Ginkgo

Ginkgo vermehren: Stecklinge richtig schneiden & pflanzen

Der Ginkgo, auch bekannt als Ginkgo biloba, lässt sich durch Stecklinge und Aussaat vermehren. Dieser Artikel beschreibt beide Methoden und gibt hilfreiche Tipps für eine erfolgreiche Anzucht.

Die richtige Jahreszeit für Ginkgo-Stecklinge

Ideal ist die Entnahme von Ginkgo-Stecklingen zwischen Ende Mai und August

Die richtige Jahreszeit für Ginkgo-Stecklinge

Der richtige Zeitpunkt für die Entnahme von Stecklingen ist entscheidend für den Erfolg der Vermehrung. Ideal ist die Periode von Ende Mai bis August, da die Triebe in dieser Zeit ausreichend ausgereift und leicht verholzt sind. Sie bieten somit die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bewurzelung.

Stecklinge schneiden: So gelingt es

Die sorgfältige Auswahl der Triebe ist ausschlaggebend für den Erfolg der Stecklingsvermehrung

Stecklinge schneiden: So gelingt es

Um Ginkgo-Stecklinge erfolgreich zu schneiden, sollten Sie die folgenden Schritte beachten:

  1. Auswahl: Wählen Sie junge, etwa 20 bis 30 cm lange Triebe, die bereits eine gewisse Festigkeit aufweisen, aber noch nicht vollständig verholzt sind.
  2. Schnitt: Verwenden Sie ein scharfes Messer, um den Trieb schräg unterhalb einer Blattachse (Nodie) abzuschneiden. An dieser Stelle ist die Wahrscheinlichkeit der Wurzelbildung besonders hoch.
  3. Entblättern: Entfernen Sie vorsichtig die unteren Blätter des Stecklings, um die Energie auf die Wurzelbildung zu konzentrieren. Belassen Sie jedoch 2-4 Blätter am oberen Ende, um die Photosynthese zu gewährleisten.
  4. Länge anpassen: Kürzen Sie den Steckling auf eine handliche Länge von etwa 8 bis 10 cm.
Bewurzelung der Stecklinge fördern

Bewurzelungspulver fördert die Wurzelbildung und erhöht die Erfolgsrate der Stecklinge

Bewurzelung der Stecklinge fördern

Um die Bewurzelungsrate Ihrer Ginkgo-Stecklinge zu optimieren, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  1. Vorbereitung: Schneiden Sie den Steckling direkt unterhalb eines Blattansatzes ab und entfernen Sie alle Blätter bis auf zwei am oberen Ende.
  2. Bewurzelungspulver: Tauchen Sie das untere Ende des Stecklings in Bewurzelungspulver (6,00€ bei Amazon*), um die Wurzelbildung anzuregen.
  3. Pflanzsubstrat: Verwenden Sie ein feuchtes Anzuchtsubstrat, beispielsweise eine Mischung aus Erde und Sand oder spezielles Vermehrungssubstrat.
  4. Standort: Wählen Sie einen warmen, hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung.
  5. Feuchtigkeit: Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe.
  6. Abdeckung: Sie können die Luftfeuchtigkeit erhöhen, indem Sie die Stecklinge mit einer durchsichtigen Plastikfolie oder einer transparenten Plastikhaube abdecken. Achten Sie auf regelmäßiges Lüften, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Substrat und Standort für Ginkgostecklinge

Ginkgo-Stecklinge bevorzugen ein spezielles Substrat, wie Aussaat- oder Anzuchterde, da dieses die Wurzelbildung fördert. Eine Mischung aus 70 % Erde und 30 % Sand bietet ein optimales Medium. Wählen Sie einen hellen Standort mit Sonne bis Halbschatten, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung. Da Ginkgobäume sehr groß werden können, ist es ratsam, von Anfang an einen geeigneten Standort zu wählen, um ein späteres Umpflanzen zu vermeiden.

Feuchtigkeit und Schutz vor Verdunstung

Eine gleichmäßige Feuchtigkeit ist entscheidend für das Wachstum der Ginkgo-Stecklinge. Staunässe sollte jedoch vermieden werden, um Fäulnis und Schimmelbildung vorzubeugen. Hier sind einige Tipps zur optimalen Feuchtigkeitsregulierung:

  • Regelmäßiges Gießen: Gießen Sie die Stecklinge behutsam, um das Substrat konstant feucht zu halten, ohne dass es zu Staunässe kommt.
  • Anzuchtsubstrat: Verwenden Sie ein feuchtes, aber gut durchlässiges Anzuchtsubstrat.
  • Schutz: Decken Sie die Stecklinge mit Folie oder transparenten Plastikhauben ab, um die Feuchtigkeit zu bewahren und die Verdunstung zu reduzieren. Achten Sie dabei auf eine gute Luftzirkulation.
  • Lüften: Lüften Sie die abgedeckten Stecklinge täglich, um Kondenswasser zu entfernen und frische Luft zuzuführen.

Geduld ist gefragt: Bewurzelungsdauer

Die Bewurzelung von Ginkgo-Stecklingen erfordert Geduld. Es kann mehrere Monate dauern, bis sich die ersten Wurzeln bilden. Die Bildung neuer Blätter ist ein positives Zeichen für eine erfolgreiche Bewurzelung. Trotz aller Bemühungen liegt die Erfolgsquote bei etwa einem Drittel. Es empfiehlt sich daher, mehrere Stecklinge anzusetzen.

Ginkgo-Vermehrung durch Aussaat: Eine erfolgversprechendere Methode

Die Vermehrung von Ginkgo biloba durch Samen ist oft erfolgreicher als die Vermehrung durch Stecklinge. Im Folgenden finden Sie eine Anleitung zur Aussaat:

  • Sammlung: Sammeln Sie die Samen im Herbst, wenn sie von den Bäumen fallen. Entfernen Sie die fleischige Hülle und trocknen Sie die Samen gut ab.
  • Kältebehandlung: Lagern Sie die Samen für mindestens zwei Monate kühl, idealerweise zwischen 1 und 3 Grad Celsius, um die Keimruhe zu brechen.
  • Aussaat: Ritzen Sie die Samenschale leicht an und weichen Sie die Samen für ca. 24 Stunden in Wasser ein. Säen Sie die Samen anschließend in Töpfe mit einem Gemisch aus Erde und Sand.
  • Standort: Wählen Sie einen hellen und warmen Standort.
  • Pflege: Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe.

Wichtige Hinweise

Wichtige Hinweise

Die Geduld bei der Keimung zahlt sich letztendlich mit gesunden Pflanzen aus

  • Keimdauer: Die Keimung kann 3 bis 5 Wochen oder länger dauern.
  • Umpflanzen: Sobald die jungen Ginkgos eine Größe von ca. 15 cm erreicht haben, können Sie sie in größere Gefäße oder direkt ins Freiland umpflanzen.
Bilder: Ale Huener / Shutterstock