Koriander

Koriander anbauen: Einfache Tipps von Standort bis Ernte

Koriander, geschätzt für seine aromatischen Blätter und Samen, ist ein beliebtes Kraut für Garten und Balkon. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für den Anbau von Koriander, von der Standortwahl bis zur Ernte.

Welcher Standort ist geeignet?

Koriander (Coriandrum sativum), auch als Wanzenkraut oder Cilantro bekannt, bevorzugt warme, sonnige und windgeschützte Plätze. Er stammt aus dem Mittelmeerraum und gedeiht daher am besten bei viel Sonneneinstrahlung. Bei halbschattigen Standorten bildet die Pflanze mehr Blätter, ideal für die Blatternte. Für die Samenernte hingegen ist ein vollsonniger Platz optimal.

Ein durchlässiger, humusreicher Boden, vorzugsweise sandiger Lehmboden, ist ideal für Koriander. Der pH-Wert sollte zwischen 6 und 7 liegen. Staunässe vermeiden Sie, indem Sie auf eine gleichmäßige Bewässerung achten. Auch im Topf oder Balkonkasten lässt sich Koriander gut kultivieren, solange hochwertige Pflanzerde und Abflusslöcher vorhanden sind.

Koriander ist gut in Mischkulturen mit Salat, Kohlarten, Hülsenfrüchten und Tomaten kombinierbar. Er vertreibt Schädlinge wie die Kohlblattlaus. Achten Sie darauf, ihn nur alle vier Jahre an derselben Stelle anzubauen, um Bodenmüdigkeit zu vermeiden.

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Die Samen benötigen Keimtemperaturen von 12 bis 22 Grad Celsius und sollten 1 bis 2 cm tief gesät werden. Ein Pflanzabstand von 30 x 30 cm ist ideal.

Koriander pflegen

Koriander ist pflegeleicht, dennoch benötigen Jungpflanzen regelmäßiges Gießen. Vermeiden Sie Staunässe, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Der Boden sollte stets gleichmäßig feucht sein. Ein lockerer Boden und das regelmäßige Entfernen von Unkraut fördern das Wachstum.

Im Freiland genügt oft der vorhandene Gartenboden. Bei Topfkulturen oder nährstoffarmen Böden kann im späten Frühjahr und Sommer mit einem universellen Flüssigdünger nachgeholfen werden, jedoch keinen Kalidünger verwenden, um vorzeitiges Schossen zu vermeiden.

Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt oder Laub hilft, die Feuchtigkeit zu halten und Trockenheitsschäden zu vermeiden. Im späteren Sommer, wenn die Samen reifen, ist kaum noch zusätzliche Bewässerung erforderlich. Nach der Samenernte können die Pflanzen entfernt und das Beet umgegraben werden.

Pflanzung

Koriandersamen können ab April direkt ins Freiland gesät werden. Zur Vorbereitung muss der Boden gut gelockert werden. Säen Sie die Samen in Reihen mit einem Abstand von 20 bis 30 cm und bedecken Sie sie leicht mit Erde. Nach dem Keimen vereinzeln Sie die Pflanzen auf einen Abstand von etwa 15 cm.

Im Haus kann ab März mit der Anzucht begonnen werden. Die Jungpflanzen können ab Mitte Mai ins Freiland gesetzt werden. Für die Topfkultur sind Pflanzgefäße mit einem Durchmesser von mindestens 15 bis 20 cm ideal. Achten Sie auf gute Drainage.

Blätter

Die Blätter des Korianders variieren je nach Wachstumsstadium. Junge Blätter sind rundlich und tiefgrün, während ältere Blätter fiederlappig sind. Die unteren Blätter sind ein- bis zweifach gefiedert und rundlich, die oberen Blätter mehrfach gefiedert und schmal. Das kräftige Aroma, das von manchen als seifig empfunden wird, wird durch den hohen Aldehydgehalt bestimmt.

In der Küche werden die Blätter häufig in Soßen, Füllungen und als Garnitur verwendet. Frisches Korianderkraut, in einigen Regionen als Cilantro bekannt, ist ein häufig verwendetes Gewürz in der asiatischen und lateinamerikanischen Küche.

Koriander richtig schneiden

Ernten Sie die Blätter des Korianders das ganze Jahr über, am besten jedoch vor der Blüte im Juni. Schneiden Sie einzelne Blätter mitsamt Stiel ab, um das Wachstumszentrum zu erhalten. Durch das Entfernen junger Blütenstiele können Sie die Blatternte verlängern. Eine spätere Rückschnitt bei etwa 15 cm fördert das Wachstum.

Für die Samenernte sollten die Samen bis zur Vollreife reifen. Schneiden Sie die Fruchtstände am frühen Morgen ab und lassen Sie sie an einem trockenen, luftigen Ort nachreifen.

Koriander vermehren

Die Vermehrung von Koriander erfolgt ausschließlich über Samen. Ernten Sie die Samen im Herbst, wenn sie sich bräunlich verfärbt haben. Die geschnittenen Samenstände trocknen Sie einige Wochen im Haus, bis sich die Samen von allein lösen. Lagern Sie sie kühl und dunkel.

