten gesammelt und die Samen herausgenommen werden. Die Keimung erfolgt am besten im Frühjahr bei etwa 20 Grad Celsius.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Schönmalve bevorzugt einen hellen, sonnigen bis halbschattigen Standort. Idealerweise sollte die Pflanze Morgensonne oder Abendsonne erhalten, um intensive Mittagssonne zu vermeiden, die zu Blattverbrennungen führen kann. Ein geeigneter Platz sollte vor starkem Regen geschützt sein, da die Pflanze Staunässe und ein dauerhaft feuchtes Klima nicht verträgt.

Für die Überwinterung empfiehlt sich ein heller Ort mit Temperaturen zwischen sechs und zehn Grad Celsius. Eine langsame Eingewöhnung an veränderte Lichtverhältnisse im Frühjahr ist ratsam, um die Pflanze nicht zu überfordern.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Ein hochwertiges, nährstoff- und humusreiches Substrat ist entscheidend für das optimale Wachstum der Schönmalve. Eine gute Blumenerde ist in der Regel ausreichend, sollte jedoch folgende Eigenschaften aufweisen:

  • Hohe Durchlässigkeit, um Staunässe zu vermeiden
  • Nährstoffreich, um kräftiges Wachstum und Blütenbildung zu unterstützen
  • Humusreich, um eine gute Wasserhaltekapazität und Bodengesundheit zu gewährleisten

Das Substrat sollte stets feucht bis frisch gehalten werden, ohne dauerhaft nass zu sein, um Wurzelfäule zu vermeiden und eine gesunde Pflanzenentwicklung zu fördern.

Schoenmalve pflegen

Schönmalven benötigen das ganze Jahr über regelmäßige Wassergaben und Pflege. Während der Sommermonate sind reichliche Wassergaben essenziell, während im Winter die Wassermenge reduziert wird. Dabei ist darauf zu achten, dass der Wurzelballen nie vollständig austrocknet.

Düngen

Von März bis September sollte die Schönmalve wöchentlich mit Flüssigdünger versorgt werden, um den hohen Nährstoffbedarf während der Wachstumsperiode zu decken. Im Winter ist keine Düngung erforderlich.

Umtopfen

Es empfiehlt sich, die Schönmalve jährlich im Frühjahr umzutopfen, da sie schnell wächst. Das neue Pflanzgefäß sollte nur zwei bis drei Zentimeter größer sein als der aktuelle Topf. Beim Umtopfen sollte das Wurzelwerk auf Schädlingsbefall oder Wurzelfäule überprüft und gegebenenfalls gereinigt werden.

Schneiden

Ein jährlicher Rückschnitt ist notwendig, um ein zu ausladendes Wachstum zu verhindern und eine schöne Form zu bewahren. Ein guter Zeitpunkt hierfür ist im Herbst vor der Einlagerung in das Winterquartier oder im zeitigen Frühjahr. Jungpflanzen sollten mehrmals im Jahr entspitzt werden, um einen buschigen und kompakten Wuchs zu erzielen.

Schoenmalve vermehren

Die Vermehrung der Schönmalve erfolgt am einfachsten über Kopf- oder Teilstecklinge sowie durch Samen. Beide Methoden sind im Frühjahr am erfolgversprechendsten.

Stecklingsvermehrung

Beim Vermehren über Stecklinge bleiben die sortentypischen Eigenschaften wie Blüten- und Laubfarbe erhalten. Dazu werden junge Triebe mit mindestens einem Blattpaar verwendet, die in Wasser oder feuchte Erde gestellt werden, bis sich Wurzeln gebildet haben.

Samenvermehrung

Obwohl die Samenvermehrung selten sortenreine Nachkommen hervorbringt, kann sie dennoch durchgeführt werden. Die Samen werden aus den Kapselfrüchten entnommen und im Frühjahr bei Temperaturen um 20 Grad Celsius ausgesät.

Sorten & Arten

Es gibt viele verschiedene Sorten der Schönmalve, die sich in Wuchsform, Blütenfarbe und Laubfärbung unterscheiden. Bekannte Sorten sind:

  • ‚Yellow Star‘: Kräftig gelbe, glockenförmige Blüten
  • ‚Lachskönigin‘: Kräftig lachsfarbene, kelchförmige Blüten
  • ‚Diva‘: Zartrosa Blüten mit kräftig pinkfarbener Aderung
  • ‚Lilian‘: Glockenförmige violette Blüten
  • ‚Schneeball‘: Reinweiße Blüten
  • ‚F. Savitzer‘, ‚Goldprinz‘ und ‚Andenken an Bonn‘: Panaschiertes Laub

Zusätzlich existieren Sorten wie:

  • ‚Buttercup‘: Dottergelbe, strahlend ausdrucksstarke Blüten
  • ‚Elfe‘: Große Blüten mit bezaubernder Maserung
  • ‚Apfelsine‘: Leuchtend orange Blüten
  • ‚Dark Berry‘: Kräftige violette Blüten
  • ‚Apricot Paradise‘: Paradiesisch große, apricotfarbene Blüten

Die Sortenwahl beeinflusst das ästhetische Erscheinungsbild und die pflegerischen Anforderungen. Wählen Sie die passende Sorte nach Ihren Vorlieben und den Standortbedingungen.

