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Mahonien pflanzen, schneiden & vermehren: Anleitung

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Mit der Mahonie schuf Mutter Natur ein Juwel unter den Ziergehölzen. Attribute wie immergrünes Laub, goldgelbe Blüten und essbare Beeren, lassen die Herzen der Gärtner höher schlagen. Tragen Sie noch offene Fragen mit sich herum, gibt es hier kompetente Antworten zu entdecken.

mahonie
Die Mahonie bringt den Frühling in den Garten
AUF EINEN BLICK
Was sollte man über die Pflege von Mahonien wissen?
Mahonien sind attraktive, immergrüne Ziergehölze mit goldgelben Blüten und essbaren Beeren. Sie bevorzugen humosen, sandig-lehmigen Boden in halbschattigen Standorten und benötigen wenig Pflege. Für eine blickdichte Hecke, pflanzen Sie sie in angemessenen Abständen und schneiden sie nach der Blüte zurück.

Mahonie richtig pflanzen

Bevor Sie die eigentliche Pflanzung in Angriff nehmen, stellen Sie den eingetopften Wurzelballen in einen Eimer mit handwarmem Wasser. Lockern Sie anschließend den Boden gründlich auf und legen eine geräumige Pflanzgrube an. Reicht die Bodenqualität nicht an das Optimum heran, geben Sie Bodenhilfsstoffe hinzu, wie Kompost, Hornspäne oder Sand. In diesen Schritten geht es weiter:

  • Die Pflanze austopfen und mittig in die Grube setzen
  • So tief einpflanzen, dass die Oberseite des Wurzelballens einige Zentimeter unter der Erde liegt
  • Das Substrat andrücken und sogleich gießen

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Im Kübel breiten Sie über dem Wasserablauf im Boden eine Drainage aus, als wirksame Prävention gegen Staunässe. Geeignete Materialien sind Tonscherben, Splitt oder Blähton.

Pflegetipps

Kaum ein Zier-Strauch gibt sich unkomplizierter in der Pflege. Gießen Sie die Mahonie im Beet bei Trockenheit und im Kübel regelmäßig. Mit Beginn des Austriebs freut sich die Pflanze über eine Startdüngung in Form von Kompost oder Flüssigdünger. Im Anschluss an die Winterruhe lichten Sie das Gehölz gründlich aus. Einen Form- und Erhaltungsschnitt erhält die Pflanze idealerweise unmittelbar nach der Blüte. Damit die Mahonie als Hecke einen blickdichten Sichtschutz entwickelt, verträgt sie auch unterjährig wiederholt einen Schnitt, um die Triebe zu einer vitalen Verzweigung zu animieren. Solange es nicht friert oder die pralle Sonne scheint, kommt die Gartenschere bedenkenlos zum Einsatz.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Mahonie gilt als äußerst standorttolerant. Sein Optimum erzielt der prächtige Strauch im Halbschatten. In sonniger Lage gedeiht die Pflanze bestens, solange das Erdreich feucht genug beschaffen ist. Darüber hinaus verweigert das Ziergehölz selbst am schattigen Standort nicht den bezaubernden Blütenflor. Die Flexibilität setzt sich fort in Bezug auf die Bodenbeschaffenheit, denn ob als Hecke oder Solitär breitet die Mahonie in jedem normalen Gartenboden freudig ihre Wurzeln aus.

Der richtige Pflanzabstand

Die hochwüchsigen Arten und Sorten kommen in Solitärstellung eindrucksvoll zur Geltung. Siedeln Sie in diesem Fall einen Strauch je Quadratmeter an. Fungiert die Pflanze als blickdichte Hecke, definiert die Wuchsbreite den Pflanzabstand. Für die majestätische Mahonie ‚Winter Sun‘ mit einer Breite von 80 bis 150 cm, liegen Sie mit 100 cm Distanz zum Nachbarn genau richtig. Von der Zwergsorte ‚Apollo‘ setzen Sie idealerweise 3 Exemplare je laufendem Meter.

Welche Erde braucht die Pflanze?

In gängiger Gartenerde fühlt sich die Mahonie bestens aufgehoben. Idealerweise ist der Boden humos, sandig-lehmig und nährstoffreich. Oberste Prämisse ist eine erstklassige Durchlässigkeit, denn mit Staunässe will der Strauch nicht konfrontiert werden. Kultiviert im Pflanzgefäß, kommt daher eine handelsübliche Kübelpflanzenerde (11,00€ bei Amazon*) auf Kompostbasis infrage, die mit einigen Handvoll Lavagranulat oder Blähton angereichert ist.

Was ist die beste Pflanzzeit?

Unabhängig davon, ob die Mahonie als solitärer Strauch oder opulente Hecke fungiert, erstreckt sich die Pflanzzeit über die gesamte Vegetationsperiode. Ideale Startvoraussetzungen für ein langes Pflanzenleben erhält das Ziergehölz, wenn es im Herbst in den sonnenwarmen Boden gesetzt wird.

