Ginkgo

Ginkgo als Zimmerpflanze: So pflegst du ihn richtig

Der Ginkgo, auch bekannt als Fächerblattbaum, ist eine faszinierende Pflanze mit einer langen Geschichte. Seine Anpassungsfähigkeit macht ihn zu einer attraktiven Option als Zimmerpflanze, erfordert jedoch spezifische Pflege, um optimal zu gedeihen.

Standort

Ein durchlässiger, nährstoffreicher Boden fördert kräftiges und gesundes Wachstum des Ginkgos

Standort

Der Ginkgo, ein anpassungsfähiger Baum, gedeiht sowohl an sonnigen als auch halbschattigen Standorten in Ihrem Zuhause. Als sonnenliebende Pflanze profitiert er von einem Platz in Fensternähe, sollte jedoch, insbesondere als Jungpflanze, vor intensiver Mittagssonne geschützt werden. Als winterharte Art verträgt er niedrige Temperaturen, benötigt aber als Zimmerpflanze, vor allem in den ersten Jahren, einen gewissen Schutz vor starkem Frost. Achten Sie auf eine gute Belüftung und vermeiden Sie Staunässe, da diese den Wurzeln schaden kann. Ein durchlässiger, lehmiger und nährstoffreicher Boden bietet optimale Bedingungen für ein gesundes Wachstum.

Gießen

Gießen Sie Ihren Ginkgo regelmäßig, aber maßvoll. Lassen Sie die oberste Erdschicht zwischen den Wassergaben leicht antrocknen, um ein gesundes Wurzelwachstum zu fördern. Während der Wachstumsperiode, von Frühling bis Herbst, benötigt der Baum mehr Wasser als in seiner winterlichen Ruhephase. Eine Fingerprobe hilft Ihnen, den Wasserbedarf zu bestimmen: Fühlt sich die Erde in etwa zwei Zentimetern Tiefe trocken an, ist es Zeit zu gießen.

Düngen

Um das Wachstum Ihres Ginkgos während der aktiven Phase von April bis September zu unterstützen, empfiehlt sich regelmäßiges Düngen im zweiwöchigen Rhythmus. Ein Flüssigdünger, der alle wichtigen Nährstoffe und Spurenelemente enthält, lässt sich einfach dem Gießwasser beimischen. Alternativ können Sie im Frühjahr einen Langzeitdünger verwenden, der die Pflanze über einen längeren Zeitraum mit Nährstoffen versorgt. Junge Ginkgobäume profitieren von einer Düngung alle zwei bis drei Wochen. Achten Sie darauf, den Dünger niemals auf trockene Erde zu geben, um Verbrennungen der Wurzeln zu vermeiden. In den Wintermonaten, wenn der Ginkgo ruht, ist keine Düngung erforderlich.

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Schneiden: Formschnitt

Ein sorgfältiger Formschnitt fördert die Dichte und Gesundheit des Ginkgos

Schneiden: Formschnitt

Ein Formschnitt hilft Ihrem Ginkgo, seine natürliche Schönheit und eine dichte Krone zu bewahren. Der beste Zeitpunkt hierfür ist entweder im frühen Frühjahr vor dem Austrieb oder im Spätherbst nach dem Laubfall.

Um einen buschigen Wuchs zu fördern, schneiden Sie etwa einen Zentimeter oberhalb eines nach außen gerichteten Triebes. Entfernen Sie abgestorbene oder beschädigte Äste, um Krankheiten vorzubeugen und Platz für neues Wachstum zu schaffen. Bei jungen Bäumen können Sie die einjährigen Seitentriebe im Frühjahr leicht einkürzen, um eine dichtere Krone zu formen. Schnitte ins ältere Holz sollten nur gezielt erfolgen, beispielsweise um einen Ast komplett zu entfernen. Verwenden Sie stets saubere und scharfe Werkzeuge, um saubere Schnitte zu gewährleisten und das Risiko von Krankheiten zu minimieren. Größere Schnittwunden können Sie mit einem Wundverschlussmittel behandeln, um den Heilungsprozess zu unterstützen und den Baum vor Infektionen zu schützen.

Umtopfen

Das jährliche Umtopfen im März fördert das gesunde Wurzelwachstum junger Ginkgobäume

Umtopfen

Junge Ginkgobäume sollten jährlich im März in einen etwas größeren Topf umgetopft werden, um ein gesundes Wurzelwachstum und eine optimale Entwicklung zu gewährleisten. Ältere Exemplare benötigen alle drei bis fünf Jahre einen neuen Topf, ebenfalls idealerweise im März oder April. Wählen Sie ein Pflanzgefäß, das nur wenige Zentimeter größer im Durchmesser ist als der bisherige Topf, um ein ausgewogenes Wachstum zwischen Wurzelwerk und oberirdischen Pflanzenteilen zu fördern. Verwenden Sie saubere und desinfizierte Utensilien und gießen Sie die Pflanze einige Stunden vor dem Umtopfen, um den Erdballen leichter lösen zu können. Nach dem Umtopfen sollten Sie die Pflanze leicht angießen und an einen hellen, jedoch nicht direkt sonnigen Platz stellen, um Stress zu minimieren und eine schnelle Erholung zu fördern.

Überwinterung

Um Ihren Ginkgo im Topf sicher durch den Winter zu bringen, benötigt er einen kühlen, frostfreien Ort mit Temperaturen zwischen 0°C und 8°C. Stellen Sie den Topf auf eine isolierende Unterlage und umwickeln Sie ihn mit Frostschutzmaterial. Reduzieren Sie die Wassergaben und halten Sie die Erde lediglich leicht feucht. Kontrollieren Sie Ihren Ginkgo regelmäßig auf Schädlinge oder Krankheiten.

Vermehrung: Stecklinge und Samen

Die Vermehrung des Ginkgos ist sowohl durch Stecklinge als auch durch Samen möglich.

Stecklinge: Am Ende des Frühlings oder zu Beginn des Sommers können Sie etwa 20 cm lange, leicht verholzte Triebe direkt unter einem Knotenpunkt abschneiden. Entfernen Sie die Rindenzunge, behandeln Sie die Schnittstelle mit Wachstumshormonen und entlauben Sie den Steckling bis auf die obersten Blätter. Stecken Sie die vorbereiteten Stecklinge in feuchtes Anzuchtsubstrat und schaffen Sie eine feuchte Umgebung.

Samen: Sammeln Sie reife Samen im Spätherbst und entfernen Sie die fleischige Samenhülle. Stratifizieren Sie die Samen, indem Sie sie in feuchtem Sand bei ein bis drei Grad über mehrere Monate lagern. Im Frühling können Sie die Samen in Anzuchtkisten oder Töpfe mit durchlässigem Substrat aussäen, leicht mit Erde bedecken und feucht halten. Die Keimung kann mehrere Wochen dauern.

Männliche vs. Weibliche Pflanzen

Das Geschlecht eines Ginkgobaumes wird erst nach vielen Jahren erkennbar

Männliche vs. Weibliche Pflanzen

Ginkgobäume sind zweihäusig, es gibt also männliche und weibliche Exemplare. Männliche Bäume bilden unauffällige, kätzchenförmige Blüten, während weibliche Pflanzen einzelne Blüten tragen, die sich später zu Früchten entwickeln. Diese Früchte verströmen beim Zersetzen einen starken Geruch, der oft als unangenehm empfunden wird. Die Blütezeit liegt im Frühjahr, doch das Geschlecht lässt sich erst nach 20 bis 35 Jahren sicher bestimmen. Die Pflege ist für beide Geschlechter identisch.

Bilder: Natalya Erofeeva / Shutterstock