Basilikum

Neue Basilikum-Pflanzen aus Stecklingen? So funktioniert’s!

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Frisches Basilikum aus eigener Ernte ist eine Bereicherung für jeden Hobbykoch. Dieser Artikel erklärt Schritt für Schritt, wie Sie Basilikum aus Stecklingen selbst ziehen und pflegen.

Basilikum Stecklinge

Auswahl der Triebe

Für eine erfolgreiche Vermehrung von Basilikum durch Stecklinge ist die Wahl der richtigen Triebe entscheidend. Achten Sie darauf, junge und kräftige Triebe zu verwenden, die mindestens zehn Zentimeter lang sind und keine Blütenansätze besitzen. Blüten können die Bewurzelung negativ beeinflussen. Wählen Sie vor allem Triebe, die nicht verholzt sind. Am besten sind Triebspitzen oder einjährige Triebe geeignet, die sich an einem zweijährigen Holz befinden.

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Schneiden der Stecklinge

Nachdem Sie geeignete Triebe ausgewählt haben, können Sie mit dem Schneiden der Stecklinge beginnen. Dafür benötigen Sie ein scharfes und sauberes Messer, um Beschädigungen und Infektionen zu vermeiden. Schneiden Sie die Triebe direkt unterhalb eines Blattknotens ab, da sich hier die Konzentration der Wuchsstoffe befindet, die das Wurzelwachstum fördern.

Gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Vorbereitung: Legen Sie alle benötigten Materialien bereit, wie ein scharfes Messer, saubere Töpfe oder Schalen und Anzuchterde.
  2. Schnitt: Schneiden Sie den Trieb knapp unter einem Knoten schräg ab, um die Wurzelbildung zu fördern. Entfernen Sie alle unteren Blätter, sodass nur die obersten zwei bis drei Blattpaare am Steckling verbleiben.

Sobald die Stecklinge geschnitten und vorbereitet sind, können Sie mit den nächsten Schritten zur Bewurzelung übergehen.

Bewurzelung der Stecklinge

Die Bewurzelung von Basilikum-Stecklingen kann auf zwei gängigen Wegen erfolgen: in Wasser oder direkt in Erde. Beide Methoden haben ihre Vorteile.

Bewurzelung in Wasser

  1. Vorbereitung: Füllen Sie ein sauberes Glas oder eine Vase mit lauwarmem Wasser. Das Gefäß sollte groß genug sein, um mehrere Stecklinge aufzunehmen, ohne dass diese sich gegenseitig berühren.
  2. Einsetzen der Stecklinge: Stellen Sie die Stecklinge so ins Wasser, dass die Schnittflächen gut bedeckt sind. Platzieren Sie das Glas an einem warmen, hellen Ort, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung.
  3. Wasserwechsel: Wechseln Sie das Wasser alle zwei bis drei Tage, um Fäulnis zu vermeiden.
  4. Wurzelbildung: Innerhalb von etwa zehn Tagen sollten sich Wurzeln bilden. Sobald diese eine Länge von zwei bis drei Zentimetern erreicht haben, können die Stecklinge in Töpfe mit nährstoffarmer Erde umgepflanzt werden.

Bewurzelung in Erde

  1. Vorbereitung: Füllen Sie kleine Töpfe mit Anzuchterde oder nährstoffarmer Kräutererde. Eine Beimischung von Sand kann die Durchlässigkeit erhöhen.
  2. Einpflanzen der Stecklinge: Setzen Sie die Stecklinge etwa drei Zentimeter tief in die feuchte Erde. Drücken Sie die Erde leicht an und gießen Sie vorsichtig.
  3. Standort: Stellen Sie die Töpfe an einen hellen, warmen Ort, der jedoch nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.
  4. Feuchtigkeit: Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Eine Abdeckung mit einer durchsichtigen Plastiktüte kann die Luftfeuchtigkeit erhöhen und muss täglich gelüftet werden.
  5. Wachstumskontrolle: Nach etwa zwei bis drei Wochen sollten sich Wurzeln gebildet haben. Dies erkennen Sie daran, dass sich die Stecklinge leicht gegen Widerstand aus der Erde ziehen lassen.