So kommt die Pflanze über den Winter

Die Schönmalve ist nicht winterhart und muss frostfrei überwintert werden. Vor dem ersten Frost wird die Pflanze ins Winterquartier gebracht. Der beste Standort für die Überwinterung ist hell und hat Temperaturen um die zehn bis 15 Grad Celsius. Ein fensternaher Platz im Haus, ein beheizter Wintergarten oder ein Gewächshaus sind hierfür geeignet.

Folgende Schritte helfen bei der Überwinterung:

  1. Kontrolle und Entfernung von Schädlingen
  2. Rückschnitt zur Platzersparnis und Förderung eines kompakten Wuchses
  3. Platzierung an einem frostfreien, hellen Standort mit Temperaturen zwischen 10-15 Grad Celsius
  4. Leicht feuchtes Halten der Erde ohne Staunässe
  5. Regelmäßige Kontrolle auf Schädlinge und mäßige Wassergaben

Bei kühler Überwinterung (5-10 Grad Celsius) wird die Pflanze ebenfalls leicht feucht gehalten und treibt im Frühjahr wieder aus.

Krankheiten & Schädlinge

Die Schönmalve ist anfällig für diverse Schädlinge und Krankheiten:

Schädlinge

  • Blattläuse: Saugen Pflanzensaft und können leicht mit Wasserstrahl entfernt werden.
  • Spinnmilben: Treten bei trockener, warmer Luft auf und hinterlassen weiße Fäden.
  • Weiße Fliegen: Finden sich oft an den Blattunterseiten bei feuchter und warmer Luft.
  • Schmierläuse und Schildläuse: Können bei zu warmem Winterstandort auftreten.

Krankheiten & Schädlinge

Schönmalven-Mosaikvirus: Verursacht gelb-gesprenkelte Blätter, ist jedoch zumeist harmlos.

Regelmäßige Kontrollen und angemessene Pflege helfen, den Gesundheitszustand der Schönmalve zu erhalten und Schädlingsbefall oder Krankheiten frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen.

Häufig gestellte Fragen

Welche Farbvariationen können die Blüten der Schönmalve haben?

Die Blüten der Schönmalve können in einer Vielzahl von Farben erscheinen, darunter Weiß, Gelb, Rosa und Rot. Besonders auffällig sind Sorten mit kräftigen Farben wie Lachs, Violett und sogar leuchtendem Orange. Manche Sorten haben auch besondere Musterungen, die einen zusätzlichen optischen Reiz bieten.

Wie kann ich den Wuchs meiner Schönmalve beeinflussen?

Der Wuchs der Schönmalve kann durch gezieltes Schneiden und die Verwendung von Hemmstoffen beeinflusst werden. Ein jährlicher Rückschnitt ist notwendig, um ein zu ausladendes Wachstum zu verhindern und eine kompakte Form zu bewahren. Die Pflanze kann auch als Hochstamm erzogen werden, indem ausgewählte Triebe gezielt beschnitten werden. Bei Jungpflanzen kann häufiges Entspitzen zudem helfen, einen buschigen und strauchartigen Wuchs zu fördern.

Warum sind einige Blätter meiner Schönmalve panaschiert?

Panaschierte, also mehrfarbige Blätter sind bei einigen Sorten der Schönmalve auf eine Virusinfektion (Schönmalven-Mosaikvirus) zurückzuführen. Dieses Virus verursacht gelb-gesprenkelte Muster auf den Blättern, ist jedoch in der Regel harmlos für die Pflanze und führt nur selten zu ernsthaften Problemen. Diese panaschierten Blätter sind oft ein geschätztes optisches Merkmal.

Wie kann ich Schädlinge an meiner Schönmalve erkennen und bekämpfen?

Typische Schädlinge der Schönmalve sind Blattläuse, Spinnmilben, Weiße Fliegen und Schildläuse. Blattläuse können leicht mit einem scharfen Wasserstrahl entfernt werden; Spinnmilben hinterlassen weiße Fäden und bevorzugen trockene, warme Luft; Weiße Fliegen finden sich oft an den Blattunterseiten bei hoher Luftfeuchtigkeit; und Schildläuse treten häufig bei einem zu warmen Winterstandort auf. Regelmäßige Kontrollen und eine angemessene Pflege können helfen, diese Schädlinge frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Bei starkem Befall können Nützlinge wie Marienkäfer oder spezielle Pflanzenschutzmittel angewendet werden, um die Schädlinge zu kontrollieren.

Bilder: Doikanoy / Shutterstock