Für die Freilandaussaat im April oder Mai säen Sie die Samen in 1 bis 2 cm Tiefe und halten Sie einen Pflanzabstand von 30 x 30 cm ein. Im Haus können Sie ab März mit der Aussaat beginnen und die Jungpflanzen ab Mitte Mai ins Freie setzen. Für die Topfkultur sind gut drainierte Pflanzgefäße ideal.

Früchte

Die Früchte des Korianders entwickeln sich nach der Blütezeit, meist zwischen August und September. Sie haben einen Durchmesser von 4 bis 6 mm und bestehen aus zwei Teilfrüchten. Die Früchte sollten vor der Verwendung kurz angeröstet und frisch gemahlen werden, um das Aroma zu bewahren.

Korianderfrüchte werden in der Küche vielseitig verwendet, beispielsweise in Gewürzmischungen, Brot, Kleingebäck und Getränken. Sie sind ein wichtiger Bestandteil von Currypulver und Currypaste und verleihen Speisen eine besondere Note.

Blüte

Die Blütezeit des Korianders erstreckt sich von Juni bis Juli. In dieser Zeit entwickeln sich flache, doldenförmige Blütenstände mit kleinen, weiß bis rosafarbenen Einzelblüten. Diese Blüten sind essbar und haben das typische Aroma des Gewürzkrauts, sind jedoch milder.

Korianderblüten sind auch attraktiv für Bestäuber wie Bienen und tragen zur Förderung der Biodiversität bei.

Krankheiten & Schädlinge

Koriander kann von bakteriellen Krankheiten wie Doldenwelke und Bakteriose sowie Pilzkrankheiten wie Blütenbrand, Gelbwelke, Echter Mehltau und Fäulnissen durch Rhizoctonia solani und Fusarium spp. betroffen sein. Gelegentlich treten auch Weichwanzen und Blattläuse auf.

Vorbeugung ist der beste Schutz: Sorgen Sie für ausreichenden Pflanzabstand, um die Luftzirkulation zu fördern, und gießen Sie morgens oder mittags. Befallene Pflanzenteile sollten entfernt und entsorgt werden. Biologische Mittel können bei starkem Pilzbefall helfen.

Sorten & Arten

Es gibt verschiedene Koriander-Sorten, die auf unterschiedliche Verwendungszwecke gezüchtet wurden:

  • ‚Santo‘: Beliebte Blatt-Koriander-Sorte, bis zu 50 cm hoch.
  • ‚Leisure‘: Gut für Topfkultur, liefert reichlich Blätter.
  • ‚Cilantro‘: Spätblühend, ermöglicht längere Blatternte.
  • ‚Thüringer‘: Für das mitteleuropäische Klima, aromatische Samen.
  • ‚Morrocan‘: Intensives Aroma, speziell für Samengewinnung.
  • ‚Dwarf Lemon‘: Kompakte Sorte, würzig-frisches Aroma mit Zitronennote.
  • ‚Slow Bolt‘: Wuchshöhe etwa 50 cm, besonders viele Blätter.

Wählen Sie die Sorte passend zu Ihrem Verwendungszweck, um eine erfolgreiche Ernte zu gewährleisten.

Häufig gestellte Fragen

Warum wird der Geruch und Geschmack von Koriander von manchen Menschen als seifig empfunden?

Der seifige Geschmack und Geruch von Koriander wird durch Aldehyde verursacht, die in der Pflanze enthalten sind. Einige Menschen haben genetische Varianten, die sie besonders empfindlich auf diese Verbindungen reagieren lassen. Ein bestimmtes Gen, das den Geruchsrezeptor OR6A2 kodiert, spielt dabei eine Rolle, da es in der Lage ist, Aldehyde wie E-2-Decenal zu erkennen, die sowohl in Koriander als auch in Seifen vorkommen.

Warum wird Koriander manchmal als Wanzenkraut bezeichnet?

Der Name „Wanzenkraut“ leitet sich vom starken Geruch ab, den die Pflanze verströmt. Dieser Geruch erinnert an den Geruch, den einige Wanzenarten abgeben, um Feinde abzuschrecken. Dieser merkliche Geruch hat dem Koriander seinen ungewöhnlichen Trivialnamen eingebracht.

Wie unterscheidet sich Blatt-Koriander von Gewürz-Koriander?

Blatt-Koriander und Gewürz-Koriander sind verschiedene Züchtungen des Korianders. Blatt-Koriander-Sorten wie ‚Santo‘, ‚Leisure‘ und ‚Cilantro‘ werden auf ihre aromatischen Blätter hin gezüchtet und sind ideal für die frische Verwendung in der Küche. Gewürz-Koriander-Sorten wie ‚Thüringer‘ und ‚Morrocan‘ hingegen werden speziell für ihre aromatischen Samen gezüchtet, die nach der Ernte getrocknet und als Gewürz verwendet werden.

Welche Rolle spielen die Blüten des Korianders im Garten?

Die Blüten des Korianders sind nicht nur dekorativ, sondern auch essbar und locken zahlreiche Bestäuber wie Bienen an. Während der Blütezeit von Juni bis Juli tragen sie zur Förderung der Biodiversität im Garten bei und helfen bei der Bestäubung. Durch das Verweilen der Pflanzen nach der Blüte können zusätzlich dekorative und aromatische Früchte geerntet werden.

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