Wann ist Blütezeit?

Zu keiner Jahreszeit müssen Sie auf die bezaubernde Rispenblüte einer Mahonie verzichten. Der Strauch ist in mannigfaltigen Arten und Sorten erhältlich, die mit verschiedenen Blütezeiten aufwarten. Kombinieren Sie beispielsweise die folgenden Züchtungen in einer Hecke, gibt es jederzeit eine Blüte zu bewundern:

  • Winter Sun (Mahonia media): Blütezeit von Januar bis April
  • Schmuck-Mahonie (Mahonia bealei): Blütezeit von Ende Februar bis April
  • Gewöhnliche Mahonie (Mahonia aquifolium): Blütezeit von April bis Mai
  • Chinesische Schmuckmahonie (Mahonia bealei) Blütezeit von Juni bis August
  • Charity (Mahonia x media) Blütezeit von September bis November
  • Hivernant (Mahonia japonica): Blütezeit von November bis Februar

Mahonie richtig schneiden

Die Mahonie zählt zu den schnittverträglichen Ziergehölzen. Diese Eigenschaft impliziert, dass unterjährig jederzeit korrigierende Eingriffe an der Hecke oder am Strauch mit der Schere möglich sind. Den zentralen Rückschnitt führen Sie vorzugsweise nach der Blüte durch, da zu anderen Zeiten die Gefahr besteht, die bereits angelegten Knospen versehentlich zu entfernen. Im zeitigen Frühjahr sollte der Strauch überdies gründlich ausgelichtet werden, indem alles Totholz an der Basis gekappt wird.

Mahonie gießen

Der genügsame Strauch gibt sich bei normalen Witterungsbedingungen mit dem natürlichen Regenaufkommen zufrieden. Einzig bei sommerlicher Trockenheit gießen Sie die Pflanze unmittelbar auf die Baumscheibe. Im Kübel trocknet das Substrat schneller aus, sodass hier alle paar Tage der Feuchtigkeitsgehalt zu prüfen ist, um bei Bedarf zu wässern.

Mahonie richtig düngen

Im ausreichend nährstoffhaltigen Boden versorgt sich der tiefwurzelnde Strauch selbständig. In eher magerer Erde sowie im Kübel empfehlen wir hingegen eine Startdüngung im Frühjahr mit Kompost oder Flüssigdünger, die während der Blütezeit alle 2-3 Wochen aufgefrischt werden sollte. Winterblühende Sorten nehmen eine Mulchschicht aus nahrhafter Lauberde oder Kompost dankbar an, da auf diese Weise der Boden zugleich besser vor frostigen Temperaturen geschützt ist.

Krankheiten

Ist die Pflanze infolge von Versäumnissen in der Pflege geschwächt, schlagen folgende Krankheiten gnadenlos zu:

  • Mehltau: Behandeln mit einem Mix aus Frischmilch und Wasser im Verhältnis 1:9
  • Rostkrankheit: Bei roten und gelben Pusteln auf den Blättern einen radikalen Rückschnitt vornehmen

Überwintern

Über eine bedingungslose Winterhärte verfügt im mitteleuropäischen Klima einzig die Gewöhnliche Mahonie. Hochgezüchtete Sorten büßten zugunsten ihrer Schönheit einen Teil ihrer Frostfestigkeit ein. Empfindlich gegen die intensive Wintersonne sind die immergrünen Ziergehölze allesamt. Lassen Sie dem Strauch daher folgenden Winterschutz zukommen:

  • Vor dem ersten Frost eine Mulchschicht ausbreiten aus Laub, Nadelreisig oder Kompost
  • Die Triebe mit Schilfmatten oder Jutebändern vor Sonneneinstrahlung im Winter schützen
  • Kübel umhüllen mit mehreren Lagen aus Luftpolsterfolie und auf einen Holzblock stellen
  • Während des Winters den Strauch im Pflanzgefäß an einen schattigen Standortort umräumen

Da die Pflanze ihr grünes Laubkleid ganzjährig trägt, setzt sich die Verdunstung im Winter auf reduziertem Niveau fort. Gießen Sie daher den Strauch und die Hecke hin und wieder an einem frostfreien Tag.

Mahonie vermehren

Ein Gartenkleinod, wie die Mahonie, weckt verständlicherweise den Wunsch nach weiteren Exemplaren. Wählen Sie eine der folgenden Methoden der Vermehrung:

  • Stecklinge im Sommer schneiden, um diese am halbschattigen Standort in die Erde zu stecken
  • Teilung des Wurzelballens im Herbst oder Frühjahr
  • Vitale Ausläufer abtrennen und am neuen Platz in die Erde setzen

Darüber hinaus können Sie die Beeren ernten und ihnen die Samen entnehmen. Nach einer Stratifikation säen Sie die Lichtkeimer vorzugsweise aus hinter Glas und pflegen die Keimlinge, bis sie ab einer Höhe von 20 cm ausgepflanzt werden.

