Feuerdorn

Feuerdorn Beeren: Giftig oder harmlos für Mensch und Tier?

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Der Feuerdorn ist ein beliebter Gartenstrauch, doch seine leuchtenden Beeren bergen eine Gefahr: Die Samen enthalten Giftstoffe, die bei Verzehr zu gesundheitlichen Problemen führen können. Dieser Artikel klärt umfassend über die Giftigkeit des Feuerdorns für Mensch und Tier auf.

Feuerdorn giftig

Giftigkeit des Feuerdorns für Menschen

Der Feuerdorn ist ein attraktiver Strauch, der oft wegen seiner leuchtenden Beeren und robusten Natur in Gärten geschätzt wird. Trotz seiner dekorativen Eigenschaften ist Vorsicht geboten, wenn es um die Giftigkeit seiner Früchte geht.

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Die in den Beeren enthaltenen Samen des Feuerdorns sind für den Menschen leicht giftig. Diese Samen enthalten cyanogene Glykoside, die im Verdauungstrakt Blausäure freisetzen. Diese Substanz kann bei der Aufnahme in größerer Menge gesundheitliche Probleme verursachen, insbesondere Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

Für Erwachsene ist das Risiko einer ernsthaften Vergiftung gering, da erst größere Mengen der Samen toxische Effekte entfalten. Bei Kleinkindern hingegen reicht bereits der Verzehr kleinerer Mengen der Samen aus, um Symptome hervorzurufen. Ein zusätzlicher Sicherheitsaspekt ist, dass die Beeren roh einen bitteren und mehlig-säuerlichen Geschmack haben, der dazu tendiert, den Verzehr in größeren Mengen zu verhindern. Zum Schutz von Kindern ist es ratsam, sie über die potenziellen Gefahren aufzuklären und den Zugang zu den Beeren zu kontrollieren. Sollten dennoch Beeren verschluckt werden, ist es hilfreich, den Kindern Flüssigkeit zu geben und im Zweifelsfall einen Arzt zu konsultieren.

Nach dem Erhitzen verlieren die Früchte des Feuerdorns ihre giftige Wirkung weitgehend. Durch das Kochen und anschließende Sieben der Früchte können Sie die Samen entfernen und das Fruchtmus für Gelees oder Marmelade verwenden.

Vergiftungssymptome beim Menschen

Falls Sie oder Ihre Kinder versehentlich die Beeren des Feuerdorns verzehrt haben, sollten Sie auf mögliche Vergiftungserscheinungen achten. Üblicherweise treten Symptome nicht sofort auf, sondern erst nach der enzymatischen Spaltung der cyanogenen Glykoside im Verdauungstrakt. Die häufigsten Vergiftungsanzeichen, die je nach eingenommener Menge und individueller Empfindlichkeit variieren können, sind: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Erregungs- und Rauschzustände sowie Kreislaufstörungen und Atembeschwerden.

Eine ernsthafte Vergiftung tritt bei Erwachsenen nur selten auf, da größere Mengen der Samen nötig sind, um toxische Effekte zu verursachen. Kinder sind deutlich empfindlicher und bereits geringere Mengen können Symptome auslösen. Besonders besorgniserregend sind schwere Symptome wie Herzrasen, Krampfanfälle, Benommenheit, Lähmungen und Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit.

Sollten solche Symptome auftreten, suchen Sie unverzüglich ärztliche Hilfe. Geben Sie betroffenen Kindern reichlich Wasser zu trinken, um die Giftstoffe zu verdünnen. Achten Sie darauf, bei Verdachtsfällen möglichst schnell zu handeln, um gesundheitliche Folgen zu minimieren.

Giftigkeit des Feuerdorns für Tiere

Feuerdorn ist für Haustiere wie Hunde, Katzen und kleine Nager eine ernsthafte Gesundheitsgefahr. Diese Tiere reagieren besonders empfindlich auf die in den Beeren enthaltenen cyanogenen Glykoside, die beim Verzehr Blausäure freisetzen. Schon der Konsum kleiner Mengen kann schwere Vergiftungserscheinungen hervorrufen und im schlimmsten Fall tödlich enden.

Bei Hunden und Katzen treten nach dem Verzehr von Feuerdornbeeren Symptome wie verstärkter Speichelfluss, Herzrasen, Atemprobleme und Desorientierung sehr schnell auf. Weitere deutliche Zeichen einer Vergiftung können Appetitlosigkeit, Fieber und Zittern sein. In solch einem Fall sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Bitte geben Sie den betroffenen Tieren keinesfalls Flüssigkeit, da dies die Symptome verschlimmern kann.

Auch für Nager wie Kaninchen, Hamster oder Meerschweinchen sind die Beeren giftig und sollten unter keinen Umständen verzehrt werden. Die Blätter und Triebe des Feuerdorns hingegen stellen für diese Tiere keine Gefahr dar und können bedenkenlos gefressen werden.

Nicht alle Tiere reagieren gleich empfindlich auf die Giftstoffe des Feuerdorns. Beispielsweise gibt es keine Hinweise darauf, dass Feuerdorn für Pferde giftig ist. Vögel wiederum tragen zum natürlichen Verzehr und zur Verbreitung der Beeren bei, auch wenn sie diese meist erst nach Frosteinwirkung fressen.

Falls Sie Haustiere besitzen, ist es ratsam, auf den Anbau von Feuerdorn in Ihrem Garten zu verzichten, um das Risiko einer Vergiftung zu minimieren. Sollten dennoch Vergiftungserscheinungen auftreten, suchen Sie sofort tierärztliche Hilfe auf, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden.

Genuss des Feuerdorns

Obwohl die Samen des Feuerdorns giftig sind, können seine Früchte nach entsprechender Vorbereitung sicher verzehrt werden. Die Beeren der Pflanze sind zwar roh ungenießbar, da sie einen mehligen und säuerlichen Geschmack besitzen, sie bieten jedoch nach der Verarbeitung eine schmackhafte Basis für verschiedene Zubereitungen. Durch das Erhitzen und anschließende Sieben der Früchte werden die giftigen Samen effektiv entfernt. Somit entsteht ein Fruchtmus, das für die Herstellung von Marmeladen, Gelees oder Sirup verwendet werden kann. Erwärmen Sie die Beeren und streichen Sie sie durch ein Sieb, um die Samen zu entfernen. So können Sie das gewonnene Fruchtmus weiterverarbeiten und beispielsweise köstliche Marmelade oder Gelee herstellen.