Feuerdorn vermehren: So gelingt’s mit 4 Methoden
Feuerdorn lässt sich auf verschiedene Arten vermehren. Dieser Artikel stellt Ihnen die Vermehrung durch Stecklinge, Absenker, Steckhölzer und Aussaat vor.
Vermehrung durch Stecklinge
Die Vermehrung des Feuerdorns durch Stecklinge ist eine einfache und beliebte Methode, die dafür sorgt, dass die Eigenschaften der Mutterpflanze erhalten bleiben. Hierbei gehen Sie wie folgt vor:
Auswahl und Vorbereitung der Stecklinge
Der Frühsommer ist der ideale Zeitpunkt, um Stecklinge vom Feuerdorn zu nehmen. Wählen Sie gesunde und kräftige Triebe aus, die leicht verholzt sind. Die Stecklinge sollten etwa 15 cm lang und mindestens 5 mm dick sein. Schneiden Sie die Stecklinge mit einer sauberen Gartenschere ab und entfernen Sie alle Blätter bis auf zwei bis drei Blattpaare. Im unteren Bereich des Stecklings sollten keine Dornen oder Blätter mehr vorhanden sein.
Bewurzelung der Stecklinge
Tauchen Sie die Schnittstellen der Stecklinge in ein Bewurzelungspulver, um die Wurzelbildung zu fördern. Setzen Sie die Stecklinge etwa 5 cm tief in kleine Töpfe, die mit einer Mischung aus Anzuchterde und Sand oder Kies gefüllt sind. Achten Sie darauf, dass die Erde gut durchlässig ist und halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, aber frei von Staunässe. Die Töpfe sollten an einem halbschattigen und windgeschützten Ort platziert werden, bei Temperaturen zwischen 12 und 20°C.
Pflege der Stecklinge
In den ersten Wochen benötigen die Stecklinge besondere Aufmerksamkeit. Halten Sie das Substrat stets feucht und vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung. Nach etwa vier bis sechs Wochen sollten die Stecklinge Wurzeln gebildet haben, was Sie daran erkennen, dass neue Triebe austreiben. Zu diesem Zeitpunkt können Sie die Jungpflanzen in größere Töpfe oder direkt an ihren endgültigen Standort im Garten umpflanzen.
Vermehrung durch Absenker
Die Vermehrung durch Absenker eignet sich besonders gut, wenn Sie eine bestehende Feuerdornhecke erweitern möchten.
Vorbereitung und Einpflanzen des Absenkers
Wählen Sie einen gesunden und flexiblen Trieb aus dem unteren Bereich der Pflanze. Biegen Sie den Trieb vorsichtig zum Boden, sodass ein Teil unter der Erde liegt und die Triebspitze herausragt. Lockern Sie die Erde an der entsprechenden Stelle und entfernen Sie alle Blätter im Bereich des Absenkers. Graben Sie den Trieb ein Stück weit in die Erde ein und fixieren Sie ihn mit einer Astgabel oder einem Stein, damit er an Ort und Stelle bleibt.
Pflege des Absenkers
Halten Sie die Erde um den Absenker feucht. Nach einigen Monaten sollte der Absenker Wurzeln gebildet haben. Sobald die neue Pflanze gut etabliert ist, können Sie sie von der Mutterpflanze trennen und an einen anderen Standort umpflanzen.
Vermehrung durch Steckhölzer
Diese Methode eignet sich besonders gut für Wildarten des Feuerdorns und kann im Spätherbst oder Winter durchgeführt werden, wenn die Pflanze in der Ruhephase ist.
Gewinnung und Einpflanzen der Steckhölzer
Schneiden Sie einjährige, gut verholzte Triebe ab. Wählen Sie etwa 15 bis 20 cm lange Stücke mit mindestens drei bis vier Knospen. Entfernen Sie die Blätter und Dornen im unteren Drittel der Steckhölzer. Stecken Sie die vorbereiteten Steckhölzer leicht schräg in ein schattiges und humusreiches Beet, sodass nur ein bis zwei Knospen aus der Erde herausragen. Halten Sie einen Abstand von etwa 10 cm zwischen den einzelnen Steckhölzern ein und gießen Sie diese gründlich an, damit die Erde gleichmäßig feucht bleibt.
Pflege der Steckhölzer
Während des Winters sollte die Erde um die Steckhölzer feucht, aber nicht staunass bleiben. Überprüfen Sie regelmäßig, ob die Steckhölzer tief genug in der Erde stecken, besonders nach Frostperioden. Über den Winter bilden die Steckhölzer Wurzeln und treiben im Frühjahr aus. Sobald die Jungpflanzen kräftig genug sind und neue Triebe ausgebildet haben, können sie umgepflanzt werden.
Vermehrung durch Aussaat
Die Vermehrung durch Aussaat ist eine spannende Möglichkeit, jedoch sind die Nachkommen nicht immer sortenecht. Dies bedeutet, dass die Eigenschaften der Mutterpflanze bei den neuen Pflanzen variieren können.
Gewinnung und Vorbereitung der Samen
Ernten Sie im Herbst die reifen Beeren des Feuerdorns. Entfernen Sie das Fruchtfleisch durch Einweichen der Beeren in Wasser und gründliches Auswaschen der Samen, um das fruchtfleischbedingte Keimhemmnis zu beseitigen.
Stratifizierung der Samen
Damit die Samen erfolgreich keimen, benötigen sie eine Kältephase. Mischen Sie die gereinigten Samen mit feuchtem Sand oder feuchter Erde und lagern Sie diese für etwa drei bis vier Monate bei Temperaturen zwischen 2 und 5 Grad Celsius im Kühlschrank.
Aussaat der Samen
Nach der Stratifizierung säen Sie die Samen in kleine Töpfe mit gut durchlässigem Anzuchtsubstrat. Bedecken Sie die Samen mit einer dünnen Erdschicht. Halten Sie das Substrat mäßig feucht und stellen Sie die Töpfe an einen hellen, aber nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzten Ort bei rund 20 Grad Celsius.
Pflege der Sämlinge
Die Keimung der Feuerdorn-Samen kann, je nach Bedingungen, mehrere Wochen bis Monate dauern. Sobald die Sämlinge ausreichend groß sind und mehrere Blattpaare entwickelt haben, können sie pikiert und in größere Töpfe umgesetzt werden. Jungpflanzen sollten bis zum nächsten Frühjahr frostfrei gehalten und erst nach den Eisheiligen ins Freiland gesetzt werden.
Durch Geduld und sorgfältige Pflege lassen sich aus Samen gesunde Feuerdorn-Pflanzen ziehen, die Ihren Garten in Zukunft mit leuchtenden Beeren und dichten Blättern bereichern werden.