Wie pflanze ich richtig um?

Einen Standortwechsel verkraftet die Mahonie gut, wenn er während der Saftruhe durchgeführt wird. Schneiden Sie den Strauch um etwa ein Drittel zurück, um das verlorengegangene Wurzelvolumen zu kompensieren. Daraufhin stechen Sie die Wurzeln weiträumig ab und heben die Pflanze aus der Erde, um sie ohne weitere Zeitverzögerung am neuen Platz einzupflanzen. Eine reichliche Wasserversorgung in den nächsten Wochen bestimmt wesentlich über den erfolgreichen Verlauf der Aktion.

Mahonie im Topf

Zweifellos gestaltet sich die Pflege einer Mahonie im Topf ein wenig umfangreicher, als im Gartenbeet. Überschaubar bleibt der Aufwand dennoch, wie die folgende Auflistung aller wichtigen Maßnahmen aufzeigt:

  • Regelmäßig per Daumenprobe prüfen, ob Gießbedarf besteht
  • Die Pflanze unmittelbar auf den Wurzelbereich wässern und nicht beregnen
  • Mit Beginn des Austriebs bis zum Ende der Blütezeit alle 2-3 Wochen flüssig düngen
  • Vor dem Winter die Erde mit Laub bedecken und die Triebe mit Jutebändern vor der Sonne schützen
  • An frostfreien Tagen die immergrüne Pflanze hin und wieder gießen

Damit Ihnen der Strauch im Topf nicht über den Kopf wächst, schneiden Sie ihn gleich nach der Blüte um ein Drittel zurück. Darüber hinaus sollte die Pflanze nach dem Winter ausgelichtet werden.

Ist Mahonie giftig?

Die Verwendung von Mahonienbeeren als Marmelade oder Fruchtwein, sollte nicht über den leichten Giftgehalt der Pflanze hinwegtäuschen. In allen Teilen ist toxisches Berbin enthalten. Bedenklich ist der Strauch in erster Linie für Kleinkinder bis zu einem Alter von 3 Jahren sowie für Haustiere. Werden die Beeren roh vertilgt, verursachen sie unangenehme Vergiftungserscheinungen, wie Erbrechen, Magenschmerzen und Durchfall.

Braune Blätter

Braune Blätter im Frühjahr signalisieren einen Frostschaden bzw. Verbrennungen durch die intensive Wintersonne hin. Dank der robusten Schnittverträglichkeit einer Mahonie, entfernen Sie das verfärbte, erfrorene Laub, um Platz zu schaffen für einen Neuaustrieb. Für die nächste Wintersaison empfehlen wir, den Strauch und die Hecke mit Bast- oder Schilfmatten zu schützen.

Worin unterscheiden sich Mahonien und Berberitze?

Zweifellos sind die Mahonie und die Berberitze botanisch eng miteinander verwandt. Die Einordnung in eine gemeinsame oder getrennte Pflanzengattung wird unter Botanikern indes nach wie vor kontrovers diskutiert. Auf der Hand liegen gleichwohl folgende Unterschieden, die eine Mahonie von der Bergeritze abgrenzen:

  • Rispenartige Blütenstände
  • Immergrünes, unpaarig gefiedertes Laub
  • Keine Dornen
  • Essbare Beeren

Spätestens wenn Sie in eine Berberitze greifen, wird Ihnen ein wesentlicher Unterschied zur Mahonie schmerzhaft bewusst, denn dieser Strauch ist übersät mit spitzen Dornen.

Schöne Sorten

  • Winter Sun: Prachtvoller Winterblüher als Solitär und Hecke von Januar bis April mit hellgelben Blüten; Wuchshöhe 150-200 cm
  • Apollo: Kompakte Pflanze mit dornig gezähntem Laub, das im Winter rötlich verfärbt; Wuchshöhe 50-80 cm
  • Schmuck-Mahonie: Strauch der Extraklasse dank hellgelber Blüte und blau-schwarz bereiften Früchten; Wuchshöhe 200 cm
  • Orange Flame: Die Pflanze besticht mit leuchtend orangefarbenem Herbstlaub; der ideale Strauch für den Kübel; Wuchshöhe 50 cm
  • Kriech-Mahonie: Bodendeckende Pflanze für schattige Lagen, die eifrig Ausläufer bildet; Wuchshöhe 30 cm
  • Hivernant: Schöne Japanische Mahonie, die von November bis Februar in Gelb erblüht; Wuchshöhe 100-150 cm
  • Charity: Herbstblühender Strauch für nahezu alle Lagen von sonnig bis schattig; Wuchshöhe 200 cm
Bilder: M. Schuppich / Shutterstock