Bei der Veredelung wird aus zwei Ausgangspflanzen ein neuer Baum mit den gewünschten Eigenschaften erschaffen. Das Ziel dabei ist, einen sortenreinen Abkömmling der gewünschten Sorte zu erhalten. Die Unterlage und das Edelreis sollen dabei von der gleichen Pflanzenart oder einer verwandten Art stammen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Kiwisträucher zu veredeln:
- Okulieren
- Kopulieren
- Pfropfen
Okulieren am Ende des Sommers
Im August, wenn sich die Rinde gut lösen lässt, wird eine Knospe (das sogenannte Auge) aus der einen Kiwipflanze herausgeschnitten und in die zu veredelnde Kiwipflanze eingesetzt. Der Schnitt sollte mit einem scharfen Okulationsmesser durchgeführt werden. Dabei wird die Knospe mit einem Stück Rinde zusammen herausgeschnitten. Das Auge wächst innerhalb relativ kurzer Zeit von einer bis zwei Wochen an.
Kopulieren ausgangs des Winters
Zum Kopulieren wird ein Edelreis benötigt, welches etwa so stark ist, wie der Ast, mit dem man es später verbindet. Die Reiser schneidet man zwischen Dezember und Januar von dem Strauch der gewünschten Sorte ab und bewahrt sie kühl, feucht und dunkel auf. Ende Februar verbindet man dann die beiden schräg angeschnittenen Äste miteinander, indem man die Schnittflächen aufeinander presst, die Stelle mit Bast umwickelt und mit Baumwachs (12,00€ bei Amazon*) versiegelt.
Pfropfen im Frühjahr
Im April-Mai kann man die gewonnenen Edelreiser auf die zuvor abgeschnittene Unterlage pfropfen. Dafür schneidet man die Rinde der Unterlage ein, steckt das Edelreis hinter die Rinde und verbindet die Stelle. Auf diese Weise kann man ein von der weiblichen Kiwi gewonnenes Reis auf die selbst aus Samen gezogene Kiwipflanze, deren Geschlecht unbekannt ist, aufpfropfen.
Tipps & Tricks
Mehr als die Hälfte der selbst gezogenen Sämlinge sind männlichen Geschlechts. Häufig entpuppen sich sogar die als weiblich gekauften Pflanzen als männlich.
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