Einpflanzen der Stecklinge

Sobald die Stecklinge ausreichend Wurzeln gebildet haben, können diese in Töpfe oder ins Freiland umgesetzt werden.

Einpflanzen in Töpfe

  1. Vorbereitung: Verwenden Sie Töpfe mit einem Durchmesser von mindestens zehn Zentimetern und füllen Sie diese mit nährstoffarmer Anzuchterde oder spezieller Kräutererde.
  2. Setzen der Stecklinge: Machen Sie in der Erde ein kleines Loch, um die Wurzeln beim Einpflanzen nicht zu beschädigen. Setzen Sie die Stecklinge so ein, dass die Wurzeln gut mit Erde bedeckt sind.
  3. Pflege: Gießen Sie die Stecklinge nach dem Einpflanzen kräftig, um sie gut in die Erde einzuschwemmen. Stellen Sie die Töpfe an einen hellen, aber nicht vollsonnigen Platz und halten Sie die Erde gleichmäßig feucht. Vermeiden Sie Staunässe.

Einpflanzen ins Freiland

  1. Standortwahl: Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit gut durchlässigem Boden. Ein Platz mit leicht sandigem, humusreichem Boden ist ideal.
  2. Bodenvorbereitung: Lockern Sie den Boden gründlich auf und entfernen Sie Unkraut. Falls der Boden schwer ist, können Sie etwas Sand oder Kompost einarbeiten.
  3. Setzen der Stecklinge: Pflanzen Sie die Stecklinge im Abstand von etwa 20 bis 30 Zentimetern ein, damit sie genügend Platz zum Wachsen haben. Stellen Sie sicher, dass die Wurzeln vollständig mit Erde bedeckt sind.
  4. Pflege: Gießen Sie die Stecklinge ordentlich nach dem Einpflanzen und halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, besonders in Trockenperioden. Ein Mulchen der Bodenoberfläche kann helfen, die Feuchtigkeit zu bewahren und das Unkrautwachstum zu reduzieren.

Pflege der Basilikumpflanzen

Basilikumpflanzen benötigen regelmäßige und gezielte Pflege, um gesund und produktiv zu bleiben.

Gießen

Für eine gesunde Basilikumpflanze ist eine gleichmäßige Wasserversorgung entscheidend. Gießen Sie die Pflanzen regelmäßig, aber maßvoll. Die Erde sollte stets feucht, jedoch nie nass sein, um Staunässe zu vermeiden. Besonders in den Sommermonaten ist eine tägliche Wassergabe vorzugsweise in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden unerlässlich. Lassen Sie die oberste Erdschicht zwischen den Wassergaben leicht abtrocknen, um die Wurzelbildung zu fördern.

Düngen

Basilikumpflanzen haben einen mäßigen bis hohen Nährstoffbedarf. Versorgen Sie Ihre Pflanzen alle zwei bis drei Wochen mit einem organischen Flüssigdünger oder einem speziellen Kräuterdünger. Alternativ kann auch fertiger Kompost oder ein Langzeitdünger verwendet werden, der die Nährstoffe über einen längeren Zeitraum abgibt.

Rückschnitt und Ernte

Ein regelmäßiger Rückschnitt ist sowohl für die Pflanzengesundheit als auch für die Ernte wichtig. Schneiden Sie Triebspitzen und Blütenansätze regelmäßig zurück, um die Pflanze buschig zu halten und das Wachstum neuer Blätter und Triebe zu fördern. Ernten Sie Blätter und Stängel am besten morgens, wenn das Aroma am intensivsten ist. Schneiden Sie immer oberhalb eines Blattpaares, um die Verzweigung und damit die Bildung neuer Blätter anzuregen.

Standort und Temperaturen

Basilikum bevorzugt einen warmen, sonnigen Standort, der jedoch vor starkem Wind und Regen geschützt sein sollte. Im Freiland kultivierte Pflanzen müssen rechtzeitig vor dem ersten Frost ins Haus geholt werden. Im Winter können Sie das Basilikum auf einer hellen Fensterbank bei Temperaturen über 15°C weiter pflegen.

Mit diesen sorgfältigen Pflegeschritten sichern Sie sich eine reiche, aromatische Ernte und gesunde Basilikumpflanzen, die frei von Krankheiten sind.

Bilder: P_Wei / iStockphoto